8. Biennale der Zeichnung: Wandelnde Wesen im Garten der Lüste
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Zum achten Mal organisiert der Kulturladen Nord eine künstlerische Biennale, die sich über die Galerien und Museen der Metropolregion ausbreiten wird und sich ganz und gar dieser einen Kunstform widmet, die sonst tendenziell als Skizze oder Vorstufe in den Ateliers verbleibt: die Zeichnung. Elf Positionen in neun Galerien sind ab 20.03. und bis 27.04. (und teils länger) zu sehen. Wer zeigt was wo?
Im Galeriehaus des ausrichtenden KUNO ist Fiene Scharp mit ihrem reverse drawing zu Gast. Scharp kombiniert repetitive Langzeit-Zeichnungen mit kaum sichtbaren Schnittmustern. Die Bilder überführt sie damit aus dem zweidimensionalen in den dreidimensionalen Raum.
Die Eröffnung der Biennale als Gesamtes findet im Neuen Museum statt. Es widmet sich in diesem Jahr nicht einem/einer Künstler:in, sondern einem Gerät: dem Kuli. Kulikunst steht für Vielseitigkeit und ständigem Alltagsgebrauch, im Ausstellungskontext führt der Kuli dennoch eine Randexistenz. Die Ausstellung spannt einen weiten Bogen von Alighiero Boetti (1940–1994) und Werner Knaupp (*1936 in Nürnberg) hin zu aktuellen Positionen von Ambra Durante, Nadine Fecht und Thomas Müller.
Den Traum vom Fliegen spüren wir in der kunst galerie fürth nach, mit den Zeichnungen und Flugzeugen aus Pappe von Hans-Jörg Georgi. Tina Herchenröther greift in bunten Arbeiten die Sehnsüchte ihrer Generation auf und Juewen Zhang widmet sich in großformatigen Kohlezeichnungen seiner Faszination für Haare und der Intimität des Scheitels. Alle drei arbeiten im Atelier Goldstein, Frankfurt am Main, der Galerie der Lebenshilfe.
Oder wir fahren raus zum MUK Kunstverein in Zirndorf, wo Heidi Sill zeigt, was passiert, wenn man Dürers Apokalypse zeichnerisch weiterführt und neu kontextualisiert. In imaginären Landschaften wandeln seltsame Wesen. Auch Stefan Atzl in der Städtischen Galerie Schwabach wagt interessanterweise den Rückgriff auf die Renaissance. Der Nürnberger Künstler zeigt Werkgruppen, die sich mehr oder weniger direkt auf den „Garten der Lüste“ von Hieronymus Bosch beziehen.
Zwei Positionen vereint der Kunstverein Erlangen: Andreas Rosenthal zeichnet Wolken, die er mit kartografischen Weltansichten kombiniert, wodurch eine, das Sehen herausfordernde, Gleichzeitigkeit entsteht. Zuzanna Skiba schafft mit klugen Kombinationen von Blickwinkeln Übergänge zwischen innen und außen und erforscht die Sinne. Nochmal Erlangen: Das Kunstmuseum öffnet seine grafische Sammlung, in der Klassiker der oberpfälzer und fränkischen Kunstszene der Nachkriegszeit auf zeitgenössische Positionen treffen. Die Ausstellung entfaltet sich entlang der unterschiedlichen Techniken und offenbart Kontraste, Überschneidungen und eine herrliche Vielfalt der Motive.
Zurück nach Nürnberg, wo in der Galerie Bernsteinzimmer der Beweis unternommen wird, wie toll die spielerisch-leichten Arbeiten von Erika Wakayama und Andreas Oehlert miteinander harmonieren können. Im Krakauer Haus untersucht Małgorzata Markiewicz die Linie als Metapher für Veränderung und Verbindung. Und im Konfuzius-Institut wird der international gefragte Su Xiaobai frühe Arbeiten auf Papier zeigen.
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8. Biennale der Zeichnung
20.03. bis 27.04. in der Metropolregion
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