abgeschrieben: Die Medienkrise und die Folgen für die regionale Kultur
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Sollen wir euch ein Branchengeheimnis verraten? Es gab wahrscheinlich schon mal einfachere Zeiten für die Medien, insbesondere für die anständigen und seriösen und gedruckten. Wir wissen alle, das Leseverhalten der Menschen hat sich verändert, der wirtschaftliche Druck auf Zeitungen und Magazine wächst, die Vielfalt der Medienlandschaft leidet. Und sollen wir euch noch ein Geheimnis verraten? Jede Theater/Tanz/Kunst-Performance klickt weniger als irgendein Exhibitionist im Stadtpark oder Autounfall auf dem Frankenschnellweg. Leider.
Es sind vor allem die regionale Kultur und ihre Akteure, die bei diesen veränderten Vorzeichen unter die Räder kommen. Die Veranstaltungsreihe abgeschrieben – organisiert von Filmhaus, Bernsteinzimmer, gillitzer.net., Institut für moderne Kunst, Kulturpalast Anwanden, kunst galerie fürth, Katana und Presseclub – wird die Situation in Oktober bis Dezember thematisieren und dabei zu Lösungen ermuntern. „Denn die Gesellschaft und die Kreativen brauchen auch künftig dringend eine kontinuierliche kritische Begleitung der Öffentlichkeit, um wachsen und gedeihen zu können.“
curt sieht das genauso. Denn darum machen wir, was wir machen und achten dabei nicht auf Klicks, sondern kuratieren unsere Themen nach Willkür, Wertigkeit und Wichtigkeit. Und beantworten schon mal die Frage vom 30.10. „Brauchen wir ein Feuilleton?“: Natürlich. Und genau darum finden wir abgeschrieben wichtig und wertvoll.
Das sind die Veranstaltungen der Reihe:
Cartoonlesung mit Hauck & Bauer und Gymmick
25.10., 20 Uhr / Galerie Bernsteinzimmer
Drei der berühmtesten Cartoonisten der Welt auf einem Fleck! Wobei einer, Gymmick, an diesem Abend nicht liest oder zeichnet, sondern Musik macht. Spitzen-Kombi! Gymmick kennt man in Nürnberg ohnehin, Hauck & Bauer auch, u.a. aus der Titanic und der Apotheken Umschau und vom Egersdörfer.
Brauchen wir ein Feuilleton?
30.10., 19 Uhr / kunst galerie fürth
Alexander Jungkunz (Chefredakteur NN) und Andreas Platthaus (FAZ) sprechen mit Natalie de Ligt (kunst galerie fürth) und Manfred Rothenberger (Institut für moderne Kunst Nbg) über die Situation der Kulturberichterstattung.
Zukunft der Zeitung. Zeitung der Zukunft
13.11., 19 Uhr / Presseclub
Prof. Dr. Martin Balle (Verleger der Zeitungsgruppe Straubinger Tagblatt/Landshuter Zeitung, AZ München), Prof. Dr. Beatrice
Dernbach (TH Nürnberg) und Michael Husarek (Chefredakteur NN) diskutieren mit Dr. Siegfried Zelnhefer über die Zukunft des Gedruckten und die Arbeitswelt der künftigen Journalist:innen.
Mit offener Blende – Sozialfotografie beim Straßenkreuzer
Vernissage: 17.11., 17 Uhr / Galerie Bernsteinzimmer
Ohne seine authentischen, berührenden Fotos wäre der Straßenkreuzer nicht das hochwertige, anerkannte Sozialmagazin, das er heute, im 30. Jahr seines Bestehens, ist. Gezeigt werden Arbeiten u.a. von Wolfgang Gillitzer, Maria Bayer, Jügen Schabel uvm.
Kommando Romadur macht sich Gedanken über die Nürnberger Nachrichten
20.11., 20 Uhr / Kunst- und Kurhaus Katana
Natalie de Ligt, Claudia Schulz und Martin Fürbringer, das Kommando Romadur, machen sich kunstvollst und höchst unterhaltsam Gedanken. Unter Einsatz modernster Technik entstehen so lehrreiche wie dilettantische Soirées der Wissenschaft, diesmal zum Thema: Nürnberger Nachrichten. Sicher erkenntnisreich!
Filmkritik – Happy End in der Selbstausbeutung
25.11., 19 Uhr / Filmhaus
Bert Rebhandl (freier Filmkritiker, u.a. FAZ), Patrick Horn (Geschäftsführer Grandfilm) und Sarah Ellersdorfer (Revü - Filmblatt für Film) diskutieren mit Andrea Kuhn (Leiterin Nürnberg Human Rights Film Festival) über die Krise der Filmkritik, neue Wege im Internet und die Auswirkungen dieser Veränderungen auf die Filmkultur an sich.
Das Ende der Aufmerksamkeit – wenn Medien regionale Kultur links liegenlassen
27.11., 19.30 Uhr / Galerie Bernsteinzimmer
Der ehemalige Leiter des Projektbüros und gelernte Kulturjournalist (siehe AZ, curt) Andreas Radlmaier spricht mit Kulturschaffenden über das neue und stark reduzierte Verhältnis von Kreativen und regionalen Journalist:innen: Wie gehen Künstler:innen, Newcomer und Talente damit um, schlicht ignoriert zu werden? Was macht das mit dem Journalismus, wenn ihm die Aufgabe genommen wird, auf Unbekanntes neugierig zu machen? Die Jazz-Musikerin Izabella Effenberg, der Autor Timur Vermes, die Installationskünstlerin Eva Brenner und die Theatermacherin Katharina Simons kennen sich aus.
Hartes Pflaster – besondere Herausforderungen für Straßenzeitungen
03.12., 19.30 Uhr / Galerie Bernsteinzimmer
Seit rund 30 Jahren gehören Straßenzeitungen wie der Straßenkreuzer zur Medienlandschaft. In Zeiten der Printkrise und der verödenden Innenstädte haben sie in doppelter Hinsicht zu kämpfen. Ilse Weiß (Ex-Straßenkreuzer-Chefredakteurin) diskutiert mit Redakteur:innen verschiedener Straßenzeitungen, mit welchen Inhalten, Projekten und Ideen, diese Medien eine Zukunft haben können.
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abgeschrieben? – Presse unter Druck und die Folgen für die Regionale Kultur
vom 25. Oktober bis 3. Dezember in wechselnden Locations.
Eine Initiative von Filmhaus Nürnberg, Galerie Bernsteinzimmer, gillitzer.net, Institut für moderne Kunst, KulturPalast Anwanden, kunst galerie fürth, Kunst- und Kurhaus Katana, Presseclub Nürnberg.
Insta: @abgeschrieben.kultur
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