MITTWOCH, 02.04.2025 / 19.30 Uhr
Vortrag und Diskussion

Deutsche Gewerkschaften kämpfen in regel­mäßigen Tarifrunden für bessere Nominallöhne. Dass ihre Mit­glieder das wegen ihrer regelmäßig verschlechterten Reallöhne offenbar nötig haben, gilt in dieser Re­publik als selbstverständlich. Gestört wird sich eher an den Lohnkämpfen, die deswegen stattfinden und die manchem als altmodisch und aus der Zeit gefallen gel­ten.
Deutsche Gewerkschaften sind aber nicht altmodisch. Die größte von ihnen, die IG Metall, führt es vor: Ganz modern kämpft sie um etwas anderes als um höhere Löhne, nämlich um Arbeitsplätze, so als ob die für sich schon etwas Nützliches für Arbeiter*innen wären. Ob man um so etwas überhaupt kämpfen kann, und was man dann davon hat, braucht diese Gewerk­schaft sich dabei nicht zu fragen – sie hat beides schon längst beantwortet: Im Namen der Arbeitsplätze ihrer Mitglieder be­gleitet sie seit Jahrzehnten die Verbilligung der von ihr vertre­tenen Belegschaften während aller Flauten und aller Konjunk­turen des deutschen Standortes.
Zuletzt und prominent bei VW, wo die IG Metall per Lohnver­zicht dabei mitwirken darf, bis 2030 bundesweit 35.000 Stellen sozialver­träglich abzuwracken und die weiterhin Beschäftigten um ein paar Mil­liarden Euro zu verbilligen. Deutsche Gewerkschaften verraten damit nicht ihren eigentlichen Zweck, sondern bringen ihn von seinem elenden Ausgangspunkt her an ein gerechtes Ende. Darum soll es auf der Veranstaltung gehen.

https://www.nuernberg.de/internet/kuf_kultur/nbg_veranstaltungen.html?r=13&miniweb=kuf_kategorien_alle&vid=328916_2025-04-02T19:30#vk_detail


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