Waldstock Festival
#Festival, #Konzert, #Musik, #Open Air
Einen Stockwurf entfernt in der oberfränkischen Kleinstadt Pegnitz pilgern alternative Musikfreunde abseits ausgetrampelter Mainstreampfade jedes Jahr im Juli auf eine Waldwiese und erfreuen sich am weitem musikalischen Horizont und angrenzenloser Freiheit. Musik für umsonst und draußen.
Als sich 1994 eine handvoll Pegnitzer Musikfreunde bierselig entschlossen, ein Musikfestival auf der Festwiese beim Schlossberg zu veranstalten, kamen noch im selben Jahr knapp 300 Besucher zur ersten Ausgabe. Von da an standen u.a. The Robocop Kraus, Kakkmaddafakka oder die Sportfreunde Stiller im Wald, in den Jahren, als sie noch kein Booker für die großen Bühnen auf dem Line-up-Zettel stehen hatte. Im letzten Jahr lockte der bekannt bunte musikalische Mix aus Post-Punk, Indie-Pop bis Indie-Rock von etablierten Bands und Newcomern geschätzte 6.500 Besucher vor die Waldbühne. Damit die sich immer über den „Umsonst & Draußen“-Stempel freuen dürfen, legen nach Angaben des Veranstalters Waldstock e.V. rund 300 ehrenamtliche Helfer fleißig Hand an. Von der Deko, über die Buden bis hin zu Minigolfbahnen ist hier vieles Marke Eigenbau. Die Mitglieder backen, kochen, grillen und das ist wichtig, denn mit Essens- und Getränkeverkauf und Parkplatz- und Campinggebühren muss ein Teil der Ausgaben finanziert werden. Deswegen sollte man auch Verständnis haben, dass man keine eigene Verpflegung aufs Gelände mitbringen darf. Also besser hoch die Gläser für den Erhalt des Festivals!
Das soll auch in Zukunft so bleiben, sagen die Vereinsvorsitzenden Martin Häckel, Jakob Bauer und Christoph Schötz. Ein Kommerzialisierung und Wandlung zur Firma kommt für sie nicht in Frage, denn schließlich steckt hinter Waldstock die Ideologie, dass Kultur frei zugänglich gemacht wird. Auch wenn es etwas mau im Geldbeutel ist oder die Zeit fürs ganze Wochenende fehlt, kann man hier auf eine kurze Triologie von Bier-Bratwurst-Band vorbeiflanieren oder eben auch das ganze Wochenende vor Ort zelten.
Dafür erhält man eine grenzenlos entspannte Atmosphäre ohne Zaun und Zwänge, im Rahmenprogramm einen Trommel-Workshop, einen Soundwalk mit Kopfhörern zum Ausleihen oder die selbstgebaute Balkonbühne an der Kaffeebude mit Poetry-Slammer Lucas Fassnacht oder dreckigen Bluessongs von Andi Valandi, der zusammen mit Band am Freitag auch auf der Waldbühne spielt.
Und sonst auf der Bühne? Am Freitag stehen noch der Akustik-Folk- Punk-Countryman Jan Bratenstein und seine Black Elephant Band, der umtriebige Frankenfinne Mäkkelä und die neunköpfige 60ies- Rockabilly-Kombo Doc Horn & The Hornbabes auf der Bühne.
Am Samstag planieren zuerst die Alternative Rocker von Sound Organic Matter den Weg für den Rest vom Waldfest: Blues mit The Variety Show aus Forchheim, leicht melancholischer Folk von The Red Aerostat und White Wine mit Leipziger-Indie-Allerlei. Dann wird es international mit dem Niederländer Nu-Punk-Quartett Indian Askin, den Engländern The Wave Pictures mit gefälligen Melodien oder den Dänen von Yung, die bei ihrer Indie-Gitarrenmucke etwas stärker an den Saiten zupfen als ihre englischen Kollegen. Mit Vita Bergen verspricht man uns den heißen Scheiß aus Skandinavien und damit nicht zuviel. Die acht Mann legen einen richtig großen Soundteppich aus, den die Stuttgart-Berliner Human Abfall zum Abschluss des Festivals mit ihrem psychedelischen Punk zum Fliegen bringen werden.
WALDSTOCK #23.
Am 8. und 9. Juli auf dem Schlossberg, Pegnitz.
Eintritt frei. Parkplatz 5 Euro, Zeltplatz 10 Euro.
waldstock.de
LINEUP
FREITAG, 8. Juli 2016
Black Elephant Band
Mäkkelä
Andi Valandi und Band
Doc Horn & The Hornbabes
SAMSTAG, 9. Juli 2016
Sound Organic Matter
The Variety Show
The Red Aerostat
White Wine
Indian Askin (Amsterdam, NL)
The Wave Pictures (Wymeswold, GB)
Yung (Aarhus, DK)
Vita Bergen (Göteborg, SWE)
Human Abfall
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