Lesungen in Februar + März – empfohlen von curt

5. FEBRUAR 2024 - 21. MäRZ 2024, NÜ/FÜ/ER

#Bov Bjerg, #Desi, #E-Werk, #Florian Illies, #Lesungen, #Literatur, #Literaturhaus, #Stadtbibliothek Nürnberg, #Z-Bau

Lesen und lesen lassen – die top Literaturevents der Region.

Lesung + Gespräch
Florian Illies
Zauber der Stille
05.02. / 19.00 Uhr / Literaturhaus
Caspar David Friedrich kennt ihr, das war der mit dem "Wanderer über dem Nebelmeer", Deutschlands bekanntester romantischer Maler. Heute! Zur Lebzeiten sah das ganz anders aus, kennt man ja. 2024 wäre er 250 Jahre alt geworden, was einer der bekanntesten historisch bewanderten Sachbuchautoren Deutschlands, Florian Illies zum Anlass nahm, sich ausführlich dem Leben Friedrichs und seinem Einfluss auf die Nachwelt zu widmen.

Lesung
Jan Stremmel
Drecksarbeit

05.02. / 18.30 Uhr / E-Werk, Erlangen
Im kenianischen Hinterland machen Arbeiterinnen auf einer Rosenfarm Überstunden, weil in Deutschland bald Valentinstag ist. Am Stadtrand von Kalkutta färben Bengalen ohne jede Schutzkleidung Unterhosen für europäische Discounter. Woher wissen wir das? Weil einer dort war. Der Reporter Jan Stremmel offenbart in seinen Texten die Zusammenhänge zwischen unserem bequemen Leben in Europa und der harten Realität in Entwicklungsländern. Zehn davon versammelt das Buch Drecksarbeit. Fünf Jahre lange war Stremmel dafür unterwegs und hat die Hotspots der Auswirkungen unseres globalisierten Konsums besucht.

Gostners SuppKultur #19
Robert Krupar/Sabine Pfeiffer
Arbeit
06.02. / 20.00 Uhr / Gostner Hoftheater
Die SuppKultur holt den jüngsten Prag-Stipendiaten der Stadt Nürnberg ran. Manche kennen ihn als Sänger der wunderbaren Post-Punk-Band schubsen, andere genießen mehr den Literaten und Autor von Büchern wie Die Knittrigen: Die Rede ist natürlich von Robert Krupar aka Krupski, der sich in seinem Schaffen immer wieder im weitesten Sinne mit dem Thema Arbeit auseinandergesetzt hat. Arbeit ist auch die Arbeit der Soziologin Sabine Pfeiffer, die an der FAU lehrt und Gründungsmitglied des Rats der Arbeitswelt des Bundesarbeitsministeriums ist und zuletzt zum Thema Digitalisierung als Distributivkraft veröffentlicht hat. Sie veredelt mit ihrem Vortrag diese Lesung mit Musik & Suppe. Und dann reden wir auch noch drüber!

Lesung + Gespräch
Tobias Rüther
Herrndorf. Eine Biografie

19.02. / 19.00 Uhr / Literaturhaus
In der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur gab es wenige Bücher, die einen solchen nachhaltigen Eindruck hinterlassen haben wie Tschick. Der Autor Wolfgang Herrndorf war, als sein erfolgreichster Roman 2010 erschien, bereits schwer krank. Er starb 2013 im Alter von 48 Jahren. Der FAZ-Journalist Tobias Rüther hat diesem eigenbrötlerischen Autor nun eine einfühlsame Biografie gewidmet. Sidenote: Von ´86 bis ´92 studierte Herrndorf Malerei an der Nürnberger AdbK, wo er mit Kommilitonen und Professorin aneinandergeriet, weil er sich entgegen aller Moden stark an Renaissance und Barock orientierte.  

Spoken Word
Stef
Schwul. Sexy. Depressiv.

23.o2. / 20.00 Uhr / E-Werk, Erlangen
Seit 2014 steht Stef auf den Slambühnen Deutschlands, er slammte im Teamfinale um die Deutsche Meisterschaft und gewann 2022 den hessischen Spoken Word Preis. Seine Themen sind die Queerness und die Depression, das Gefühl in einem Raum voller bärtiger Männer zu sein, die alle schon mit dir geschlafen haben und das Gefühl, nach drei Tagen im Bett von einer manischen Phase herauskatapultiert zu werden. Ein Best-of seiner Bühnentexte versammelt nun das Buch Schwul. Sexy. Depressiv.

Lesung
Kurt Tallert
Spur und Abweg

24.o2. / 19.00 Uhr / E-Werk, Erlangen
Kurt Tallert, 37 Jahre alt, ist landläufig besser bekannt als Retrogott und einer der besten Produzenten und Rapper im deutschen HipHop. Spur und Abweg ist sein literarisches Debüt, in dem er sich mit der Verfolgungsgeschichte seiner eigenen Familie auseinandersetzt. Tallerts Vater war bei der Geburt seines Sohnes 58 Jahre alt und galt den Nazis als Halbjude. Nach der Befreiung wurde Harry Tallert Journalist und Mitglied des Bundestags und blieb dennoch sein Leben lang auf der Suche nach seinem Platz. Kurt Tallert erzählt die Geschichte seines Vaters – und seine eigene.

Lesung + Gespräch
Andreas Brandhorst
Infinitia

01.03. / 19.30 Uhr / Stadtbibliothek Nbg
Einer der bekanntesten deutschsprachigen Science-Fiction-Autoren kommt zur Premierenlesung seines neuen Romans nach Nürnberg. AInfinitia erzählt von einer Erde, auf der nur noch 499 Menschen leben. Einer von ihnen ist Korian, der vom Cluster der Maschinen den Auftrag erhält, sich im Stream von Parallelwelten auf die Suche nach dem unbeherrschbaren Ort Infinitia zu machen. Brandhorst ist im Rahmen der Themenwelt Astronomie zu Gast und wird auch über sein Schreiben, das Universum und außerirdisches Leben plaudern.

Lesung + Gespräch
Teresa Reichl
Muss ich das gelesen haben?

05.03. / 20.00 Uhr / E-Werk, Erlangen
Als Slam-Poetin wurde Reichl bekannt, es folgten ein vielbeachtetes Kabarett-Solo-Programm, diverse Fernsehauftritte und ein Buch, in dem Reichl so richtig die studierte Germanistin raushängen lässt: Muss ich das lesen? ist die Attacke auf den altehrwürdigen Kulturkanon und all die angestaubten Leselisten, auf die wir die ganze Zeit gewartet haben. Reichl fragt, warum eigentlich nur eine Perspektive zum Klassiker taugen soll, die männliche nämlich. Und sie schreibt die Geschichte um und einen neuen, feministischen Kanon. Denn: Es gibt sie, die Bücher, die andere Blickwinkel möglich machen. Das ist eine gute Nachricht, hier kommt noch eine: Die Lesung moderiert Kathi Mock, unsere Fachfrau und Kolumnistin für Poetry Slam, weil selbst Slammerin. Beste!

Lesung
Julia Korbik
Schwestern – Die Macht des Kollektivs

06.03. / 19.30 Uhr / Z-Bau
Ob #metoo oder die Proteste im Iran: In den letzten Jahren gab es zahlreiche Anlässe, bei denen Frauen füreinander eintraten. Ein Prinzip, das schon die Feminist:innen der 1970er-Jahre propagierten – nicht umsonst lautete einer ihrer bekanntesten Slogans: Sisterhood is powerful! Aber Schwesterlichkeit ist mehr als Networking, mehr als weibliche Solidarität. Es ist eine politische Praxis. Julia Korbik setzt sich mit dem Prinzip der Schwesterlichkeit auseinander, will verstehen, wie sie aussehen kann – und was sie verhindert. Sie hinterfragt den Feminismus der letzten Jahre und erforscht dieses Thema anhand persönlicher Anekdoten, Beispiele aus Literatur, Popkultur, Geschichte und Gesellschaft inspirierend, nuanciert und neugierig.

Lesung + Gespräch
Ursula März
Verfehlungen und Verbrechen

06.03. / 19.00 Uhr / Literaturhaus
Die aus Herzogenaurach stammende Journalistin arbeitet seit den 90er-Jahren u.a. als Gerichtsreporterin in Berlin, vor allem für die Zeit. In ihrem jüngsten Buch schaut sie noch einmal auf ihre persönliche Fallsammlung – auf Milieugeschichten, Einzelschicksale und die gesellschaftlichen Verhältnisse, die Kriminalität begünstigen.

Lesung
Lisa Frischemeier
I See Vulvas Everywhere

09.03. / 20.00 Uhr / E-Werk, Erlangen
Der Pimmel, äh, Phallus, der war schon immer überall – auf Schulbänke gekritzelt, in der Natur, Stichwort Kaktus, in der Architektur ... Die Vulva als Form ist neu in der öffentlichen Wahrnehmung. In den sozialen Medien findet sich mittlerweile eine Sammlung gemalter Vulva-Porträts, in Workshops entstehen Gipsabdrücke der eigenen Vulva und bei etsy findet man sie als Kerzen, Seifen, Salzstreuer. Die Normalisierung des weiblichen Geschlechts, findet die Stand-up-Comedienne Frischemeier.

Lesung + Gespräch
Bov Bjerg
Der Vorweiner

11.03. / 19.00 Uhr / Literaturhaus
Wie sieht eigentlich die (nahe) Zukunft aus? Kein Schnee und wenig Regen, ständige Überwachung und die KI regelt das Leben. So stellt sie sich der Bjerg vor. In Der Vorweiner erzählt er von einer Mutter und ihrer Tochter, die in dieser Zukunft mit dem Tod des Mannes bzw. Vaters umgehen müssen. Die Tochter bewältigt das mit Hilfe des Trauergastarbeiters Jan, denn echte Tränen bringen Prestige.

Lesung + Gespräch
Christine Thürmer
Wander Woman – Die meistgewanderte Frau der Welt

26.03. / 20.00 Uhr / E-Werk, Erlangen
Die in Forchheim geborene Thürmer machte nach ihrem Studium richtig Karriere, als Managerin. Sport hingegen war nicht so ihr Ding. 2004 änderte sich das: in einer unfreiwilligen Berufspause machte sie ihre erste Langstreckenwanderung. Und kam sozusagen nie zurück, 2007 hängte sie ihren Job an den Nagel. So wurde sie zur "meistgewanderten Frau der Welt", die über 60.000 Kilometer zu Fuß zurückgelegt und vier Bücher darüber geschrieben hat.

Lesung
Gereon Klug
Die Nachteile von Menschen

20.03. / 19.30 Uhr / Desi
Klug hat schon zwei Mal einen Schallplattenladen geführt, ein Label mit Studio Braun gegründet, den Deichkind-Song "Leider geil" erfunden und unzählige Kolumnen für die Zeit, aber auch Titanic geschrieben. Die Nachteile von Menschen versammelt sämtliche Zeit-Kolumnen plus einige unveröffentlichte Texte. Sie tragen Titel wie "Sängerkrieg der Blasehasen", "Feelingsgefühle" oder "Nach seinem 7. Platz in den deutschen Charts: Was DJ Koze als nächstes schafft" – und das klingt doch alles insgesamt mehr als nur vielversprechend!

Lesung + Gespräch
Marion Poschmann
Laubwerk und Nimbus

21.03. / 19.00 Uhr / Literaturhaus
Die Erzählerin und Lyrikerin gilt als eine der deutschsprachigen Meisterinnen im sogenannten "Nature Writing", das in der hiesigen Literatur immer mehr an Bedeutung gewinnt. Auch der Fürther Kulturpreisträger Leonhard F. Seidl widmet sich gern und ausgiebig diesem Genre. Er spricht mit Poschmann über Naturerfahrungen, über Stadtbäume und Herbstlaub und liest aus ihren Essays und Gedichten. Poschmann ist Preisträgerin des ersten Deutschen Preises für Nature Writing 2017.




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