MITTWOCH, 12.03.2025 / 18.30 Uhr
Filmvorführung mit anschließendem Gespräch über die Kino-Dokumentation von Ullabritt Horn

„Bitte grüße mich nie mehr“, sagt die beste Freundin zu Ilse Aufochs auf der Straße. Da kapiert die junge Nürnberger Jüdin, dass die Ausgrenzung durch die Nazis keine vorübergehende Episode bleiben wird. Und auch Ehemann Kurt, Besitzer einer Wundertütenfabrik in Wöhrd, sieht ein, dass er künftig kaum mehr im offenen Cabrio durch die Straßen fahren wird. Das Ehepaar Aufochs kann 1939 noch nach Rhodesien fliehen und baut sich dort eine neue Existenz auf. Anfang der 1980er treiben der Bürgerkrieg dort und das Heimweh nach Franken das Ehepaar zurück nach Nürnberg.
Wenn die beiden vor der Kamera mal bitter, oft aber amüsiert und ironisch ihr Leben ausbreiten, wird der unglaubliche kulturelle Verlust anschaulich, den die Vertreibung der Juden für Deutschland bedeutete. Viele Originalaufnahmen und persönlichen Fotos illustrieren die Welt der Exilierten in Afrika – von Kurt Aufochs‘ Operettenbühne bis zu Ilses Schneiderei.
Die Nürnberg-Wiener Filmemacherin Ullabritt Horn (1956 – 2017) war Mitte der 1970er Jahre Mitgründerin des „Kinos im Komm“ (heute Filmhaus).

Im Anschluss an den Film steht der Historiker Dr. Eckart Dietzfelbinger, der auch mit Ullabritt Horn zusammengearbeitet hat, zum Gespräch zur Verfügung. Walter Grzesiek, Ehemann der verstorbenen Filmemacherin, kann die Entstehung der Beziehung zum Ehepaar Aufochs schildern.

https://www.nuernberg.de/internet/kuf_kultur/nbg_veranstaltungen.html?r=29&miniweb=kuf_kategorien_alle&vid=311576_2025-03-12T18:30#vk_detail


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