Schluss, Aus, Ende! - Quelle-Gelände
#Kultur, #Quelle, #Stadt Nürnberg
So heisst es zum 1. Januar 2016. Vier Jahre lang befand sich das 260.000 m² grosse Areal in Zwischennutzung, knapp 100 Nürnberger Künstler, Bands und Kreative hatten hier temporär ihr Zuhause gefunden. Nun soll also endgültig Schluss sein. nachdem im Juni der neue Investor das Gelände zum Vorzugspreis erworben hatte, werden jetzt die Pläne für den Umbau umgesetzt: Das Gebäude wird geräumt und bleibt bis zum Beginn der Baumaßnahmen geschlossen.
Wir bringen Euch hier auf den neusten Stand, direkt aus der Quelle, direkt vom Quellkollektiv: wir haben nachgefragt und bekamen jede Menge Antworten und Einblicke.
Viel mediales Echo hatte es im Zuge der Versteigerung gegeben, eine Petition und ein Crowd-Funding wurden gestartet und die ansässigen Künstler machten auf ihre schwierige Lage aufmerksam – auch durch intensive Gespräche mit Politik und Institutionen. Mit dem Quell-
kollektiv e.V. wurde ein Verein gegründet, um das Interesse an freien und unkuratierten Räumen besser vertreten zu können, gleichzeitig wurde die Identität der vom Team um Künstlerin Stephanie Walter betriebenen Galerie & Eventlocation Raum Heute geschärft und in ihrer Größe nahezu verdoppelt.
Aktuell sieht es ganz so aus, als hätten sich die Bemühungen schon jetzt – zumindest teilweise – gelohnt: rund 50 der Kreativen sowie der Raum Heute werden im nächsten Jahr das rund 2.000m² große Heizhaus neben dem Quelle-Turm beziehen – ein Deal, der erst durch das beherzte Engagement der Stadt ermöglicht wurde. Man gibt sich beim Quellkollektiv zuversichtlich, dass dies erst der Anfang einer ganzen Reihe von gemeinsamen Projekten ist.
Die Ziele sind groß: mittelfristig möchte man in den nächsten Jahren dabei mitwirken, das ungenutzte Gostenhofer Bahngelände an der Maximilianstraße zum freien Kultur- und Kreativzentrum zu entwickeln. Zunächst jedoch stehen neben dem Umzug noch weitere dringende Aufgaben an: das Vernetzen der Fähigkeiten und deren marktgerechte Präsentation. Das hat sich Stefan-Christoph Methner mit der Agentur team:morgen zum Ziel gesetzt und erste erfolgreiche Projekte deuten schon jetzt das ökonomische Potenzial an.
Gleichzeitig will man als Kollektiv auch gezielt in der Integrationsdebatte Stellung beziehen und sich noch aktiver für geflüchtete Menschen engagieren. Sowohl kleinere Aktionen mit dem Camp vor Ort werden ins Auge gefasst, als auch ein eigenständiges integratives Kreativ- und Flüchtlingszentrum. „Aus vielen Gesprächen mit Geflohenen, Experten und Helfern sind wir zu dem Schluss gekommen, dass das gemeinschaftliche und partnerschaftliche Alltagserlebnis wesentlicher Bestandteil einer erfolgreichen Integration ist. Durch das bewusste gemeinsame Entwickeln eines Areals möchten wir es darüber hinaus schaffen, statt einschüchternder Container-Tristesse ein spannendes und kostengünstiges kleines Stadtviertel zu kreieren“, so Karsten Barnett, Quellkollektiv-Sprecher. In den Planungen denke man in erster Linie an das freie Gelände hinter dem Parkplatz des Z-Baus, man sei aber auch offen für Vorschläge seitens der Stadt.
Mit ihrem Appell „Vernetzt Euch für lebendige Kunst und kulturelle Vielfalt in der Region, damit Nürnberg zu einem attraktiveren Standort für Kulturschaffende und kreative Köpfe wird. Es liegt an uns!“ wendet sich der Vorstand um Peter Kunz, Wanda Leuthe und Tobias Witt an uns alle. Kann man so stehen lassen!
www.quellkollektiv.net
www.raumheute.de
#Kultur, #Quelle, #Stadt Nürnberg