Kabarett, Comedy & Co
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Was sich so an Hochgeistigem, Scharfsinnigem und Künstlerischem tut, das erfahrt ihr genau hier, denn Tommy, unser Mann von curt für Kabarett und Comedy, ist ein kritisches Trüffelschwein.
COMEDY MIX
Donnerstag, 04.12. // KulturKellerei
Die Sache mit dem Hut ist sicherlich eine der ehrlichsten Formen der Künstlervergütung. Das kann für den Künstler nach hinten los gehen, tut es aber meistens nicht. Wo der Gast sich an der Kasse oft über 5 Euronen bei einwandfreiem Programm beschwert, wirft er gerne das Doppelte bei Gefallen der Darbietung in eine dafür vorgesehen Kopfbedeckung. So passiert es beim monatlichen Comdey Mix in der KulturKellerei. Diesmal mit den Gebrüdern Mühlleitner, die Qsinen, Klaus-Ulrich Moeller und dem Feuerbach Quartett. Kommt zahlreich und füllt den Hut.
STEFAN WAGHUBINGER: AUßERGEWÖHNLICHE BELASTUNGEN
05.-06.12. // Burgtheater
Um als Österreicher in Stuttgart heimisch zu werden, bedarf es schon außergewöhnlicher Umstände. Wie selbige im Fall des Herrn Waghubiger sich ergeben haben, kann man nur erahnen, aber irgendwas zwischen Germanistikstudium und der holden Weiblichkeit wird es wohl gewesen sein. Nach Jahren endlich mit neuem Programm unterwegs, darf man auf die Außenansicht eines, der den Feind quasi von innen infiltriert hat, mehr als gespannt sein. Und nein, keine Angst, die Geschichte mit der Schlange, dem Apfel, den Chinesen und Adam und Eva erzähle ich nicht schon wieder.
ROLF MILLER: ALLES ANDERE ALS PRIMÄR
Donnerstag, 11.12. // Tafelhalle
Rolf Miller, der Meister der amputierten Sätze – Zitat Caren Mioska – kommt mit neuem Programm. Seit seiner monatlichen Sendung, die er zusammen mit Django Asül im BR bestreitet, sollte der Odenwälder jedem, der sich für Kabarett interessiert, ein Bergriff sein. Das Niveau, natürlich nur zum Zweck der Provokation, immer knapp unter der Tischkante. Der Stammtisch ist sowieso die Assoziation, die einem zuerst beim Gedanken an den Rolf ereilt. Letztendlich muss das genau der Platz gewesen sein, an dem seine Kunstfigur entstanden ist, denn das ländliche Proletariat kennt die Lösungen zu den ganz großen Fragen unserer Zeit seit jeher am besten.
MATHIAS TRETTER: JAHRESNACHGETRETTERT
Dienstag, 30.12. // Fifty Fifty
Den Kollegen Tretter muss man eigentlich nicht mehr groß vorstellen. Mitglied des Ersten Deutschen Zwangsensembles, zusammen mit Claus von Wagner und Philipp Weber, und auch solo omnipräsent. Scharfzüngig, polemisch und immer direkt. Ob als Gast bei den großen Kabarett-Shows bei den Öffentlich-Rechtlichen oder auf den Bühnen den Nation. Schön auch, dass sein Jahresrückblick am 30. Dezember und nicht, wie bei den meisten anderen mittlerweile, Ende August stattfindet. Also Erlangen, raus aus der Siemens-Bettwäsche und ab ins Fifty Fifty, deren Programm einige weitere Highlights beinhaltet.
TBC (TOTALES BAMBERGER CABARET): DAPPEN WIE WIR
Samstag, 10.01. // Rote Bühne
„Lieber der König auf dem Dorf, als der Bettler in der Stadt.“ Dieses Zitat, von wem es auch immer ist, trifft oftmals auf Künstler zu. Es scheint oft einfacher zu sein, ein halbwegs erträgliches Einkommen im Regionalen zu erreichen, als andauernd auf den nationalen Durchbruch hinzuarbeiten. Es scheint aber, dass gerade im Kabarett und Comedy Bereich ein Niveau auf Bordsteinhöhe Grundvoraussetzung für einen Steilgang in unserer Region ist. Was das jetzt mit TBC zu tun hat, kann jeder auf der Roten Bühne am 10. Januar begutachten. Ein weiteres Zitat gefällig? „Wir sind von der Bundesbehörde für maximale Sicherheit, abgekürzt BUMSI“ ... und das Publikum dreht durch.
ALFRED MITTERMEIER: EXTRAWURST IST AUS
Samstag, 17.01. // Gutmann am Dutzendteich
Das klüger auch erfolgreicher bedeutet, ist eine Mär. Am anschaulichsten wird dies beim Brüderpaar Mittermeier. Der Jüngere, ob seiner medialen Dauerbelästigung ab den späten 90ern wahrscheinlich jedem bekannt, und der Ältere, inhaltlich zumindest mit Substanz, aber leider nicht halb so spritzig im Vortrag. Da hat sich der Ältere gedacht, es wäre klüger, das Management des kleinen Schreihals zu übernehmen, um zumindest ein Auskommen zu haben. Jetzt ist der Jüngere, Gott sei Dank, nicht mehr so präsent und der Ältere kommt zurück auf die Bretter, die die Welt bedeuten. Nur an der Spritzigkeit sollte er noch arbeiten.
PHILIPP SCHARRI: KREATIVER UNGEHORSAM
Sonntag, 18. 01. // Burgtheater
Ein Poetry Slammer von Feinsten. In einer Zeit, in der Sprache immer mehr verkommt, tut es ungemein gut, einem Wortakrobaten seines Kalibers zu lauschen. Seine Kunst erinnert mich sehr an Wilhelm Busch. Kluges, Unbequemes und gerne auch Unangemessenes lässt sich herrlich in einen Reim verpacken und dadurch auch besser verkaufen. Kids, in einer Zeit, in der Groß-und Kleinschreibung noch wichtig waren, in der man seiner Auserwählten noch einen Brief anstatt eines Whats App-Fotos seines Gemächts schickte, da waren Worte noch eine Waffe! Mit diesen weisen Worten ziehe ich mich zurück und empfehle herzlichst Philipp Scharri.
MATTHIAS EGERSDÖRFER: VOM DING HER
Dienstag, 20.01. // Tafelhalle
Vom Ding her also. Von welchem Ding eigentlich? Ich hab das mal gegoogelt und bin auf allerlei Lustiges und gleichwohl Trauriges gestoßen. Wenn‘s bei den lustigen Kabarett-Burschen läuft, dann läuft‘s. ZDF, 3Sat, ausgebucht bis Mitte 2016. So ein Programm hat ja im Kabarett-Zirkus eine unglaubliche Halbwertszeit. Manche seiner Kollegen haben überhaupt nur ein Programm, mit dem sie Dekaden durch die Lande tingeln. Von dem Ding her ist beim Egersdörfer ja noch alles soweit im Lot. Wer sein ausgezeichnetes Programm noch nicht gesehen hat, sollte dies im Jänner auf jeden Fall nachholen.
ARNULF RATING: GANZ IM GLÜCK
23.-24.01. // Burgtheater
Eher rar hat er sich in den letzten Jahren gemacht. Sicherlich drängt da im Moment eine große Anzahl an Kabarett-Grünschnäbeln ins Rampenlicht. Die Alten sollte man aber nicht aus den Augen verlieren. Arnulf Ratings Markenzeichen ist der schwarze Aktenkoffer, aus dem er Titelseiten der Bild-Zeitung holt und diese kommentiert. Wie viel tatsächliches Zeitgeschehen da drin ist, kann sich jeder selbst fragen, aber des Volkes Meinung spiegelt sich da schon wieder. Diese zu kommentieren ist sein Ding und manche Schlagzeile kommentiert sich ja von selbst.
MÄC HÄRDER: VIVA LA HEIMAT
30.-31.01. // Burgtheater
Wie in anderen kreativen Betätigungsfeldern ist es auch beim Kabarett wichtig, ein gewisses Alleinstellungsmerkmal zu haben. Kabarett und Akrobatik ist Herrn Härders bevorzugte Kombination. Der fränkische Künstler ist schon länger am Start. Baujahr 1960, langjähriger Moderator der Sendung Kabarett aus Franken. Einen Haufen regionale und nationale Preise und Gewinner des Internationalen Jonglierwettbewerbs 1995. Wem also der Zirkus Flic Flac zu teuer ist und und die Jonglier-Typen in der Breiten Gasse zu wortkarg, ist hier bestens aufgehoben.
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