Ein Alien wandert durch die Stadt: Neues aus dem Quartier U1
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Stadtentwicklung heißt für das Quartier U1 aus dem Hause Urban Lab vor allem das: „Stadt gemeinsam selber machen“. Unter diesem Slogan begann im Januar und endete im Juli die erste Akteursrunde im Quartier. 20 Projekte unterschiedlichster Initiativen von Radio Z über Nordgarten bis SuppKultur konnten angestoßen und verwirklicht werden. Trotz Corona startet jetzt die zweite Runde.
Das Wichtigste daher vorweg: Der Bewerbungszeitraum für die zweite Akteursrunde läuft vom 08. Oktober bis 08. November, genau einen Monat. In dieser Zeit kann jeder und jede, der/die eine Idee und einen Projektträger hat, eine Skizze verfassen und einreichen. Die Idee sollte im Idealfall ein paar Kriterien erfüllen, sprich: sich a) auf das Quartier entlang der U-Bahn-Linie 1 beziehen und b) eins oder mehrere dieser drei Themen behandeln: enkeltaugliche Zukunft, Freiräume, Gemeinsinn. Alles andere, ob Straßenfest, Bauprojekt oder Kunst-Pop-up-Spaß, bleibt euch überlassen!
Wie die Projekte der ersten Runde abliefen, was sie erreicht haben, könnt ihr online, einzeln aufbereitet, nachvollziehen. Der Prozess selbst wird sich in der zweiten Runde nicht ändern: Die Projekte kommen nicht fertig beim Quartier U1 an, sondern werden in zwei Workshop-Runden gemeinsam final entwickelt. Am Schluss entscheiden nicht die Urban-Lab-Leutchen, sondern ganz demokratisch alle Workshop-Teilnehmenden in Abstimmung, wie die Gelder der Nationalen Stadtentwicklung verteilt werden.
Das Quartiers-Team siebt vorher diejenigen Projekte aus, die sich nicht auf die Themen und das Quartier runterbrechen lassen. Sonst stellt es vor allem das Backend für die Durchführung und bietet Nachhilfe und Anleitung in Sachen Finanzplan, Rechnungen schreiben, Bürokratie. Basti Schnellbögl aus dem Kernteam erklärt, was der Plan ist: „Wir haben die erste Runde selbstkritisch analysiert. Klar ist: Wir wollen es den Projekten noch einfacher machen.“
Außerdem soll die Gemeinschaftlichkeit, die unter Corona arg gelitten hat, wieder in diese kollektivistische Projektarbeit einkehren. Die ursprünglich geplanten regelmäßigen Abrechnungstreffen mit Bierchen, die nicht stattfinden konnten, gehören wieder zum Konzept. Basti: „Wir haben jetzt unsere Erfahrungen mit Corona gesammelt und wissen, wie wir das vernünftig und sicher umsetzen können.“
Und auch wenn sich die Organisator*innen eigentlich nicht in die Inhalte der Projekte einmischen, versucht Basti einen Wunsch an die künftigen Akteur*innen zu formulieren: Projekte, die noch mehr auf das Quartier von Frankenstraße bis Mugenhof Bezug nehmen und etwas zu dieser Gemeinschaft beitragen. Und: Projekte, die das Wagnis eingehen wollen, den U-Bahn-Raum zu gestalten. „Der U-Bahn-Raum ist unheimlich restriktiv und schwer zu bespielen“, sagt er. „Wir treffen uns monatlich mit der VAG und stellen solche Projekte vor. Die sind sehr offen und hilfreich.“ Und wie bei allen anderen Projekten gilt auch in diesen Fällen: Die Workshop-Runden sind auch dafür da, um gemeinsam Lösungen zu finden, um Ideen wirklich machbar zu machen. „Wir nehmen jede Idee ernst, so utopisch sie auch sein mag, und schauen gemeinsam, welche Aspekte dazugehören und wie man sie umsetzbar machen kann.“
Für das Quartier U1 ist die Akteursförderung nicht das einzige Instrument, um Stadtentwicklung nach eigenem Gusto zu betreiben. Das Amt für Ideen steht davon unabhängig jedem und jeder offen, der/die Hilfe bei der Umsetzung von Gemeinnutz sucht. Die Amtspersonen kennen die nützlichen Ansprechpartner*innen und notwendigen Formulare und können selbst eine Mikroförderung in Höhe von 400 Euro vergeben, die als Anschub genutzt werden kann.
Bislang nur online für Sprechstunden geöffnet, wandert nun auch das Amt für Ideen in den öffentlichen Raum. Das Amt in der riesigen LKW-Wechselbrücke (siehe Foto) soll an die U-Bahn „andocken“, also auf den Plätzen neben U-Bahnstationen auftauchen. Oder in Basti Schnellbögls Worten: „Das Amt wandert wie ein Alien durch die Stadt und wo es auftaucht, passieren Dinge.“ Für das Quartier U1 bedeutet das Amt die Möglichkeit, Ideen von Menschen sammeln zu können, die sich nicht für eine langfristige Projektförderung anmelden würden.
Während sich in ganz Nürnberg Kreative und Macher*innen die Köpfe über ihre Projektskizzen zerbrechen, wirkt die erste Förderungsrunde nach wie vor. Am 30. September feierte das Atelier Extra, QuartierU1-Projekt des Edel Extra, seine Vernissage. Bis 04. Oktober sind im Edel Extra Ergebnisse der künstlerischen Interventionen im öffentlichen Raum zu sehen, die das Projektteam mit Hilfe seines mobilen Ateliers im Quartier gesammelt hat.
curt erfreut sich an den„Keinkaufswägen“ im Stadtbild und dem neuen „grünen Klassenzimmer“ im Wolfsherz Garten und findet: noch mehr ist noch besser und ruft daher auf: Bewerbt euch und gestaltet eure Stadt! Macht alle mit, fordert das Amt für Ideen heraus!
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Alle Informationen, die ihr braucht:
www.quartieru1.de
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