KURZNACHRICHTEN

31.10.2024

Ausgezeichnet: Z-Bau gewinnt Staatspreis für Kreativorte

Brote schmieren und Eier kochen nicht vergessen: Das Z-Bau-Team hat einen Ausflug vor! Am 6. November werden in den Münchner Design Offices die Staatspreise für bayerische Kreativorte vergeben. Den Preis gibt es erst zum zweiten Mal, er zeichnet Orte aus, die eine positive Wirkung auf die Kultur- und Kreativwirtschaft haben. Insgesamt 30.000 Euro werden auf drei Gewinnerorte verteilt. In diesem Jahr steht auch, und natürlich völlig zurecht, das wisst ihr eh, der Z-Bau im Nürnberger Süden auf dem Treppchen. Wir gratulieren herzlichst! HIER geht’s zum Porträt “unseres” ausgezeichneten Kreativorts, der so viel mehr ist als nur ein Veranstaltungsort.

Gratulation in dem Zuge auch an den Passauer Bergfried, die Kunsthalle Neuburg und das Degginer in Regensburg (Sonderpreis für kommunales Engagement). Sicherlich alles mal eine Reise Wert, HIER die Infos zu allen Gewinnern 2024.

Die Preisverleihung, moderiert von Nina Sonnenberg, ist Teil des ersten Forums für die bayerische Kultur- und Kreativwirtschaft und ist daher auch für nicht-prämierte Kulturschaffende interessant.  >>
Kultur  15.11.2024, E-WERK
NüRNBERG. Das Nürnberg-Fürther Kollektiv Folk’s Worst Nightmare treibt ja schon seit einigen Jahren sein Unwesen auf diversen Bühnen. Ein ganzer Haufen raubeinig klampfender Gesellen hat sich zusammengefunden, um organisiert dem zu frönen, was sie mal Folkpunk und mal Antifolk oder gar Alternative Country nennen. Eine Freakshow, die Freude macht! Und außerdem sind die ja auch echt lieb. Nun hat, Premiere im Z-Bau gab es ja schon, sich die Medienwerkstatt des Phänomens angenommen und den Folk-Punkern eine eigene Doku gewidmet. Beziehungsweise, wie es sich gehört: Ganz viel ist auch da natürlich DIY, die Autoren des Films sind Michael Sören Sörensen und Jan Bratenstein also selber muszierende Mitglieder des Kollektivs. Jedenfalls: Höchste Zeit, dass diese besondere musikalische Gruppierung, die die Szene unserer Region so entscheidend und vielfältigste Weisen prägt, ihr filmisches Denkmal bekommen hat. Is This Folk Punk? präsentiert eine Subkultur, die abseits großer Labels von einem starken Gemeinschaftsgefühl, von Energie und Zusammenhalt lebt, erlaubt aber auch die kritische Selbstbefragung. Jetzt läuft der Film im Frankenfernsehen und danach in der Mediathek der Medienwerkstatt Franken. Da freuen wir uns drauf.        >>
KAUFHOF. Der Auftakt war, wir haben es bereits gesagt, fulminant, sonnig und vielseitig künstlerisch: Die Rede ist mal wieder von der Zukunftsmusik, dem Festival des Projektbüros für den leerstehenden Kaufhof. Beziehungsweise: Bis hier hin für die Pfannenschmiedgasse und die zwischen Kaufhof und Citypoint errichtete Turminstallation von raumlabor berlin, die vom Textilkünstler Raul Walch neu gestaltet wurde. Am 16.11. startet unter der Überschrift Visionen & Utopien die Wintersaison der Zukunftsmusik, am umgestalteten Turm, in der Umgebung, und sukzessive auch in den Ladengeschäften im Erdgeschoss.  >>
ROTE GALERIE. Alle vier bis fünf Wochen gibt es in der ROTEN GALERIE eine neue Ausstellung, oft auch mit politischen Anliegen. Dazwischen jede Menge weitere Veranstaltungen von Konzerten bis zu Diskussionen. Aber im Mittelpunkt: die Menschen und ihre Kunst. Gegen den Krieg gegen die Ukraine, gegen Russland. Gegen Trump. Und dabei immer: für die Kunst und die Kultur. Die Förderung von regionalen Künstler:innen sind besonders im Fokus für die Galerie, so wie Bogi Nagy, Gymmick, Momoshi, D.A.M.N. und so viele andere. Aber auch internationale Gäste sind willkommen – wie 2021 die russische Künstlerin, Regisseurin und LGBTQIA+-Aktivistin Victoria Naraxsa, die ihre Skizzen und Zeichnung ausstellte, die sie malte, als sie in Moskau im Gefängnis saß. Wir haben mit Michael Ziegler geplaudert, dem Vorsitzenden der Karl-Bröger-Gesellschaft. Zu seinem Verein gehört die ROTE GALERIE.  >>
MAGAZIN  07.10.-09.10.2024, NüRNBERG
Interview von Tommy Wurm

AKJ aka
Akne Kid Joe sind die wohl erfolgreichste hiesige Band momentan. Zum Release ihres neues Albums „4 von 5“ haben wir uns über Ironie, Marketing, Erfolg und die Politisierung der Kunst unterhalten.  >>
MAGAZIN  10.06.2024, WOLFSGARTEN
STAATSTHEATER. Theaterkritik von Andreas Thamm für Nachtkritik: Genannt Gospodin

Gospodin hat nicht viel. Da steht ein kleiner Kühlschrank, eine Mikrowelle, ein Fernseher, ein Sofa. Der Overhead-Projektor auf dem Schränkchen, das ist, weil Gospodins Freundin Anette, Grundschullehrerin ist, aber das versteht das Publikum erst später. Gospodin hat und will nicht viel, aber ständig will eine:r was von ihm:
Erst Hermann, der sich seine Anlage ausborgt und dann die Scheiß-Spießer von Greenpeace, die ihm sein Lama wegnehmen. Das war diesem Gospodin, ein Mann im Schlabberlook mit dezent verwildertem Bart, so etwas wie wie seine Lebensgrundlage. Der Keller, sagt er, ist noch voll mit Heu und Futter. Das meiste über den Helden von Phillipp Löhles Genannt Gospodin in der Regie des Nürnberger Noch-Schauspieldirektors Jan-Philipp Gloger erfährt man aus dem Mund der ihm nahe Stehenden.  >>
NüRNBERG. Offener Brief  an die Mitglieder des Rundfunkrats des Bayerischen Rundfunks
anlässlich der Einladung von Petr Bystron (AfD) zur BR24 Wahlarena

von der Allianz gegen Rechtsextremismus in der Metropolregion Nürnberg

Im Zuge der anstehenden Wahl des Europäischen Parlaments am 09. Juni 2024 plant der Bayerische Rundfunk eine „Wahlarena zur Europawahl – Die Kandidaten stellen sich den Bürgerfragen.“ Eine dieser Wahlarenen findet am Mittwoch, 29. Mai 2024 ab 20:15 Uhr live im BR Studio Franken in Nürnberg statt. So weit so normal. Neben der Spitzenkandidatin der Freien Wähler, Christine Singer, wird für die SPD Thomas Rudner, Mitglied des Europäischen Parlaments und auf Platz 16 der Europawahlliste der SPD, teilnehmen.

Mit Fassungslosigkeit haben wir als Allianz gegen Rechtsextremismus in der Metropolregion Nürnberg jedoch die Nachricht aufgenommen, dass als dritter Teilnehmer Petr Bystron, AfD-Bundestagsabgeordneter und Kandidat für das Europäische Parlament auf Platz 2 der AfD-Liste, feststeht. Inzwischen ist hinlänglich bekannt, dass die Generalstaatsanwaltschaft München ein Ermittlungsverfahren gegen Petr Bystron eingeleitet hat, wegen des Anfangsverdachts der Bestechlichkeit von Mandatsträgern und der Geldwäsche. Das bayerische Landeskriminalamt dursuchte im Zuge der Ermittlungen bereits sein Bundestagsbüro. Ihm wird vorgeworfen, Geld von dem pro-russischen Propagandanetzwerk „Voice of Europe“ angenommen zu haben. Besonders zynisch scheint uns, dass der BR in seiner Presseinladung vom 21. Mai den Veranstaltungsort Nürnberg als „Stadt der Menschenrechte“ bezeichnet und gleichzeitig einer umstrittenen Personalie wie Petr Bystron eine öffentliche Bühne gibt. Darüber hinaus zeigt das Urteil des Oberverwaltungsgerichts Münster, nach dem die Einstufung der AfD, wie auch ihrer Jugendorganisation, als rechtsextremistischer Verdachtsfall durch das Bundesamt für Verfassungsschutz rechtmäßig ist, wessen Geistes Kind diese Partei ist. Aus unserer Sicht ist die AfD gerade in Bayern eine europa- und demokratiefeindliche Partei. Im Bayerischen Landtag hat die AfD-Fraktion Vertreter der Identitären Bewegung und von rechtsextremen Burschenschaften eingeladen. Wir haben es nicht zuletzt Recherchen des Bayerischen Rundfunks zu verdanken, dass bekannt geworden ist, dass Abgeordnete der AfD in Land und Bund rechtsextreme Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigen. Als Allianz gegen Rechtsextremismus in der Metropolregion Nürnberg sagen wir ganz klar: Wer keinen demokratischen Diskurs führt, wer europa-, demokratie- und menschenfeindlich hetzt, wer die Kriegsverbrechen von Putin relativiert und mutmaßlich käuflich ist, ist ein Fall für die Staatsanwaltschaft und für den Verfassungsschutz, aber kein Gast in einer Diskussionsveranstaltung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Wir erwarten, dass der Bayerische Rundfunk die Einladung von Petr Bystron zurückzieht. Der BR darf auch nicht der AfD die Entscheidung überlassen, wer für sie teilnimmt. Mit demokratischen Grüßen, Stephan Doll / Vorsitzender der Allianz, Geschäftsführer des DGB, Region Mittelfranken Katharina Fritsch / Stv. Vorsitzende Leitung Unternehmenskommunikation & CSR Management 1. FC Nürnberg Elisabeth Hann von Weyhern / Stv. Vorsitzende Regionalbischöfin im Kirchenkreis Nürnberg Dr. Elisabeth Preuß / Stv. Vorsitzende Vertreterin der Zivilgesellschaft Aktion Courage Erlangen Dieter Rosner / Stv. Vorsitzender Sozialreferent der Stadt Erlangen    >>
NüRNBERG. Das Musikfest ION, das herausragende Musiker:innen in sakrale Orte der Stadt Nürnberg bringt, findet in diesem Jahr vom 27. Juni bis 7. Juli statt. Das ist ja noch etwas hin. Wir wollen dennoch die Gelegenheit nutzen, euch jetzt schon einmal auf dieses Festival einzustimmen, indem wir ein Highlight des diesjährigen Programms droppen: das Eröffnungskonzert mit dem Stegreif Orchester. Moment mal, ein Musikthema in dieser Strecke mit dem grünen Nachhaltigkeitsbalken? Ganz genau, das ist genau der Punkt.  >>
MAGAZIN  01.05.2024
Text von Marian Wild

Der legendäre, in Berlin wiederauferstandene Verlag
Bärmeier & Nikel hat Kurt Halbritters illustriertes Hauptwerk „Adolf Hitlers Mein Kampf“ neu bearbeitet und aufgelegt. Man kann viel beim Lesen lernen.  >>
MAGAZIN  04.05.2024, BRAUEREI SCHANZENBRäU
KIRCHE ST. MARTHA.
Im März 1848 erschüttert eine demokratische Revolution Europa, und in Deutschland verabschiedet die Nationalversammlung 1849 in der Frankfurter Paulskirche die erste Verfassung. Dieses Jubiläum feiern Lorenz Trottmann (am Klavier) und Michael Herrschel (als Erzähler) gemeinsam mit ihrem Konzertverein „Dialoge: Wort & Musik e.V.“ im Doppelkonzert „Freiheitslieder – Wolkenträume“. Im ersten Konzert am 29. April, „Ein Kontinent verändert sich“, erzählen sie von der demokratischen Bewegung in den Metternich-Polizeistaaten, mit Werken von Beethoven, Wagner, Strauss, Brahms und Redel. Im zweiten Konzert, „Die Gedanken sind frei“, am 13. Mai, lassen sie Hymnen an Freiheit und Demokratie von Schumann, Kinkel und Smetana erklingen und würdigen bedeutende Kämpferinnen der Frauenbewegung wie Emilie Mayer und Luise Otto-Peters.

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Mo. 29.04. + Mo. 13.05., jeweils 18:30 in der Kirche St. Martha, Nbg. 
Eintritt: 15,- / 12,-. Reservierung + Infos: www.wortundmusik.org
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NüRNBERG.
In der Meistersingerhalle leitet er ein Programm, das mit Werken von Korngold, Rachmaninow und Rota cineastische Qualitäten aufweist: Wie in einem Film am 7. April gezeigt wurde.
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STAATSTHEATER. Das Staatstheater schüttelt sich immer noch ein bissl, um zurechtzukommen mit dem im nächsten Jahr anstehenden Abschied. Schauspiel-Chef Jan-Philipp Gloger verlässt Nürnberg nach sechs erfolgreichen Jahren und folgt dem Ruf ans Wiener Volkstheater, wer könnte es ihm verübeln. Und auch wenn das schade ist für das Staatstheater, tun Wechsel solchen Häusern ja grundsätzlich mal gut und es wird spannend sein, zu sehen, wer Gloger nachfolgt.  >>
E-WERK. "Baum" ist Mines fünftes Soloalbum in nur zehn Jahren, neben Projekten wie "Alle Liebe nachträglich" mit Fatoni von 2017 und dem monumentalen Orchesterprojekt "Mine und Orchester" von 2018. Dieses Album markiert den Beginn eines neuen Kapitels für sie: Die Songstrukturen haben sich verändert, die Tracks sind kürzer, flexibler und freier geworden.  >>
T7. Ein bisschen größer als ein VW-Bus ist dieser Raum schon, der sich T7 nennt, weil er am Taubenweg Haus Nummer 7 liegt. Aber das Bild eines KulturPalasts muss man und Frau wohl korrigieren. Egal, Platz ist in der kleinsten Hütte. Für Kultur allemal. Dass dieses Kultur-Wohnzimmer vor der Haustüre Nürnbergs und Fürth funktioniert, hat es beim Eröffnungswochenende mit LaBrassBanda-Gründer, Echo-Gewinner, Mozarteum-Professor und Tuba-Spötter Andreas Hofmeir (samt Piano-Original Johannes Billich aus Fürth) bewiesen. Menschliche Wärme und juchzende Stimmung im intimen Rahmen. So kann’s weitergehen. So soll’s weitergehen.  >>
ALTSTADT. Das Quartiersbüro Altstadt hat, diesmal mit ein wenig Support von curt, zum zweiten Mal die Fühler in die lokale Literaturszene ausgestreckt, um ein fabelhaftes Programm für die Lesereise durch die Altstadt auf die Beine zu stellen. Im Juni und Juli werden an sieben Tagen an verschiedenen Orten im öffentlichen Raum Lesungen von sieben Autor:innen stattfinden. Und ihr könnt dabei sein – und zwar nicht „nur“ als Zuhörende.  >>
Z-BAU. Die HipHop-Band FERGE X FISHERMAN bricht mit Konventionen und fusioniert geschickt Jazz-Elemente in ihre Musik. Jeder Ton ist präzise platziert, jeder Akkordwechsel und Snare-Schlag trägt zu ihrem einzigartigen, entspannten Sound bei.   >>
NüRNBERG. NÜRNBERG POP, das ist das größte Club- und Showcase-Festival im Süden Deutschlands. Das vielfältigen Programm findet in verschiedenen Kulturorten der Nürnberger Altstadt statt: Von Kirchen über Museen bis hin zu Bekleidungsgeschäften und Plattenläden, sogar auf Dächern und öffentlichen Plätzen sowie in Clubs und Kulturzentren finden im Rahmen des Festivals Konzerte statt. Musikbegeisterte und -schaffende kommen zusammen, um sich auszutauschen und gemeinsam zu feiern. Begleitet wird das Ganze von der POP CONFERENCE, die Podiumsdiskussionen, Vorträge und Workshops rund um die Musikbranche und kulturpolitische Themen bietet. Ein besonderes Highlight ist die Verleihung des Nürnberger Popkulturpreises GUNDA, die am Festivaldonnerstag zum dritten Mal stattfindet. Der Vorverkauf zum Festival ist seit dem 10.04. offen, also ran an die veganen Buletten-Tickets!  >>
NüRNBERG. Die Nürnberger Kulturläden° setzen die im vergangenen Jahr begonnene Reihe 11xFair auch in diesem fort. Alle Angebote unter diesem Siegel setzen sich im Weitesten mit sozialer Gerechtigkeit, Teilhabe und/oder Nachhaltigkeit auseinander. Und: Im Rahmen der Reihe wird ein wichtiger Geburtstag begangen: 75 Jahren Grundgesetz – das coole Gesetz mit der unantastbaren Menschenwürde. Wir gratulieren uns allen dazu!  >>
MAGAZIN  01.04.-31.05.2024
Unter den Bühnenbrettern dieser Locations schlummert auch abseits der Veranstaltungen viel mehr Wissenswertes, das wir für euch in dieser Kolumne bedingungslos ans Licht zerren. Aus Gründen der Anerkennung für die dort stattfindende, kulturelle Arbeit. Und aus Liebe. Hier sind unsere VENUES OF LOVE für April und Mai, samt behutsam recherchierter curt-Empfehlungen. 
Für euch, für uns, für alle. CURT YOUR LOCALS!
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KANTINE. KARA DEKIK, das sind drei Menschen, deren gemeinsame Liebe für seltsame Takte und Krautrock eine Band aus ihnen gemacht hat. Treibende Bässe und komplexe Rhythmen, dreckige Basslinien und Elemente traditioneller türkischer Folkmusik prägen ihren Sound.   >>
Kultur  05.04.2024
NüRNBERG. #RadioZ2025. Bakausky an der Schreibmaschine. Die Studiolampe bei Radio Z geht eventuell bald aus. Dringend werden 700 neue Mitglieder bis Juni gesucht, um die jetzt gekürzte Förderung der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) auszugleichen.

Radio Z ist das Community-Radio in Nürnberg. Vereinsmitglieder von der R.A.D.I.O. e.V. können eigene Sendungen gestalten, in bestehenden Redaktionen mitmachen und Gästelistenplätze bei Gewinnspielen abstauben. Das alles ehrenamtlich. Was mich mit Radio Z verbindet? Vor fünfzehn Jahren war ich als Hörspielmacher bei Radio Z eingeladen, in der Sendung "Quaterlife Crisis". Es war so schön da, dass ich die Redaktionsküche kaum verlassen wollte. Einige Zeit später habe ich von der Redaktion "Durchgeknallt" gehört. Eine Sendung für Menschen mit Psychiatrie-Erfahrung. Da wollte ich mitmachen, da ich schon im Alter von 10 Jahren beim Jugendradio "Funkenflug" aktiv war. Also ging es auf zum Kopernikusplatz und einfach mal klingeln - denn auf meine Mails reagierte niemand. In der mir bereits bekannten Küche, mit den vielen cooolen Aufklebern, traf ich dann auf Nina und Sandra (damals) von Radio Z. Sie nahmen mich sehr freundlich auf, und ich landete in ihrer Sendung "Schleudertrauma" mit meinen Musik- & Soundcollagen. Seitdem hat sich eine Freundschaft entwickelt, die bis heute anhält. Doch vor dem allen war ich aktiv in den Redaktionen "Durchgeknallt", der Musiksendung "Powerplay" mit Elektropunk & Artverwandte, als Autor von Texten bei "Eisenbart & Meisendraht" - die Sendung für die lokale Literaturszene und auch im kurzlebigen Morgenmagazin, sonntags um 20 Uhr "Guten Morgen Nürnberg" als Matze vom Verkehr. Bei den Lokalen Leidenschaften & Radio-Gays durfte ich auch mal ins Studio spitzen und ins Mikro sprechen. Alles in allem hat Radio Z noch viel Potenzial. Ich wünsche mir nicht nur, dass der Medienrat seine Entscheidung überdenkt, die Förderung über die BLM zu beschränken, sondern sich genug neue Mitglieder finden. Sonst fehlt etwas im Äther. Ich bin Bakausky und ich schreibe, was ich denke und fühle. Es sollte niemanden abhalten, Radio Z Mitglied zu werden, sich in den Vorstand wählen zu lassen oder seine eigene Sendung zu machen. Oder einfach den Sender zu unterstützen, weil man gerne Sendungen wie die türkische Sendung, das Metal-Magazin “ZOSH” oder die geschmacklose Sendung “Sendeloch” hört. Informationen zu Radio Z gibt es auf der urigen Homepage www.radio-z.net - mit HTTP und nicht HTTPS vorn. Da kann man auch rund um die Uhr weltweit in den Livestream herein hören, was so gesendet wird. In Nürnberg kann man Radio Z noch bis mindestens Juni 2024 auf der 95.8 MHz mit Boombox an der Pegnitz hören, von 14 Uhr nachmittags bis 2 Uhr morgens. Ich will auch #RadioZ2025 noch hören. Deshalb sammle ich Infos zur Rettung von Radio Z auf meiner Fanpage https://nbg.city/radio-z Liebe Grüße aus Steinbühl, B.A.K.A.U.S.K.Y. Autor aus Nürnberg - – – Bakausky ist Autor aus Nürnberg Steinbühl, der Texte schreibt, um die Welt zu verbessern und mit seiner eigenen Verrücktheit umzugehen. Bekannt aus dem “Text der Woche” beim curt, der curt'schen Anthologie "Schreibkrise" und aus Lesungen bei YouTube. Seit Dezember 2023 hat er sich vom Alkohol getrennt und kommt langsam in eine kreative Ph(r)ase. Folgen kann man dem großen Hobby-Mönch auf www.bakausky.com – – – http://radio-z.net/de https://www.instagram.com/radioznbg/ - – – Und das schreibt Radio Z selbst: Auz die Mauz? Radio Z besteht nun schon seit fast 37 Jahren. Das ist alles andere als selbstverständlich, denn im Gegensatz zu allen anderen Bundesländern werden die Sendeverbreitungskosten für Community Media in Bayern nicht vollständig von entsprechenden Institutionen übernommen. Daher ist Radio Z schon immer auf finanzielle Unterstützung angewiesen. Eine Quelle für diese Finanzierung ist seit einiger Zeit die Bayerische Landeszentrale für Neue Medien (BLM). Diese hat dem Sender nun aber ohne Vorwarnung in Aussicht gestellt, zukünftig die Bezuschussung deutlich zu kürzen um Geld einzusparen. Konkret geht es um eine Vervierfachung der von Radio Z selbst aufgebrachten Gelder. Der Sender kann diesen erhöhten Betrag aktuell nicht stemmen. Die BLM ist dem Sender gegenüber sehr intransparent. Radio Z hat bis heute keine eindeutige Aussage der BLM vorliegen und Gesprächsangeboten werden von ihr abgelehnt. Fakt ist aber: sollte die Finanzierung der BLM wie angedroht minimiert werden, kann Radio Z in seiner aktuellen Form nicht mehr exisiteren. Einer der wenigen Freien Radiosender Bayern würde so verloren gehen. Daher ist Radio Z so sehr wie noch nie auf neue Mitglieder angewiesen! Wir brauchen ca. 750 Neumitglieder um den finanziellen Mehraufwand auffangen zu können und von Institutionen wie der BLM unabhängig zu werden. Das klingt nach viel und das ist es auch. Daher bitten wir alle Z-Sympathisant*innen, denen es möglich ist, eine Mitgliedschaft für 80€ bzw. 40€ jährlich abzuschließen. Eine Mitgliedschaft heißt auch: Mitspracherecht beim Programm, regelmäßige Chance auf Gästelistenplätze für Konzerte & Veranstaltungen, Möglichkeit selbst zu senden, Stärken von Community Media, Erhalt von freiem, unabhängigem & unkommerziellem Radio. Engagiert euch für Community Media! Rettet Radio Z! Schreibt eine Mail mit dem Betreff "333" oder "666" an mitglieder@radio-z.net und werdet Mitglied!    >>
NüRNBERG. Ihr seht es an den vielen Lesungen, manche von ihnen sind mit regionaler Beteiligung, von fern winken doch schon wieder die texttage, die Stadtbibliothek ist eine der ältesten überhaupt ... usw. Nürnberg ist eine Bücherstadt! Damit man das im Stadtraum Nürnbergs noch besser erfahren und erleben kann, haben sich die klugen Leute von der Stadtbibliothek etwas Schlaues ausgedacht: Die LiteratourenApp verbindet lokale Literaturgeschichte mit historischen Schauplätzen zu spannenden Spaziergängen.  >>
MAGAZIN  05.04.-07.04.2024, EDEL EXTRA
STAATSTHEATER. Theaterkritik von Andreas Radlmaier

Wiederauferstehung am Nürnberger Staatstheater: Mit stehendem Applaus feierte im Opernhaus ein sichtlich jung durchmischtes Publikum die frischpolierte Highspeed-Neuinszenierung von „
Jesus Christ Superstar“, mit dem der heute 75-jährige Andrew Lloyd Webber (samt Text-Partner Tim Rice) vor einem halben Jahrhundert vom Broadway aus seine Weltkarriere mit genialem Ohrwurmfortsatz einläutete. Der Erlöser-Stoff ist offensichtlich immun gegen Missbrauchsvorwürfe und Kirchenaustritte aller Art. Nachdem Staatsintendant Jens Daniel Herzog in seiner Dortmunder Zeit bereits einen Publikumserfolg mit dem Musical-Klassiker gelandet hatte, wiederholt sich in Nürnberg der Push für die Auslastungsbilanz: Rund 21.000 Gäste wollen allein bis Juli das Mirakel von Menschsein, Verrat und Märtyrertod in geplanten 21 Vorstellungen erleben. Klarer Fall von Wunder.  >>
FüRTH. Jewish Music Today“ in Fürth – das höre ich zum ersten Mal!, werden einige von euch sagen. Und trotzdem ist es korrekt, dass das Festival bereits zum 19. Mal stattfindet. Hört sich komplizierter an, als es ist: Das „Internationale Klezmer Festival Fürth“ hat sich einen neuen Namen verpasst. Schließlich bildet es schon lang viel mehr ab als nur ein Genre der jüdischen Musik. Vom 8. bis 17. März findet diese großartige multikulturelle, internationale Feier der Musik von Klezmer-Fusion bis Kabbala-HipHop in diesem Jahr statt. curt sieht ausschnittsweise ins Programm.  >>
AKADEMIE DER BILDENDEN KüNSTE. Text Matthias Egersdörfer

Der Moll war ein sehr langsamer Mensch. Er fuhr zum Beispiel mit einer kaum vorstellbaren Geschwindigkeit Fahrrad. Wäre er auch nur eine Kleinigkeit langsamer gefahren, wäre er schlichtweg umgefallen. Sah man den Philipp zum Beispiel von der Weite aus auf seinem alten Holland-Rad, musste man annehmen, dass er völlig reglos darauf saß und sich nicht bewegte. Auf der anderen Seite verfügte der Moll über eine blitzschnelle Auffassungsgabe. Jahrelang waren wir gemeinsam zum Christlichen Verein Junger Menschen hinmarschiert und hatten mit schier unermesslichem Übermut die Bibel bis knapp zum Irrsinn zerdeutet, hernach in herzlicher Zugewandheit mit den anderen Christenknaben bis zum Ohrenglühen gerauft und auch ansonsten keinen evangelischen Blödsinn ausgelassen. Dann, von einem Tag auf den anderen, war der Philipp nicht mehr hingegangen. Hat wortlos die Kündigung eingereicht. In Ewigkeit. Amen. Aus die Maus. Ich habe es am Anfang nicht begriffen. Es hat einige Zeit gebraucht. Das holdselige Himmelreich hatte seine Grenzen, von engstirnigen Glaubensbeamten errichtet. Da konnte man sich sauber daran derrennen. Und zum Müffeln hat es allenthalben auch schon angefangen gehabt. Junge Männer waren dazu gekommen, die sich für etwas besseres hielten, und vorbei war es mit unserem klassenlosen Bubenclub. Der Moll hatte einen Riecher. Dann hat er sich verzupft. Ohne Getu. Ohne Spektakel und großes Reden. Ich habe länger dazu gebraucht, das zu begreifen.
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FILMHAUS. Bei den Rückblicken auf das vergangene Kinojahr standen überall zwei Filme im Mittelpunkt, die zusammen auf den Namen BARBENHEIMER (Oppenheimer + Barbiehörten. Und tatsächlich war es ein erstaunliches Phänomen, dass sich im Sommer 2023, also zu einer Zeit, in der das Kino normalerweise gegen Grillen, Musikfestivals und Freibad den Kürzeren zieht, für zwei, drei Wochen alles um diese beiden Filme drehte. Aber was hat es dem Kino auf Dauer gebracht? Die wirklich begeisterten Stimmen zu beiden Filmen waren eher selten, es ging eher darum, „dabei zu sein“. Im Oktober und November waren die großen Kinosäle dann eher spärlich gefüllt und das, obwohl der Herbst üblicherweise die Kinohauptsaison ist. War BARBENHEIMER also die vielbeschworene „Rettung des Kinos“? Oder doch nur ein Strohfeuer?  >>
FACHMARIE DIE GLüCKSBOUTIQUE. An der Fürther Straße, ganz unweit der U-Bahn-Haltstelle Gostenhof, betritt man hinter einer Glastür eine Welt der Farben. Die Fachmarie ist, und das seit 16 Jahren, ein außergewöhnlicher Laden für schöne Dinge, für Schmuck und Seife, Spielzeug und Deko, für kleine Aufmerksamkeiten und große Gesten. Eine Glücksboutique, so nennt Chefin Irene Senger ihr Geschäft. Im Interview erzählt sie, wie das alles kam – und von ihrem neusten kreativen Projekt.   >>
NüRNBERG, ERLANGEN. Wir kooperieren mit den coolsten und wertvollsten Locations der Stadt und darauf sind wir nicht unstolz. Es sind Locations, in denen es gut ist und wo auch (fast) immer irgendwo curt rumliegt. Zeitgleich blüht unser digitaler Eventkalender in voller Pracht und zeigt euch verlässlich, wo es lang geht. Fein selektierte Tipps zum Wochenende und Gästelistenplätze findet ihr on top auf Instagram @curt_magazin_nfe. Multimedialer & grenzenloser Kultursupport!
Unter den Bühnenbrettern dieser Locations schlummert auch abseits der Veranstaltungen viel mehr Wissenswertes, das wir für euch in dieser Kolumne bedingungslos ans Licht zerren. Aus Gründen der Anerkennung für die dort stattfindende, kulturelle Arbeit. Und aus Liebe. Hier sind unsere VENUES OF LOVE für Februar und März – samt behutsam recherchierter curt-Empfehlungen. 
Für euch, für uns, für alle. CURT YOUR LOCALS!  >>
ATELIER- UND GALERIEHAUS DEFET. Die Fotoszene feiert mit gleich zwei Ausstellungen im Februar Vernissage: Magie in der Modulgalerie und Heimatgefühle im Galeriehaus Defet.  >>
Die Nürnberger Symphoniker gehen im späten Winter ein wenig auf Reisen und spielen Gastspiele in Unterföhring, Erlangen und Lahr. Das Nürnberger Publikum wird nicht zu kurz kommen und freut sich auf Mythisches und Hits mit Stargästen.  >>
NEUES MUSEUM. Die wunderbare 30-Jahre-Straßenkreuzer-Ausstellung, Raumteiler, im Neuen Museum zu Nürnberg geht so langsam zu Ende, das ist ja erstmal traurig, aber geht auch mit einer guten Nachricht einher: Die Fotos werden versteigert! Im Rahmen der Ausstellung werden die zwölf Kalenderblatt-Fotografien gezeigt, auf denen einzelne Projekte des Straßenkreuzers als liing sculptures interpretiert wurden, die künstlerische Leitung lag bei Barbara Engelhard, von der auch das Konzept stammt. Die Bilder sind 117 x 150 cm groß, kaschiert auf Wabenkarton 10 mm und mit Aufhängung versehen. Versteigert werden die Bilder am letzten Tag der Ausstellung, Sonntag, 21. Januar, ab 15 Uhr unter fachkundiger und unterhaltsamer Anleitung von Kabarettist Oliver Tissot. Der Eintritt ist frei, das Mindestegbot liegt bei jeweils 300 Euro, der Erlös kommt dem Housing-First-Projekt des Straßenkreuzers zugute.   >>
STRAUBING. Gründe, mal nach Straubing zu fahren, gibt´s, ob ihr‘s glaubt oder nicht, genug. Die größte Miniatur- und Modellbahn-Anlage Süddeutschlands z.B., der mittelalterliche Stadtturm mit Dur- und Moll-Glockenspiel, das mächtige Herzogschloss an der Donau ... Und, jetzt neu, das Nawareum, das große Mitmach-Museum zum Thema Nachhaltigkeit.   >>
MAGAZIN  01.12.-31.01.2024
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STAATSTHEATER. Premiere der Gesellschaftssatire „Jeeps“ in den Nürnberger Kammerspielen.   Willkommen in der „Eierstock-Lotterie“! Dort, am Richard-Wagner-Platz, im (fiktiven) Arbeitsamt, werden die ewigen Geburtsregeln – wer bleibt arm, wer ist reich? – gerade neu aufgestellt. Die Münchner Dramatikerin und Schauspielerin Nora Abdel-Maksoud nahm mit ihrer sarkastischen Turbokomödie „Jeeps“ der schicksalhaft-kreiselnden Schatten-Diskussion über Reichensteuer und Bürgergeld, über Bürokratenhölle und bedingungsloses Grundeinkommen nämlich gleich eine ganze Grundsatzreform vorweg und puhlt damit hochaktuell in den Stimmungswunden eines schlecht gelaunten Landes.
Hier werden die Karten im Klassenkampf neu gemischt. Denn das Erbe, so die furchteinflößende Ausgangsidee der Autorin, wird staatlich konfisziert und landet in der Lostrommel des Jobcenters. Demütigung für alle ist garantiert. Boshafte Pointen und Pirouetten fürs Publikum auch in dieser Attacke, die eine wahre Schlaglichterkette über Sozialabgründe spannt. Zwei Jahre nach der Uraufführung führt die Erfolgsspur des Stücks über München, Hamburg und Berlin auch nach Nürnberg. Langanhaltender Premierenbeifall nach schlanken 90 Minuten in den Kammerspielen des Staatstheaters für das weibliche Regie-Team unter Martina Gredler.

Die Regisseurin hat sich von Bühnenbildnerin Sophie Lux für ein souveränes Darsteller-Quartett eine behäbig drehende Menschen-Mühle bauen lassen, die den Kreisverkehr als dunkel getäfelte Gedankenrichtung vorgibt. Nach vorne bewegt sich hier nix. Die „frisch prekarisierte“ und panisch gestimmte Start-up-Unternehmerin Silke aus der Sorglos-Generation (Pola Jane O’Mara mit klaren Anflügen einer Wohlstandskarikatur) trifft auf Maude, eine Langzeitarbeitslose mit früherer Literaturkarriere und profundem Warteschlangenwissen (Adeline Schebesch als vorlaute „Gräfin Schizo“ mit Unterschichtentarnung).
Die Amtsträger Armin (Thomas Nunner als abwehrerprobter Zauselzyniker) und Gabor (Aydın Aydın als Lotterieverwalter mit Aufsteigerehrgeiz samt Geländewagenverehrung) schauen professionell leidenschaftslos auf die anbrandenden Lebens- und Nervenkrisen zwischen Losglück-Sehnsucht und gentrifizierter Wartehalle.
Diese Veränderung zwickt im Alltag und ist der neuen Kundschaft geschuldet: Die neuen Mittellosen importieren nicht nur Geländewägen vors Haus, sondern auch Foodtruck und Boulderwand als Abwechslung ins Amt. Die Armutskinder sollen es auch mal schöner haben im Jobcenter, wo sie – weil platzsparender – ihre Eltern vertreten. Dass es am Ende zu tödlichen Abstürzen an der Kletterwand kommt, weil die Bürgergeldkinder, denen der gerechte Gabor die beste Lose, sprich: größten Vermögen, an den Pullover geheftet hat und damit die Jagdinstinkte der Mittelschichtler weckt, fiel der Öffentlichkeit nicht auf. War eben Champions-League-Finale.

Es geht um „Opferwürste“ und „Yuppielarven“ in dieser galligen Satire, um Enterbte und Entrechtete, um Wortfindungsstörungen und Wertfindungsstörungen, um eine „Neiddebatte“ und Existenzangst, um hohldrehende Bürokratie und Hybris, um Flaschensammeln, das als selbstständige Tätigkeit gesehen werden muss und deshalb zu Abzügen im täglichen Bürgergeld von 4,86 Euro führt. Um Statussymbole auch. Die titelgebenden „Jeeps“ tauchen, erfährt man, als verblassender Wohlstandsprotz neuerdings auch auf dem Parkplatz vor dem Jobcenter auf. Notgedrungen landen die frisch Enterbten aus der Vermögensklasse im Jobcenter und treffen dort auf die Armen mit dem Hartz-Stigma. Beide auf der Jagd nach Wartenummer und dem Glückslos, das ihnen (wieder) Finanzsicherheit gibt. Zum Gelde drängt alles. Zur Not auch mit Gewalt. Mit Pistole und Fernzünder erpresst man den Los-Verwalter und seine Potenzprothese, den Geländewagen.

Die Vorlage – und das ist vielleicht die theatralische Schwäche - irrlichtert mit Energie und Lust durch ganze Themenwälder. Nicht den Überblick im Drama zu verlieren, ist da die Herausforderung. Die Zeiger der Amtsflur-Uhr auf der Bühne drehen rasend schnell rückwärts, während die Schuldzuweisungen und Spöttereien in Rückblenden, Zeitlupe und Erzählungen voller Tempo und Anspielungen vorwärtshetzen. „Die Verteilungsdebatte legt sich wie Mehltau auf unsere Freundschaft“, sagt jemand mitten in dem Wahnsinn gegenseitiger Vorwürfe und Besserwisserei.

Zurück in der Realität. Gerade hat der stellvertretende bayerische Ministerpräsident Hubert Aiwanger wieder öffentlich und ungestraft Bürgergeldempfänger als „Taugenichtse“ gegeißelt. Vielleicht hilft in diesem Sozialklima nicht mal Humor als Überlebensmittel gegen das Unlustige: Die aktuelle Schauspiel-Programmatik mit dem Hang zu Heiterkeit und Komödie verfing bei der Premiere von „Jeeps“ jedenfalls seltsamerweise als Anreiz nicht. Es blieben Lücken im Parkett.

Premierenkritik von Andreas Radlmaier

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Die Gesellschaftssatire „Jeeps“
in den Nürnberger Kammerspielen.

Weitere Aufführungen von JEEPS:
Fr, 01.12.2023, 19.30 Uhr
So, 10.12.2023, 19.00 Uhr
Sa, 30.12.2023, 19.30 Uhr
Sa, 20.01.2024, 19.30 Uhr
Mi, 24.01.2024, 19.30 Uhr
Sa, 27.01.2024, 19.30 Uhr
Di, 30.01.2024, 19.30 Uhr
Mi, 07.02.2024, 19.30 Uhr
Do, 08.02.2024, 19.30 Uhr
So, 11.02.2024, 19.00 Uhr
Mi, 14.02.2024, 19.30 Uhr
Do, 29.02.2024, 19.30 Uhr
Do, 28.03.2024, 19.30 Uhr
Do, 04.04.2024, 19.30 Uhr
Sa, 20.04.2024, 19.30 Uhr


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Tommy interviewt

Saulė gehört zu den vielversprechendsten Newcomerinnen der lokalen Szene. Obwohl sie erst einen Song veröffentlicht hat, spielte sie schon eine beträchtliche Zahl von Auftritte in letzter Zeit. Kurz vor ihrer Show beim diesjährigen NBG POP Festival haben wir sie befragt, wie ihr bisheriger Weg war und wo sie hin will.  >>
Z-BAU. Schon zum vierten Mal öffnet der große Z-Bau Saal seine Pforten, hängt die größte Diskokugel in die Mitte und wirft sich in sein schönstes Glitzerfit für die Sucker Punch Roller Disko. Dieses Mal in der Jubi-Jubiläums Edition: Denn Sucker Punch wird 10 + 1 Jahre, also 11 ne? Zur Feier des Tages gibt es auch den druckfrischen regionalen bio Merch, produziert im Haus Subuccola um die Ecke aus dem Heizhaus. Gestaltet von Toxic Pixie aka unserer curt Designerin, kann dementsprechend nur gehyped werden das Shirt.  >>
FILMHAUS. Wenn eine Filmemacherin es versteht, ihre Filme mit einer gehörigen Prise Respektlosigkeit zu garnieren und sie zugleich zu einem ästhetischen Genuss voller grandioser Bilder zu machen, dann sollte sie eigentlich einen festen Platz in der Filmgeschichte haben. Lina Wertmüller wurde diese Ehre leider nicht zuteil. In den 1970er Jahren ein Aushängeschild des italienischen Kinos, ist sie heute nur noch Spezialist*innen ein Begriff. Höchste Zeit, dieses einzigartige Filmkünstlerin mit dem Hang zu auffälligen Brillen wieder zu entdecken!  >>
STAATSTHEATER. Das Nürnberger Schauspielhaus startet überzeugend mit „ÜBERGEWICHT, unwichtig: UNFORM“ und „Jahre mit Martha“ in die Saison.

Bericht von Andreas Radlmaier  >>
NüRNBERG, ERLANGEN. Wir kooperieren mit den coolsten und wertvollsten Locations der Stadt und darauf sind wir nicht unstolz. Es sind Locations, in denen es gut ist und wo auch (fast) immer irgendwo curt rumliegt. Zeitgleich blüht unser digitaler Eventkalender in voller Pracht und zeigt euch verlässlich, wo es lang geht. Fein selektierte Tipps zum Wochenende und Gästelistenplätze findet ihr on top auf Instagram @curt_magazin_nfe. Multimedialer und grenzenloser Kultursupport!
Unter den Bühnenbrettern dieser Locations schlummert auch abseits der Veranstaltungen viel mehr Wissenswertes, das wir für euch in dieser Kolumne bedingungslos ans Licht zerren. Aus Gründen der Anerkennung für die dort stattfindende, kulturelle Arbeit. Und aus Liebe. Hier sind unsere VENUES OF LOVE für Oktober und November – samt behutsam recherchierter curt-Empfehlungen. 
Für euch, für uns, für alle. CURT YOUR LOCALS!  >>
TRANSIT. (Fortsetzung der Ausgabe Juni-Juli 2023. HIER geht’s zu Teil 1)
Sobald man über die Grenze nach Thüringen kam, war sofort zu merken, dass man sich definitiv woanders befand. Auf einem anderen Planeten, wo die Mähdrescher-Fahrer Uniform trugen, wo die Häuser mit schwarzen Steinplatten gedeckt waren und wo unmittelbar ab den Ausfahrten die Fahrbahn aus Kopfsteinpflaster bestand. Ich bildete mir auch jedes Mal ein, dass es in der DDR keine Leitplanken gab. Eine entscheidende Frage von so dringlicher Wichtigkeit, dass ich direkt einmal in Ruhe darüber nachdenken muss.  >>
NüRNBERG. Seit Bekanntgabe des Line-Ups für das Nürnberg Pop Festival brennt es Veranstaltern, Musiker:innen und natürlich euch, den Musikliebhaber:innen, unter den Fingern: WANN spielt eure neue Lieblingsband und WO spielt sie! Perfektes Timing für so einen Timetable, um die Vorfreude nochmal richtig anzukurbeln.  >>
KULTURWERKSTATT AUF AEG. Für die einen ist es der zweite internationale Stadtkanalkongress in Nürnberg, für die anderen die wichtigste Veranstaltung des Jahres. Beide Seiten haben Recht! Am 22. und 23. September 2023 werden in der Kulturwerkstatt Auf AEG die wichtigsten Themen der Gegenwart verhandelt: die Verkehrswende, die Rücktransformation öffentlicher Flächen in lebenswerte Gegenden, die Wappnung der Stadt gegen die Folgen der Klimaerwärmung, sowie die sozialen und wirtschaftlichen Gewinne, die eine Stadtgesellschaft durch die Aufgabe des Frankenschnellwegs einfahren (!) wird. Sorry, hatte ich voll Lust auf Wortspiel.  >>
SASANISIMOVA: Kurznachrichten aus Charkiw
Die Künstlerin Sasha Anisimova versieht ihre Fotografien mit Zeichnungen und kurzen Texten und verbindet somit die beiden künstlerischen Gattungen Fotografie und Grafik. Die literarischen Einlassungen nehmen tagebuchartig auf die Kriegsgeschehnisse vor Ort in Charkiw Bezug und kommentieren sie. Die Charkiwer Künstlerin konnte bereits für die Teilnahme an der Ausstellung FARBE BEKENNEN in der Open-Air-Galerie am Bauzaun der St. Lorenzkirche gewonnen werden. Sashas Bilder sind bewegende Zeitzeugnisse der aktuellen Zustände in Nürnbergs Partnerstadt Charkiw.
Ausstellung im
Defethaus, Nbg, bis 08.10.

OUTPUT
Fotoszene Open-Air geht in eine neue Runde: Im Rahmen der diesjährigen FreiLuftGalerie Fürth zeigt die fotoszene nürnberg e.V.* - forum freier fotografen, wieder Kunst im öffentlichen Raum, diesmal im Stadtpark Fürth. „Not macht erfinderisch“ besagt eine Redewendung, wenn wichtige Dinge fehlen und besondere Ideen vonnöten sind, um dennoch zum Ziel zu kommen. So waren die durch die Corona-Pandemie bedingten Einschränkungen Grund dafür, dass die fotoszene nürnberg e.V.* den öffentlichen Raum für sich und die Fotografie als Präsentationsplattform entdeckt hat. Beginnend mit einer großen Ausstellung anlässlich des Internationales Fotofestival Nürnberg 2021 im Nürnberger Stadtpark, folgte deren Präsentation im Stadtgarten Roth. Der Gedanke, im Freien einen „white cube“ zu installieren, das heißt, ein Ausstellungsforum einzurichten, das den Interessierten in den Weg gestellt ist und ohne Schwellenhemmnis betreten werden kann, führte schließlich zu neun Open-Air-Ausstellungen an einem Bauzaun rund um die St.Lorenzkirche in der Innenstadt Nürnbergs.
Doch das war mal, der Bauzaun steht längst nicht mehr. In der FreiLuftGalerie Fürth sind Arbeiten von James Edward Albright jr., Mile Cindric, Günter Distler, Tim Händel, Stefan Hippel, Steffen Kirschner, Lena Mayer, Jutta Missbach, Rudi Ott und Jens Wegener zu sehen.
Open-Air-Ausstellung im Stadtpark Fürth, noch bis 25.09.

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fotos zene nürnberg*
www.die-fotoszene.de
Festivalhomepage: www.fotofestivalnuernberg.de


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Aus Netflix und chillen wird – zum Beispiel – Stadtpark und auch chillen, aber dort vor einer riesigen Leinwand und nicht vor eurem popeligen Laptop, der mit jeder Mediathek heillos überfordert ist. Das Sommernachtfilmfestival macht auch in diesem Jahr, was es am besten macht: Open-Air-Kino als atmosphärisches Event im gesamten Stadtgebiet plus Fürth, Erlangen und Schwabach. Nicht weniger als 118 Vorführungen an elf Orten stehen im Programm!   >>
Wir kooperieren mit den coolsten und wertvollsten Locations der Stadt und darauf sind wir auch ganz schön stolz. Eben dort, wo es gut ist und immer irgendwo ein curt rumliegt. Zeitgleich blüht unser digitaler Eventkalender in voller Pracht und zeigt euch verlässlich, wo es lang geht. Fein selektierte Tipps zum Wochenende und Gästelistenplätze findet ihr on top auf Instagram @curt_magazin_nfe – multimedialer und grenzenloser Kultursupport. Unter den Bühnenbrettern dieser Locations schlummert auch abseits der Veranstaltungen viel mehr Wissenswertes, das wir für euch in dieser Kolumne bedingungslos ans Licht zerren. Aus Gründen der Anerkennung für die dort stattfindende, kulturelle Arbeit. Und aus Liebe. Hier sind unsere VENUES OF LOVE für August/ September – samt behutsam recherchierter curt-Empfehlungen. Für euch, für uns, für alle. CURT YOUR LOCALS!
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Trak Trak ist ein Nürnberger Musiker:innen-Kollektiv aus dem Heizhaus-Umfeld. Ihr Cumbia-Sound ist jetzt nicht gerade das, was man von einer hiesigen Band erwarten würde – und genau deshalb so spannend. Das neue Album “Fexible“ ist ein wunderbarer Anlass, dem Sextett rund um Frontfrau Romina ein paar Fragen zu stellen.  >>
NüRNBERG. Anfang Juli fiel der Startschuss für insgesamt 14 Projekte, die auf unterschiedlichste Weise die Stadt klimaresilienter machen sollen. Gefördert und unterstützt werden sie im Rahmen des großen Urban-Lab-Jahresthemas Was wäre wenn ...?, das uns in den vergangenen Monaten (u.a. bei den texttagen in Zusammenarbeit mit curt!) die Hitze- und Dürre-geplagte Stadt im Jahr 2035 sozusagen heraufbeschworen hat. Nun soll es um Lösungen gehen, an denen sich die gesamte Stadtgesellschaft beteiligt, insgesamt 60.000 Euro werden dabei auf die 14 Projekte verteilt.

Mit dabei ist zum Beispiel der GoKultur-Verein, der mit dem Gartennetzwerk Nürnberg, der Essbaren Stadt und Bluepingu ein Team für 1000 Wassertanks für Nürnberg bildet. Die Tanks sollen die Bewässerung von Nürnbergs Grün durch Regenwasser erleichern. Derzeit läuft ein Designwettbewerb für die Tanks, es gibt 500 Euro zu gewinnen (
HIER ENTLANG).

Das Projekt FungiTownNbg sucht einen kühlen und trockenen Ort für eine nachhaltige Austernpilzproduktion mittels Kreislaufwirtschaft. Heißt: Für das Substrat, auf dem die Pilze wachsen, möchte das Team um Doanh Siu zum Beispiel Abfälle von Kaffeeröstereien nutzen. Im Zuge dessen würden außerdem inklusive Arbeitsplätze entstehen. Doanh ist zur Umsetzung derzeit nicht nur auf der Suche nach einem Arbeitsplatz, sondern zudem nach großen Gläsern mit Deckeln, Haarnetzen, Arbeitsschutz-Hemden, Rollcontainern und Eimern. Wer was weiß und dieses coole Projekt unterstützen möchte, meldet sich bei redaktion[a]bluepingu.de

Außerdem sollen im Rahmen von Was wäre wenn …? Litfasäulen und Plakatwände vertikal begrünt, ein Aktivspielplatz mit einer Außenküche erweitert, mindestens 100 tiefwurzelnde Bäume gepflanzt und der persönliche Wasserverbrauch per App gemonitored werden. Und noch viel mehr. Alle Projekte von Was wäre wenn ...? findet ihr auf: www.waswaerewenn2035.de

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NüRNBERG. Und wir dachten immer, nur curt kann so regional, so nachhaltig und so jung! Philipp und Flo belehren uns eines Besseren: Mit ihrem Unternehmen Kraftschluck möchten auch sie die Welt ein kleines bisschen besser machen und liefern den allerersten Smoothie im Pfandglas aus rein regionalen Zutaten. Wir stehen voll im Saft, doch wer curt kennt weiß: Wir nippen nicht nur, wir stürzen den feinen Nektar und bohren für euch wie ein Wurm im regionalen Bio-Apfel.  >>
PLANKENFELS. Seit zwei Jahrzehnten verwandeln sich für ein paar Tage im Sommer 20 Hektar fränkischer Waldboden in eine Kulturlandschaft der unzähligen Möglichkeiten. Noch vor dem eigentlichen Jubiläum der Klangtherapie vom 03. bis 06. August 2023 lässt curt’s hauseigene Plaudertasche Matze Gründl in seinem Podcast Zwei Flaschen Wein diejenigen zu Wort kommen, die diese Festivalperle mit grenzenloser Leidenschaft aufziehen. Ein Gespräch mit vier Mitveranstalter:innen, das Einblicke in die Geschichte, Hintergründe und Besonderheiten des Projektes ermöglicht. So viel sei verraten: Die Klangtherapie ist definitiv ein Unikat unter den Festivals der Region. Abseits des Kommerzes, meilenweit entfernt vom Mainstream, dafür ganz nah an der perfekten Utopie.   >>
NüRNBERG. Joshua Groß/ Sebastian Tröger: Kiwano Tiger

Der in Altdorf geborene Autor Joshua Groß hat im vergangenen Jahr einen Gipfel seiner noch jungen Karriere erreicht: Sein Roman Prana Extrem wurde  für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert. Jetzt reicht Groß etwas Kleines nach, ein Science-Fiction-Märchen, knapp 90 Seiten dick, herausgegeben vom Institut für moderne Kunst, Nürnberg und in Zusammenarbeit mit einem weiteren herausragenden Künstler unserer Region, dem Maler Sebastian Tröger.
Mit seinen Tusche-Malereien hat Tröger die Geschichte der Tigerdama Raja illustriert, die in einem Spaceshuttle durchs All gleitet, mit ihrer Gitarre die anderen Tigeer verzückt, Curling spielt, von Bodyguards bewacht wird und sich, trotz ihrer Berühmtheit, noch einmal so wirklich verliebt. Ein ganz und gar fremde, unwirkliche Welt in Text und Bild haben Groß und Tröger da gezimmert, aber eine, die sich ganz eindeutig aus unserer speist und die, auf ätherische Art lange nachwirkt. Ein faszinierendes Leseerlebnis.  

Joshua Groß/Sebastian Tröger: Kiwano Tiger
Starfruit Publications, 88 Seiten mit 35 farbigen Abbildungen, 20 Euro.
www.starfruit-publications.de

Theobald Fuchs: Blaue Bohnen der Liebe
Christian Dümmlers Edition Blumen macht ja schon seit einer gewissen Zeit in kleine, handwerklich gestaltete Literatur- und Kunsthefte, die sich gut anfassen, schön aussehen und inhaltlich einiges zu bieten haben. Unser aller liebster Theo von Welt veröffentlich nun in eben dieser Edition den zweiten Band der Groschen-Reihe. Der erste Teil der Reihe, „Die Käferhochzeit“, ein kafkaesker Heftroman, stammt von der ebenfalls geschätzten Tessa Korber. In Theos Ausgeburt eines absoluten Hirnfaschings „Blaue Bohnen der Liebe“ geht es sozusagen um alles, was der geneigte Westernfan braucht: bleichgesichtige Dickbäuche, kecke Saloonlöwinnen, schnauzbärtige Sombreroträger und Schoschonen mit bedeutungsschwangeren Namen. Ein kunstfertiger, sattelloser Ritt durch die reichhaltige Prärie der Klischees, die Theo liebevoll umwirft und von unten anschaut, sozusagen. Spitzfindig und witzig!

Theobald Fuchs: Blaue Bohnen der Liebe
Edition Blumen, 28 Seiten, 6,50 Euro.
www.edition-blumen.de

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WELTACKER. Text: Nadine Zwingel

Mutter unsere Erde. Bepflanzt werde dein Name. Deine Saat sprieße. Dein Gemüse wachse wie in den Himmel so in die Erde. Amen! Grün lebt sich´s gesünder als grau und Gemüse schmeckt freilich besser als Blech. Am 2. Juli eröffnet der
Weltacker Nürnberg am Westpark seine Pforten und präsentiert das Ergebnis einer drei Jahre andauernden Entwicklung: 2000 qm versiegelte Parkfläche wurde gemeinsam von der Stiftung Innovation und Zukunft Nürnberg und Bluepingu e. V. in 2000 qm sprießende Saatfläche verwandelt. Das Resultat: Ein nährstoffreicher Lernort über natürliche Ressourcen, gesunde Ernährung und globale Nachhaltigkeit. Die Mission? World Wide Vegetables!   >>
NüRNBERG. Das Nürnberg Digital Festival bedeutet vor allem auch einen offenen Austausch über Wissen, Ideen, Chancen und Risiken des digitalen Wandels. Auch dieses Jahr haben sich wieder unterschiedlichste Organisationen, Unternehmen und Privatpersonen zusammengetan, um im Rahmen des Festivals eine abwechslungsreiche Mischung aus Vorträgen, Workshops und Diskussionsrunden zu bieten. Mit dem Ziel, die ständige Transformation – ob sozial, wirtschaftlich oder technologisch – zu thematisieren, zu diskutieren und zu verstehen. Und curt? Voll dabei.  >>
Wir kooperieren mit den coolsten und wertvollsten Locations der Stadt und darauf sind wir auch ganz schön stolz. Eben dort, wo es gut ist und immer irgendwo ein curt rumliegt. Zeitgleich blüht unser Eventkalender in voller Pracht und zeigt euch verlässlich, wo es lang geht! Fein selektierte Tipps zum Wochenende und Gästelistenplätze findet ihr on top auf Instagram @curt_magazin_nfe – multimedialer und grenzenloser Kultursupport. Lieben wir, machen wir.
Unter den Bühnenbrettern dieser Locations schlummert auch abseits der Veranstaltungen viel mehr Wissenswertes, was wir für euch in dieser Kolumne bedingungslos ans Licht zerren. Aus Gründen der Anerkennung für die dort stattfindende, kulturelle Arbeit. Und aus Liebe. Hier sind unsere VENUES OF LOVE für Juni/Juli – samt behutsam recherchierter curt-Empfehlungen. Für euch, für uns, für alle. CURT YOUR LOCALS!  >>
"Wenn wir ans Geld denken würden, gäbe es uns nicht." Monika Roscher im Interview mit Tommy Wurm

Man muss wohl sagen: Das ist ein Tross! Die gebürtige Langenzennerin
Monika Roscher ist mit ihrer Bigband auf Tour. Das macht, grob überschlagen und wenn wir niemanden vergessen haben, 18 Leute. Auf der Bühne und im Bus. Aber Monikas Herz schlägt eben vor allem für diese große Besetzung.
Tommy Wurm sprach mit der ECHO- und Wolfram-von Eschenbach-Preisträgerin über Einflüsse, Tourleben und die fränkische Heimat. Am 15.06. kehrt sie zurück und macht auf ihrer Tournee im Z-Bau Halt.  >>
MAGAZIN  07.07.-09.07.2023, KATHARINENRUINE
THEATER PFüTZE. Kinder- und Jugendtheater in Nürnberg ist ohne die "Pfütze" nicht denkbar. Seit November sitzt in dem Traditionshaus ein neuer Mensch mit am Steuer, Jakob Jokisch, ein junger Geschäftsführer mit viel Theatererfahrung aus der freien Szene. Wir sprachen mit Jakob über Frustrationstoleranz und die große Aufgabe des Kindertheaters.   >>
Wir kooperieren mit den coolsten und wertvollsten Locations der Stadt. Eben dort, wo es gut ist und immer irgendwo ein curt rumliegt. Unser Eventkalender blüht wieder in seiner vollen Pracht und zeigt euch verlässlich, wo es lang geht! Und wir schmeissen dank dieser fruchtbaren Zusammenarbeit auf @curt_magazin_nfe mit Gästelistenplätzen nur so um uns! Doch unter den Bühnenbrettern mancher Kulturorte schlummert auch abseits der Veranstaltungen noch viel mehr Wissenswertes, was wir nun für euch bedingungslos ans Tageslicht zerren werden. Aus Gründen der Anerkennung für die dort stattfindende, kulturelle Arbeit. Und aus Liebe. Hier sind unsere VENUES OF LOVE für April/Mai – samt behutsam recherchierter curt-Tipps. Für euch, für uns, für alle. CURT YOUR LOCALS!
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Thomas Köck hat, das hört man eher selten, ein Stück geschrieben, das nicht zum Nachdenken anregen soll. Es zeige einfach nur die Fakten auf. Fast resigniert klingt dementsprechend der Titel: Und alle Tiere rufen: dieser Titel rettet die Welt auch nicht mehr zeigt die Konsequenzen der Existenz und Dominanz des Menschen auf diesem Planeten auf. Regie führt Christoph Dechamps, auf der Bühne steht Thomas Witte. Premiere am 19. April. Das nächste Gostner-Endzeit-szenario folgt dann im Mai: Monte Rosa erzählt von drei Bergsteigern auf den Weg zu den Gipfeln. Für diese drei zählt nichts als der Aufstieg, alle zwischenmenschlichen Beziehungen sind zweckmäßig gedacht. Theresa Dopler hat eine Dystopie geschrieben, in der das Konkurrenzdenken unserer Zeit auf die Spitze getrieben wurde. Premiere: 4. Mai.

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Gostner Hoftheater   
Austraße 70, Nbg.



Salz+Pfeffer
 
Mord im Theater Salz+Pfeffer! Beziehungsweise, schon im Theater Salz+Pfeffer, aber eigentlich in der kleinen Pension Monkswell-Manor in England. Zwei alte Damen hören von dem Fall im Radio und fühlen sich dazu berufen, der Sache nachzugehen und ihn aufzuklären, klar. 
Zum Glück bringen die beiden neben einer Menge englischen Humor auch ausreichend kriminalistisches Gespür mit. Mausefalle ist ein typischer Krimiabend nach Agatha Christie. Paul und Wally Schmidt schlüpfen selbst in die Rollen der ermittelnden Damen. Die verdächtigen Figuren stammen von Ralf Wagner und Uschi Faltenbacher. Termine: 16., 21. und 22. April. 
Und apropos alte Dame: Der Besuch der alten Dame nach Friedrich Dürrenmatt läuft im Salz+Pfeffer in April und Mai ebenfalls weiterhin. Ein Welterfolg des Nachkriegstheaters, in Puppen übersetzt in der Maskenwerkstatt Marianne Meinl.

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Theater Salz+Pfeffer
Frauentorgraben 73, Nbg.

 
 
Ungewöhnliche Produktionen, gerade im Tanzbereich, finden einen Ort in der Tafelhalle. Z.B., wenn man nicht nur mit Menschen performt, sondern auch drei autonom fahrende Soundroboter mit auf die Bühne holt. Mit zwei Tanzenden zusammen bilden die Robos in Alexandra Rauhs Tanz-Performance mit Soundinstallation Glitching Bodies einen Gesamtorganismus, der die Frage aufwirft, wer hier eigentlich von wem beeinflusst wird. Am 21. und 22. April nochmal anschauen. Und dann gleich am 23. April wiederkommen, wenn der liebe Herr Egi Egersdörfer in der Tafelhalle seine Geschichten aus dem Hinterhaus darbietet. Das Ensemble Kontraste ist außerdem gleich zwei Mal zu Gast: Am 29.04. mit Debussy, Bartok und Ravel für vier Hände, an Klavier und Schlagwerk. Am 07.05. dann lädt Schauspielerin Adeline Schebesch ins Dichtercafé, die uns mitnimmt auf Goethes italienische Reise. Dazu hören wir gerne Mozart. 

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Tafelhalle 
Äußere Sulzbacher Str. 62, Nbg.

 
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MAGAZIN  31.03.2023, MAX-MORLOCK-STADION
KULTUR.LOKAL.FüRTH. Der Schreibkrise-Autor, Rooftop-Stories-Veranstalter, Exilfürther und Freund des Hauses, Robert Segel, bespielt zusammen mit dem Fotografen Benno Stahl in den Osterferien das Fürther Kulturlokal. Die beiden haben im vergangenen Jahr gemeinsam das empfehlenswerte Büchlein So nah herausgebracht, das Roberts sehnsuchtsvolle Miniaturen mit stillen, schönen Analogfotos von Benno kombiniert. Im Kulturlokal bieten die beiden nun das volle Programm ihrer Kompetenzen, einen Rundumschlag des Kulturschaffens und-herzeigens:  >>
“curt tut gut gut” - ein Slogan, wie er in keinem grammatikalisch korrekten Buche stehen sollte, wenngleich er hundertprozentig korrekt ist. Denn wir kooperieren mit den coolsten und wertvollsten Locations der Stadt. Eben dort, wo es gut ist und immer irgendwo ein curt rumliegt. Als Heft, aber auch in Form hemmungslos abfeiernder curt-Mitarbeiter:innen. Unser Eventkalender blüht wieder in seiner vollen Pracht und zeigt euch verlässlich, wo es lang geht! Und wir schmeissen dank dieser fruchtbaren Zusammenarbeit auf @curt_magazin_nfe mit Gästelistenplätzen nur so um uns! Doch unter den Bühnenbrettern mancher Kulturorte schlummert auch abseits der Veranstaltungen noch viel mehr Wissenswertes, was wir nun für euch bedingungslos ans Tageslicht zerren werden. Aus Gründen der Anerkennung für die dort stattfindende, kulturelle Arbeit. Und aus Liebe. Hier sind unsere aktuellen VENUES OF LOVE – samt behutsam recherchierter curt-Tipps. Für euch, für uns, für alle. CURT YOUR LOCALS!  >>
NüRNBERG. Henrik Schrat hat sich gemeinsam mit dem Textem Verlag entschlossen das Gesamtwerk der Grimmschen Märchen als fünfbändige Buchreihe neu zu verlegen, und er illustriert auch alles. Nun ist der dritte Band der Reihe erschienen, und er ist eine echte Freude.  >>
NEUES MUSEUM. Marian Wild im Gespräch mit Holger Rieß. Fotos: Instagramer*innen der @igers_nürnberg
Die Gegenwart wirft alte Gewissheiten zunehmend über Bord. Da scheint der „kontroverse Tabubruch“, nämlich Kunst und Design im direkten Gegenüber zu zeigen, im Rückblick tatsächlich recht niedlich. Seit 2020 präsentiert das Neue Museum in seinem Erdgeschoss mit der „Mixed Zone“ eine direkte Mischung aus Kunst und Design, die im Frühjahr 2022 mit der aktuellen Ausstellung „Double Up!“ in die bildgewaltige, zweite Runde ging.  >>
Text: René Scheuermann
Hallo und Servus, wir sind die Neuen! Wir, die Redaktion und Moderation der Radiogays, sind eine Gruppe von queeren Menschen aus der Metropolregion Nürnberg und setzen mit dieser Ausgabe die curt-Kolumne unserer verstorbenen Polit-Dragqueen Uschi Unsinn fort
(Nachruf von Lukas Münich). Auch die Radiosendung haben wir von Uschi „vererbt“ bekommen, sodass wir nun jeden Donnerstag von 21 bis 22 Uhr auf Radio Z 95,8 zu hören sind. Bei uns stehen queere Themen sowohl in der Radiosendung als auch in dieser Kolumne im Vordergrund.

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TAFELHALLE. Ein Gastbeitrag von Steffen Kircher.

Am Samstag, den 10.12., dem Internationalen Tag der Menschenrechte, steht die 13. Vergabe des Deutschen Menschenrechts-Filmpreises an. Die feierliche Preisverleihung wird Kabarettist und Fernsehmoderator Christoph Süß (BR-Quer) moderieren, dazu spielt das
David Soyza Quartett. Ehrengast und Schirmherrin des Wettbewerbs 2022 ist Ferdos Forudastan von der CIVIS Medienstiftung. Man darf sich auf spannende Preisträger*innen freuen – und deren Filme. Diese werden nach der Verleihung ab circa 21 Uhr in der „Langen Nacht des Menschenrechts-Films" in voller Länge gezeigt.
Der Preisträgerfilm in der Kategorie Langfilm passt jedoch nicht mehr ins Abendprogramm, und so kann A Black Jesus von Luca Lucchesi am Tag darauf im Casablanca Filmkunsttheater angesehen werden.  >>
NüRNBERG. Wir sagen mal nur Folgendes: Ski-bi dibby dib yo da dub dub. Yo da dub dub. Ski-bi dibby dib yo da dub dub. Yo da dub dub. Und wenn ihr jetzt einen Ohrwurm habt, dann wisst ihr, was gemeint ist: Scatman, das One-Hit-Wonder von Scatman John aus dem Jahr 1995. Den Song kennt wahrscheinlich jede*r und man denkt sich nicht viel dabei, wenn er nochmal im Radio läuft: Bisschen kurioser Eurodance halt. Dass sich in diesem Song tatsächlich die berührende Geschichte des lange erfolglos gebliebenen, stotternden Jazzmusikers John Larkin verbirgt, wissen auch wir erst seit Who‘s The Scatman, der preisgekrönten Graphic Novel des Nürnbergers Jeff Chi. Wir haben mit Jeff über dieses Comic-Meisterwerk gesprochen – und verlosen zwei Exemplare!  
Jeff hat‘s übrigens ganz richtig gemacht und uns sein Thema mundgerecht angeboten. Wir freuen uns und machen was drüber und dann freut sich der Jeff und ihr euch auch. Macht‘s wie Jeff, machts‘s besser und macht mit – per Mail an info @curt.de!  >>
Kultur  06.10.-29.11.2022
NüRNBERG, ERLANGEN. Je politisch aufgeheizter die Lage, desto entspannter das politische Kabarett – so scheint es zumindest momentan. Was hätte Volker Pispers zu sagen? Und ist Dieter Nuhrs Zeug von der Kunstfreiheit gedeckt? Am Ende ist einfach mal lachen vielleicht die beste Medizin!?   >>
STAATSTHEATER. Das männliche Geschlecht ist gewalttätig – und die Amazonen ziehen ihre Konsequenzen daraus und wollen ohne Männer leben. Anlässlich der Premiere der Oper Talestri – Königin der Amazonen aus dem Jahr 1763 nutzt das Staatstheater eine Kunstaktion, um auf eine immer noch sehr gegenwärtige Problematik hinzuweisen. Die Idee der Zapatos rojos – Rote Schuhe – stammt von der mexikanischen Künstlerin Elina Chauvet, die 2009 in Juárez Chihuahua erstmals ebensolche auf einem öffentlichen Platz ausstellte: Jedes Paar Schuhe steht für eine Frau, die aufgrund ihres Geschlechts ermordet wurde. Nürnberg wiederholt diese Aktion am 12. November vor dem Opernhaus. Über 120 Paare konnten im Vorfeld bereits gesammelt und in den Werkstätten des Theaters rot eingefärbt werden. Auch am Aktionstag selbst können Interessierte noch Damenschuhe zwischen 15 und 19.30 Uhr mitbringen. Vor Ort können die Schuhe selbst rot eingefärbt und aufgestellt werden. Zapatos rojos appelliert daran, sich mit Frauen in aller Welt zu soldarisieren, die Gewalt erfahren haben. Hedwig Schouten, Frauenbeauftragte der Stadt Nürnberg und Ilaria Lanzino, Regisseurin der Oper „Talestri – Königin der Amazonen“, werden die partizipative Aktion um 15 Uhr mit einer gemeinsamen Begrüßung eröffnen. Im Anschluss an die Aktion werden die gespendeten Schuhe Teil des Bühnenbilds der Oper, die am Sonntag, 13.11. Premiere feiert.

www.staatstheater-nuernberg.de  >>
STAATSTHEATER. Weißer Rauch überm Opernhaus, Nürnberg hat einen vorläufigen Nachfolger für Joana Mallwitz als Chefdirigent der Staatsphilharmonie gefunden. Roland Böer übernimmt das verantwortungsvolle Amt ab der Spielzeit 2023/24 und bleibt für zwei Jahre, sprich: Böer dirigiert das Orchester von Bayerns größtem Mehrspartenhaus in der Übergangszeit bis zum Umzug ins Interim in der Kongresshalle.  >>
curt und die Kunst – das gehört längst zusammen. Redaktionell auf jeden Fall, emotional sowieso. 
Diese Strecke im Magazin und Online macht unsere sowieso schon immer feine Partnerschaft mit Nürnbergs erster Adresse für zeitgenössische Kunst ganz offiziell.

Text: Marian Wild. Fotos: Instagramer*innen der
@igers_nürnberg

Der Staffelstab wurde längst weitergegeben: Seit letztem Sommer leitet Dr. Simone Schimpf als vierte*r Direktor*in Nürnbergs größtes Museum für zeitgenössische Kunst und modernes Design. Dass diese Zeit langweilig gewesen wäre kann man beileibe nicht sagen, zur Corona-Pandemie und der allgemeinen Krise des Kulturbetriebs gesellt sich seit Februar Ukrainekrieg und Inflation, die Energieknappheit des Winters winkt drohend vom Horizont. All diese Fragen gehen an einem zeitgenössischen Kulturort nicht vorbei, darum war es für uns vom curt höchste Zeit für ein ausführliches Interview über Nachhaltigkeit, Zukunftspläne und den feinen Zauber des Konkreten.  >>
THEATER SALZ+PFEFFER. Nürnberg ist, das kann man alle zwei Monate im curt nachlesen, eine kulturell lebendige, umtriebige Stadt. Ständig ploppt irgendwo was auf, neue Kollektive, neue Orte, neue Festivals, plopp, plopp, plopp. Daneben, umso wichtiger, bestehen die Institutionen des Kulturlebens, die immer da sind und wie zuverlässige Maschinen Output produzieren, Woche für Woche und Monat für Monat. 
Das
Theater Salz+Pfeffer ist eine solche Institution, mittendrin gelegen, am Plärrer, und trotzdem fast versteckt, fast leicht zu übersehen. Das mehrfach preisgekrönte Figurentheater ist seit 25 Jahren an diesem Ort. So lange, wie es curt gibt! 
Wally und Paul Schmidt, die das Theater leiten, ziehen aber schon deutlich länger an den Fäden der Figuren. Wie das kam, Anfang der 80er, was die Magie dieser Kunst ausmacht, wie anders das Publikum nach Corona ist und noch viel mehr, haben sie uns im Interview erzählt.   >>
HERSBRUCK. Bahnhof FÜRTH

Auf der blauen Himmelsleinwand über dem sandsteinernen Bahnhofsgebäude wurde ein Pinsel mit weißer Tünche immer wieder über die ganze Fläche abgestreift, um die Farbe aus den Borsten zu bekommen. Daneben im grauen Hochhausklotz glotzten die hundert schmalen Fensteraugen in müder Verschlagenheit. Auf den Bahnsteigen hingen blau gerahmte Displays in der Luft und zeigten den Reisenden die nächsten und übernächsten Anschlüsse hin zu anderen Bahnsteigen. Ein Mädchen mit weißen Steinchen im Ohr bewegte die kreidebleichen Turnschuhe mit ihren munter wiegenden Füßen und sprach und lachte mit einer Person an einem anderen Ort. Sanft griff sie in eine lange Strähne und zwirbelte das blonde Haar. Der Mann daneben löste seine Maske vom Ohr und trank vorsichtig aus der Mineralwasserflasche. Ein anderer hielt sich fast klammernd am Riemen der Tasche.

Eine Bahn fuhr heran. Seine Beine liefen zu den sich öffnenden Türen. Er verschwand. Die Türen schlossen sich. Die Bahn fuhr davon. Eine Frau mit gradem schwarzen Scheitel ließ eine Tasche unter dem Hintern nach vorne und hinten baumeln. Sie trug noch einen Beutel über der Brust und einen Rucksack am Rücken, als wolle sie sich von allen Seiten beschweren, um der Gefahr zu entgehen davonzufliegen wie der fliegende Robert. Dann pfiff hinten eine braune Lok, die sogleich geschäftig vorbeirollte, als habe sie im Lotto gewonnen. Dem geduldigen Postgebäude zur linken war ein Lederdach aufgesetzt worden. Wie braune Kappen auf den Köpfen von Knechten die im Viereck, Schulter an Schulter stumpf mit gestrecktem Rücken nebeneinender harren, stand es da und wartete auf Befehle. Direkt davor hatte man schwarze und gelbe Tonnen in einen engmaschigen Zwinger gesperrt. Die Quer- und Längsverstrebungen eines grünen Metallmasten überkreuzten sich im Blick darauf. Mit einer daran befestigten grauen Stangenkonstruktion wurde die elektrische Oberleitung recht aufwendig in die Luft gehalten. Weiße parallele Streifen flankierten im Sonnenlicht die Bahnsteigkante. Der Kabarettist stieg in die nächste Bahn nach Hersbruck ein und setzte sich zum Grafiker, der schon  im Waggon saß.
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NüRNBERG. Weinmarkt 4, 90403 Nürnberg
info@eventpiloten.de
www.eventpiloten.de

Text aus curt 10/11-2022:

Die Eventpiloten jagen schon seit 22 Jahren durch den Event- und PR-Himmel und sind für etliche Kunden unterschiedlichster Branchen ein guter, mega kreativer Partner. So weit, so normal. Die Agentur am Weinmarkt will aber mehr sein als das, denn Agenturarbeit findet ja zumeist hinter verschlossenen Türen statt. Wie wichtig es Rosa und Stefan Frischeisen ist, erleb- und auch anfassbar zu sein, wurde ihnen als Eventagentur im Lockdown bewusst. Und so entschieden sie, ihre Arbeitsstätte ins Erdgeschoss zu verlagern und quasi die Türen offenstehen zu lassen, für Freunde, Kunden und interessierte Flaneure.  >>
MESSEZENTRUM. Breit gefächert wie so ein japanischer Wedelfächer wäre untertrieben: Während andere Messen sich spezialisieren, z.B. auf Hundebedarf, Beton & Zement oder Wahrsagerei & Auralesen, finden wir bei der Consumenta quasi Sämtliches aus folgenden Bereichen des guten Lebens: Bauen, Wohnen, Einrichten, Lifestyle, Haushalt sowie Spiel und Genuss. Fehlt da noch irgendwas? Nicht, dass wir wüssten. Deshalb ist die Consumenta, in diesem Jahr vom 26. bis 30. Oktober, ja auch Bayerns größte Verbrauchermesse.   >>
NüRNBERG. Nach langer Corona-Pause fand am letzten Sonntag im September endlich wieder das Seifenkistenrenn am Schmausenbuck statt. Holger Rothe und seine Agentur 1Agency hatten trotz aller Widrigkeiten alles möglich gemacht, um die Holzboliden aller Art an den Start zu bringen zum wilden Ritt den Berg hinunter, bis fast zum Tiergarten.
Das verwegene curt-Team war traditionell wieder gemeldet – lediglich beim allerersten Mal waren wir nicht dabei, danach dann durchgehend. Wir holten uns direkt den Preis für die schönste Kiste, da wir das simple Holzgefährt zu einem rollenden Ebenbild unseres curt-Hundes Weber machten und eben beide sehr, sehr attraktiv waren. Echte Rennerfolge konnten wir nie feiern, da wir unsere Seifenkiste –  bis auf Achsen, Räder und Lenkrad – im schäbigen Originalzustand ließen. Klar, wir reparierten, was kaputt war und dabei waren Panzertape und Kabelbinder unsere besten Freunde. Wir waren optisch und technisch der Underdog – aber immer die Schönsten.
Auch dieses Jahr war unsere Vorfreude wieder enorm, unsere Seifenkiste in alter Bestform. Dennoch mussten wir leider mega kurzfristig absagen, unser Magazin hatte Vorrang, Termine hatten sich verändert. “Life is a Bitch!”, würden Andere da sagen. Und ja, wir haben das komplette Rennen auch als Gäste verpasst und saßen stattdessen an den Rechnern. Natürlich war es auch ohne curt-Beteiligung ein großer Spaß, war ja klar. Zum Glück.

Wir haben Holger gefragt, wie es war, wie es sich angefühlt hat und warum es nach so langer Pause so gut und wichtig war, endlich wieder starten zu können.  >>
Kunst & Design  12.03.-14.05.2021, NüRNBERG
NüRNBERG. Sommer + Nacht + Film = Beste. Also Flugmodus rein oder das Handy lieber gleich daheim gelassen, das SommerNachtFilmFestival geht wieder um und verteilt im August fleißig seine Leinwandprops. Zum 35. Mal werden Arthouse, Doku, Fantasy und Komödie in allerfeinster Blockbustermanier serviert und dafür an zehn Spielstätten in vier Orten mal eben für ein paar Stunden die Realität ausgeknipst.
Bildgewaltig, ohrenbetäubend, Sehnsüchte schenkend. Wir haben für euch ins Programm gespickt und vergeben 10 x 2 Freitickets für einen Film eurer Wahl!  >>
Fü, NBG. Das Gute an Straßenkultur: kein Anstehen in einer Schlange, kein Treppensteigen, keine stickige, mit Ausdünstungen der anderen Gästen angefüllte Luft. Und was nicht ganz unerheblich ist: Die Nürnberger Straßenshowkultour holt Leute auf die Straße, die Sachen machen, wo selbst wir sagen: mein lieber Scholli, könnte ich nicht und habe ich so auch noch nie irgendwo gesehen. Das ist mal Akrobatik, da bleibt uns die Spucke weg, um die Jonglage-Fackel abzulöschen.

Zwei Termine stehen noch im Mai an:
14.05., 18 Uhr, Kofferfabrik, Fürth.
15.05., 16 Uhr, Vorplatz der Gustav-Adolf-Kirche, Nürnberg.

Mit:
Sinkeli, spanischer Clown, Meister der Objektakrobatik und an der freistehenden Leiter.
La Tanik, Tänzerin auf Dosen und Virtuosin mit dem Hula Hoop, fränkische aber kosmische Lady mit erstaunlichen Fähigkeiten.  >>
THEATER SALZ+PFEFFER. In der vergangenen Woche traf ein russischer Luftangriff auf die ukrainische Stadt Mariupol das Theater im Zentrum der Stadt. In dem Gebäude, das für die russischen Streitkräfte lesbar mit dem Wort “Kinder” beschriftet war, hatten zwischen 500 und 1000 Menschen Zuflucht gesucht. Der Anrgiff zeigt exemplarisch und auf besondere Weise die Barbarei die dieser Krieg darstellt, wenn die Angriffe selbst vor den zivilsten Orten, in denen zudem Menschen Schutz suchen, nicht Halt macht. Natürlich sorgt die Nachricht für besondere Resonanz, auch in Deutschland, insbesondere bei den Kulturschaffenden.  >>
NüRNBERG. Klimaentscheid: So ähnlich wie Radentscheid, nur globaler. Die Nürnberger Initiative mit Stützpunkt im Klimacamp setzt sich mit GermanZero und über 60 weiteren Klimaentscheiden für ein klimaneutrales Deutschland bis 2030 ein. Bzw.: Für politische Entscheidungen, auch auf kommunaler Ebene, die uns auf den Weg dorthin bringen. Für ein klimaneutrales Nürnberg fordert der Klimaentscheid erstens ein städtisches Planungsbüro, das subito konkrete Maßnahmen beschließt, zwotens, dass diese Maßnahmen transparent veröffentlicht werden und drittens, dass die Stadt Nürnberg einen jährlichen Bericht über die Reduktion ihrer Treibhausgas-Emissionen bereitstellt. Der aktuelle Klimaschutzplan der Stadt Nürnberg will bis 2030 eine Reduktion der Emissionen um 60 Prozent erreichen. Zitat Klimaentscheid: “Das ist viel zu wenig, um einen ausreichenden Beitrag zur Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5°C zu leisten. Das notwendige Ziel der Klimaneutralität wird überhaupt nicht vorgegeben.” Ähnlich dem Radentscheid will der Klimaentscheid, dass der Stadtrat die genannten Forderungen diskutieren muss – dazu braucht es mindestens 12.000 Unterschriften. Die Sammelstellen für Unterschriftenlisten findet ihr auf der Homepage. Und jetzt neu: Auf www.innn.it/klimaentscheidnürnberg kann man sich eine Unterschriftenliste inklusive vorfrankiertem Umschlag zum Selberfalten bestellen und ausdrucken und direkt in den nächsten Briefkasten werden. Wer keinen Drucker hat, kann sich den Papierkram sogar kostenfrei zusenden lassen. Das Porto und alles was dazu gehört, finanziert der Change.org e.V. aus Spendengeldern. Für den Klimaentscheid natürlich eine Riesenhilfe, um trotz Kontaktbeschränkungen an möglichst viele Unterschriften zu kommen. 
Alle Infos und News: www.klimaentscheid-nuernberg.de   >>
NüRNBERG.

Liebe curt-Leserinnen und curt-Leser,

liebe Fans,

ein weiser Mann sagt einmal: Für eure scheiß Stimmung, da seid ihr doch dafür verantwortlich. Aber wie ist die Stimmung überhaupt. Da draußen. In den Lesestuben und Büros, auf den WG-Klos und in den Partykellern?

curt ist da, immer noch, für immer. curt liegt bei euch rum, zerlesen und angegrabbelt von euren Fettfingerchen. Ihr habt euch das alles reingefahren, die Veranstaltungshinweise und die Kolumnen, das Gschmarri vom Fuchs und vom Egersdörfer, die Selbstbeweihräucherung der Redaktion.

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Kultur  19.11.-30.01.2022, GERMANISCHES NATIONALMUSEUM
Von Marian Wild
Kultur  01.10.2021, AUGUSTINERHOF NüRNBERG
THEATER SALZ + PFEFFER. Vor wenigen Tagen berichteten wir an dieser Stelle mit nicht wenig Begeisterung von den Bemühungen des Spielzeugmuseums um noch mehr Nachhaltigkeit (Spielzeugmuseum ist erstes gemeinwohlbilanzierendes Museum Deutschlands). Was wir dabei sozusagen übersehen haben: Nürnberg hat nicht nur das einzige Gemeinwohl-Museum Deutschlands, sondern auch das erste Theaterhaus der Welt mit Gemeinwohl-Zertifikat! Und zwar schon seit Juli 2021. Es handelt sich hierbei um das Theater Salz + Pfeffer.   >>
 20241001_Salz_Pfeffer
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 20240801_mfk_PotzBlitz
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