Lesungen im Februar und März
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Lesungen im Februar und März, fein selektiert von curt Schreiberling Andi.
Lesung
Tine Melzer
Do Re Mi Fa So
04.02. / 19:30 Uhr / Stadtbibliothek
Ein gefeierter Sänger nimmt ein Bad – und kommt einfach nicht mehr raus, Tage und Wochen lang. Sein bester Freund, Franz, mit dem der Sänger zusammenlebt, kümmert sich zum Glück rührend. Der Sänger selber jedoch, gewinnt, nackt und allein, immer mehr Distanz zu sich und der Welt. Was bleibt von einem Sänger ohne Publikum? Die Zürcher Autorin Tine Melzer hat mit ihrem Debüt 2023, Alpha Bravo Charlie, einige Preise gewonnen. Mit Do Re Mi Fa So legt sie einen beißenden, lustigen und elegant geschriebenen Roman über Freundschaft und Verletzlichkeit nach.
Lesung
Bert Rauenbusch
100 Jahre Kriminalgeschichte Mittelfrankens
07.02. / 20:00 Uhr /
Kulturladen Gartenstadt
Der Mann war bei den echten Krimis an vorderster Front dabei: Bert Rauenbusch ist Polizeibeamter a.D., zuletzt arbeitete er als Pressesprecher im Polizeipräsidium Mittelfranken. 2019 veröffentlichte er im Selbstverlag eine Sammlung von über 80 Fällen aus der mittelfränkischen Kriminalgeschichte. Auch die Massenverhaftungen am Komm werden darin thematisiert, Rauenbusch war auf Seiten der Polizei selbst vor Ort. Aber auch der Mittagsmörder und der Vampir von Nürnberg treten auf. Letzterer wurde von einem Jäger beim tatsächlichen Blutsaugen erwischt. Und Rauenbusch hat natürlich den Einblick, um Details abseits des offiziellen Protokolls verraten zu können. Spannend!
Made in Franken
Tommie Goerz:
Im Schnee
11.02. / 19:00 Uhr / Literaturhaus
Tommie Goerz war Langzeitstudent, Hüttenwirt, Automatenwart und Schallplattenvertreter, Lehrbeauftragter, Almknecht, erfolgreicher Werber und mehr. Er ist und bleibt Erlanger und einer der erfolgreichsten Krimiautoren des Landes. Im Schnee ist sein zweites Buch abseits dieser vertrauten Krimipfade. Es handelt von Max, der mit den anderen Alten aus dem Dorf Totenwacht hält für seinen verstorbenen Freund Sepp und eine Nacht lang der alten Zeiten gedenkt.
Manuel Karadeniz/
Daniel Zacher:
Him Anfang war Das Wort
11.02. / 20:00 Uhr / Gostner Loft
Der Schauspieler Manual Karadeniz (zuletzt: Fack Ju Göthe – Das Musical) und der Akkordeonist Daniel Zacher widmen sich einen Abend lang dem österreichischen Sprachvirtuosen Ernst Jandl (schtzngrmm, ottos mops, etc.). Dabei verwebt sich Zachers Akkordeonspiel mit Karadeniz' Rezitation zu einem fein abgestimmten Wechselspiel.
LeseSalon
Mithu Sanyal:
Antichristie
14.02. / 20:00 Uhr / E-Werk
Identiti war ein riesen Erfolg, jetzt wartet die Welt gespannt auf Mithu Sanyals zweiten Roman: Antichristie, in dem sie uns mit nach London im Jahr 2022 nimmt: Die Königin ist tot. An den Trauernden vorbei rennt Durga: internationale Drehbuchautorin, Tochter eines Inders und einer Deutschen. Sie soll an einer Verfilmung der überbritischen Agatha-Christie-Krimis mitarbeiten. Doch auf einmal ist es 1906, und sie trifft indische Revolutionäre, die keineswegs gewaltfrei wie Gandhi kämpfen. Und dann explodiert die erste Bombe. Was wäre richtiger Widerstand in einer falschen Welt?
Lesung + Gespräch
Emilia Roig:
Lieben
14.02. / 19:30 Uhr / Südpunkt
Emilia Roig wird angetrieben von der Sehnsucht nach Befreiung und Gerechtigkeit. Auch ihr jüngster Essay Lieben fragt genau danach, denn: In einer patriarchalen Gesellschaft beansprucht die romantische Liebe alle Aspekte dieser Form der Bindung für sich: Begehren, Eifersucht, Intimität, Abhängigkeit, Zärtlichkeit, tiefe Einblicke in die eigene Biografie. Und revolutioniert dabei unser Verständnis von der Liebe: als eine transformative Energie, die uns nicht nur mit unserer Familie und unseren Freunden, sondern mit allen Menschen, der Natur und dem Kosmos verbindet. Die richtige Valentinstagslesung!
Szenische Krimi-Lesung
Josef Rauch:
der Dürer-Mord
15.02.+22.03. / 16:30 Uhr / Albrecht-Dürer-Haus
Der fränkische Privatdetektiv Philipp Marlein hat ein Problem: Der Klient, der ihn beauftragen wollte, liegt da und ist tot. Die Kommissarin Anna Jordan ist keine große Hilfe und verdächtigt Marlein gleich selbst. Das Besondere an diesem Fall: Das Opfer hielt die „Melencolia I“ von Albrecht Dürer in der Hand – offenbar, um damit einen Hinweis auf die Tatperson zu geben, ausgerechnet mit einem der rätselhaftesten Werke der Kunstgeschichte. Jochen Rauch inszeniert seine Lesung im Dürer-Haus als interaktiven Rätselspaß. Nur wer die geheimnisvolle Symbolik von Melencolia entschlüsselt, kann dem Täter auf die Spur kommen und einen Preis gewinnen. Eine Anmeldung per E-Mail an albrechtduererhaus@
stadt.nuerberg.de wird empfohlen.
Die Veranstaltung kann auch für Gruppen bis 25 Personen gebucht werden. Weitere Termine im Herbst.
Lesung
Jürgen Wiebicke:
Erste Hilfe für Demokratie-Retter
18.02. / 20:00 Uhr / E-Werk
Seit vielen Jahren beschäftigt sich der Philosoph und Journalist Jürgen Wiebicke mit der Demokratie und dem, was unsere Gesellschaft – hoffentlich – zusammenhält. Mittlerweile leben wir in einer Zeit, in der rechtsradikale Abgeordete ihre Gesinnung nicht mehr verschleiern und demokratische Kräfte vor sich her treiben. Die Demokratie und ihre Freunde brauchen Unterstützung. Wie können wir die offene Gesellschaft verteidigen, wie andere ermutigen? In Erste Hilfe für Demokratie-Retter gibt Jürgen Wiebicke uns griffige Regeln an die Hand, mit deren Hilfe jeder von uns jederzeit anfangen kann.
Lesung
Julia Schoch:
Wild nach einem wilden Traum
20.02. / 19:00 Uhr / Literaturhaus
Wild nach einem Traum ist nach Das Vorkommnis und Das Liebespaar des Jahrhunderts der dritte Teil in Julia Schochs Trilogie Biographie einer Frau. Als exemplarischen Teil eines Lebens widmet sich die Autorin der Erinnerung an eine vergangene Liebe. Jahre später trifft sie den Mann wieder, der damals auch ihre Ehe und den Blick auf ihr Selbst veränderte. Vergangenheit und Gegenwart verbinden sich wieder.
Lesung + Gespräch
Clemens Meyer:
Die Projektoren
25.02. / 20:00 Uhr / Literaturhaus
War da was im Zuge des Deutschen Buchpreises und diesem Herrn Meyer? Na, höchstens eine minimale Emotion, die sich Bahn gebrochen hat. Aber darum soll es nun ja nicht mehr gehen, sondern um das Buch, das der aus Halle stammende Großerzähler ins Rennen geschickt hat. Die Projektoren ist so ein richtiger Klopper, über tausend Seiten stark, mittlerweile ausgezeichnet mit dem Bayerischen Buchpreis. Darin spannt Mayer den großen Bogen von Karl-May-Dreharbeiten bis Jugoslawienkriege und zwischendrin verschwindet einer, Patient einer psychiatrischen Klinik, der möglicherweise die Zukunft voraussagen konnte. Ein Epos.
Lesung + Musik
Lars Sommer:
Die Innere Führung
26.02. / 19:30 Uhr / Schloss Almoshof
Da hat sich ein starkes Duo gefunden: Lars Sommer, besser bekannt als Lucas Fassnacht, liest im Schloss Almoshof aus seinem jüngsten Krimi – er bringt den Jazz-Pianisten und Elektronik-Künstler Paul Bießmann mit, der die Geschichte untermalt. Das ist schon mal sehr geil. Inhaltlich befinden wir uns auf der Hochzeit eines Elitesoldaten der Bundeswehr, auf der eine tödliche Bombe hochgeht. Kommissar Erich Kleinrädl ermittelt, aber auch die Boulevardpresse stellt ihr eigenen Vermutungen an: hat Inka Minden, die Ex-Freundin des Bräutigams, etwas mit der Sache zu tun? Oder war doch die Bundeswehr das eigentliche Ziel des Anschlags?
Lesung
Mohamed Amjahid:
Alles nur Einzelfälle? Das System hinter der Polizeigewalt
06.03. / 19:00 Uhr / Desi
Rassistische und antisemitische Polizei-Chats, Machtmissbrauch im Amt, Racial Profiling, weit verzweigte rechtsextreme Netzwerke, tödliche Polizeigewalt, NSU 2.0 – laut Innenministerien und Sicherheitsbehörden alles nur Einzelfälle. Mohamed Amjahid, investigativer Jouranlist, ausgezeichnet u.a. mit dem Nannen-Preis, hat diese Schutzbehauptung überprüft. Anhand repräsentativer Studien, langjährigen Recherchen und persönlicher Erfahrungen macht er in seinem dritten Sachbuch deutlich, wie tief das Polizeiproblem in Deutschlands Sicherheitsarchitektur verwurzelt ist.
Ein Buch über Machtmissbrauch und Vertuschung, das das Grundvertrauen in die Polizei, so man ein solches noch hat, erschüttert.
Lesung
Thomas Gsella:
Hereimspaziert
06.03. / 19:00 Uhr / Literaturhaus
Gsella, ehemals Chefredakteur der Titanic und regelmäßig veröffentlichend im Stern, hat sich die großen Themen der Menschheit vorgenommen: Rausch und Liebe, Schuld und Sühne, Fußball und Zölibat, die Schokoladenseiten des Hundes, die Schattenseiten des Orgasmus, den Überfluss an April, den Mangel an Brückentagen, das seltsame Ruhrgebiet, das hässliche Autohupen, Musks bezaubernden Cybertruck sowie die ewige Grundfrage: Bier oder Wein? Auch in seinen jüngsten Band komischer Lyrik, Hereimspaziert, haben sich zudem einig politische Gedichte geschmuggelt. Wird garantiert witzig.
Lesung
Eva Biringer:
Unversehrt. Frauen und Schmerz
07.03. / 20:00 Uhr / E-Werk
Männer sollen stark sein, Frauen sind das irgendwie, anscheinend nicht. Dabei sind sie es doch eigentlich, die die Kinder zur Welt bringen, Regelschmerzen aushalten und deutlich häufiger von häuslicher Gewalt betroffen sind. Gleichzeitig wird ihr Schmerz weniger ernst genommen und schneller ruhiggestellt: Auf einen schmerzmittelabhängigen Mann kommen gut doppelt so viele Frauen. In ihrem zweiten Buch Unversehrt legt Eva Biringer den Finger in die Wunde fragt, wie eine Welt aussehen könnte, in der weiblicher Schmerz Gehör findet. Unversehrt ist eine feministische Erkundung und ein autobiografisches Plädoyer.
Lesung
Katrin Arnast:
Mensch(lich) – dem Menschsein auf der Spur
11.03. / 15:30 Uhr / Kulturladen Ziegelstein
Die in Nürnberg geborene Autorin, die bisher in Anthologien und im Netz veröffentlicht hat, liebt die leisten Töne im Zwischenmenschlichen und das Skurrile. Sie liebt die Begegnungen mit Menschen, aus denen sie immer wieder Ideen für ihre Texte zieht.
In ihrer Freizeit besucht sie gerne Flohmärkte, teilt Kuchenstücke, saugt die kleinen Dinge auf und erkundet neue Orte.
Lesung zum internationalen Frauentag
Lea Joy Friedel:
Too much! Was es kostet eine Frau zu sein.
13.03. / 19:30 Uhr / Kulturcafé Zett9
Neben Kosten für Menstruation, Verhütung und Care-Arbeit geht es auch um Energie, Zeit, Einfluss. Friedel zeigt Fakten über die Mehrkosten von Frauen auf und erklärt, was es auf dem Weg zu fairer Arbeitsteilung und einer gerechteren Gesellschaft für alle braucht.
Lesung + Gespräch
Philip Krömer:
KUmari
18.03. / 19:30 Uhr / Stadtbibliothek
Wie Dalai Lama, aber anders crazy: in Nepal lebtein Mädchen, das eine wiedergeborene Göttin ist, bis sie zur Frau wird: die Kumari. Der Erlanger Autor Philip Krömer hat sich dieses faszinierenden Stoffes angenommen und versetzt uns in seinem frisch erschienenen Roman ins Jahr 2001: Die Göttin lebt in ihrem Tempel. Zugleich erreicht die junge Partisanin Rupa Rana mit einem Geheimauftrag Kathmandu. Auch Kronprinz Dipendra kehrt in die Hauptstadt zurück, erfüllt von einem unerklärlichen Hunger. Ihre Wege kreuzen sich, just da ein blutiges Opferfest zu Ehren der Göttin auf seinen Höhepunkt zusteuert … Kumari ist eine echte Wucht von einem Roman über Liebe, Familie, Freiheit und Gehorsam, märchenhaft und funkelnd schön. Frei nach historischen Ereignissen, die noch nie literarisch erzählt wurden.
Lesung + Gespräch
Leon de Winter:
Stadt der Hunde
18.03. / 19:00 Uhr / Literaturhaus
Seit seine Tochter zehn Jahre zuvor in Israel verschwunden ist, kehrt der pensionierte Gehirnchirurg Jaap Hollander jedes Jahr hierher zurück. Er kann die Hoffnung nicht aufgeben, dass Lea noch lebt. Bei diesem Besuch wird er um die Durchführung einer riskanten OP mit geringen Erfolgsaussichten gebeten. Die mächtige Patientin könnte ein Schlüssel bei seiner verzweifelten Suche sein.
Leon de Winter, Sohn niederländischer Juden, gehört seit den 70er-Jahren zu den wichtigsten Literaten seines Landes. Seine Romane wurden in über 20 Sprachen übersetzt, sein Engagement gegen Antisemtismus mehrfach ausgezeichnet. Er spricht fließend Deutsch.
Lesung
Zara Zerbe:
Pythopia Plus
25.03. / 19:00 Uhr / E-Werk
Die Welt in den 2040er-Jahren: brütende Hitze, Artensterben, Dürreperioden und leere Regale im Supermarkt. Na toll. Wer jedoch Geld hat, lebt in komfortablen, eingezäunten Siedlungen mit eigenem Bio-Supermarkt und könnte die Klima-krise überleben, indem das Bewusstsein digitalisiert und auf der DNA einer Pflanze gespeichert wird. Das Verfahren der Drosea AG kostet rund 350.000 Euro. Aylin ist Aushilfsgärtnerin bei Drosea, sie könnte sich ihre eigene Rettung nicht leisten. Doch um ihrem Großvater diesen Weg zu ermöglichen, ist sie bereit, weit zu gehen. Zara Zerbes Debütroman Pythopia Plus ist eine gesellschaftskritische Reflexion und einer nicht zu fernen Zukunft und wurde mit dem Phantastikpreis der Stadt Wetzlar ausgezeichnet.
Lesung + Gespräch
Dincer Gücyeter:
Unser Deutschlandmärchen
23.03. / 20:00 Uhr / Staatstheater
Ausgezeichnet mit dem Preis der Leipziger Buchmesse 2023! Dincer Gücyeter hat mit Unser Deutschladmärchen eine eindrucksvolle, weil vielstimmige Familiengeschichte veröffentlicht. Frauen mehrerer Generationen und der in Almanya geborene Sohn erinnern sich in poetischen, oft mythischen, kräftigen Bildern und in Monologen, Dialogen, Träumen, Gebeten, Chören. Unser Deutschlandmärchen handelt vom Schicksal türkischer Griechen, von archaischer Verwurzelung in anatolischem Leben und von der Herausforderung, als Gastarbeiterin und als deren Nachkomme in Deutschland ein neues Leben zu beginnen.
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