Erlagen, Gosttner, Tafelhalle, Fürth: Theater im Februar und März
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Schauspiel Erlangen
Der neue Chef zeigt endlich, was er kann! Jonas Knechts erste Regiearbeit am schauspiel erlangen, die am 24.01. Premiere feierte, ist eine, die die konventionellen Erwartungen ans Theater direkt unterläuft. Beyond erzählt die Geschichte eines Sohnes, der am Sterbebett seiner Mutter sitzt und von dem, was in ihr in diesen Momenten geschieht. Eine philosophische Reflexion über Leben und Sterben, und ein installativer Abend, für den sich der Theaterraum in ein Zwischenreich verwandelt. Der Text von Andreas Schäfer wurde für das schauspiel erlangen geschrieben. Die nächste Premiere heißt dann Nora Oder wie man das Herrenhaus kompostiert. Sivan Ben Yishai lässt die Nebenfiguren von Ibsens Nora zu Wort kommen, das Schattenpersonal, das Haus-, das Kindermädchen, endlich hört ihnen mal jemand zu! Nina Mattenklotz führt Regie, ab 22.02.
Im März kommt dafür ein Hund zu Wort: Akira, der eine berühmtes Herrchen hat, der einstmals eine vegane Snackbar eröffnete, dann ein paar erfolgreiche Kochbücher schrieb, dann Tierrechts-Aktivismus betrieb, dann eine Reichsflagge kaufte, dann auf Demos rumbrüllte und so weiter. Ich, Akira: Noëlle Haeseling und Leo Meier erzählen die Attila-Hildmann-Story aus überraschender Perspektive. Inszeniert von Raul Spittler, ab 22. März.
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Schauspiel Erlangen
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Gostner Hoftheater
Gut, also. Der Andreas Thamm vom curt hat ein Stück geschrieben, eine Erzählung eher, und es ist ihm tatsächlich gelungen, das Gostner Hoftheater-Team davon zu überzeugen, diesen Inhalt auf die Bühne zu bringen, die richtige, echte Theaterbühne. Das ist eigentlich kaum zu fassen, zu glauben, auszuhalten. Am 23.01. feierte Leichenschmaus 12.30 Premiere. Es handelt, schwer zu erraten, von einem Begräbnis und dem anschließenden Beisammensein der Familie. Daniel, der Erzähler, der junge Mann, kommt aus Berlin zurück in die Provinz und muss sich einerseits damit auseinandersetzen, dass seine Verwandtschaft die typischen Spinner aufweist, andererseits damit, dass er selbst gewisse Rollenmuster erfüllt und sich mit sich mit seiner eigenen Lebensunzufriedenheit konfrontiert fühlt. Zu allem Überfluss taucht eine unbekannte Frau auf, die an einer alten Geschichte rührt, über die man in der Familie, wie über alles, lieber schweigt. Richard Henschel inszeniert die Erzählung mit Helwig Arenz und Philine Buhrer und der Andi freut sich, wenn ihr reingeht und sagt, wie ihr es fandet. Es ist skurril und witzig geworden, läuft bis 15.02. Viel Spaß!
Service: Die Premierenkritik von Andreas Radlmaier gibt es auf www.curt.de.
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Gostner Hoftheater
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Tafelhalle
Der Februar in der Tafelhalle beginnt mit der Wolfram-von-Eschenbach-etc.-Preisträgerin Susanna Curtis, Tänzerin und Choreographin, die den Tanz, die Bewegung in ihren Arbeiten immer wieder in größere Zusammenhänge stellt. In Butterfly Brain ist das eine Beschäftigung mit Demenz, der Krankheit des 21. Jahrhunderts, die die Welt der Betroffenen verdreht und ihre Gefühle verwirrt. Und obwohl jede:r Dritte mindestens eine erkrankte Person kennt, wissen wir fast nichts über die Demenz und schieben sie als gesellschaftliche Realität von uns. Curtis & Co. holen diese Realität auf die Bühne und übersetzen sie in eine tänzerisch-musikalische Komposition. Am 07.02. Einen außergewöhnlichen Brückenschlag erleben wir am selben Ort am 13.02., wenn bei Leah Rabinovichs El Brujo Barockmusik auf Urban Dance trifft. Durch ein szenisches Ritual werden die Zuschauer:innen von einem Schamanen der Bewegung, einer Priesterin des vokalen Soundscapes und einer nekromantischen Windhexe auf eine psychomagische Reise geführt, die ein Portal zur Unterwelt öffnet. Das Publikum, so das Versprechen, wird infolgedessen Botschaften von Verstorbenen erhalten! Gruselfaktor 1000! Live umgesetzt wird diese immersive Performance mit Tanz, Cello, Gambe, Blockflöte und Soundscapes. Im März folgt dann eine Premiere mit persönlicher Dimension: Katharina Baur und Tessa Theisen sind beide Mütter. Seitdem suchen sie auch nach einer künstlerischen Auseinandersetzung mit Themen wie Ungleichverteilung von Care-Arbeit, Zeitmanagement und der Frage, wie das Künstlerinsein in dieser neuen Lebensrealität überhaupt funktionieren kann. We Fucking Care wird eine erste performative Antwort auf diese und weitere Fragen sein. Performende und Publikum werden sich gegenseitig füttern, fordern, beengen und bereichern, es wird getanzt, gebetet und geflucht. Ab 21.03.
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Tafelhalle
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Stadttheater Fürth
Bevor im März die nächste Eigenproduktion auf dem Programm steht, ist in Fürth erstmal Zeit für einige hochkarätige Gastspiele im Schauspiel. Am 07.02. kommt das Schauspielhaus Zürich mit Elfriede Jelineks Rechnitz (Der Würgeengel), ein dokumentarisches Stück über ein NS-Massaker, in Fürth aufgeführt im Amtsgericht. Leichter verdaulich wird es mit der traditionsreichen Komödie am Kurfürstendamm, die am 14.02. die Fred-Apke-Komödie Das Huhn auf dem Rücken zeigt. Das TNT Theatre Britain, ein weltweit tourendes Ensemble, bringt am 20.02. F. Scott Fotzgeralds Der Große Gatsby nach Fürth – auf Englisch, mit Live-Jazz. Und der wahrscheinlich dickste Knaller zündet am 22. und 23.02.: Das Lichthof Theater Hamburg bringt ein echtes Enthüllungsstück, das mit dem Faust-Preis ausgezeichnet wurde und einen der größten Finanzskandale und seine mehr als mühsame Aufarbeitung thematisiert: Cum Ex Papers in der Regie von Helge Schmitt. Ab 07.03. kehrt dann das Fürther Stadttheater-Ensemble zurück auf die Bühne: Robert Seethalers Der Trafikant erzählt vom jungen Franz, der 1937 nach Wien geschickt wird, um dort sein Glück zu machen und der im Liebesrausch bei einem berühmten Experten Rat sucht: Siegmund Freud. Regie führt Thomas Ladwig.
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Stadttheater Fürth
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