Keine andere Gegend der Welt steht so dermaßen für Zukunft wie das Weltall. Und auch wenn Juri Gargarin und Neil Armstrong schon tote Leute sind: Das wird auch immer so bleiben. Springen wir also in unsere Raumanzüge und freuen uns auf einen besonders spaceigen Herbst im Zukunftsmuseum.

Der Space Buzz ist in gewisser Hinsicht sozusagen doppelt Zukunft. Nicht nur, dass es da obviously ums All geht, das Ganze funktioniert auch noch mit VR, Virtual Reality. Ab 22. Oktober kann man das Zukunftsmuseum auch am Hauptmarkt besuchen, dann steht hier zwei Tage lang ein zur Rakete umgebauter LKW. Jeweils acht mutige Teilnehmer:innen können darin zu einem 15-minütigen Weltraumflug starten. Sie umkreisen die Erde und genießen Aussichten, die sonst exklusiv den Astronaut:innen und Weltraumtourist:innen vorbehalten sind. Und natürlich erfährt man währenddessen auch viel Wissenswertes über den Heimatplanten, der aus der Distanz noch einmal doppelt so schön und schützenswert aussieht. 
Die Weltraumtouren vom Hauptmarkt sind vom 22. bis 24. Oktober je von 14 bis 18 Uhr in Kombination mit einem Museumsticket möglich. 

Auch im Haus selbst und in der Dauerausstellung geht es natürlich standesgemäß spaceig zu. Ab 23.10. bekommt der Ausstellungsbereich Raum und Zeit ein Update. Hier findet ihr dann neu ein interaktives Spiel, das die rechtlichen Herausforderungen im All greifbar macht. Mittels Spielkarten wählt ihr dabei aus drei Zukunftsszenarien für den Mond und taucht in einen vertiefenden Austausch über die rechtlichen Konsequenzen eurer Entscheidung ein. 

Am 29.10. schließt sich thematisch der Zukunftsplausch an, bei dem die Frage diskutiert wird: Zweitwohnsitz Weltall: Realität oder Science-Fiction? Jawohl, wann isses denn endlich soweit? Die Frage ist derzeit wieder ziemlich aktuell und weniger abgedreht, als sie im Moment klingt. Der Mensch wird im Zuge des Artemis Programms der NASA zum Mond zurückkehren und sich dort mit einer dauerhaft bewohnten Basis auch immobilientechnisch breitmachen. 
Der Mond könnte dann als Sprungbrett für Missionen zu weiter entfernten Himmelskörpern dienen. Wo wir dann natürlich wiederum dauerhaft bewohnte Basen installieren, die ihrerseits als Sprungbrett dienen, usw. Nur, was macht das mit Hirn und Körper, haben wir nicht hier vor Ort genug zu tun und wer soll das eigentlich alles bezahlen? Antworten wissen: Prof. Dr. Gisela Detrell (TU München, Professur Human Space-flight Technology) und Robert Boehme (PTS, IT-Sicherheitsspezialist und Gründer eines privaten Raumfahrtunternehmens). Aron Schöpf, Kurator der Ausstellung, moderiert.  

Klar ist auch: Die Zukunft hier auf der Erde wird im Idealfall menschenfreundlich und damit auch inklusiv. Das Zukunftsmuseum geht mit einem Angebot voran, das es blinden und sehbehinderten Menschen ermöglicht, die Ausstellung selbstständig zu erleben: mit der Holo-AudioTour. Dafür wurden die Inhalte des Museums zielgruppengerecht für die Microsoft AR-Brille HoloLens 2 aufbereitet. Die Besuchenden werden von der Brille mittels akustischer Signale im 360-Grad-Surround-Sound durch das Museum geleitet. Hinzu kommt eine farbige Einspielung auf der holografischen Linse der Brille, die seheingeschränkte Menschen dabei unterstützt, der Route durch die Ausstellung auch visuell zu folgen. Hörtexte, taktile Stationen, Gerüche und interaktive Elemente machen die Ausstellungsinhalte multisensorisch erlebbar. So können zum Beispiel die Gewichte verschiedener ressourcenschonender Betonarten verglichen und die Windungen menschlicher Gehirne ertastet werden. 

Zu jedem Ausstellungsbereich gehört ein 30- bis 60-minütiger HoloAudio-Tour-Rundgang. Die Routen bestehen aus rund 20 Einzelstationen und sind frei kombinierbar. Bereits vorhanden sind Touren zu den Bereichen „Körper und Geist“, „Arbeit und Alltag“, „System Stadt“ sowie „System Erde“, die „Raum und Zeit“-Tour wird angeboten, sobald im Herbst, wie erwähnt, die Ausstellung aktualisiert wurde. Ab April 25 folgt die nächste große Sonderausstellung inklusive Holo-AudioTour: New Food. Das Angebot steht sehbehinderten und blinden Menschen ab 12 Jahren sowie deren Begleitpersonen zur Verfügung. Es ist im Museumseintritt inkludiert. Die Buchung erfolgt vorab über den Besucherservice des Museums. Die HoloAudio-Tour ergänzt das inklusive Angebot des Museums, das bereits seit der Eröffnung ein Bodenleitsystem, haptische Übersichtspläne und taktile Stationen anbietet. Top!

---

Zukunftsmuseum / Deutsches Museum Nürnberg
Space Buzz: 22.10. bis 24.10. am Hauptmarkt, Nürnberg. 
Ab 23.10.: Weltraum und Recht.
29.10., 19 Uhr: Zukunftsplausch: Zeitwohnsitz Weltall
www.deutsches-museum.de/nuernberg