DONNERSTAG, 14.03.2024 / 20.30 Uhr
Post Punk im Roten Salon

Pressetext:

Das Berliner Instrumental Rock Trio ZAHN präsentiert auf ihrem zweiten Album eine 80–minütige Reise ins Herz der klassischen europäischen Urlaubskultur. »Adria« bietet eine kühne Flucht aus dem Alltag, indem es Post–Rock, Krautrock, Dark Jazz, Noise–Rock, Post–Punk und elektronische Musik gekonnt miteinander vereint. Beeinflusst von Künstlern wie TRANS AM, THE JESUS LIZARD, METZ, THE MELVINS und TORTOISE, ist
»Adria« ein fesselnder Soundtrack zu einem Roadmovie der 1980er Jahre mit anti–utopischen Flair!
Das zweite ZAHN–Album. 11 Songs in über 80 Minuten. Ohne Stimmen, ohne Grenzen. Die drei Berliner Chris Breuer, Felix Gebhard und Nic Stockmann sind frei in dem, was sie tun und streng damit, wie sie es tun. Da pöppeln minutenlang klapprige Elektrobeats zu wabernden analogen Synthiesounds, umgarnt von wunderschönen getupften Gitarrenmelodien, dann wiederum stapft man mit Tarantino und GIANT SAND durch die Texanische Wüste, die musikalische Luft scheint zu flirren, der Schweiss tropft. Wir kennen uns aus. Doch überall lauert Gefahr. Zu jedem Moment, sei er auch noch so schön, organisch, ja fast romantisch, kann etwas Furchtbares passieren.
Und es passiert – oft spät im Arrangement, aber es passiert. Sei es durch den Breuerschen Hyperbass, Nic Stockmanns ausuferndes Schlagzeug oder den Noise und die Achtelgitarre von Felix Gebhard. Da ist er dann, der Rock, den wir die ganze Zeit gespürt haben. Und was für einer. Gesuhlt, ohne Angst vor dem Klischee.
Standen wir gerade noch bei TO ROCOCO ROT in einer Berliner Galerie in den 90ern, ertappen wir uns eine Sekunde später, einer seltsamen Logik folgend, wie wir die eigene Heizung zu einem Riff à la THE MELVINS anspringen. Prollig und breitbeinig, wie das sein muss. Und dann – mal fließend, mal abrupt: Kommando zurück! Schönheit, Zerbrechlichkeit und ja – zurück in der Moderne.
Keine Angst, wir stecken nicht in einem musikalischen Potpourri, mit wild wechselnden Genre–Angebereien. Der Faktor Zeit spielt hier die entscheidende Rolle. In durchschnittlich 7 Minuten pro Song lässt sich einiges erzählen und ZAHN sind dabei gesprächig, aber nicht geschwätzig.Nein, es ist eher so, als hätten sich THE JESUS LIZARD in NEU! verknallt. ZAHN können das auch, aber können es auch einfach nicht lassen, THE JESUS LIZARD zu sein. Dass das zusammengeht, ist ebenso verwunderlich wie kunstvoll. Im Sinne von gekonnt. Wie ZAHN das hinbekommen haben, erschließt sich mir nicht völlig und wäre dann wohl Stoff für gewiefte Fragen von gewieften Musikjournalist*innen.
»Adria« wurde in Peter Voigtmann’s Studio Die Mühle (THE OCEAN COLLECTIVE, SHRVL) aufgenommen und von Magnus Lindberg (RUSSIAN CIRCLES, CULT OF LUNA) in seinem Stockholmer Studio gemischt und gemastert. Das Cover-Artwork, basierend auf Fotografien von Lupus Lindemann (KADAVAR), wurde von Fabian Bremer (RADARE, AUA) entworfen.

Text von Patrick Wagner (GEWALT, SURROGAT)

DRNTTCKS: Duo. In/Aktiv seit 2010 und bestrebt, sich der Nutzungsökonomie von Musik bestmöglich zu entziehen. Manchmal so weit, dass die Landessendebehörde einen Live-Auftritt im Radio als Sendestörung deklariert. Aus einer verhuschten Harmonie-Miniatur wächst Stück für Stück eine Klangwand - Gitarrenschichten, Klappern, Surren, Brummen steigern sich zur Noise-Collage. ProtoAcid-Sequenzen, Steinzeit-Techno, arhythmische Dubloops, New Age-Referenzen, No-Input-Punk, dann wieder elektroakustisches Deep Listening. Texte selten, Titel ja, unbedingt: „Infinite Cop“, „Rudolf Steinar“, „Almanvirus“ - Haltung statt Klangautismus. Es geht nicht um stringente Melodieführung, nicht um Gebrauchs-Pop, sondern darum, Möglichkeiten zu schaffen und auszuloten, Räume aufzuspannen und miteinander zu verweben. Ein Prozess, der nicht in abgeschlossenen Einheiten endet, sondern unberechenbar durch klangliche Strukturen mäandert. In einem Review wurde das mal als „dystopian party music - like crying on a rave“ bezeichnet. DRNTTCKS spielen selten live, veröffentlichen konsequent klein (Industrial Coast, Grisaille, Otomatik Muziek, Feathered Coyote, Beach Buddies) und bleiben lieber im „No Audience Underground“ (Rob Hayler), als dem „Total Dasein“ (Hito Steyerl) nachzugeben, das Musik gerade kennzeichnet.
Endure Freeform.
(Foto: Carolin Wabra)
Präsentiert von Poj Poj, Visions, ByteFM, Musikblog.de

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