CURT im Gespräch mit: Alexander Shelley
#Im Gespräch mit, #Interview, #Klassik, #Staatstheater Nürnberg
Shelley gehört zur jungen Generation von Dirigenten, die klassische Musik erfolgreich vom Konzertsaal-Ritus des 19. Jahrhunderts befreien. Neben Nürnberg gehören das kanadische Ottawa und London zu seinen Arbeitsplätzen. zu seiner letzte Saison in Franken haben wir ihn befragt.
CURT: Sie haben in Nürnberg nur noch eine Saison vor sich. Werden Sie ein wenig unter Abschiedsschmerz leiden?
ALEXANDER SHELLEY: Selbstverständlich! Ich weiß jetzt schon, wie sehr ich die Stadt Nürnberg, meine lieben Freunde aus dem Orchester und unser fabelhaftes Publikum vermissen werde. Aber ich möchte auch die noch verbleibende Zeit genießen und auskosten.
CURT: Mit welchen Stücken verabschieden Sie sich von Nürnberg? Man kann bestimmt mit einem schwergewichtigen Programm rechnen …
A.S.: In der kommenden Saison sind große Werke wie Mahlers 2. Symphonie oder Belioz’ Symphonie Fantastique bei uns in der Meistersingerhalle zu erleben, aber richtig Abschied nehme ich erst beim Klassik Open Air in 2017, das ist nämlich mein letztes Konzert als Chef. Was da gespielt wird bleibt aber noch geheim!
CURT: Das Klassik Open Air ist für Nürnberg ein alleinstehendes Highlight. Werden Sie Ihr Mitwirken vermissen? Oder beehren Sie uns hier vielleicht sogar mal wieder?
A.S.: Das Klassik Open Air werde ich sehr vermissen. Es ist nämlich etwas Einzigartiges und Kostbares. Dass wir als Nürnberger so schön zusammenkommen können, um friedlich und fröhlich die Musik und das Miteinander zu genießen, berührt mich immer wieder.
CURT: Ottawa und London sind Ihre berufliche Heimat. Wo sind hier die größten Unterschiede zu den Nürnberger Symphonikern?
A.S.: Also, Nürnberg bleibt auch noch zwölf Monate lang meine berufliche Heimat! Das Gefühl, zu einer großen musikalischen Familie zu gehören und ein Teil der kulturellen Fabrik der Stadt zu sein, ist gleich, ob in London, Ottawa oder Nürnberg. Es ist auch ein großes Privileg.
CURT: Welche Gastdirigate stehen zukünftig zusätzlich an?
A.S.: Viele schöne, enge Beziehungen haben sich in den letzten Jahren entwickelt. Ich bin in der kommenden Saison noch zweimal beim Gewandhausorchester Leipzig zu Gast, sowie beim Deutschen Symphonie-Orchester Berlin und leite wiederholt das Bundesjugendorchester auf Deutschland-Tournee. International bin ich wiederholt beim Orchestre de la Suisse Romande, Hong Kong Philharmonic, New Zealand Symphony zu Gast und auf Tournee in Korea.
CURT: Was haben Sie an Nürnberg bzw. der Region privat zu schätzen gelernt?
A.S.: Ich habe gelernt, dass die Menschen in Franken unheimlich warmherzig, freundlich und toll sind. Ab August 2017 werde ich sie alle sehr vermissen!
CURT: Wird Ihr Berufsleben ohne die Station in Deutschland etwas entspannter und gibt es dadurch etwas mehr Zeit für die Familie?
A.S.: Viel entspannter wird es alles nicht, weil ich neben meinen Verpflichtungen in Ottawa und London weiterhin viele Gastdirigate annehmen möchte, aber Zeit für die Familie und Freunde muss natürlich auch sein!
CURT: Vielen Dank und weiter viel Erfolg!
Alexander Shelley: alexandershelley.com
Nürnberger Symphoniker: nuernbergersymphoniker.de
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