Im Gespräch mit: Dominik Eulberg
Während man den in Westerwald geborenen Minimal Techno DJ frühmorgens auch gerne mal samt Spektiv am schilfbewachsenen Seeufer stehend entdecken kann, steht er spätabends natürlich hinterm DJ-Pult. Am 15. Juni kommt er in den Hirsch. Dazu passend unser Gespräch über Jahreszeiten, Vögel und Musik.
Hallo Dominik. Der Frühling ist da und die Vögel zwitschern. Das müsste doch eigentlich deine favorisierte Jahreszeit sein, oder lieg ich da falsch?
Der Frühling ist herrlich! Ich liebe das erste satte Grün an den Bäumen, die Lerchensporn-Teppiche in den Wäldern und die Champagner-Luft. Meine Lieblingsjahreszeit ist aber der Herbst, wenn sich das Leben nochmal mit Pauken und Trompeten des bunten Laubes verabschiedet und man sich wieder der Vergänglichkeit des Seins bewusst wird!
Diese ganze, durchaus lustige Nummer mit deinem Naturblock auf deiner Homepage, Buchtipps zum Thema“ Vogelgerechte Nistkästen selbst gebaut “und dem Gedicht des Monats. Mehr ein PR-Gag oder der ernsthafte Versuch, deinen Fans die Natur -und Vogelkunde näher zu bringen?
Nein, dass ist wirklich etwas das mir sehr am Herzen liegt. Ich selber lese viel und bin ein großer Fan von Gedichten. Faszinierend was man mit Worten für Gefühle erzeugen kann. Zudem macht es mir selber große Freude jeden Monat eine Kolumne über die Natur zu schreiben, ein interessanter und wichtiger Ausgleich.
Dein letztes Album“ Diorama “ ist 2011 erschienen. Wann kann man ein neues Album von dir erwarten oder hat sich das Thema Longplayer auch für dich, wie bei einigen deiner Kollegen, erledigt?
Im Gegenteil. Ich finde das Longplayer-Format in der heutigen Zeit der Datenüberflut das probateste Mittel die Menschen noch zum Inne halten zu bringen und sie tief zu berühren. Am Liebsten würde ich nur noch Alben machen. Momentan sitze ich gleich an zwei neuen Album, wobei eins als reines Hörererlebnis gedacht ist.
Dein Tour-Kalender ist dieser Tage einmal mehr sehr voll. Ist das DJ- und Tourleben nach all den Jahren immer noch aufregend oder wird es mehr ein Job, wenn auch ein sehr gut bezahlter?
Natürlich macht es noch Spass! Es gibt immer wieder wundervolle Momente des Glücks und der kollektiven Energie, die die manchmal nervige Reiserei mehr als wett machen. Vor allem freue ich mich schon auf die Open-Airs, da macht Techno erst richtig Sinn!
Du spielst am 15. Juni in Nürnberg. Während der Fußball EM. Ich kenn da DJs und Musiker, die für diesen Monat komplett im off sind. Wie steht es um deine Fußball Affinität?
Eher bescheiden. Bundesliga interessiert mich gar nicht. Internationale Meisterschaften eher. Die Deutschlandspiele schaue ich mir aber fast nie an, da regt man sich eh nur auf und Fernsehschauen soll ja ein Vergnügen sein. Ich schaue mir lieber Spiel von Exoten an.
Zu guter Letzt, du warst ja schon häufiger in Nürnberg zu Gast. Gibt es irgendwelche Anekdoten oder Dinge die du positiv oder auch negativ mit Nürnberg verbindest?
Das letzte Mal war ich ja als „Vorband“ von Laserkraft 3D da. Das war etwas schwierig da energetisch mitzuhalten und die blutjungen Triebe zu stillen. Ansonsten habe ich Nürnberg aber als feierwütigen und musikalisch offenen Flecken auf der Technolandkarte im Kopf.
Interview: Thomas Wurm
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