Herzensprojekt Bildung und Partnerschaft: 10 Jahre IHK Akademie
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"Nachhaltigkeit geht uns alle an" – wie oft hört man diesen Satz! Nicht oft genug, leider, denn aktuell scheint das allzu oft in Vergessenheit zu geraten, zu wild, wirr und populistisch sind die Zeiten. Umso wichtiger, dass wir alle begreifen, dass die 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) sich an alle richten: die Regierungen weltweit, die Privatwirtschaft und die Wissenschaft, die Zivilgesellschaft. Also wirklich an uns alle.
Die IHK-Akademie hat dazu schon vor zehn Jahren ein Bildungsangebot geschaffen: zum/zur CSR-Manager:in. Wir haben mit Elke Neumann und Jonas Sassenhausen über Notwendigkeit und Entwicklung des Angebots gesprochen.
CURT: Die IHK kennt man. Und dann gibt es noch euch, die IHK-Akademie Mittelfranken. Was ist die Akademie?
ELKE NEUMANN: Die IHK-Akademie Mittelfranken ist eine Bildungseinrichtung der Industrie- und Handelskammer (IHK) Nürnberg für Mittelfranken. Die Akademie bietet eine Vielzahl von beruflichen Weiterbildungsprogrammen an, die darauf abzielen, die Fachkenntnisse und Fähigkeiten von Einzelpersonen und Unternehmen in Mittelfranken zu fördern. IHK und Akademie waren deutschlandweit Vorreiter bei Konzeption und Umsetzung des Zertifikatslehrgangs „CSR-Manager/in“, der sich mit vielen Themenfeldern von Nachhaltigkeit beschäftigt.
Den CSR-Lehrgang gibt es bereits seit über zehn Jahren. Welches Wissen wird vermittelt, warum ist der/die CSR-Manager:in so wichtig?
JONAS SASSENHAUSEN: CSR steht für Corporate Social Responsibility, also die unternehmerische gesellschaftliche Verantwortung. Es geht in dem Lehrgang darum, wie Unternehmen nachhaltig oder vielleicht besser zukunftsfähig werden. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer lernen, wie sie soziale, ökologische und ökonomische Verantwortung in Unternehmen strategisch verankern und praktisch umsetzen können. Aus unserer Sicht ist diese unternehmerische und gesellschaftliche Transformation unerlässlich.
Nach dem Lehrgang ist man IHK-zertifizierte/r Generalist:in in Nachhaltigkeitsthemen. Die jeweilige Spezialisierung erfolgt anschließend?
EN: Genau. Der Kurs gibt einen sehr guten Überblick: Von Biodiversität über die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen bis hin zu Sustainable Finance. Ausgehend davon sind Spezialisierungen als Workshop, Seminar oder Lehrgang mit Zertifikat möglich. Die IHK-Akademie Mittelfranken passt ihr Weiterbildungsportfolio im Bereich Nachhaltigkeit kontinuierlich an. Neue gesetzliche Rahmenbedingungen in Deutschland und der EU sind oft der Grund dafür. In unserer neuesten Spezialisierung „CSRD-Manager:in“ geht es beispielsweise um die Nachhaltigkeitsberichterstattungspflicht von Unternehmen.
Jetzt haben wir viel über die IHK-Akademie gehört. Doch was macht ihr beide eigentlich und was treibt Euch an?
JS: Elke und ich teilen uns zwei Rollen: Bildungsmanager und Nachhaltigkeitsmanager. Als Bildungsmanager entwickeln und setzen wir CSR-Weiterbildungen um. Als Nachhaltigkeitsmanager treiben wir die Transformation der IHK voran und sind Ansprechpartner für Unternehmen. Elke ist die Katalysatorin, die Menschen und Organisationen antreibt, während ich als Brückenbauer Menschen zusammenbringe. Hochwertige Bildung und Partnerschaften, also die Ziele 4 und 17 der Sustainable Development Goals der UN sind unsere Herzensthemen.
Welche Rolle spielt die IHK dabei?
EN: Eine der Kernaufgaben der IHK Nürnberg ist es, ihre Mitglieder bei der Wahrnehmung ihrer unternehmerischen gesellschaftlichen Verantwortung zu unterstützen. Das zeitlose Leitbild der Ehrbaren Kaufleute ist dabei die Grundlage unseres Handelns, denn das IHK-Gesetz gibt allen IHKs gleich im ersten Paragraphen den Auftrag, "für die Wahrung von Anstand und Sitte der ehrbaren Kaufleute, einschließlich deren sozialer und gesellschaftlicher Verantwortung, zu wirken".
Das Nachhaltigkeitsziel 4 der UN zeigt sich im Weiterbildungsangebot der IHK-Akademie. Gibt es aktuelle IHK-Beispiele für das Ziel 17 „Partnerschaften zur Erreichung der Ziele“?
JS: Ein Beispiel für SDG 17 ist die Gründung des Netzwerks „Unternehmensverantwortung“. Gemeinsam mit dem Mittelstand-Digital-Zentrum Franken, um Wissen zu teilen und zusammenzuarbeiten. Letztes Jahr waren wir zudem Gastgeber der Nürnberger „SustaiNable Conference Business“, um Unternehmen und Engagierte zu vernetzen. Beim Runden Tisch der Nachhaltigkeit Nürnberg arbeiten Akteure aus verschiedenen Bereichen für nachhaltige Entwicklung zusammen, darunter die Stadt Nürnberg, gemeinnützige Verbände, Initiativen, die HWK und wir als IHK.
Man hat das Gefühl: Nachhaltigkeit geht uns alle an! Und gerade jetzt vor allem SDG 16: Frieden, Gerechtigkeit & starke Institutionen.
IHK-Akademie – Nachhaltigeitsmanger:in
Die IHK-Akademie bietet Weiterbildung für uns, für Unternehmen und für Mittelfranken – an den Standorten in Nürnberg, Rothenburg ob der Tauber, Weißenburg in Bayern, Ansbach und darüber hinaus.
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NINA SOPHIE RITTER
KALTWASSER Kommunikation GmbH
Was hat Dich zur Weiterbildung zur CSR-Managerin bewegt?
Ich wollte das Thema Nachhaltigkeitsmanagement gern professionell und strukturiert anpacken. Daher habe ich eine Weiterbildung gesucht, die mir einen guten Rundumschlag zu dem Thema bietet. Dass der Zertifikatskurs in Nürnberg stattfand, war ein großer Bonus für mich: auch eine Vernetzung mit CSR-Manager:innen und Expert:innen in der Region war für mich wichtig.
Was hat sich seit deinem CSR-Abschluss beruflich und privat verändert?
Bei meinem Arbeitgeber haben wir eine umfassende Nachhaltigkeitserklärung veröffentlicht (nach dem Deutschen Nachhaltigkeitskodex). Wir haben unsere Unternehmensstrategie aus der Perspektive Nachhaltigkeit überprüft.
Privat mache ich bestärkt durch die Kursinhalte weiter, was ich eh schon gut fand: Fahrradfahren, klimafreundlich reisen, kritische Unterhaltungen nicht aus dem Weg gehen und mit Leuten sprechen, was eigentlich diese Sustainable Development Goals sind.
Welchen Rat kannst Du den curt-Leserinnen und Lesern in Sachen Nachhaltigkeit mitgeben?
Habt Spaß am Thema Nachhaltigkeit. Ihr könnt so viel bewirken: Als Einzelne und indem ihr euer Umfeld sensibilisiert – am Arbeitsplatz, bei euren Hobbies, in der Familie. Es geht nicht um Verbote, sondern darum sich zu überlegen: Was kann ich tun, damit die Welt zukunftsfähig wird und lebenswert bleibt.
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ELLEN SCHOLZE
Eschenbach Optik GmbH
Was hat Dich bewegt, die Weiterbildung zur CSR-Managerin zu machen?
Ich wollte mir mehr breitgefächertes Wissen aneignen, welches von Profis vermittelt wird. Nachhaltigkeit ist wahnsinnig vielschichtig und größer als man denkt. Und nur mit genügend Wissen, kann man auch Dinge nachhaltig verändern. Der Kurs bei der IHK Nürnberg ist in ganz Deutschland als einer der besten etabliert. Deshalb wollte ich unbedingt dabei sein.
Was hat sich seit deinem CSR-Abschluss beruflich und privat verändert?
Viele Nachhaltigkeitsaspekte integriere ich jetzt viel mehr in meinen beruflichen und auch persönlichen Alltag. Man schaut genauer hin und versteht auch Zusammenhänge besser. Beruflich haben wir mittlerweile ein ESG-Team mit 35 Kolleginnen und Kollegen und die Arbeit mit ihnen macht sehr viel Spaß. Aus unserem IHK-Kurs hat sich ein gutes Netzwerk gebildet. Wir haben regen Kontakt und helfen uns gegenseitig – auch im beruflichen Kontext.
Welchen Rat kannst Du den curt-Leserinnen und Lesern in Sachen Nachhaltigkeit mitgeben?
Das Thema Nachhaltigkeit geht uns alle an. Jeder kann seinen Beitrag leisten. Im Kleinen und manchmal auch im Großen. Und bitte bringt auch eine Portion Hartnäckigkeit mit.
#CSR Manager, #IHK Akademie, #IHK Nürnberg, #Interview, #Nachhaltigkeit, #Weiterbildung