Veranstaltungstext:
Geleitet wird die runtergerockte und renovierungsbedürftige Campingplatz vom alten, mürrischen Gustav. "In der Mittagspause saß Gustav auf einem Stuhl vor den Toiletten und fühlte sich kaputt. Mürbe Knochen, dachte er. Etwas tat ihm immer weh, so sehr er auch versuchte, es zu ignorieren. Er war alt, wieso musste man ihn ständig daran erinnern? Er wusste es doch auch so." Unerwartete Hilfe bekommt Gustav von der jungen Lale, die sich nach einem Streit mit ihrem Partner einfach davonmacht und auf seinem Campingplatz strandet. "Alles in allem der perfekte Ort, um sich zu verkriechen. Ein Zettel auf dem Küchentisch, eine WhatsApp-Nachricht, ein Schlussstrich oder eine Pause. Ich komme wieder, wenn ich komme." Die dritte Hauptfigur ist der Deutsch-Franzose Christophe, der im Indischen Ozean auf La Réunion lebt. Er hat dort seine kranke Mutter gepflegt und entdeckt beim Ordnen ihres Nachlasses einen Brief, den sie vor 39 Jahren geschrieben, aber nie abgeschickt hat. Daraus geht hervor, dass Gustav sein wahrer Vater ist. Also macht Christophe sich auf den Weg nach Deutschland, um ihn kennenzulernen. "Er stand eine Weile da und dachte an seine Mutter. An den Sommer, den sie hier verbracht hatte. Wie verliebt sie gewesen sein musste. Er fühlte etwas Stechendes in seiner Brust. Wenn Einsamkeit ein Monster war, hatte es Scherenhände. Scharf und spitz."
Alle drei Hauptprotagonisten haben ihr Päcklein zu tragen. Denn Gustav ist unheilbar krank. Und Lale trauert um ihren geliebten Bruder. Wie diese drei so unterschiedlichen Charaktere zueinanderfinden, und sich weitere ungewöhnliche Freundschaften und Allianzen bilden, ist vielleicht nur an einem so aus der Zeit gefallenen Sommerort möglich.LITERATURHAUS
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