SONNTAG, 11.12.2022 / 16.30 Uhr
Lesung und Kalvier-Livemusik.

Pressetext:

Ein Buch über Herkunft und Familie – „Ein Buch, das bleibt!“ (Denis Scheck)

Text: Monika Helfer
Lesung und Textauswahl: Lisa Ahorn
Musik: Leos Janácek „Auf verwachsenem Pfade I“ für Klavier
Klavier: Stefan Danhof

Die „Bagage“, das ist nicht nur diese ärmliche, von der Dorfgemeinschaft misstrauisch beäugte Familie im Bregenzer Wald Anfang des 20. Jahrhunderts, die „Bagage“ ist auch das Gepäck, die Last, die alle Familienzugehörigen mit sich herumtragen, bis heute.
Mit dem Buch hat Monika Helfer ihrer Familie ein Denkmal gesetzt, insbesondere ihrer schönen Großmutter Maria, die bereits mit Anfang 30 starb, und Grete, ihrer Mutter, die ebenfalls früh verstorben ist, mit Anfang 40, und vier Kinder hinterließ. Monika Helfer war damals elf Jahre alt.
Josef und Maria Moosbrugger leben mit ihren Kindern in einem Bergdorf, für die Dorfbewohner sind sie die Abseitigen, die Armen, die Bagage. Josef betreibt zudem dubiose Geschäfte mit dem Bürgermeister. Im Ersten Weltkrieg wird Josef zur Armee eingezogen, Maria und die Kinder bleiben allein zurück, sind abhängig vom Schutz des Bürgermeisters, der sich an die schöne Maria heranzumachen versucht, ebenso wie Georg, ein Fremder aus Hannover. Maria wird schwanger, sie wird Opfer des Dorfklatsches, von dem sich auch der zurückkehrende Josef beeinflussen lässt. Mit dem Kind Grete, der Mutter der Autorin, wird er nie ein Wort sprechen.
Eindringlich erzählt Monika Helfer, geboren 1947 in Au/Bregenzerwald, die Geschichte ihrer eigenen Herkunft.

Janáčeks Klavierstücke Auf verwachsenem Pfade sind kontrastreiche Seelenbekenntnisse eines Menschen, der auf Vergangenes zurückblickt, oft melancholisch, manchmal auch hoch dramatisch, begonnen in einer Phase tiefer Trauer über den Tod seiner geliebten Tochter Olga. Der Einfluss Schumanns ist zu spüren, im Gegensatz zu diesem gibt es bei Janáček aber ständige Tempovariationen. Die ersten zehn Sätze des Zyklus tragen Titel wie „Unsere Abende“, Ein weggeflogenes Blatt“, „Sie schwatzten wie die Schwalben“ oder „Unter Tränen“ – ein buntes Kaleidoskop der Erinnerungen, in berührende, intime Musik gesetzt.

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