Jazz + Klassik am See: Dass Himmel und Erde erzittern!
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Es gab Jazz am Fluss und es gab Klassik im Westbad, doch das einzig Wahre bleibt doch eigentlich Jazz und Klassik am See,
bzw. Weiher: Zum 20. Jubiläum kehren die Schwesterkonzerte der Erlanger Klassikkultur an ihren eigentlichen Heimatort zurück, den Dechsendorfer Weiher. Jazz am See am 27. Juli, gefolgt von Klassik am See am 29. Juli. Und mit den gewohnt eindrucksvollen Lineups!
Jazz am See
„Stars unter den Sternen“ heißt das Motto des Open-Air-Konzertabends. Ein Glück für das veranstaltende Team, dass Vorstand Torsten Goods selbst kein unbekannter Name in der Szene ist. Goods organisiert nicht nur die zwei Konzerte am See mit, er ist als Gitarrist auch schon seit gut einem Jahrzehnt Bandleader von Sarah Connor. Jetzt holt er die Chefin auf seine Bühne und Sarah Connor wird am Dechsendorfer Weiher ihr einziges Jazzkonzert in dieser Konzertsaison geben!
Die All-Star-Band aus Jan Miserre am Piano und Keyboard, Thomas Stieger am Bass, Rhani Krjia an den Percussions und Felix Lehrmann an den Drums wird dem Popstar einen idealen Groove auf den Leib schneidern. Connor ist aber natürlich nicht die einzige Solistin, über die sich das Erlanger Publikum freut. Mit Randy Brecker kommt ein echter Weltstar des Jazz. Der Trompeter und Flügelhorn-Spieler gehörte in den 70er-Jahren zu den Wegbereitern des Jazzrock.
Mit Nils Landgren spielt an diesem Abend ein weiterer Musiker, den eine langjährige Zusammenarbeit mit Torsten Goods verbindet. Der Schwede tourt seit vielen Jahren in unterschiedlichen Besetzungen um die Welt. Man kennt ihn auch als Mr. Red Horn, denn Landgrens Markenzeichen ist die rote Posaune.
Und zuletzt ein gefeierter Newcomer: Jakob Manz am Saxophon galt früh als Ausnahmetalent, spielte im Bundesjazzorchester und hat sich in den vergangenen Jahren international einen Namen gemacht, unter anderem durch Touren mit Randy Brecker rund um die Welt. Mit seinem Soloprojekt The Jakob Manz Project veröffentlichte er seine erste EP auf dem renommierten Label ACT – und ist dabei erst 22 Jahre alt!
Klassik am See
Der Star des Abends bei der Jubiläumsfeier von Klassik am See heißt Albrecht Meyer und bläst höchst erfolgreich die Oboe. Seit 1922 ist Mayer Solo-Oboist der Berliner Philharmoniker, daneben fand er Zeit, etliche Soloalben aufzunehmen und unter anderem den Klassik Echo zu gewinnen. Und dann ist er auch noch gebürtiger Erlanger, verrückt.
Auf die Bühne am Dechsendorfer Weiher bringt er die Böhmische Kammerphilharmonie Pardubice mit, eines der führenden Orchester Tschechiens. Dirigiert von Meyer eröffnet das Orchester mit dem Konzert für Oboe d’amore und Orchester von J.S. Bach den Abend, gefolgt von der Eroica, Beethovens revolutionärer dritter Symphonie, mit der er, so ein Schüler damals, Himmel und Erde zum Erzittern bringt. Mindestens aber das Publikum.
Der zweite Konzertteil dann findet unter der Leitung von Ronald Scheuer, künstlerischer Leiter von Klassik am See, statt. Er schwingt Arme und/oder Taktstock anlässlich der zweiten Sinfonie von Felix Mendelssohn-Bartholdy. Dazu fusionieren der Philharmonische Chor Herzogenaurach und der Philharmonische Chor Nürnberg zu einem hundertköpfigen Gesangsmonster, das am Ende, unter sternenklaren Himmel ergreifend anheben wird: „Die Nacht ist vergangen!“
Jazz & Klassik am See: Interview mit den Chefs
Torsten Goods, weltweit bekannter und geschätzter Jazzgitarrist, und Veit Kutzer, u.a. Frontman und Sänger der Band JBO, sind die beiden Vorstände und Programmverantwortlichen von Jazz am See und Klassik am See. Wir haben die kreativen Tausendsassas zu den anstehenden Events am Dechsendorfer Weiher, ihre Erfahrungen in der Pandemie und nach dem regionalen Einfluss befragt.
TOMMY: Hallo Torsten, hallo Veit, schön, dass ihr euch Zeit genommen habt. Ihr seid seit dem vergangenen Jahr die neuen Vorstände des Klassikkultur e.V., der Jazz am See und Klassik am See seit 2003 veranstaltet. Wie kam es dazu?
TORSTEN: Ich bin ja schon seit 2014 künstlerischer Leiter bei Jazz am See und mit dem gesamten Festival und dem Verein sehr eng verbunden, jedes Jahr quasi enger. Da war es naheliegend, als die alte Führungsriege den Abschied plante, mich zu fragen. Nachdem wir aber auch neue, frische Leute suchten, schlug ich dann Veit, meinen guten Freund seit 20 Jahren vor. Nach längerer Überlegungszeit und vielen Gesprächen sind wir es dann im November 2021 angegangen.
Bei Torsten ist die Verbindung zu Jazz am See doch recht klar. Veit, wo sind deine Berührungspunkte zum Jazz und vor allem zur Klassik?
VEIT: Ich habe Torsten vor 20 Jahren kennengelernt. Bald darauf waren wir zusammen in New York, wo er mich gefühlt in jeden Jazzclub reingeschleift hat. Ich sag mal so: Da bleibt dann auch was hängen. Was die Klassik betrifft, so kam ich bereits als Kind sehr intensiv damit in Berührung, weil mein Vater ein großer Klassik-Fan und -Kenner war. Später ging ich dann aufs musische Gymnasium in Erlangen. So richtig gefunkt hat es für mich, als ich in den 90ern anfing, klassischen Gesangsunterricht zu nehmen. Da habe ich Schumann- und Schubertlieder für mich entdeckt und auch den Opernkatalog für Bariton durchgearbeitet.
Erzählt doch ein wenig aus der Historie des Festivals.
TORSTEN: 2003 fand das erste Klassik am See statt, das Jan Dinger als Veranstalter und Ronald Scheuer als künstlerischer Leiter ins Leben gerufen hatten. Es fing klein an und wurde von Jahr zu Jahr immer beliebter, größer in Dimensionen, Programm, Publikum und auch der ganze Gastro- und Loungebereich wuchs zusehends. 2014, als Klassik am See bereits groß und etabliert war, fragte mich Jan Dinger dann, ob wir gemeinsam einen interessanten Jazz Abend auf die Beine stellen wollten. Das hat sich dann wiederum auch die nächsten Jahre als Jazz am See etabliert.
Nach welchen Kriterien sucht ihr die Künstler:innen aus?
TORSTEN: Ich würde sagen, es gibt schon eine klare Linie, sowohl in der Klassik, als auch im Jazz, wir gehen nicht in zeitgenössische Richtungen, Avantgarde Jazz, es muss unterhaltsam sein und auch evtl den nicht reinen Klassik- oder Jazzfan ansprechen. Diese wollen wir ja gewinnen! Beim Jazz-Abend sind es natürlich oft auch musikalische Freunde und Weggefährten von mir, aber nicht nur und zwingend. Wir buchen da auch mal Künstler, die einfach gerade angesagt sind. Außerdem versuche ich auch immer alle Geschlechter zu berücksichtigen und beziehe gerne Künstler aus vielen Nationen ein.
Welche Aspekte eurer künstlerischen Tätigkeit helfen euch beim Kuratieren der beiden Festivalformate?
VEIT: Bei mir sind es wohl vor allem die Erfahrungen als geschäftsführender Gesellschafter meiner Band und die Einblicke in Veranstalter- und Agenturtätigkeit.
Gibt es zum 20-jährigen Jubiläum besondere Schmankerl?
VEIT: Ein besonderes „Schmankerl“ ist mit Sicherheit Albrecht Mayer, der als Virtuose an der Oboe weltweit unterwegs ist. Bei uns leitet er außerdem noch das Orchester zu Beethovens „Eroica“ (Sinfonie Nr.3). Im zweiten Teil von Klassik am See 2023 wird Mendelssohn-Bartholdys 2. Sinfonie mit dem Titel „Lobgesang“ aufgeführt – das Orchester und zwei Chöre ergeben hier mit Sicherheit einen beeindruckenden Klangkörper! Ich freu mich drauf!
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Jazz am See
27.07. u.a. mit Sarah Connor, Randy Brecker, Nils Landgren und Torsten Goods.
Klassik am See
29.07. u.a. mit Albrecht Mayer, Philharmonischen Chor Herzogenaurach, Karola Sophia Schmid und Genevieve Tschumi.
Am Dechsendorfer Weiher, nähe Erlangen.
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