Galerien/Museen: KUNST IM WINTER Marian Wild 17.10.-30.11.2024 NÜ/FÜ/ER. Hallo, ihr kunstsinnigen Winterwichtelchen! Es wird dunkel, die letzten bunten Blätter fallen, Feiertage und Jahreswechsel stehen an. Geschenkebesorgungstouren und überfüllter Christkindlesmarkt können schon stressig werden. Da ist es doch die beste Idee, sich die Zeit zu nehmen und Kunst zu genießen. So richtig stimmungsvoll etwa präsentiert sich die Wachsausstellung von Inge Gutbrod mit ihren Lichtkörpern in der kunst.galerie.fürth. Oder vielleicht interessiert euch die Sozialfotografie des Straßenkreuzers, aktuell im Bernsteinzimmer zu betrachten. Wer sich fragt, wo eigentlich Kunst und gesellschaftliche Verantwortung aufeinandertreffen, sollte sich in die Rote Galerie begeben, wo Zahra Zahedi rund um das Thema Menschenrechte eine Ausstellung konzipiert hat. Viel Spaß und euch allen einen guten Rutsch! Wir in der Nürnberger Kunst- und Kulturszene nehmen Russlands schockierenden, völkerrechtswidrigen Angriff auf die Ukraine sehr genau wahr: Kreative und Kunstschaffende unterstützen seit Februar 2022 mit Ausstellungen, Benefizversteigerungen, Sachspenden und tatkräftigen Händen die Menschen in der Ukraine, die diesen barbarischen Krieg erleiden müssen. Haltet die Augen offen nach den entsprechenden Projekten! >>
Möchte Nürnberg keine internationalen Studierenden haben? Marian Wild 22.10.2024 Die bürokratische Odyssee, die eine Studentin der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg (AdBK) seit mehreren Jahren erlebt, löst Sorge um den aktuellen Zustand der regelnden Behörde aus. >>
Egers + Jordan: Die Tennisspieler des Mittelalters Egersdörfer 21.10.2024 „Dick und kurzfingriger Malefizunterteufel, dreimal verdammt und verwünscht im Sparstrumpf unterm karierten Bettbezug, tropft dir doch der Rotz aus der Nasen ins lauwarme Radler. Scheiß die Wand an, kotz das Bild von der Wand, blutet der Kardinal auf den Führerschein“, fluchte der Egersdörfer vor sich hin. Er hatte sich versehentlich auf dem Dielenboden, im zweiten Stock Hinterhaus in Fürth, einen Spreißel in die Fußsohle eingerissen. Mit einer Pinzette versuchte er schon seit etwa zwölf Minuten den schmerzenden Partikel aus dem Fleisch herauszuziehen. Indessen saß der Michael Jordan beim schönsten Sonnenschein durchs Oberlicht in seinem großzügigen Atelier vor einer Graubrotscheibe, die auf einem kleinen Tellerchen lag. >>
Befreiungs-Rülpser auf der Titanic A. Radlmeier 07.10.-23.10.2024 THEATER MUMMPITZ. Text von Andreas Radlmaier. Dem Theater Mummpitz glückt mit der Uraufführung „Freddie und die ganze Katastrophe“ ein hinreißender Saison-Start. Das riesige weiße Tuch quillt aus dem Frühstückstisch, überspült sintflutartig die Bühne und die ganze Zuschauertribüne und trägt die neunjährige Freddie in eine andere Welt, in ihre Welt, wo Katastrophen so angenehm gruselig sind und die Phantasie anregen. Also rauf auf den Dampfer, den unsinkbaren, der sie zum Eiffelturm nach Amerika bringt. Oder so. Nur weg! Der Beziehungsstress der Eltern, das Bla-Bla-Bla-Bashing der Eltern, das Krisenschweigen bleiben zurück. Doch der Eisberg lauert voraus. In Form einer verlockenden Raffaelo-Torte. Das Schicksal kennt auch viele Kalorien. >>
CURT im Zukunftsmuseum #4: Roboterseelen Theo Fuchs 01.04.2022 ZUKUNFTSMUSEUM. War ich neulich im Elektrogeräte-Paradies auf der Suche nach einem elektrischen Zahnstocher, als ich mich in die Roboter-Abteilung verlief. Was ich dort sah, rief arge Enttäuschung in mir hervor. Die Erwartungen an Roboter müssen seit den 1960er-Jahren wohl gewaltig gesunken sein, dachte ich. Von wegen menschenähnlich, von wegen aufrechter Gang, von wegen Blecharme und -beine, von wegen freundliche Helferlein mit Glühlampen auf dem Kopf, die beim Sprechen in allen Farben pulsieren. Nichts von alledem. >>
CURT im Zukunftsmuseum #1: Begegnung am Fallrohr Theo Fuchs 01.08.2021 ZUKUNFTSMUSEUM. Täglich lassen sich ungezählte Menschen irgendwo auf der Welt in einem Museum einsperren. Die Leute haben dafür sehr verschiedene Gründe, ein jeder so berechtigt wie alle anderen. Doch mein Grund war besonders triftig: Ich brauchte einfach das Fallrohr. Ohne das Fallrohr hätte ich nicht weitermachen können. Das Fallrohr befindet sich in dem erst vor wenigen Wochen neu eröffneten Zukunftsmuseum in Nürnberg. Vom Obergeschoss reicht ein plexigläserner Tunnel durch alle Stockwerke bis nach unten in die Eingangshalle. Oben können sich Besucher eine Kapsel ausleihen, da irgendwelche Dinge hineintun und dann elf Meter in die Tiefe fallen lassen. In der Zeit, die sie frei fällt, wirkt in der Kapsel (scheinbar) keine Schwerkraft. Eine Kamera, die fest in die Kapsel eingebaut ist, beobachtet die Dinge in der Kapsel während der (scheinbaren) Schwerelosigkeit. >>
CURT im Zukunftsmuseum #2: Entspannt auf dem Mars herumrovern Theo Fuchs 01.10.2021 ZUKUNFTSMUSEUM. »Am liebsten würde ich dich auf den Mond schießen«, sagte meine Mutter oft zu mir. Ich weiß nicht wie oft, denn sie sagte es bereits, als ich noch nicht zählen konnte. Wahrscheinlich schon während ich im Kinderwagen strampelte und sie im Fernsehen die Mondlandung der Amerikaner verfolgte, auf grieseligen Schwarzweißbildern, die mit etlichen Sekunden Zeitverzögerung die Antenne unseres Hauses in einem kleinen Dorf in den fränkischen Outbacks erreichten. Insgesamt zwölf amerikanische weiße Männer hopsten zwischen Juli 1969 und Dezember 1972 seltsam unbeholfen auf der grauen, staubigen Mondoberfläche herum, die meisten von ihnen hochdekorierte Kampfjetpiloten. Ob schon ihre Mütter sie dorthin schießen wollten, wo sie nun waren, ist unwahrscheinlich. Die Technik dürfte zur Zeit ihrer Geburt bei weitem nicht reif genug gewesen sein. Damals schickte man Kinder noch dorthin, wo der Pfeffer wächst. Und ob sie die gesamte Menschheit repräsentierten, könnte man wohl aus heutiger Sicht anzweifeln – damals erschienen Dinge völlig logisch, wo man sich heute an die Stirn fassen würde. >>
Unter Druck Vom Nachttopf des Kanzlers bis zum Bio-Reaktor A. Radlmeier 28.08.2024 Text von Andreas Radlmaier Der Geruchssinn wird auch bedient in der Sonderschau Unter Druck. Die Geschichte der Zugtoilette, die erstmals, und damit origineller Weise, „die Geschichte der Zugtoilette“ erzählt. Zum Glück ist es aber der Geruch frischer Farbe, der den Raum im Nürnberger DB-Museum erfüllt. Der Rest liegt – beim Spaziergang vom Fäkalien-transportwagen zum mobilen Bio-Reaktor – in der Phantasie des Betrachters. >>
Sechs Kilometer Marian Wild 27.08.2024 HERSBRUCK. Eine Beobachtung von Marian Wild, gemeinsam mit den Beteiligten Personen, die im Umkreis von Hersbruck wohnen oder unterwegs sind, bietet sich seit ein paar Jahren von Zeit zu Zeit ein irritierender Anblick: Zuerst hört man ein rhythmisches Klacken von Holz auf Asphalt und Stein. Etwas später kommt womöglich eine Gruppe von Silhouetten in Sichtweite, oder auch nur einzelne Gestalten. Sie laufen langsam und etwas unnatürlich, wie Störche, und sind offenbar stark mit sich selbst beschäftigt. Sie tragen Stoff um die Füße gewickelt, und darüber klobige Holzschuhe. >>
Theobald O.J. Fuchs Ziegelstein am Start Theo Fuchs 22.07.2024 War ich neulich dienstlich in Ziegelstein. Montagabend, Termin beim CURT-Chef, es geht um alles. Das Bier schmeckt, das kann der Lampe einfach außerordentlich gut: Bier besorgen. Irgendwann muss dann aber auch wieder Schluss sein, irgendwo halbwegs vor Mitternacht verabschiede ich mich sauber angeschlagen, aber gefühlt geradlinig. Laufe vor zum Fritz-Munkert-Platz, der mir komplett ausgestorben daherkommt. Nicht einmal der Oberpfälzer Meister-Metzger mit seinem mobilen Delikatessladen ist zu sehen. >>
Exklusivinterview: curt´s 2024er Kulturpreis-träger Theobald O.J. Fuchs Theo Fuchs 18.07.2024 NüRNBERG. Kulturpreis hin, Kulturpreis her, meinen Namen verwechsele ich nimmermehr. Akzeptiert habe ich längst, dass mein vollständig Name ein wenig komplexer ist als der Durchschnitt und dass es zu viel verlangt wäre, dass immer jede*r komplett Bescheid weiß. Übrigens kann ich gar nix dafür, ich hieß schon so als ich auf die Welt kam, die dafür verantwortlichen Personen sind mir allerdings wohlbekannt. Jedenfalls: es wurde höchste Zeit aus gegebenen Gründen, dass alle Beteiligten ein ergebnisoffenes Gespräch führen. CURT hat exklusiv mitstenographiert. >>
WASSER! Marian Wild 12.07.-21.07.2024 Im "space between" arbeiten Simone Karl und Alex Hojenski das Überschwemmungstrauma des Ausstellungsraums plastisch auf. >>
Egers + Jordan: Herrenausstatter Egersdörfer 17.04.2024 Text vom Egersdörfer & Zeichnungen vom Herrn Jordan Herrenausstatter. Das Wort ist mir schon eine Freude. Und es gab eine Zeit, da besuchte ich regelmäßig einen in seinem Laden. Über dem hat der Mann gewohnt. Er hat einen sehr guten Cappuccino zubereitet in dem schönen Geschäft. Anders kann man es nicht sagen. In der Straße, in der der Herrenausstatter sein Gewerbe betrieb, gab es viele Wirtshäuser, Cafés und Kneipen. Und einmal ist dorthin aus einer anderen Stadt ein anderer Mann hingezogen, der plötzlich angefangen hat, mit Anwalt und vor Gericht dafür zu sorgen, dass die Menschen im Sommer nicht mehr vor den Kneipen sitzen dürfen. Da hat es viel Groll gegeben bei den Wirtsleuten und den Menschen, die gern zu den Wirtsleuten gehen, um unter anderem in lauen Sommernächten vor deren Wirtshäusern zu sitzen. Und mein Herrenausstatter hat zunächst zu dem fremden Herrn gehalten, weil er am Abend im Sommer auch gerne einmal seine Ruhe gehabt hätte in seiner Wohnung über seinem Laden und die Fenster gern geöffnet hätte, ohne hören zu müssen, wie sich die Menschen in der Straße vor den Wirtshäusern unterhalten unter Mond und Sternen. >>
NEUES AUS NIRGENDLAND Marian Wild 17.04.-28.04.2024 Studierende der Akademie der bildenden Künste Nürnberg stellen in der Gartenstadt aus. >>
LAUTST*RK: FLINTAs auf die Bühnen! Kathi Mock 19.04.2024 E-WERK. Text von Kathi Mock Egal, ob am DJ-Pult, beim Poetry Slam oder in der Musikbranche: Viel zu oft sind FLINTAs (Frauen, Lesben, Inter-, Nonbinäre-, Trans-, Agender- Personen) auf und hinter den Bühnen unsichtbar. Deshalb holen Cris Ortega und Kathi Mock FLINTAs auf die Bühne! >>
NATUR IN STILLE Marian Wild 24.03.2024 Der Kulturbahnhof Ottensoos zeigt, dass internationale Kulturfragen auch außerhalb großer Städte verhandelt werden können. >>