Lesungen im Oktober/November – empfohlen von curt
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Das (fast vollständige) Literaturgeschehen der Region
Sachbuch des Monats
Annika Brockschmidt
Die Brandstifter
09.10. / 18:00 Uhr / Bildungszentrum
Die Republikanische Partei der USA – uff, schwieriges Thema. Seit Trump ist das ein weirder Anblick. Aber hatten die USA nicht einmal zwei zumindest halbwegs seriöse Parteien? Die Amerika-Expertin und Journalistin Annika Brockschmidt zeichnet in ihrem neuen Buch die Entwicklung der Republikaner nach, sie erzählt, welche Machtkämpfe die Partei geprägt und radikalisiert haben und warum das Ergebnis der anstehenden Wahl von weltweiter Bedeutung sein wird.
Lesung
Julie von Kessel
Die anderen sind das weite Meer
09.10. / 18:30 Uhr / Thalia
Nach dem Tod seiner Frau lebt der ehemalige Diplomat allein im Familienhaus. Und kann den Anschein nicht aufrecht erhalten: Er gleitet offenbar langsam in die Demenz. Die drei erwachsenen Kinder sind mit ihrem eigenen Leben beschäftigt und ignorieren die Situation, bis sie nicht mehr zu ignorieren ist. Die Autorin und Journalistin (u.a. ZDF Morgenmagazin) widmet sich in ihrem neuen Roman einem wichtigen, schweren Themen: Wer kümmert sich um Papa?
Book Talk
Kim Nina Ocker
Tainted Dreams
10.10. / 20:00 Uhr / Thalia
Die Personenschützerin Charlotte Blossom hat einen neuen, aufregenden Auftrag: Sie soll für den ältesten Sohn der einflussreihen Familie Newton arbeiten. Und damit auch für den begehrtesten Single der Stadt. Gideon ist von den Sicherheitsmaßnahmen, die seine Eltern angeleiert haben, nicht begeistert. Doch auf seiner Yacht kommen er und Charlotte sich tatsächlich näher …!
Lesung
Alexandra Zykunov
Was wollt ihr denn noch alles?
12.10. / 19:00 Uhr / E-Werk
Die Frage geht raus an die Frauen. Ihr hatte doch schließlich 16 Jahre lang eine Kanzlerin: Was wollt ihr denn noch alles? Ist nicht langsam mal genug mit Gleichberechtigung? Na ja, findet die Redakteurin und Sachbuch-Autorin Alexandra Zykunov und erzählt in dem ebenso betitelten Buch unter anderem, dass Algorithmen Frauen automatisch kleinere Kredite gewähren, dass in der Energiekrise die Preise für weibliche Produkte höher stiegen als die für männliche, dass Männer auch von deutscher Gesetzgebung daran gehindert werden, Kindkranktage zu nehmen. Alles das ist wahr im Jahr 2024. Und Zykunov hat noch mehr Absurditäten, Zahlen und Fakten über die ach-so-tolle Gleichberechtigung gefunden.
Soirée am Sonntag
Heike Specht
Die Frauen der Familie Feuchtwanger
13.10. / 17:00 Uhr / Kuno
Hinter großen Familien stecken oft starke Frauen. Das beweist Heike Specht, die Historikerin und Expertin für die Feuchtwangers, mit ihrem neuen Buch über die Frauen der Familie. Im 19. und 20. Jahrhundert gelang dieser Familie ein bemerkenswerter Aufstieg von Fürth ins Großbürgertum der Residenzstadt Nürnberg. Specht vollzieht nach, welche Rollen dabei Marta Feuchtwanger, Rahel Strauß und Felice Schragenheim spielten – als Geschäftsfrauen, Pionierinnen und, in Zeiten der Verfolgung, als Heldinnen.
Buchpremiere
Hadija Haruna-Oelker
Zusammensein
15.10. / 19 Uhr / Staatstheater Kammerspiele
Als Hadija Haruna-Oelker 2016 Mutter eines behinderten Kindes wurde, traten Themen in ihr Leben, die vorher keine Rolle für sie spielten und sie gelangte zu der bitteren Erkenntnis, dass Inklusion nur auf dem Papier besteht und echte Teilhabe nicht stattfindet. Als nichtbehinderte, schwarze Mutter und Autorin will sie ein gesellschaftliches Nachdenken und einen Perspektivwechsel anregen, damit vielleicht eines Tages alle selbstbestimmt leben können.
Made in Franken
Christiane Neudecker
Die Welt wartet
15.10. / 19:00 Uhr / Literaturhaus
Aufgewachsen in Nürnberg, hat die Kulturarbeit, insbesondere an Theatern, sie längst in die große Stadt Berlin entführt. Aber wenn ein neues Buch von Christiane Neudecker erscheint, gehört die alte Heimat natürlich obligatorisch auf die Terminliste der Lesereise. Neudecker hat im Coming-of-Age, im klassischen Roman, im Theaterroman brilliert. Jetzt kommt mit Die Welt wartet zum zweiten Mal eine Sammlung unheimlicher Geschichten. Ein Gemälde schmiedet finstere Pläne, eine Schriftstellerin findet sich in einer gleißend schönen KI-Welt wieder, eine Chiemsee-Insel droht im Nebel zu verschwinden. Das ist dunkle Erzählkunst in der digitalen Welt.
Lesung + Gespräch
Franziska Schutzbach
Revolution der Verbundenheit
16.10. / 19:00 Uhr / Karl-Bröger-Haus
Die Soziologin und Autorin Franziska Schutzbach hat sich mit einem wirkmächtigen Mechanismus des weiblichen Kampfes gegen das Patriarchat auseinandergesetzt: der Verbundenheit. Anhand etlicher Beispiele aus der Vergangenheit zeigt sie in ihrem Buch, Unterzeile: "Wie weibliche Solidarität die Gesellschaft verändert", wie Revolution möglich wird, wenn Frauen in Beziehung zueinander treten. Und wie das bis heute strukturell erschwert wird.
Lesung
T.h. Minh Voll
Westlicher Wasserspinat
17.10. / 20:00 Uhr / Gostner Loft
Die deutsch-vietnamesische Grafikerin und Illustratorin T.H. Minh Voll ist in Forchheim geboren und Anfang der 90er auch in der dortigen Asylbewerberheim groß geworden. Mit den Kindheitsfreund:innen von damals hat sie immer wieder Interviews geführt, um die Geschichten und Erinnerungen aufzubewahren. Westlicher Wasserspinat ist ein Buch über das Aufwachsen zwischen zwei Kulturen.
Lesung mit Musik
Bernhard Schlink
Das späte Leben
21.10. / 20:00 Uhr / Stadtbibliotjhek, Katharinensaal
Martin ist 76, als er eine schlimme Diagnose erhält: er hat nur noch wenige Monate zu leben und wird seine junge Frau und seinen sechsjährigen Sohn zurücklassen. Martin will für die Zukunft der beiden vorsorgen, aber dabei keine posthume Last darstellen, er muss loslassen lernen und mit den letzten Überraschungen seines späten Lebens zurechtkommen. Der Bestsellerautor Bernhard Schlink ("Der Vorleser") wird im Bildungszentrum von Wolfgang Stute an der Gitarre begleitet.
Lesung + Gespräch
Hannes Ringlstetter
Ein Steinpilz für die Ewigkeit
22.10. / 20:00 Uhr / Literaturhaus
Präsent ist der Hannes Ringlstetter mittlerweile ja vor allem als Talk-Show-Host im BR, begonnen hat seine Karriere eigentlich musikalisch, nach wie vor steht er als zudem als Kabarettist auf den Kleinkunst-Bühnen ... Jetzt haben wir die Gelegenheit, diesen vielseitigen Künstler von einer sehr persönlichen und nachdenklichen Seite kennenzulernen: Ein Steinpilz für die Ewigkeit ist ein Buch über seinen Abschied von seinem Vater, der 2022 verstarb und den Hannes Ringlstetter selbst als "humanistischen Welterklärer" bezeichnet. Der Trauerfall ist für den Autor zum Anlass geworden, über Leben und Sterben und eine nicht immer einfache Vater-Sohn-Beziehung zu reflektieren.
Musikalische Lesung
Manfred Kern + Dschubbi Meyer-Wanke
Ein Gedeck für Bob Dylan
22.10. / 20:00 Uhr / Stadtbibliothek
Der in Coburg lebende Autor Manfred Kern nennt einen Mann seinen hauptsächlichen Einfluss, von dem ihr vielleicht schon gehört haben könntet: Bob Dylan. Im Rahmen dieser Lesung wird er eigene Texte in Verbindung zu Songzeilen und Aussagen Dylans stellen. Der Erlanger Musiker Dschubbi Meyer-Wanke liefert den passenden Soundtrack.
Lesung + Gespräch
Elke Schmitter
Alles was ich über Liebe weiß, steht in diesem Buch
23.10. / 19:00 Uhr / Literaturhaus
Nicht selten steht bei Büchern auf dem Cover unterm Titel, was für eine Art von Buch das nun genau ist. Die Kategorie, die Elke Schmitter ihrem neuen Werk gegeben hat, und das passt gut zu diesem meta-mäßigen Titel, die gibt es eigentlich gar nicht: "Einbildungsroman" steht da, ein hintersinniges Wortspiel. Die Autorin, der vor 24 Jahren mit "Frau Sartoris" ein vielfach übersetzter Bestseller gelang und heute eine prägende Stimme der Zeit ist, hat sich ganz und gar dem verwirrendsten, einnehmendsten, größten und schmerzhaftesten aller Gefühle gewidmet: der Liebe. Ein Buch über Chemie, Nähe, Nichtweiterwissen und das Rätsel der Anziehung.
Lesung + Gespräch
Said Etris Hashemi
Der Tag, an dem ich sterben sollte
26.10. / 19:00 Uhr / Südpunkt
Am 19.02.2020 tötet ein rechtsradikaler Täter in Hanau neun Menschen. Said Etris Hashemi überlebt mit einer Wunde am Hals, sein Bruder Said Nesar stirbt. Das Attentat hat Deutschland verändert und zumindest zeitweise Debatten ausgelöst. Und Hashemi hat mit "Der Tag, an dem ich sterben sollte" den wahrscheinlich persönlichsten Bericht verfasst. Im Südpunkt wird er nicht nur daraus lesen, sondern auch mit der Moderatorin Sham Jaff darüber sprechen, welche gesellschaftlichen und politischen Konsequenzen seiner Meinung nach noch immer auf sich warten lassen.
Lesung + Gespräch
Rafael Seligmann
Brandstifter und ihre Mitläufer: Putin – Trump – Netanyahu
28.10. / 19:00 Uhr / Literaturhaus
Der in Tel Aviv geborene Rafel Seligmann wanderte in den 50er-Jahren mit seinen Eltern nach Deutschland ein. Heute lebt er in Berlin, schreibt Essays, Kommentare, Kolumnen und Bücher, war außenpolitischer Berater der CDU und Chefredakteur der Atlantic Times. Sein Lebensthema ist das deutsch-jüdische Verhältnis. In seinem jüngsten Buch nun schaut Seligmann mit dem Blick des zeithistorischen Analysten auf die Karrieren der großen, politischen Schreckensfiguren unserer Zeit. Die Kurzbiografien von Trump, Putin, Netanyahu, Xi, Erdogan, etc. offenbaren erstaunliche Parallelen.
Lesung + Gespräch
Wolfram Eilenberger
Geister der Gegenwart
29.10. / 20:00 Uhr / Literaturhaus
Der klügste Philosoph im deutschsprachigen Fernsehen ist nicht der mit der Prinz-Eisenherz-Frisur, sondern eigentlich ein Mann namens Wolfram Eilenberger, Moderator der Sternstunde Philosophie im Schweizer Fernsehen und ehemals Chefredakteur des Philosophie Magazins. In seinem jüngsten Werk "Geister der Gegenwart" verbindet Eilenberger Biografie und Ideengeschichte, indem er sich gleich vier Vordenker:innen widmet: Theodor W. Adorno, Susan Sontag, Michel Foucault und Paul K. Feyerabend. Gerade in solchen Krisenzeiten kann es befreiend wirken, sich damit auseinanderzusetzen, wie ihre Arbeit die Art, wie wir über Gesellschaft und Kultur nachdenken, revolutioniert hat.
Lesung + Gespräch
Hengameh Yaghoobifarah
Schwindel
30.10. / 19:00 Uhr / E-Werk
Avas Date mit Robin läuft eigentlich perfekt. Bis es klingelt und ausgerechnet Delia und Silvia vor der Tür stehen und irgendwas wollen. Im Hausflur begegnen sich die Liebhaber:innen zum ersten Mal. Ava flüchtet aufs Dach, die anderen drei eilen ihr nach, die Tür fällt zu und aus einem Date wird eine gemeinsame Mission: Irgendwie wieder runterkommen vom Dach des Hochhauses. Schwindel, eine kompromisslos heutige Geschichte über queeres Begehren, ist Hengameh Yaghoobifarahs zweiter Roman. Die Veranstaltung in der Reihe LeseSalon wird moderiert von Lisa Neher.
Lesung
Beatrice Frasl
Patriarchale Belastungsstörung
01.11. / 19:00 Uhr / E-Werk
Auf unser Gesundheitssystem, denken die meisten, können wir uns verlassen. Denn es stimmt ja auch: Wer sich beim Rollerbladen den Arm kompliziert bricht, ruft einen Krankenwagen und der holt einen sofort und dann Notaufnahme, zack, Behandlung, Gips, usw. Niemand kann sich vorstellen. in diesem Fall wieder nach Hause geschickt zu werden, um in frühestens sechs Wochen einen Termin wahr zu nehmen. So geht es aber den Menschen mit psychischen Erkrankungen. Unser Gesundheitssystem schreibt soziale Ungleichheit fort, sagt die Kulturwissenschaftlerin und Podcasterin Beatrice Frasl, die sich schon seit Langem vor der Folie des Feminismus mit dem Gesundheitssystem auseinandersetzt. Frauen haben weniger ökonomische Sicherheit, sind häufiger Gewalt ausgesetzt und leiden dementsprechend häufiger unter Depressionen und Angststörungen. Dahinter steckt auch ein System patriarchaler Kontrolle. Beatrice Frasl zeigt vielfach auf, warum das Sprechen über psychische Gesundheit ein feministischer Akt ist.
Literaturhaus Crime
Katrine Engberg
Aschezeichen. Die Wunden der Schuld
05.11. / 19:00 Uhr / Literaturhaus
Festtag für die Fans der berühmten skandinavischen Krimikunst. Mit Katrine Engberg kommt eine Autorin nach Nürnberg, die den Anhänger:innen des Genres gibt, wonach sie lechzen: düster und atmosphärisch geht es in den Büchern der Dänin zu. In ihrer neuen Serie um die Ex-Polizistin Liv Jensen geht es um den brutalen Mord an einem iranisch-dänischen Mann auf einer Vogelschutzinsel. Von den beiden Kindern des Mannes fehlt jede Spur. Die Autorin hat in Deutschland Tanz studiert, weshalb sie fließend Deutsch spricht und wahrscheinlich dann auch aus der Übersetzung lesen wird.
Wortwelt Franken
Ralf Nestmeyer
Glutroter Luberon
05.11. / 19:20 Uhr / Stadtbibliothek
Die Provence ächzt unter einer Hitzewelle, als in einer verlassenen Steinhütte im Luberon, einer Gebirgskette, eine tote Frau gefunden wird, die wenige Wochen zuvor ein Kind auf die Welt gebracht hat. Niemand scheint sie zu kennen und von dem Säugling fehlt jede Spur. Capitaine Malbec folgt den einzigen Spuren, die er finden kann: Farbpgimenten. Sie führen ihn in ein tödliches Inferno. Ralf Nestmeyer schreibt Krimis, aber auch Reisebücher und wird vor Ort über den Unterschied in der Arbeit an Literatur und Sachbuch sprechen.
Lesung für Frieden und eine solidarische Gesellschaft
Stephanie Mehnert, Leonhard F. Seidl und Ingrid Sondershaus
Mein Vaterland ist die Menschheit, die Länder der Erde
09.11. / 20:00 Uhr / Gostner Loft
In Gedenken an die Reichspogromnacht lädt der Verband der Schriftsteller:innen Mittelfranken zu einer Lesung mit klarer Haltung und wichtigen Botschaften: Ingrid Sondershaus liest Geschichten über verfolgte Kommunist:innen zur Nazizeit, Stephanie Mehnert Betrachtungen über Chancengleichheit und eine weltoffene Gesellschaft und Leonhard F. Seidl lässt den Fürther Anarchisten Fritz Oerter mit einem satirischen Feuerwerk zu Wort kommen. Hinzu kommt eine Videoinstallation des Künstlers Christian Oberlander: Mare Monstrum und die Sirenen Europas über das Schicksal Geflüchteter.
Lesung + Gespräch
Michael Kumpfmüller
Wir Gespenster
13.11. / 19:00 Uhr / Literaturhaus
Michael Kumpfmüller hat sich mit seinen bisher neun Romanen den Ruf eines besonders vielseitigen Autors erschrieben: Jedes Buch ist nicht nur inhaltlich, sondern auch stilistisch ganz anders als seine Vorgänger. Mit Die Herrlichkeit des Lebens gelang Kumpfmüller ein internationaler Bestseller über Franz Kafkas letzte Liebe. Wir Gespenster handelt nun von einer Frau, die einen Mord aufklären will – und zwar ihren eigenen. Unterstützt wird sie dabei vom, ebenfalls verstorbenen, Kommissar Andrä. Er navigiert Lilli durch die Welt der Gespenster. Ein melancholischer und philosophischer Roman über die Schönheit und Zerbrechlichkeit des Lebens.
Made in Franken
Heike Duken
Wie Wir waren
13.11. / 19:00 Uhr / Literaturhaus
Die in München geborene Heike Duken lebt schon seit einigen Jahr in Nürnberg, wo sie als Psychotherapeutin arbeitet. Aber auch in ihren Büchern widmet sie sich bekanntlich mit großem Einfühlungsvermögen dem Seelenleben ihrer Pati- äh ihrer Figuren.
In Dukens neuem Werk Wie wir waren ist das das Seelenleben von zwei Frauen, beste Freundinnen, die unterschiedlicher kaum sein könnten: Paula, die immer bemüht ist, alles richtig zu machen und trotzdem fühlt sich nichts mehr richtig an, insbesondere nicht ihre Ehe. Und Zett auf der anderen Seite, eine furchtlose, lebenshungrige Frau, die dunkle Erinnerungen verbirgt, auch vor ihrer besten Freundin. Auf unvergessliche Sommertage auf einer griechischen Insel folgt der Herbst zu Hause und Zett und Paula müssen sich dem stellen, was sie einander verschwiegen haben.
Lesung
Ole Liebl
Freunde Lieben – Die Revolte in unseren Beziehungen
13.11. / 19:30 Uhr / Desi
Die jungen Menschen sehen es bei ihren Eltern: immer mehr Ehen werden geschieden, klassische, romantische Beziehungen gehen oft den Bach runter. Dann lieber gleich friends with benefits. Hört sich ungewohnt an, denn Sex und Freundschaft, das haben wir so gelernt, sollen getrennt bleiben. Aber stehen wir uns damit vielleicht selbst im Weg? Der queere Influencer Ole Liebl hat sich diese Art des Zusammenseins einmal genauer angeschaut, geht auf ihre Konflikte ein und untersucht das utopische Potential: Können wir der romantischen Norm und den Besitzansprüchen vielleicht doch entkommen?
Love Stories
Hannah Conrad
Lilienpalais-Saga
16.11. / 14:30 Uhr / Stadtbibliothek
Die Mitglieder der Seybach-Familie leben in einer Adelswelt wie man sie sonst nur von Netflix kennt: Bälle, Reifröcke, aber auch Kultur und Politik spielen eine Rolle. Wir befinden uns in München der 1820er-Jahre. Johanna, Maximilian und Isabella kämpfen gegen die starren Regeln der Gesellschaft, in die sie hineingeboren wurden. Vier Autorinnen verbergen sich tatsächlich hinter dem Pseudonym Hannah Conrad, an diesem Tag wird Frieda Bergmann zu Gast sein.
Lesung mit Zeitzeuginnengespräch und Musik
Roman Knižka, Edith Erbrich
Ghetto Theresienstadt
17.11. / 11:00 Uhr / E-Werk
Theresienstadt, von den Nazis als Ghetto bezeichnet, um einen langen Aufenthalt zu suggerieren, war vielmehr ein Sammel- und Durchgangslager im System der Judenvernichtung und wird heute auch als KZ bezeichnet. Über 30.000 Menschen starben im Lager Theresienstadt. Das Programm des Schauspielers Roman Knižka zusammen mit dem Bläserquintett OPUS 45 (Musiker:innen der Staatsoper Hamburg und Beethoven Orchester Bonn) hält die Erinnerung an die Menschen, die den Grausamkeiten der Nazis an diesem Ort ausgesetzt waren, wach.
Knižka liest aus Werken und Erinnerungen mit Bezug zu Theresienstadt, OPUS 45 spielen unter anderem Werke von Pavel Haas und Viktor Ullman (beide ermordet in Auschwitz). Im Anschluss teilt Edith Erbrich, die als Kind in Theresienstadt war, ihre Erinnerungen.
Lesung
Asha Hedayati
Die Stille Gewalt
26.11. / 19:00 Uhr / E-Werk
Jede vierte Frau in Deutschland ist einmal in ihrem Leben von Gewalt in ihrer Partnerschaft betroffen. Heißt, jede:r von uns hat mit hoher Wahrscheinlichkeit sowohl Opfer als auch Täter in seinem/ihren Bekanntenkreis.
Asha Hedayati ist Anwältin für Familienrecht und weiß daher, dass staatliche Strukturen nicht nur unzureichenden Schutz bieten, sondern auch Bestandteil eines gewaltvollen Systems sind. In ihrem Buch Die stille Gewalt beschreibt Hedayati dieses System und zeigt auf, was sich ändern muss, damit staatliche Institutionen den Schutz bieten, den sie leisten sollten.
Lesung + Musik
Marion Voigt
Verheißung und Dekadenz
27.11. / 19:00 Uhr / KUNO
Die in Nürnberg und weit darüber hinaus vor allem als Frau hinter den Büchern, als Lektorin nämlich, bekannte und geschätzte Marion Voigt hat sich in ihrem in diesem Jahr (curt berichtete) erschienenen eigenem Buch einem besonderen Phänomen des 19. Jahrhunderts
gewidmet: Die Liebe der großen russischsprachigen Erzähler zur Stadt Baden-Baden. Turgenjew, Dostojewski, Gontscharow, Gogol sie alle und noch mehr von ihrer Art kamen in die Kurstadt im Schwarzwald, um zu spielen, zu netzwerken und zu streiten – auch über Themen, die heute wieder hochaktuell sind. Voigt erzählt von dieser Zeit in sieben Begegnungen. Bei ihrer Lesung im Kuno wird Heinrich Hartl am Klavier sie mit russischen Volksliedern und Improvisationen begleiten.
Lesung + Gespräch
Sophia Fritz
Toxische Weiblichkeit
28.11. / 19:00 Uhr / Bildungszentrum
Sophia Fritz trat bisher vor allem als Romanautorin (Steine schmeißen, Kork) in Erscheinung. Nun ist ein Essay erschienen, der auch eine persönliche Sebstbefragung ist: Warum lächeln wir, Frauen, manchmal, obwohl wir lieber streiten möchten? Warum setzen wir uns vordergründig für Feminismus ein, haben aber Schwierigkeiten, anderen Frauen zu vertrauen? Was lauert da in uns, das wir immer wieder gegen uns selbst und andere Frauen richten? Eine Toxische Weiblichkeit?
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