Filmclub – let’s talk about movies!
#Film, #Filmclub, #Filmhaus, #Kino
Gemeinsam Filme sehen und im Anschluss darüber sprechen, das ist ein Konzept, das fast ein wenig aus der Zeit gefallen wirkt. Gemeinsam Filme sehen? Viele verlassen für Filme gar nicht mehr das Haus und sitzen lieber bequem auf dem heimischen Sofa. Darüber reden? Das geht doch höchstens noch nach dem „Tatort“, montags in der Mittagspause, weil sonst schauen immer alle was Anderes. Und überhaupt, gibt’s dafür nicht das Internet? Der Filmclub im Filmhaus Nürnberg zeigt aber seit gut vier Jahren, wie spannend und häufig sogar beglückend es sein kann, zusammen im Kino zu sein und danach gemeinsam ein Gespräch über das Gesehene zu führen.
Filmclub klingt nach Exklusivität, nach dem Treffen einer eingeschworenen Gruppe von Cineast:innen, aber das ist ein Missverständnis, vielleicht sogar ein sehr deutsches. In anderen europäischen Ländern sind die Filmclubs ein fester Bestandteil der Kinolandschaft und erfreuen sich seit Jahrzehnten stetiger Beliebtheit. In zahlreichen Städten und Dörfern gibt es Orte, an denen in regelmäßigem Turnus filmbegeisterte Menschen Filmprogramme zeigen, die dann im Anschluss vom Publikum diskutiert werden. Wer sich im Urlaub mit offenen Augen das Kulturangebot ansieht, ob beim Wandern in Portugal oder beim Inselurlaub in Griechenland, dürfte schon einmal auf einen solchen Filmclub gestoßen sein. Aber auch in Frankreich, Italien, Großbritannien und selbst im Waldviertel in Österreich sind solche meist ehrenamtlich getragenen Kinoangebote anzutreffen.
Der Filmclub im Filmhaus Nürnberg versteht sich in dieser Tradition und will vor allem den sozialen Aspekt und die Lust am Filmeschauen fördern. Dafür muss aber nicht erst ein Veranstaltungsraum zum Kinosaal umfunktioniert werden, wie es an manch anderen Orten nötig ist, denn das Filmhaus bietet die Infrastruktur. Seit kurzem wird die monatliche Reihe von einem sechsköpfigen Team von Ehrenamtlichen organisiert, das in Absprache mit dem Filmhaus-Team die Filmauswahl festlegt. Vor dem Film gibt es immer eine kurze Begrüßung und Einführung in den Film. Nach dem Abspann treffen sich alle Zuschauer:innen, die Lust haben, im Filmhauscafé zum Gespräch und sind eingeladen auf ein Glas Wein oder Mineralwasser. Cineastische Kenntnisse sind in keiner Weise nötig, um am Gespräch teilzunehmen, ganz persönliche Eindrücke vom Film sind manchmal viel wertvoller. Und wer nicht mitreden möchte, kann auch einfach zuhören.
Wahrscheinlich ist es ein Glücksfall, dass dieses Filmclub-Team, das sich neu zusammengefunden hat, auch noch aus Menschen besteht, die zwischen Mitte 20 und Mitte 30 sind, die eine Menge Wissen über Filme mitbringen. Übrigens ist die Gruppe zu über 50% weiblich besetzt. Die Neugier, sich auf aktuelles Kino und auf die Vielfalt der Filmgeschichte einzulassen, war bereits am ersten Filmclub-Abend in neuer Besetzung zu spüren bei einem Film der lange übersehenen Hollywood-Regisseurin Ida Lupino. Im Moment plant die Gruppe bereits die nächsten Termine. Im Oktober kooperiert der Filmclub mit dem Nuremberg Human Rights Film Festival und zeigt DO NOT EXPECT TOO MUCH FROM THE END OF THE WORLD, den neuen Spielfilm von Radu Jude, einer wilden Stilmischung, die auf internationalen Festivals gefeiert wurde. Termin ist Montag, 21. Oktober, um 19 Uhr. Und auch für November und Dezember sind schon besondere Filmveranstaltungen in Arbeit. Wer über die Aktivitäten des Filmclubs informiert werden möchte, kann auch einen Extra-Newsletter bestellen oder regelmäßig vorbeischauen auf www.kunstkulturquartier.de/filmhaus/filmclub
---
Filmhaus Nürnberg & der Filmclub
Alle Infos und Termine gibt es unter www.filmhaus.nuernberg.de
Neu: Das Filmhaus macht auch mit beim Cineville Kinoabo.
#Film, #Filmclub, #Filmhaus, #Kino