So war: Leo´s Bardentreffen
#Bardentreffen, #Konzert, #Musik, #Open Air
Es ist absolut ein Ding der Unmöglichkeit, alle Eindrücke aufzusaugen, oder gar alle Bands anzusehen, die das Bardentreffen bietet. Wir selbst waren ohne Kamera unterwegs und haben sehr viel gesehen, aber noch viel mehr verpasst. Die eine oder andere kleine Lücke schließt hier unser Gastautor Leo, der fotografierend durch die Stadt flanierte und ein paar Eindrücke widergibt:.
Vom 1. bis 3. August 2014 ging das Bardentreffen in die 39. Runde und wartete mit einem fulminanten Aufgebot internationaler Musiker auf. Doch bekanntermaßen gibt’s ja nicht nur die georderten Bands, die die Bühnen bespielen – eine weitaus größere Anzahl an Straßenmusikern ergreift zum Bardentreffen ebenso das musikalische Zepter und beschallt Nürnberg.
Ganz nach dem diesjährigen Motto des Bardentreffens, “Krieg und Frieden”, herrschte praktisch ein unerschrockener Wettstreit zwischen den Singer/Songwriterbands und den durchgekauten Coverbands. Ich würde den Endstand mit einem “1:1” bewerten – die Traditionscoverer zogen durchweg mehr Publikum an, aber die selbstkomponierenden Bands waren zahlenmäßig größer vertreten und qualitativ meist haushoch überlegen.
Eine andere Kategorie, die sich weiter vergrößert hat, sind die jungen Musiker im Alter von 5 bis 12 Jahren. Augenscheinlich kassierten diese Kindertruppen oftmals weitaus lauteren Applaus als so manch andere musikalische Repräsentanten. Das Prinzip dahinter ist simpel: Talentlosigkeit wird mit Niedlichkeitsfaktor ausgeglichen.
Auf der Besucherseite zeigte sich das Bardentreffen natürlich mit Besuchern aller Altersklassen – generationsübergreifendes Festival würde ich das nennen. Weder bei den Passanten oder den direkt involvierten Konzertbesuchern konnte man eine überwiegende Altersschicht wahrnehmen. Alles dabei.
Auffällig: Zu den musikalischen Vertretern gesellte sich eine große Zahl obdachloser Menschen, die dem musikalischen Trubel beiwohnten … und irgendwie in ihm untergingen. Passend zu all dem Freud und Leid konnte man sich dafür aber auch easy seine rockig getarnte Bibel am nächsten Sekt(en)empfang abholen.
Desweiteren ließ sich beobachten, dass die “Ich sollte mal wieder auf mein Smartphone schauen”-Mentalität erstaunlich weitgehend ausblieb und eine “auditive Fokussierung” auf die Musik erfolgte. Und wenn ich nun schon beim Stichwort Elektronik, beziehungsweise Electro, bin: Leider eine Musiksparte die dem Bardentreffen schon seit Jahren fern blieb und das unerfreulicherweise auch in diesem Jahr tat. Ich bin ehrlich gespannt, wann man mal dem ersten DJ-Duo über den Weg laufen wird und die Rock-, Pop- und Indie-Fraktion an Marktanteilen verliert.
Immerhin wurde eine Reihe an selbstgebastelten Musikinstrumenten neu zur Schau gestellt. Kreativität zahlt sich aus und sorgte auch bei mehreren Coverbands für ökonomischen Neid.
Das eingangs aufgegriffene Motto des Bardentreffens „Krieg und Frieden“ wurde übrigens als Besucher kaum registriert und höchstens von Spendenanlaufstellen à la Amnesty International verköpert. Eine offnere und breitflächigere Thematisierung dieses Festival-Slogans wäre – wennschon, dennschon – wünschenswert gewesen. Abgesehen davon hat sich das Bardentreffen wieder einmal durch eine simple Formel bewährt, die da lautet: VIELFALT.
Text und Bild: Leo Zimmermann
www.bardentreffen.de
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