T7 in Anwanden: Wohnzimmer für Kulturelles
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Ein bisschen größer als ein VW-Bus ist dieser Raum schon, der sich T7 nennt, weil er am Taubenweg Haus Nummer 7 liegt. Aber das Bild eines KulturPalasts muss man und Frau wohl korrigieren. Egal, Platz ist in der kleinsten Hütte. Für Kultur allemal. Dass dieses Kultur-Wohnzimmer vor der Haustüre Nürnbergs und Fürth funktioniert, hat es beim Eröffnungswochenende mit LaBrassBanda-Gründer, Echo-Gewinner, Mozarteum-Professor und Tuba-Spötter Andreas Hofmeir (samt Piano-Original Johannes Billich aus Fürth) bewiesen. Menschliche Wärme und juchzende Stimmung im intimen Rahmen. So kann’s weitergehen. So soll’s weitergehen.
Denn der verantwortliche KulturPalast Anwanden, der als Verein seit 25 Jahren ehrenamtlich kleinere und größere Festivals auf dem kulturell gesehen ziemlich flachem Land stemmt (Bela B. war da, Stoppok, Wolfgang Niedecken, Matthias Egersdörfer, Erwin Pelzig, Stephan Eicher, Georg Ringsgwandl, Esther Bejarano, Lara Ermer, Ewald Arenz, Günter Dereth, Barbara Engelhard, Meide Büdel, Sascha Banck, Wolfgang Haffner und Hunderte mehr), will wieder Boden unter die Füße kriegen. Keine Chance dem Long-Covid-Trauma! Es ist Zeit für Experimente.
Bis zum Jahresende planen die Kultur-Maniacs um Andreas Radlmaier denn auch dem provisorischem Domizil Feuerwehrhaus die alte Sachlichkeit auszutreiben. Mit allen Mitteln der Kunst und Kultur. Und des Diskurses, des Workshops, der Überraschung, der Begegnung. Zwischen den Herausforderungen für die Kreativbranche durch die hyperpräsente KI-Zukunft und der nostalgischen Lust, einen Weinberg zu bestellen (die innerhalb des Vereins durchaus ausgeprägt ist) soll es um Toleranz, Horizonte und Energiewende, vielleicht auch Energiewände, gehen. Talentschuppen will das T7 sein, aber auch Begegnungsstätte mit führenden Köpfen verschiedener Szenen.
Die regionale Szene steht dabei immer im Fokus. Ob nun die Schwabacher Autorin und Landtagsabgeordnete der Grünen, bekannt geworden durch den vom ZDF verfilmten Zweiteiler „Die Seelen im Feuer“ die Gedankenverbindung zwischen Scheiterhaufen und Galgen-Symbolik herstellt (19.04.), ob das Nürnberger Kindertheater Mummpitz seinen Kasperl-Knaller „Jazz für Räuber – Gretels großes Abenteuer“ präsentiert (01.06.) oder es zu einer musikalischen Begegnung zwischen dem hochbegabten Duo Sunday Morning Orchestra und notbut-thefrog (10.05.) kommt.
Auch die hochdekorierten Kleingroßkünstler Andreas Rebers (02.06.), als „Abrissbirne auf zwei Beinen“ im Polit-Kabarett gefeiert, und die bekannte Band Zärtlichkeiten mit Freunden (20.04.), die ungekrönten Comedy-Könige aus Riesa, finden sich im Angebot. Und bevor es in die Sommerpause geht, gibt’s noch in der berühmten Sahel-Trockenzone Anwandens erneut ein Hafenfest mit Boat-Bar und Seemannschor. Im Line-up findet sich ein Comeback: The Great Bertholinis, vor kurzem noch die Indie-World-Folk-Indie-Helden der Stadt, planen für den 6. Juli ihr Comeback. Bei freiem Eintritt. Und vollem Lustgewinn.
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Kulturpalast T7
Mehr Infos auf www.kulturpalast-anwanden.de
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