TRANSIT. Früher machten wir das regelmäßig. Fünf Stunden quer durch die DDR, vier Jungs im Auto nach Berlin. Den Kleinwagen von einer der Mütter geliehen, fürs Benzin die Spargroschen zusammengelegt, Dosenbier als Wegzehrung und Punkmusik aus den Lautsprechern. Bis auf den Fahrer hatten am Ende alle einen anständige Seier im Giebel sitzen, wenn kurz vor dem Übergang Dreilinden nach Westberlin der sowjetische Panzer auf seinem Betonsockel in Sicht kam. Fünf Stunden Fahrt auf einer Autobahn, die Interzonenautobahn hieß und an der es Raststätten gab, wo in seltsamen Läden Westprodukte verkauft wurden. Die Waren stammten angeblich aus Westpaketen, die von der Staatssicherheit abgefangen und geplündert worden waren. >>