Skatehalle in Fürth The Hub – das neue Quartier für die Rollsportszene
#BMX, #Inliner, #Rollsport, #Skateboard, #Skatehalle, #Skaten, #The Hub
Sie rollen, sie grinden, sie fliegen über Ramps und ballern sich ordentlich die Kniee an. Das Ganze jetzt auch indoor, denn die nordbayerische Rollsportsgemeinschaft hat einen neuen Tempel: im November eröffnete in Fürth die Rollsporthalle Eckart aka The Hub, die so viel mehr ist als nur eine Sporthalle. Was die Stadt Fürth da in Zusammenarbeit mit dem Verein The Hub auf 1.300qm in eine ehemalige Lagerhalle gezimmert hat, ist nichts Geringeres als Süddeutschlands größte Skatehalle! Hier werden ideale Bedingungen geboten fürs Skaten und BMX- oder Inline-Fahren. Und man verfolgt dabei auch noch ein inklusives Konzept – auch Rollstuhlfahre:innen können hier cruisen. curts hauseigene Extremsportlerin Helene, selbst gerne auf acht Rollen unterwegs, hat sich vor Ort umgesehen und mit dem ersten Vorstandsvorsitzendem Christian Karl gesprochen.
Seit wann gibt es in eurem Verein Skate Hub e.V.?
Seit 2011. Damals gegründet unter dem Namen „Skateboardfreunde Nürnberg“. Kurz darauf ist eine Initiative entstanden, die sich um den Bau von Skateparks bemüht, mit Leuten aus unserem Beirat. Die haben sich Skate Hub genannt. Wir haben dann gefragt ob wir den Namen übernehmen dürfen, um das so ein bisschen zu fusionieren und weil uns der alte Name nicht mehr zeitgemäß erschien.
Wann habt ihr dieses Projekt hier mit der Halle angestoßen?
So vor drei, dreieinhalb Jahren etwa. Da kam der Leiter des Jugendamt Fürth, Sebastian Fischer, auf mich zu und meinte, dass es hier so ein Objekt gibt und ob ich mir das mal anschauen will. Der wusste, dass wir schon ewig auf der Suche nach so etwas waren. Das war dann diese Industrielagerhalle mit einem etwas schwierigen Boden.
Was für eine Art von Skatehalle wolltet ihr hier umsetzen?
Das Ziel des Vereins ist es unter anderem, eine Art Shelter zu errichten, damit man hier einen geschützten Raum hat, um die Sportarten das gesamte Jahr hindurch auszuüben. Es ist sonst immer ein bisschen stressig, wenn man als erwachsene Person von irgendwelchen Hausmeistern oder Security aus Parkhäusern verscheucht wird. Die meisten Mitglieder in unserem Vorstand sind schon über 30, manche über 40, eines über 50. Das ist einer der Gründe, warum der Verein überhaupt entstanden ist. Sebastian wusste das, weil er selbst Mitglied im Verein ist. Er hat gefragt, ob wir uns als Verein zutrauen, das zu stemmen. Und ich habe sofort gesagt: Ja, na klar doch!, denn so eine Opportunity bekommt man nicht oft. Und dann kam halt eine Menge Arbeit auf uns zu … Aber ich würde es immer wieder genauso machen.
Ihr musstet wahrscheinlich zuerst Sponsoren suchen …?
Jein. Das Jugendamt hat sich um die Sponsoren gekümmert und so ist das meiste Geld von der Friedrich-Ebert-Stiftung gekommen und von einem Förderer, der der Skateszene sehr wohlwollend gegenübersteht.
Und dann habt ihr das meiste selbst gemacht oder mit Firmen zusammengearbeitet?
Wir haben viele Dinge selbst gemacht, wie z.B. planungstechnische Ausschreibungen. Davon hatten wir vorher noch nie gehört. Und dann muss man sich einfach mal ein paar Wochen hinsetzen, das lernen und sehr viel Zeit investieren, um eine solche Ausschreibung zu machen, denn wir hatten gesagt, dass wir der Stadt zuarbeiten wollen, damit es so schnell wie möglich geht. Bei der Bauphase haben wir mitgeholfen und bei so Sachen wie Streichen, Renovieren, Materialbeschaffung und Maintenance (Wartung). Dabei haben uns sehr viele Helferinnen und Helfer unter die Arme gegriffen. Also Props an die Szene!
Man muss aber nicht Mitglied sein, um hier jetzt skaten zu dürfen?
Dienstag und Donnerstag sind Vereinstage und da geht Boarding only, wobei donnerstags ab 18 Uhr auch BMX erlaubt ist. Inlineskater sind, soweit ich weiß, aber noch nicht hier gewesen, dafür bisher eine Rollschuhfahrerin. Montags haben wir FLINTA-Tag von 17 bis 19 Uhr. Abgesehen von den Vereinstagen können immer alle kommen, egal, welches Sportgerät sie benutzen – Rollschuhe, Skateboard, Scooter … Deswegen war uns aber auch dieser FLINTA-Tag so wichtig, weil wir von den Mädels aus der Szene teilweise gehört haben, dass sie sich manchmal ein bisschen unwohl fühlen, wenn irgendwelche Leute extrem schnell fahren. Als Beginner traut man sich dann oft nicht so.
Was sind jetzt eure nächsten Schritte – und sind auch Events geplant?
Wir wollen auf jeden Fall ein paar Events starten, aber dieses Jahr wird es noch schwierig. Ein paar leisere Events könnte es vielleicht geben, aber Partys eher weniger. Ein paar Filmpremieren haben wir schon gemacht mit Beamer, da sitzt man dann nach der Session am Donnerstagabend noch zusammen. Ein Flohmarkt ist auf jeden Fall geplant und wir haben auch vor, den Außenbereich hier am Parkplatz ein bisschen zu verschönern. Im Sommer kriegen wir noch ein neues Dach, denn das leckt leider. Da werden wir aber sowieso die Öffnungszeiten auf zwei Tage die Woche beschränken, denn da haben die meisten eh nicht so Bock auf indoor, da kann man auch mehr nach Bedarf öffnen. Oder wenn es ein Event gibt, kann man mal bis 22 Uhr aufmachen und draußen grillen. Partys zu veranstalten, das wird dann erst im nächsten Jahr so richtig losgehen.
Wo wirst du selbst im Sommer unterwegs sein, was sind deine top Spots in Nürnberg und Fürth?
Mein Lieblingsspot in Fürth ist tatsächlich der Skatepark am Zusammenfluss bei der Sportanlage, weil ich den von meinem Fenster aus sehen kann und ich es nicht weit habe. Davor gibt es noch so einen kleineren Spot, wir nennen den „Viktoria Skatepark“, den finde ich auch sehr cool. Und sonst gibt es noch ein paar schöne Streetspots, auch in Nürnberg …
... wo man dann auch geduldet wird?
Das ist so eine Grauzone. Wir haben ja jetzt auch ein Sonntagsfahrverbot bekommen, an einem Ort, wo es sonst geduldet ist, weil ein Anwohner eben mit Klage gedroht hat. Mit der Stadt haben wir uns dann auf diesen Kompromiss geeinigt.
Vielen Dank für das Gespräch und „Gut Roll!“, wie wir Coolen immer sagen. Wir wachsen uns schon mal die Räder und kommen bald vorbei zum krass Obstaceln!
---
The Hub – Rollsporthalle Eckart
Wehlauer Str. 48, Fürth.
www.thehubfuerth.de
The Hub ist eine Einrichtung der Kommunalen Jugendarbeit der Stadt Fürth, in Zusammenarbeit mit SkateHub e.V. und
SKATE COACH.
www.skatehub.de / skate-coach.de
#BMX, #Inliner, #Rollsport, #Skateboard, #Skatehalle, #Skaten, #The Hub