Kabarett, Comedy & Co. im November
#Burgtheater, #Club Stereo, #Comedy, #Kabarett, #Kultur, #Philipp Moll, #Tafelhalle
Was sich so an Hochgeistigem, Scharfsinnigem und Künstlerischem tut, erfährt man genau hier,
denn Tommy, unser Mann von curt für Kabarett und Comedy, ist ein kritisches Trüffelschwein.
SEVERIN GROEBNER:
VOM KLEINEN MANN DER WISSEN WOLLTE WER IHM AUF DEN KOPF G‘SCHISSEN HAT
07.-08.11. // BURGTHEATER
Ein Wiener, der in Frankfurt am Main lebt und die deutsche Seele quasi von innen heraus zu verstehen versucht. Wobei, verstanden hat er sie. Das Problem sind da eher wir und der fehlende Abstand zu uns selbst. Sollten wir wirklich so sein, wie der Schluchti uns beschreibt, dann würde ich mal behaupten, wollen wir wollen gar nicht so sein, müssen es aber, weil wir nicht anders können bzw. uns niemand darauf aufmerksam macht. Solltet Ihr Euch also dafür interessieren, wie Ihr wirklich seid, dann auf jeden Fall dem charmanten Wiener aus Frankfurt einen Besuch abstatten.
PUDERDOSE:
SCHATZ GIB MIR TIERNAMEN! ODER SPAß FÜR ERWACHSENE
SONNTAG, 09.11. // ROTE BÜHNE
Der Orgasmus eines Schweins dauert also 30 Minuten und die Federmausmännchen legen ihren Weibchen Keuschheitsgürtel um. Jetzt kommt das, was kommen musste. Die Damen der Puderdose verlinken jetzt das Tierreich mit unserem beschaulichen menschlichen Dasein und was dabei rauskommt, soll einem zum Lachen bringen. Ein wenig Skepsis ist angesagt, allerdings lasse ich mich gerne vom Gegenteil überzeugen.
PREISE FÜR KUNST UND WISSENSCHAFT DER STADT NÜRNBERG
MONTAG, 10.11. // TAFELHALLE
Alle Jahre wieder im November werden die Preise für Kunst und Wissenschaft verliehen. Dieses Jahr wird den Hauptpreis, völlig verdient, der im Moment einzige Nürnberger Weltstar aus Altdorf bekommen: Wolfgang Haffner. Einer der, wenn nicht sogar DER berühmteste Drummer auf dem Globus. Aber nicht nur die Preisträger, sondern auch die launigen Reden unserer städtischen Kulturbosse sind einen Besuch wert. Danach kann man noch ein Pläuschchen mit der kulturellen Hautevolee im Tafelhallen Foyer halten und das ein oder andere Kaltgetränk zu sich nehmen. Nicht so schlecht für einen Montag Abend.
OLIVER POLAK:
DER JÜDISCHE PATIENT
MITTWOCH, 12.11. // CLUB STEREO
Des Künstlers Hang zum Wahn ist in den meisten Fällen auch sein Treibstoff. Aber so ein Tank kann sich auch schnell leeren. So geschehen bei Oliver Polak, der nach drei Jahren Dauer-touren völlig ausgebrannt war und zwar gleich so, dass er sich selbst in die geschlossene Psychiatrie eingeliefert hat. Für den klugen Komödianten ist das aber der Stoff aus dem sein neues Programm entsteht, oder wie im Fall des Herrn Polak ,gleich ein Buch, und das hat es in sich. Gleich drei Tage nach seiner Selbst-Einweisung fällt ihm, völlig benebelt von den Psychopharmaka, auf, dass er ein dreitägiges Engagement beim Quatsch Comedy Club hat. Also nichts wie ab ins Taxi und rauf auf die Bühne. Was da dann passiert, lasst Ihr Euch besser von ihm selbst erzählen. Ich möchte nicht zuviel verraten, aber das Buch ist vollgestopft mit bitter-süßen Anekdoten seiner Leidenszeit. Ein sehr mutiger und richtiger Schritt, seine Erfahrungen mit Depressionen aufzuschreiben und somit anderen Mut zu machen, offen und auch ein Stück weit selbstironisch mit dieser Krankheit umzugehen.
PHILIPP MOLL:
MOLLS BUNTER TRICHTER
MITTWOCH, 12.11. // KUNST UND KURHAUS KATANA
Das Pin-up-Ding der fränkischen Komödiantenszene schlägt allmonatlich im Kunst und Kurhaus Katana auf und hat im November den Schauspieler, Reiseleiter, Theatermacher & Animateur Sigi Wekerle geladen. Selbiger tritt vor allem mit seiner Impro-Theatergruppe 6 auf Kraut auf. Auf der Veranstaltungsseite wird vor erzwungenen Singeinlagen gewarnt. Zu viel Information? Ich halte meine Schnauze und empfehle herzlichst diesen Termin.
ERSTES DEUTSCHES ZWANGSENSEMBLE:
DIE LETZTE TOUR
MITTWOCH, 12.11. // TAFELHALLE
Was im weltweiten Musik-Zirkus in der letzten Jahren sehr en vogue war, ist in Kabarett-Kreisen schon vor einer Dekade erfunden worden: die Allstar-Supergroup. Natürlich kannte vor zehn Jahren die Protagonisten des Ersten Deutschen Zwangsensembles noch keine Sau, jetzt allerdings spielen sie alle alljährlich um die Meisterschaft mit. Die Rede ist von Claus von Wagner, Mathias Tretter und Philipp Weber. Alle drei gestandene Solisten, die aber auch dem Mannschaftssport zugetan sind. Politisch, klug, scharfzüngig und gerne auch mal polemisch, so wie gutes Kabarett eben sein muss. Mein Tipp für den November und schnell noch die letzten Restkarten sichern.
MARTIN BUCHHOLZ:
NACHSPIELZEIT 2014/2015
14.-15.11. // BURGTHEATER
Kabarett der alten Schule ist Herrn Buchholz‘ Kunst. Das hat sicherlich mit seinem Alter zu tun (Baujahr ‘42), aber nicht nur. Seine Sozialisierung ist klassisch. Redakteur beim Spiegel, Stern und auch noch bei der Titanic, die drei Satire-Postillen schlechthin weisen einem den Weg. Jetzt, so kurz vor der Rente, wird es aber Zeit sich um selbige zu kümmern und darum steigt man ins seit Jahren in Mode gekommene Jahresrückblicks-Geschäft ein. Braucht man das? Ich glaube, jemand wie Buchholz kann das, auch wenn mit der schwächelnden FDP sicherlich 30% an Inhalt verloren gegangen ist.
LUISE KINSEHER:
RUHE BEWAHREN
DIENSTAG, 18.11. // TAFELHALLE
Die Mama Bavaria vom Nockherberg, die Spaßkanone aus Niederbayern. Warum gleichen sich die bayerischen Kabarettistinnen so sehr? Gibt‘s da irgendwo zwischen Miesbach und Kreuth eine Schule, oder noch schlimmer, einen Ort der Züchtung? Egal ob Monika Gruber, Lisa Fitz oder eben die Luise. Eine Baustelle. Klar, im Kabarett ist eine extrovertierte Ausrichtung nicht von Nachteil und um in dieser Männerdomäne seine Frau zu stehen, kann ein gewisses, die Männer einschüchterndes Wesen durchaus hilfreich sein, aber inhaltlich ist mir das oft zu dünn. Geschmäcker sind aber unterschiedlich und die Tafelhalle muss man auch erst mal voll bekommen.
MAX UTHOFF:
GEGENDARSTELLUNG
SAMSTAG, 22.11. // TAFELHALLE
Max Uthoff, der Mann dessen Zunge noch ein wenig spitzer, dessen politische Standpunkte noch ein weniger extremer und dessen polemisierende Art noch ein wenig mehr übers Ziel hinaus schiesst als beim Rest der Top10 des Kabarett-Zirkus. Sein Aufstieg begann eher zögerlich und in guter alter Hildebrandscher Art aus München heraus. Unsere Landeshauptstadt ist seit je her ein gutes Pflaster für Qualitäts-Kabarett. Keine Überraschung in einer, quasi selbstgewählten Diktatur. Jetzt, mit 47 Jahren, scheint er auf dem Zenit seines Schaffens zu sein und ist nicht nur deshalb eine mehr als überzeugenden Wahl für die heutige Abendgestaltung.
DAS EICH:
DER SCHWACHSINN GALOPPIERT
SAMSTAG, 29.11. // GUTMANN AM DUTZENTEICH
Ja, das tut er, und vor allem beim Vortragenden. Mein Güte, was ist das denn? Das Eich! Na, zumindest dem Gender-Wahn hat er ein Schnippchen geschlagen. Ich muss mich jetzt echt zusammenreißen, sonst bekomme ich wieder zu hören „Wie sollen wir bei deinen Präsentationen Anzeigen verkaufen?“. Ach sche... drauf, das kann man nicht gut heißen. Da referiert der Typ über Grillfleisch und dessen über die Jahre gewachsene Vielfalt. Ja und? Es gibt eine Million andere alltägliche Themen, über die man sich lustig machen kann. Aber Grillfleisch? Jedenfalls nicht so, wie das Das Eich macht. Not my cup of tea, aber nur keine Presse ist schlechte Presse, also nichts zu Danken, Herr/Frau Eich.
#Burgtheater, #Club Stereo, #Comedy, #Kabarett, #Kultur, #Philipp Moll, #Tafelhalle