MARKTGRAFENSAAL, SCHWABACH. „Die Rechten zünden ihre Bibliotheken an“, höhnt John Cale mitten in einem Sturm aus chaotischen Sounds auf dem Track Company Commander – ein wilder Mix aus hektischen Beats, Drones und Verwirrung. Genau solche Momente ziehen sich durch sein neues Album POPtical Illusion und erinnern an die Energie von MERCY, seinem gefeierten Album von 2023. Dort hatte er zusammen mit Gästen wie WEYES BLOOD und SYLVAN ESSO Wut und Unbehagen über Generationen hinweg thematisiert. Aber keine Sorge, das neue Album ist kein Abklatsch des Alten. Cale bleibt sich treu und weigert sich, sich zu wiederholen. Seit über 60 Jahren springt er kreativ zwischen Klassik, Rock und experimenteller Elektronik hin und her. Dieses Mal verzichtet er auf prominente Features und taucht allein tief in Synths, Samples und Klaviere ein. Seine Texte schwingen zwischen Hoffnung und dem festen Glauben, dass Veränderung möglich ist. „Wenn du Fehler gemacht hast, denk an die Dinge, die du heute noch tun kannst“, singt er. Produziert mit seiner langjährigen Partnerin NITA SCOTTN zeigt seine neue Musik, dass Cale nichts von seiner Energie und seinem Blick für die Zukunft eingebüßt hat. Er bleibt ein Musiker, der den Zeitgeist aufgreift und prägt – genau wie damals mit The Velvet Underground oder seinen wilden Punk- und Art-Rock-Produktionen. Einmal mehr beweist er, dass er zu den Großen gehört. Sollte man überprüfen. >>










