curt lacht: Comedy und Kabarett
#Burgtheater, #Comedy, #E-Werk, #Kabarett, #lachen, #Theater fifty fifty
Kolumne von Tommy Wurm
Vor- und achweihnachtliche Belustigung in den so ziemlich unlustigsten Zeiten seit langem. Wir alle brauchen das – glaubt’s mir.
Nightwash Live
14. Dezember / E-Werk Erlangen
Das Comedy-Format Nightwash wird seit 2001 wöchentlich im Fernsehprogramm ausgestrahlt. Der Namen hat es von seinem ersten Austragungsort, einem Waschsalon im Belgischen Viertel in Köln.
Seit jeher hat sich Nightwash der Nachwuchsförderung verschrieben. Die Karrieren von Hennes Bender, Heinz Gröning aber auch Mario Barth hätte es unter Umständen ohne Nightwash gar nicht gegeben. Jetzt geht die Reihe auf Tour und macht Halt im E-Werk. Die Bühne werden sich Christin Jugsch, Jonas Greiner, Serdar Karibik und Lukas Wandke Mod teilen. Mal sehen, für wen dies das Sprungbrett zum Ruhm wird.
Daniel Wolfson
In da Club
17. Dezember / Gutmann Nürnberg
Lange Zeit war Comedy in Deutschland so ein Ding, das vor allem aus Köln kam. Die Witze oft anzüglich oder flach und über Jahrzehnte gefühlt immer die gleichen Gesichter. Im Moment tut sich da viel. Berlin scheint hier gerade ein Hotspot für “neue“ Comedy zu werden. Die ist jung und frisch, oft auch wunderbar unverkrampft und sehr selbstbewusst. Daniel Wolfson ist ein gutes Beispiel für diese neue Comedy, die hoffentlich auch neues Publikum anzieht. Ich find’s nicht schlecht, besonders weil man DJ Khaled-Witze nicht so oft hört.
Mathias Tretter
Nachgetrettert, der satirische Jahresrückblick
3. Januar / Theater Fifty Fifty Erlangen
Mathias Tretter kommt aus Würzburg und hat es bisher nicht geschafft, seinen 90er Jahre Oasis-Scheitel abzulegen. Ansonsten ist er eine Kabarett-Institution. Seit Jahren tingelt er von den großen TV-Kabarettformaten über die großen bis hin zu den Kleinkunstbühnen der Republik und schenkt uns seine meist klugen Ansichten zum aktuellen Geschehen. Darum ist es unstrittig, dass ein Jahresrückblick aus seiner Feder bzw. seinem Mund auf jeden Fall ausreichend Salz in alles relevanten Wunden streuen wird und dazu auch ganz sicher sehr unterhaltsam gerät.
Comedy Mix
4. Januar, Kulturwerkstatt auf AEG Nürnberg
Der Comedy Mix findet statt und die Künstler: innen-Auswahl scheint sich wieder mal zu ziehen. Egal. Es wird gut. Der Eintritt ist auch immer noch frei und der Spendenhut geht um. Ich sag mal: Mit Klimpergeld sollte man gar nicht erst anfangen, den auch die Kunsttreibenden bekommen Rechnungen. Also immer her mit den Scheinen.
Franziska Wanninger
Für mich soll’s rote Rosen hageln
7. Januar / Rote Bühne Nürnberg
Die Franzi aus Bayern wollte eigentlich Schauspielerin werden und ist dafür sogar zum Studieren nach Amerika gezogen. Dann hat sie sich aber daran erinnert, dass sie ihre Zulassungsarbeit für ihr Lehramtstudium über Gerhard Polt schrieb und die Würfel waren gefallen. Bayerische Comedy, immer lustig und ohne stereotype Themenauswahl. Macht Spaß.
Nils Heinrich
Junger Gebrauchter
19. Januar / Burgtheater Nürnberg
Als Auto wäre er ein junger Gebrauchter. Nils Heinrich ist Komiker, Buchautor und Liedermacher. Sein Programm ist so ein Midlife-Crisis-Ding. Die Tücken der modernen Technik treiben ihn genauso um, wie die Tatsache, dass die, die ihn regieren, alle mittlerweile meist jünger sind als er. Er erklärt uns, warum Männer in dieser Lebensphase so wenig reden und wie kompliziert und undurchsichtig die meisten Regale mit Milchprodukten oder Milchersatzprodukten in den modernen Supermärkten sind.
Klingt jetzt mal gar nicht so spannend, ist aber sehr stilsicher vorgetragen.
Sebastian Rüger
Hätt‘ ich doch ‘ne Diagnose
26. Januar / Burgtheater Nürnberg
Sebastian Rüger ist eine Hälfte des Sensationsduos Ulan & Bator und hat in Böhmermanns Dieter-Nuhr-Parodie den Hauptprotagonisten gegeben. Aber vor allem als Schauspieler ist er seit 25 Jahren in unterschiedlichsten Serien und Filmen zu sehen. Tatort, Pastewka und Marienhof sind schon ganz schön divers zueinander. Sein Soloprogramm ist ein Potpourri aus absurden Episoden, wie man sie aus den Ulan & Bator-Programmen kennt, ein paar Lebensweisheiten samt Beobachtungen, aber auch Wortakrobatik, schlechtes Schlagzeugspiel und Meditation. Ein wunderbares Gesamtes, das auch so genossen werden will.
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