HIP, HIP, HURRA, 10 JAHRE EDEL EXTRA!

5. APRIL 2024 - 7. APRIL 2024, EDEL EXTRA

#Ausstellung, #Edel Extra, #Jubiläum, #Kunst, #Wurst Art

Text von Nadine Zwingel

Der alternative Hotspot der zeitgenössischen Kunstszene, verortet in einer ehemaligen Backstube, feiert doch tatsächlich und klammheimlich sein zehnjähriges Bestehen. Und weil beim Edel Unterstatement einfach zum guten Ton gehört, macht curt dafür umso lauter Brimborium! Herzlichen Glückwunsch dem Verein zur Förderung ästhetischer Prozesse e. V. zu zehn Jahren Kunst- und Kulturengagement vom Allerfeinsten. Bildet die ehrenamtlich geführte Galerie seit ihrer Gründung 2014 quasi den liebevollen Gegenentwurf zu hochkulturellen Etablissements, so hat sie sich inzwischen dennoch – oder geradezu deshalb – zu einem hiesigen entwickelt. Und damit 2020 auch noch den Nürnberger Kulturpreis gewonnen.


Während Liebe, Idee und Idealismus zu einem niederschwelligen, inklusiven Kunstuniversum über all die Jahre gleich blieben, wechselten die ehrenamtlichen Vereinsköpfe umso regelmäßiger. Gelitten haben darunter höchstens Erinnerungen an die Vereinsgeschichte. Weiß das heutige Team darüber quasi gar nix – und denkt dennoch aus Versehen mit Absicht alles ähnlich wie der Vorstand der allerersten Stunde: 

„Eine Welt, in der 2014 das Ziel war, uns mit Edel Extra auf den Weg zu machen – und ich streite es dem Verein jetzt genauso wenig ab wie in Zukunft und in der Vergangenheit – die maximale Forderung an die Kunst zu stellen: nämlich zu wirken. Unterschiedliche Ideen, sozusagen Binäre, waren immer eine Bereicherung, ein Schritt nach vorne. Sie brachten uns zuverlässig einem vollen Füllhorn mit den verschiedensten Möglichkeiten der Bewegung näher. Und dennoch ist es müßig, über die falschen Abzweige zu streiten, genauso wie es kleinlich wäre bei den richtigen.“ 
(Bernd Pflaum alias Bird Berlin, Gründungsvorstand 2014) 

„Seit ich im Edel dabei bin, befindet sich der Verein in einem dauerhaften fluiden Zustand, der immer wieder alte Aktive verabschiedet und neue Aktive dazu gewinnt. Was allerdings verlässlich gleich bleibt, ist die Möglichkeit für Künstler:innen, sich völlig frei und unabhängig mit ihren Ideen zu entfalten und unsere Räumlichkeiten als das zu nutzen, was sie sein sollen: Spielplatz und Wirkungsort. Und zwar für alle, die Kunst machen, konsumieren oder mitgestalten wollen.“ 
(Chiara Mahlein, Vorständin 2021-2023)

„Laienhaft habe ich mich schon immer für Kunst interessiert, fand aber die Stimmungen in namhaften Galerien oft unangenehm und prätentiös. Im Edel habe ich Barrieren abgebaut und gesehen, wie viele spannende Menschen ihr Herzblut in tolle Arbeiten stecken, die sonst vielleicht seltener Bühne fänden. Das ist eine Kultur, die ich unbedingt weiterentwickeln möchte. Die Hemmschwellen senken und noch mehr Menschen Zugang in eine freie Kunstszene ermöglichen. Eine in der Meinungsvielfalt und Diskurs Platz haben.“ 
(Philipp Böhm, Vorstand seit 2024)
Kunst ist gut. Kunst ist Spiegel. Kunst ist erfundener Realismus mit realistischer Erfindung. Und bringt mitunter so manches Mal auch Mecker:innen, Besserwisser:innen oder singuläre Schwerpunkt-Moralist:innen auf Palme. Trotzdem verbindet sie Blickpunkte zu Blickwinkeln. Schafft Liebe, wo gesehen, schürt Gegenteil, wo persönlich ertappt, offenbart Zeitgeist, verweigert sich der Zensur, legt Zeugnis ab und belebt die Zukunft mit wundervoll buntem Vielfachdenken. Auf zig weitere Jahre Müllnerstraße 22 bitteschön!

Übrigens: So ganz unterm Radar verbringt das Edel Extra sein Jubiläumsjahr dann doch nicht. Der Verein feiert nämlich im Rahmen der Ausstellung THE WURST ART EVER vom 5. bis 7. April, inszeniert durch das dadaistische Wurstkollektiv ein bisschen Prost und Prosa. Gewollt wie zufällig findet am 6. April auch noch das Bierchen & Bühnchen Festival statt, bei dem sich das Edel als Vergnügungsort beteiligt. Außerdem wird es einen Verkauf der Ausstellungswerke auf Spendenbasis geben, dessen Erlös dem Verein Pinkstinks e. V. zugutekommt. Vorbeischauen, Wand aufwursten oder einfach nur mit dem EDEL auf seine EXTRA Eins mit Null anstoßen. 
 
---

Edel Extra – 10 Jahre
5. bis 7. April Ausstellung „THE WURST ART EVER“ 
im Edel Extra, Müllnerstr. 22, Nbg / Gostenhof
Instagram: @edelextra 
Mitmachen beim Vereinsbrimborium? Schreibt an Diese E-Mail Adresse ist gegen Spam Bots geschützt, du musst Javascript aktivieren, damit du sie sehen kannst  




Twitter Facebook Google

#Ausstellung, #Edel Extra, #Jubiläum, #Kunst, #Wurst Art

Vielleicht auch interessant...

ROTE GALERIE. Alle vier bis fünf Wochen gibt es in der ROTEN GALERIE eine neue Ausstellung, oft auch mit politischen Anliegen. Dazwischen jede Menge weitere Veranstaltungen von Konzerten bis zu Diskussionen. Aber im Mittelpunkt: die Menschen und ihre Kunst. Gegen den Krieg gegen die Ukraine, gegen Russland. Gegen Trump. Und dabei immer: für die Kunst und die Kultur. Die Förderung von regionalen Künstler:innen sind besonders im Fokus für die Galerie, so wie Bogi Nagy, Gymmick, Momoshi, D.A.M.N. und so viele andere. Aber auch internationale Gäste sind willkommen – wie 2021 die russische Künstlerin, Regisseurin und LGBTQIA+-Aktivistin Victoria Naraxsa, die ihre Skizzen und Zeichnung ausstellte, die sie malte, als sie in Moskau im Gefängnis saß. Wir haben mit Michael Ziegler geplaudert, dem Vorsitzenden der Karl-Bröger-Gesellschaft. Zu seinem Verein gehört die ROTE GALERIE.  >>
IDYLLEREI. Die Idyllerei-Zentrale, Kunstraum für Menschen mit geistiger Behinderung, zeigt ab 24. Oktober die Arbeiten eines Nürnberger Kultfigur, die manche:r vielleicht über die tolle Doku der Medienwerkstatt kennengelernt hat. Stanley Schulten aka. Mr Wolf. in: Wild and Free – von Wölfen und Autos. Mr Wolf gehört sowohl dem queeren als auch dem autistischen Spektrum an. Mit weiblichen Geschlechtsmerkmalen geboren, identifiziert er sich heute als Mann, häufig aber nicht als Mensch, sondern als Wolfscharakter. Diesen Wolf erweckt er auf Leinwand, in Animationen und vor allem in Comics zum Leben. Momentan arbeitet Schulten an einer zusammenhängenden Geschichte über ein Stiefkind mit Asperger Syndrom: Der Wolf und die Stiefmutter. Lutz Krutein, Leiter der Idyllerei sagt: “Ich habe nie gesehen, dass er an irgendeiner Stelle korrigiert hätte, sondern er hat die Bilder „druckfertig“ im Kopf und zeichnet sofort ins Reine.”

Gelegenheit diesen besonderen Künstler kennenzulernen, bietet ab 24.10. die Ausstellung in der Idyllerei, die auch versucht, der spannenden Frage nachzugehen: Wie kann man etwas werden, was man offensichtlich nicht ist? Vernissage ab 18.30 Uhr. Die Ausstellung läuft bis zum 09.11. und ist den Öffnungszeiten der Idyllerei zu sehen: Do. bis Sa., 14-18 Uhr.

www.idyllerei.de
   >>
AUF AEG. Ein Kunstfestival für all die Kunst, die im tradierten, hochoffiziellen Sektflöten-Betrieb nicht stattfindet. Outsider Art oder Art Brut nennen die Veranstaltenden der Idyllerei das, was vom 31. Mai bis 2. Juni in der Kulturwerkstatt auf AEG gezeigt und stattfinden wird. 
Mit dabei sind natürlich die Künstler:innen aus dem Kunstraum der Lebenshilfe, aber auch viele, viele internationale Gäste.   >>
SASANISIMOVA: Kurznachrichten aus Charkiw
Die Künstlerin Sasha Anisimova versieht ihre Fotografien mit Zeichnungen und kurzen Texten und verbindet somit die beiden künstlerischen Gattungen Fotografie und Grafik. Die literarischen Einlassungen nehmen tagebuchartig auf die Kriegsgeschehnisse vor Ort in Charkiw Bezug und kommentieren sie. Die Charkiwer Künstlerin konnte bereits für die Teilnahme an der Ausstellung FARBE BEKENNEN in der Open-Air-Galerie am Bauzaun der St. Lorenzkirche gewonnen werden. Sashas Bilder sind bewegende Zeitzeugnisse der aktuellen Zustände in Nürnbergs Partnerstadt Charkiw.
Ausstellung im
Defethaus, Nbg, bis 08.10.

OUTPUT
Fotoszene Open-Air geht in eine neue Runde: Im Rahmen der diesjährigen FreiLuftGalerie Fürth zeigt die fotoszene nürnberg e.V.* - forum freier fotografen, wieder Kunst im öffentlichen Raum, diesmal im Stadtpark Fürth. „Not macht erfinderisch“ besagt eine Redewendung, wenn wichtige Dinge fehlen und besondere Ideen vonnöten sind, um dennoch zum Ziel zu kommen. So waren die durch die Corona-Pandemie bedingten Einschränkungen Grund dafür, dass die fotoszene nürnberg e.V.* den öffentlichen Raum für sich und die Fotografie als Präsentationsplattform entdeckt hat. Beginnend mit einer großen Ausstellung anlässlich des Internationales Fotofestival Nürnberg 2021 im Nürnberger Stadtpark, folgte deren Präsentation im Stadtgarten Roth. Der Gedanke, im Freien einen „white cube“ zu installieren, das heißt, ein Ausstellungsforum einzurichten, das den Interessierten in den Weg gestellt ist und ohne Schwellenhemmnis betreten werden kann, führte schließlich zu neun Open-Air-Ausstellungen an einem Bauzaun rund um die St.Lorenzkirche in der Innenstadt Nürnbergs.
Doch das war mal, der Bauzaun steht längst nicht mehr. In der FreiLuftGalerie Fürth sind Arbeiten von James Edward Albright jr., Mile Cindric, Günter Distler, Tim Händel, Stefan Hippel, Steffen Kirschner, Lena Mayer, Jutta Missbach, Rudi Ott und Jens Wegener zu sehen.
Open-Air-Ausstellung im Stadtpark Fürth, noch bis 25.09.

---

fotos zene nürnberg*
www.die-fotoszene.de
Festivalhomepage: www.fotofestivalnuernberg.de


   >>
MUSEUM FüR KOMMUNIKATION. Gamer*innen wissen es: Lara Croft, Super Mario oder der Werwolf im Fantasy-Rollenspiel – Avatare, also steuerbare Figuren, sind wichtige Elemente in digitalen Spielen. Sie tragen zum Erzählen von Geschichten bei, verkörpern verschiedene Identitäten und mit ihnen können Handlungen in der jeweiligen Spielwelt ausgeführt werden.
Noch bis Frühjahr 2023 dreht sich im
Museum für Kommunikation alles um Avatare – in der Ausstellung „WhoAmIWantToBe – Avatare in digitalen Spielen“. Sie entstand in Kooperation mit dem Institut für Theater- und Medienwissenschaft der FAU Erlangen-Nürnberg und präsentiert studentische Arbeiten rund um die virtuellen Personifikationen aus medien- und kulturwissenschaftlicher Sicht. Wir haben uns mit Dr. Peter Podrez, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Theater- und Medienwissenschaft der FAU Erlangen-Nürnberg, und Museumsdirektorin Dr. Annabelle Hornung unterhalten.
 
 >>
NEUES MUSEUM. Marian Wild im Gespräch mit Holger Rieß. Fotos: Instagramer*innen der @igers_nürnberg
Die Gegenwart wirft alte Gewissheiten zunehmend über Bord. Da scheint der „kontroverse Tabubruch“, nämlich Kunst und Design im direkten Gegenüber zu zeigen, im Rückblick tatsächlich recht niedlich. Seit 2020 präsentiert das Neue Museum in seinem Erdgeschoss mit der „Mixed Zone“ eine direkte Mischung aus Kunst und Design, die im Frühjahr 2022 mit der aktuellen Ausstellung „Double Up!“ in die bildgewaltige, zweite Runde ging.  >>
20241201_pfuetze
20241201_Staatstheater
20240801_mfk_PotzBlitz
20241104_curt_XMAS
20241201_Kaweco
20241001_Retterspitz
20241201_Theater_Erlangen
20241201_AFAG_Whiskey
20230703_lighttone
20241201_Literaturpreis
20241118_Ruetter
20240601_ebl
20241220_Cine_Silvester
20241201_Umweltreferat