Theater im August und September

1. AUGUST 2024 - 30. SEPTEMBER 2024, NÜ/FÜ/ER

#Gostner Hoftheater, #Staatstheater, #Stadttheater Fürth, #Tafelhalle, #Theater, #Theater Erlangen

SOMMERPAUSE AM STAATSTHEATER:  
VORFREUDE AUF DEN SPIELZEIT-AUFTAKT
Der Sommer hat dieses Jahr mit viel Verspätung endlich auch 's Frankenland besonnt und das Staatstheater Nürnberg in die wohlverdiente Sommerpause begleitet. Wer nun allerdings nur Faulenzen und Ruhe vermuten mag, der irrt sich gewaltig. Statt Stillstand läuft hinter den Kulissen des ehrwürdigen Hauses nämlich bereits alles auf Hochtouren, um die kommende Spielzeit vorzubereiten. Der September verspricht heiß zu werden, wenn nicht wegen spätsommerlicher Temperaturen, dann zumindest auf dem Bühnenparkett.

Gleich zu Beginn der neuen Saison, am 15. September, können sich Fans der Johann-Strauß-Operette DIE FLEDERMAUS nämlich über deren Wiederaufnahme in den Spielplan freuen. Auch das Schauspiel MARIA vom englischen Sozialdramatiker Simon Stephens findet erneut ins Programmheft. Ein zeitgenössisches Stück über Zartheit, Selbstbestimmung und Frausein im 21. Jahrhundert mit eigens kreierten Kompositionen von Schauspielmusikerin Vera Mohrs. Erstmals wieder aufgeführt am 20. September. 

So richtig begrüßt und gefeiert wird der Spielzeitbeginn 24/25 dann allerdings tags darauf, wenn das THEATERFEST am 22. September mit kunterbuntem Familienprogramm und Blicken hinter die Kulissen ins – und vor allem auch vor das Theater lockt! Staatsintendant Prof. Jens-Daniel Herzog gibt sich gemeinsam mit dem Opernchor die Ehre, um die Saison ab 13 Uhr am Richard-Wagner-Platz feierlich zu besingen. Am Vorplatz dürfen obendrein gemeinsam mit professionellen Bühnenmaler:innen überformatige Bilder gestaltet werden, während das Instrumentenkarussell der Staatsphilharmonie Nürnberg zum Ausprobieren und Mitmachen lädt. Überdies gibt es meisterlich begleitetes Ballett-Training, eine offene Chorprobe mit Chordirektor Tarmo Vaask, Kostümversteigerungen sowie zahlreiche weitere Mitmachaktionen. Das wohl größte Highlight aber liefert die abendliche Spielzeitvorschau, die mit Roxy Rued und den Spartenleiter:innen Ausschnitte aus dem künftigen Programm verrät. Mehr Infos zum gesamten Feierspektakel sind freilich auch auf der Website des Staatstheaters zu finden. 

Wie bereits vor der Sommerpause prognostiziert: Die Künste ruhen nur kurz und die Spielzeitvorschau 24/25 gibt schon jetzt das Fulminante preis: Knapp 30 Premieren, mehr als 60 Konzerte und diverse Kultproduktionen aus einem facettenreichen Repertoire sind zur kommenden Saison in Bayerns größtem Mehrspartenhaus geboten. Versüßen wir uns also doch die Wartezeit schon mal mit ein paar Klicks durchs digitale Theater-Line-up und sichern uns die besten Plätze. Die Vorfreude ist riesig! 

GOSTNER HOFTHEATER
Im September kehrt das Gostner Hoftheater aus der Spielzeitpause zurück und serviert die erste Inszenierung direkt mit hauseigener Regie von Laurent Gröflin. Zusammen mit seinem Ensemble, bestehend aus Matthias Eberle, Richard Henschel, Johanna Steinhauser und Thomas Witte, erkundet er in WILHELM TELL (nach Friedrich Schiller) den Gründungsmythos des schönen Landes, das wir heute als Schweiz kennen. Premiere ist am 19. September und das Stück ist bis zum 12. Oktober im Gostner zu sehen. 
Der originale Text von Friedrich Schiller erzählt die Geschichte von Wilhelm Tell, der unfreiwilligen Symbolfigur des Widerstands der Schweizer Kantone gegen die Habsburgische Herrschaft. Eine Rolle, in die der Titelheld hineinrutscht, schlicht weil er einen Hut auf einer Stange übersieht. 
Diesem Mythos, der seit seiner Entstehung im 15. Jahrhundert von verschiedensten Seiten vereinnahmt und neu erzählt wurde, nähert sich der gebürtige Schweizer Gröflin mit einem verhältnismäßig kleinen Ensemble, nimmt ihn nach allen Regeln der Kunst auseinander und setzt ihn neu zusammen. Ein ganz schön großes Vorhaben. Für Laurent Gröflin aber eine persönliche Spezialität, denn seit jeher inszeniert er auf der Gostner Bühne große Stoffe mit kleiner Besetzung, aber sehr großer Freude am Spiel. 

Vor einem Jahr bereits hatte Gröflin Shakespeares ebenfalls personalintensiven KÖNIG JOHANN auf die Gostner-Bühne gebracht, ebenfalls mit nur vier Spieler*innen. Zwei bekannte Gesichter entdeckt man da wieder: Thomas Witte war bis zum Sommer das feste Ensemble des Gostners und kehrt für die Produktion aus dem Ruhestand zurück, Johanna Steinhauser ist seine Nachfolgerin. Die beiden standen schon in zahlreichen Produktionen gemeinsam auf der Bühne. 

Auf der Bühne von WILHELM TELL passiert also mehr als ein Theaterstück. Auf der Bühne wird auch die metaphorische Fackel des Ein-Mann-, jetzt Ein-Frau-Ensembles, von Thomas Witte zu Johanna Steinhauser weitergereicht. Ein großer Schritt für das Theater, dessen Ensemble seit Jahrzehnten nur aus Thomas Witte bestand. Witte wurde jedoch Ende der letzten Spielzeit in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet und die Stelle wurde frei. 

Eine neue Besetzung war schnell gefunden und wird für treue Besucher*innen des Gostners keine große Überraschung sein. Denn Steinhauser ist ebenfalls seit Jahren immer wieder auf der Gostner Bühne zu sehen. Ob in zahlreichen Inszenierungen auf der Saal-Bühne des Theaters, oder in den letzten Jahren auch auf der LOFT-Bühne in der Keller-Kneipe des Theaterhauses. Dort produziert, inszeniert und spielt Johanna Steinhauser gemeinsam mit anderen, dem Theater verbundenen Kreativen, die Gostner-Soap. Ein semi-improvisiertes Format, das sich an kitschigen Fernseh-Soaps orientiert und seit seiner Kreation das Publikum mit viel Witz und Spaß begeistert. In der kommenden Spielzeit können sich Besucher*innen also freuen, noch mehr von der Schauspielerin zu sehen. 
Für das Gostner Hoftheater ist das der nächste Schritt in einem Generationenwechsel, der seit einigen Jahren im Theater über die Bühne läuft. Dieses Mal sogar wortwörtlich. 
 

 
STADTTHEATER FÜRTH
Der Sommer sorgt auch in unserer Lieblingsnachbarstadt Fürth erst mal für zugezogene Vorhänge. Doch nur weil die Bühnenlichter aus bleiben, heißt das noch lange nicht, dass die Theaterwelt nichts ausheckt. Die Vorbereitungen auf die neue Spielzeit sind längst in vollem Gange! Wieder los gehts am 22. September. Und zwar mit einem fulminanten Theaterfest, das dieses Jahr ein ganz besonderes zu werden verspricht: Die neue Intendantin Dr. Silvia Stolz feiert nämlich ab 13 Uhr auf dem Vorplatz ihren Spielzeit-Einstand, gemeinsam mit regionalen Bands, kulinarischen Genüssen und tollen Kinderaktionen. Wer will, kann außerdem das Theater erkunden, Musical-Hauptdarsteller Denis Riffel die Hand schütteln oder schon mal musikalische Eindrücke zum Musical DEAR EVAN HANSEN sammeln. Obendrein serviert das hiesige Ensemble ein paar literarische Appetithäppchen der bevorstehenden Schauspiel-Produktionen. Der Party-Höhepunkt steht übrigens auch schon fest: Die Premiere von STATE OF THE UNION – EINE EHE IN ZEHN SITZUNGEN des britischen Kultautors Nick Hornby. Very komisch. Very british!

THEATER ERLANGEN
Alles auf Anfang heißt’s im Erlanger Markgrafentheater, wenn im Oktober dort endlich wieder die Bühnenvorhänge aufgezogen werden. Dann nämlich sind der neue Intendant Jonas Knecht und sein Team für die bevorstehende Spielzeit 24/25 verantwortlich. Und weil eben alles noch so jungfräulich aufregend ist, gibts obendrein gleich einen neuen Namen: Unter SCHAUSPIEL ERLANGEN geht das frisch kultivierte Programm künftig an den Start. Am 12.10. werden die Veränderungen gebührlich gefeiert, und zwar bei der LANGEN THEATERNACHT mit offenen Türen, Kinderbastelstationen, Lesungen und allerhand Mitmachaktionen. Sowohl die Künstler:innen als auch Technikverantwortliche schenken euch Einblicke hinter Theaterkulissen, bis die Party mit Performances und Open End ihren Höhepunkt erreicht. Bevor die Fete steigt, ist allerdings noch ein gutes Weilchen Sommerpause angesagt. Doch keine Sorge: Karten für die Eröffnungspremiere MEISTER UND MARGARITA am 5.10. können schon jetzt gesichert werden! Hausregisseur Matthias Köhler inszeniert den ikonischen Roman Bulgakows über das Gute, das Böse und die Feigheit als größte aller Sünden. Auf jeden Fall hingehen, denn das gesamte Ensemble wird dabei sein.
 




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