Goyo Montero: „Heimat — Das ist der Ballettsaal.“

DIENSTAG, 1. AUGUST 2023, STAATSTHEATER

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Goyo Montero im Interview mit Andreas Radlmaier

Frisch dekoriert mit dem bayerischen Verdienstorden „Pro meritis“ steuert Goyo Montero (47) mit der Retrospektive „Boîte-en-valise“ (13. bis 17. Juli) und der Internationalen Tanz-Gala (21./22. Juli) im Opernhaus ins (ausverkaufte) Grande finale seiner „Jubiläumssaison“. 15 Jahre ist der Madrilene Ballettchef in Nürnberg. Jubiläum hin oder her – eine Ära Montero ist das bislang sicherlich. Medien sprechen respektvoll vom „Nürnberger Ballettwunder“. Das kann man mindestens noch fünf Jahre bewundern. So lange läuft Monteros Vertrag, also bis zum 20. Jubiläum. Andreas Radlmaier sprach mit Montero über seine „Heimat“, den Ballettsaal, seine Oase Nürnberg und Pläne zwischen Hermann Hesses „Steppenwolf“ und der ersten Opern-Inszenierung.

Andreas Radlmaier.: 15 Jahre – das ist ein ganzes Tänzer-Leben. 15 Jahre bist du in Nürnberg. Warum bist du immer noch hier?
GOYO MONTERO: Nürnberg hat mir die Möglichkeit gegeben, eine Compagnie zu leiten. Die entwickelt sich immer weiter. Daher werde ich immer hierbleiben, solange ich spüre, dass es noch Luft nach oben gibt. Ich habe jeden Tag eine große Freude, zu meiner großartigen Gruppe ins Studio zu gehen. Es gibt noch Themen, es gibt noch Ideen, noch Projekte. Warum sollte ich also gehen? Hier ist mein Laboratorium, meine Werkstatt.

A.R.: Aber die könnte ja auch woanders stehen, mit besseren Konditionen. Du gastierst doch von Kuba bis Japan, von Brasilien bis Schweden. 
GOYO MONTERO: Ja, das ist auch gut so. Ich fahre in die Welt, habe auch internationalen Erfolg. Aber ich habe trotzdem hier meine Ruhe, Dinge zu kreieren. Anderswo muss man viel schneller arbeiten, mit Menschen, die man nicht kennt.

A.R.: Aber du könntest das Modell Nürnberg in Stockholm, Zürich oder Tokyo genauso aufbauen. Mit größerem Etat, größerem Ensemble, besseren Trainingsbedingungen.
GOYO MONTERO: Das wird die Zukunft zeigen. Es muss halt auch der passende Ort sein.

A.R.: Den hast du noch nicht gefunden?
GOYO MONTERO: Ich hatte diverse Angebote. Aber entweder wäre ich zu sehr „nur“ Kurator oder Direktor und zu wenig Choreograph gewesen oder die künstlerische Freiheit war nicht gewährleistet. In Nürnberg ist die einzige Begrenzung die Größe von Bühne und Studio, die Anzahl von Tänzern. Das ist z.B. in Monte Carlo nicht das Thema. Aber dort musst du dann ein Programm entdecken, das zum Publikum passt, und kannst nicht einfach deinen künstlerischen Traum durchboxen. Ich mache in der kommenden Saison hier „Steppenwolf“. Das ist ein Wendepunkt, ein Ziel für mich. Könnte ich in einer anderen Stadt so riskant sein? Mit anderen Tänzern? Mit einem anderen Publikum? Wenn es mir hier keinen Spaß mehr macht, werde ich gehen. Aber bis jetzt ist Nürnberg meine Basis.

A.R.: Was haben die Jahre als Nürnberger Ballettdirektor mit dir gemacht?
GOYO MONTERO: Ich habe viele Dinge gelernt. Ich habe auch gelernt, ein besserer Ballettdirektor zu sein, mehr Empathie zu zeigen, besser zu kommunizieren. Ich habe verstanden, dass es nicht nur um meine Vision geht, sondern dass die Tänzer meine Vision unterstützen. Anfangs dachte ich immer: Ich bin Ballettdirektor und mache Dinge aus einem bestimmten Grund, weil ich das so gelernt habe. Die neue Generation von Künstlern braucht mehr Informationen, sie wollen Teil der Entscheidung sein. Sie müssen verstehen: Warum machst du das?

A.R.: Sie sind kritischer?
GOYO MONTERO: Ja, sie brauchen mehr Input. Das ist auch ok. Sie sind ja Künstler und machen das nicht wegen des Geldes oder weil es ein bequemer Beruf ist. Das tut alles weh, wird schlecht bezahlt, die Karriere ist sehr kurz. Daher sind sie da für die Kunst. Das Tänzerdasein ist einfach zu verrückt, zu kompliziert. Es gibt also keinen rationalen Grund, das zu machen. Ich habe in Nürnberg auch gelernt, geduldig zu sein, kleine Schritte zu gehen. Inzwischen bin ich aber auch Vater eines neun Jahre alten Jungen. Ich genieße mittlerweile diese langsame Entwicklung. Du bekommst als Ballettdirektor nicht sofort alles, was du willst. Aber ich bleibe fordernd. Ballett ist die erfolgreichste Sparte im Haus, bleibt aber immer die dritte. Die Reihenfolge ist Oper, Schauspiel, Ballett. Ich bin jedoch Botschafter für meine Kunst. Dafür werde ich immer, immer kämpfen.

A.R.: Nochmals zu deiner Rolle als Dolmetscher deiner eigenen Vision. Steigt dann die Ausdruckskraft der Compagnie deiner Meinung nach mit deiner Fähigkeit des Erklärens?
GOYO MONTERO: Na klar. In dem Moment, wo sie verstehen, worum es geht. Du brauchst ja die künstlerische Vision, die Intensität, den Fokus, die Kraft. Jeder Choreograph, der nach Nürnberg kommt, findet diese Intensität, diesen Fokus unglaublich. Sol Léon vom Nederlands Dans Theater, der besten Compagnie aller Zeiten, war vor elf Jahren hier, hat die Compagnie gesehen, meine Proben, die Vorstellung und danach gesagt, sie habe noch nie solch eine Compagnie gesehen, die so divers und fokussiert ist. An dieser Richtung arbeiten wir jeden Tag.

A.R.: Du hattest vorhin Monte Carlo erwähnt, wo du gerade  Premiere hattest. Hast du den Eindruck, dass man inzwischen auf Nürnberg als Ballett-Standort reagiert?
GOYO MONTERO: Nürnberg ist eine Elite-Compagnie! Gäste glauben oft nicht, wie klein unser Ballettsaal ist, unter welchen Konditionen wir hier arbeiten. Denn unser Name ist groß, Nürnberg ist fest verankert auf der internationalen Landkarte für zeitgenössischen Tanz. Viele Mitglieder von tollen Compagnien wollen zu uns, obwohl sie bei uns viel weniger Geld verdienen, weil sie mit mir, unserem Repertoire, unserer Truppe arbeiten wollen. Ich habe als Tänzer viel bewegt. Aber wenn du eine Compagnie findest, in der du dich wohlfühlst, solltest du bleiben.

A.R.: Erwidert Nürnberg dieses Wohlgefühl?
GOYO MONTERO: Nürnberg ist inzwischen eine Tanz-Stadt. Das ist unglaublich. In Deutschland sind Städte wie Nürnberg mit einer so großen Zuschauerkulisse nicht selbstverständlich. Ich habe in der Deutschen Oper Berlin öfters auch nur vor 100 Zuschauern getanzt. Nürnberg verwundert mich immer wieder.

A.R.: Man hört immer wieder, dass Theatermenschen in einer eigenen Blase unterwegs sind, aufgrund des speziellen Arbeitsrhythmus an Theatern. Tagsüber Proben, abends Aufführungen. War es bei dir anders?
GOYO MONTERO: Mein Sohn hat mir den Weg in die Stadt geöffnet. Durch andere Eltern, durch die Schule, die Familie. Ich war als Kind ziemlich introvertiert. Ich wollte einfach lesen, lesen, lesen. Ich wollte nicht spielen mit anderen, ich war schüchtern. Ich habe gelernt zu arbeiten und diesen Charakterzug nicht zu zeigen. Ich bin jemand, der immer noch mit einem Buch oder einem Film zufrieden ist. Menschenmengen mag ich nicht. Ich bin ein ruhiger Mensch, einer, der nach innen schaut. Aber ich habe gelernt, in die Stadt zu gehen, ich habe viele Freunde in der Zwischenzeit, ich genieße Nürnberg mehr und mehr. Die tollen Sachen, die Ruhe, gerade für Kinder. Es gibt viel Grün, alles ist schnell erreichbar. Es ist bequem zu arbeiten. Für mich ist das, wenn ich von Gastspielen zurückkehre, wie eine Oase. Ich tanke Energie, bei meiner Compagnie, bei meiner Familie und habe nach einigen Monaten dann wieder Lust nach draußen zu gehen. Es gab Phasen, da dachte ich, Nürnberg ist zu klein. Das hat sich geändert.

A.R.: Hast du am Ende so etwas wie Heimatgefühle?
GOYO MONTERO: Ein bisschen. Natürlich ist meine Heimat Spanien, wo meine Familie auch lebt. Aber Madrid ist Hektik, zu groß. Zu viele Autos, zu viel Lärm.

A.R.: Du hast mit 33 Jahren hier als Ballettdirektor angefangen. Hättest du dir vor 15 Jahren vorstellen können, dass du in einer mittelgroßen Stadt Nürnberg – mit allen Schattenseiten dieser Größe – heimisch wirst?
GOYO MONTERO: Ich habe damals keine Wohnung gekauft, kein Haus, weil ich nicht wusste, wie lange ich bleibe. Am Anfang wollte mir der damalige Intendant Peter Theiler einen Fünfjahresvertrag geben. Ich habe gesagt: Nein, ich unterschreibe nur für drei Jahre, weil ich nicht weiß, ob ich den Job ausfüllen kann und mich wohlfühle. Theiler hat gelacht. Jetzt sind 15 Jahre vergangen, so schnell. Es war auch die richtige Entscheidung. Ich folge meiner Kunst. Ohne die würde ich nicht glücklich sein. Ich bin ein Ballettdirektor, der seine Compagnie braucht. Hier habe ich diese Möglichkeit. Heimat ist – das klingt jetzt ein bisschen verrückt – letztendlich der Ballettsaal. Egal in welcher Stadt. Nürnberg ist wunderbar, aber ich habe meine Truppe, um Ideen zu kreieren und meine Familie hat obendrein eine gewisse Sicherheit in jedem Land. Ich könnte sicher nicht in China oder Russland arbeiten oder irgendeinem anderen Land, das Menschenrechte nicht respektiert. Ich liebe zum Beispiel Kuba, aber glaube nicht an das dortige Regierungssystem. 

A.R.: Du hast die Hälfte deines Lebens in Deutschland verbracht. Wie blickst du auf dieses Land?
GOYO MONTERO: Ich besitze die deutsche Nationalität noch nicht. Aber ich werde sie beantragen und wohl auch bekommen. Ich fühle mich mehr deutsch, natürlich fühle ich mich hier unterstützt und verstanden. Als ich die Auszeichnung „pro meritis“ bekommen habe, habe ich mir wieder gedacht: Hier sprechen Politiker über Kultur. Das ist total anders als in Spanien. Dort sprechen Politiker nie über Kultur, nie. Das macht mich wütend. Bundeskanzlerin Merkel hat in der Pandemie versprochen, wir werden die Künstler unterstützen. In Spanien gibt es so viele Künstler und kein Interesse, diese zu unterstützen oder eine langfristige Förder-Strategie zu entwickeln. Deshalb bin ich mir auch nicht sicher, ob ich Deutschland jemals verlasse. 

A.R.: Du blickst also mit Anerkennung auf Deutschland?
GOYO MONTERO: Total. Hier wird meine Kunst verstanden. Es gibt eine tiefere Beziehung zwischen Künstler und Publikum als in anderen Ländern. Dort ist es ein bisschen mehr wie Entertainment. Aber hier ist das etwas Soziales. In Spanien ist Kultur eher etwas für Leute mit Geld. Hier ist Kultur für jeden. Das finde ich großartig.

A.R.: Und es hat dich nie geärgert, dass die Bezahlung der Künstler im Regelfall eher miserabel ist. Ein Bandarbeiter bei Audi oder Bosch würde dafür nicht aufstehen.
GOYO MONTERO: Das ärgert mich, und deshalb spreche ich auch mit jedem Politiker darüber. Natürlich schauen die mich dann etwas von der Seite an. 

A.R.: Mit zwei Stafetten beendest du deine Jubiläums-Saison. Einem Best-of-Abend und Tanz-Galas, die die weite Tanz-Welt einbinden. Beginnen wir mit der Retrospektive „Boîte-en-valise“. Erstaunlicherweise gibst du da acht Gastchoreographen den Vortritt. Es wird also keine Montero-Nabelschau. Warum? 
GOYO MONTERO:  Ich bin stolz, dass wir hier ein Repertoire aufbauen konnten, das mit den großen Compagnien in der Welt mithalten kann. So habe ich mir gedacht, wir machen eine Retrospektive mit zehn, zwölf der besten Choreographen aller Zeiten. Von William Forsythe über Mats Eck bis Nacho Duato. Es ist ein Feuerwerk. Ich werde das dienend, aus der zweiten Reihe, präsentieren. Dafür sind wir jetzt bereit. Nach zehn Jahren war es noch mehr ein Ich-Ich-Ich. Jetzt gilt alles der Compagnie. Und ich knüpfe den roten Faden, mit Chopin als Sprungbrett. Am Anfang bin ich allein, am Ende sind es 24 Leute auf der Bühne. Will heißen: Ich bin nicht mehr allein, ich habe mein Gleichgewicht gefunden. Das wird sehr emotional. Es ist auch ein Geschenk an meine Compagnie: Sie hat damit die Möglichkeit, diese Meisterchoreographien, lauter kleine Polaroids, nochmals aufzuführen. Das wird eine Tour de force, das sind alles Highlights, tolle Momente aus den Stücken.

A.R.: Sind diese acht Ausschnitte auch dann das Beste, was dir in deinen Nürnberger Jahren begegnet ist?
GOYO MONTERO: Vieles davon. Natürlich mischt sich da auch Stolz darunter, dass diese berühmten Choreographen hier in Nürnberg mit uns gearbeitet haben. Zuerst wegen mir und meiner Hartnäckigkeit, nachher wegen der Compagnie.

A.R.: Hinter dir liegen bislang 23 Nürnberger Uraufführungen. Gibt es da einen persönlichen Favoriten?
GOYO MONTERO: Es sind alles meine Kinder, meine Familie. Ich sehe an einem alten Stück die Schwäche – und die Stärke. Aber natürlich habe ich Lieblingsstücke, die mehr von meiner Person, von meinem Leben verraten. Bis hin zu „Goldberg“. Das ist ein Portrait meiner Liebe zu Bach und den Tanz. Auch „Don Quijote“, „Traum der Vernunft“ sind Marksteine meiner Entwicklung, wie Perioden bei einem Maler. Jetzt komme ich gerade in eine neue Periode. Mal sehen.

A.R.: Bei der Internationalen Tanz-Gala ab 21. Juli geht es auch um Renommee. Da reisen Solistinnen und Solisten aus sechs Ländern von Zürich bis Stockholm an. Gilt da auch das Prinzip, dass der importierte Ruhm deiner Compagnie hilft?
GOYO MONTERO: Auch das ist ein Geschenk an die Compagnie: Sie tanzen mit großen Stars der Szene. Das wirkt wie ein Push. Fürs Publikum ist das die Gelegenheit, klassisches Ballett zu sehen. Unsere Compagnie ist ja nicht so groß, dass wir parallel auch klassisches Ballett anbieten könnten. 

A.R.: Die Gala konzentriert sich also auf klassisches Ballett?
GOYO MONTERO: Klassisches Ballett, neoklassisches Ballett, ein bisschen zeitgenössischer Tanz. Ich versuche ein Programm zusammenzustellen, das man hier selten erleben kann. 

A.R.: Du hast die Premiere von Hermann Hesseses „Steppenwolf“ bereits im September erwähnt. Wie kommst du auf solche Vorlagen, intuitiv?
GOYO MONTERO: Ja, aus dem Bauch heraus. Ich habe den Roman das erste Mal mit dreizehn Jahren gelesen. Als romantischer Junge, der sich mit der Hauptfigur Harry Haller identifiziert. Wenn du das mit 44 Jahren wieder liest, wenn du so alt bist wie Harry Haller im Buch, der Selbstmordgedanken hat. Dann denkst du neu darüber nach. Weil du auch merkst, wie prätentiös, auch rassistisch Hesse manchmal ist. Aber das Buch stellt wichtige Fragen. Für mich die erste: Was ist Kunst? Da stellte sich für meine eine Verbindung zu Joseph Beuys her. Das ist der wilde Mann, der Steppenwolf, der hinter der Kunst her ist. Es geht nicht um die dramaturgische Linie des Romans, sondern die Themen anzureißen.

A.R.: Das Buch ist nur Impuls.
GOYO MONTERO: Genau.

A.R.: Welchen Klang hat das Buch für dich?
GOYO MONTERO: Es klingt nach Owen Belton.

A.R.: Belton steuert also wieder neue Sounds bei. Ich meinte aber, wie der „Steppenwolf“ für dich akustisch schwingt?
GOYO MONTERO: Bedrohlich. Aber auch lustig und fröhlich. Hesse schreibt ja über unsere Absichten, Sehnsüchte. Wir sind alle Tiere. Am Ende geht’s um die Frage, wie kann ich das Leben genießen. Gehe ich durchs Leben wie ein Mensch? Dafür gibt’s Mozart, Schubert, Mahler. Mozart hat auch diese Lust. Ich selber habe gelernt, das Leben zu genießen, nicht alles als Arbeit zu sehen. Ich habe diesen Prozess hinter mir. Kann Kleinigkeiten genießen, bedingt auch durch meinen Sohn.

A.R: Dein Vertrag läuft bis 2028. Kann es wirklich sein, dass du noch fünf oder zehn Jahre dranhängst?
GOYO MONTERO: Dann muss ich eine Entwicklung spüren. Natürlich leben wir gerade in einer ökonomisch schwierigen Phase, verbunden mit der Entwicklung der Kongresshalle und der Renovierung des Opernhauses. Ich weiß noch nicht, wie das alles wird. Ich habe Ambitionen, eine jüngere Compagnie zu etablieren, eine Tanz-Schule zu gründen, um den Tanz weiterzuentwickeln. Aber dafür brauchen wir dann auch ein Zeichen der Geldgeber, der Politik, von Stadt und Land. Dann bleibe ich hier. Natürlich. 

A.R.: Und was steht ganz oben auf der Prioritätenliste?
GOYO MONTERO: Ganz oben auf der Liste steht eine Opern-Inszenierung. Ein Novum für mich. Das wird für mich ein neuer Schritt. Oper gibt dir als Künstler viele Möglichkeiten, Geschichten zu erzählen. Ich habe vor vielen Jahren Oper gemacht, ohne Kenntnis. Jetzt bin ich bereit, diesen Schritt zu gehen.

A.R.: Wann ist Premiere?
GOYO MONTERO: Übernächste Spielzeit.

A.R.: Was wird es sein?
GOYO MONTERO: Das darf ich noch nicht verraten. Ansonsten warten viele Projekte. Eine „Petruschka“ in Brasilien im Oktober. Dann geht’s weiter nach Helsinki im April. Ein Projekt in München wartet. Manchmal sind meine Tänzer auch ganz froh, wenn ich unterwegs bin. Das hält die gesunde Spannung.

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Goyo Montero
ist seit 2008 Ballettdirektor am Staatstheater Nürnberg und steht bis 2028 unter Vertrag. Der Madrilene war vor seiner Nürnberger Zeit Solo-Tänzer u.a. an der Deutschen Oper Berlin. Monteros Compagnie ist in Nürnberg absoluter Publikumsliebling mit ausverkauften Häusern. In seiner Nürnberger Zeit schuf er bislang 23 Uraufführungen, lud prominente Choreographen aus der ganzen Welt ein etwa Mauro Bigonzetti, Nacho Duato, Mats Ek, Alexander Ekman, William Forsythe, Johan Inger, Ohad Naharin, Christian Spuck) und arbeitet als Gast in Kuba, Japan, Russland, Brasilien, Großbritannien, der Schweiz und vielen anderen Ländern. Montero – „Choreograph des Jahres 2014“ 
– erhielt für seine Arbeit u.a. den Deutschen Tanzpreis, den Bayerischen Kulturpreis, den spanischen „Premio Nacional de Danza“ und zuletzt die Auszeichnung „Pro meritis scientiae et litterarum“. Er lebt mit Frau und Sohn in Nürnberg.

www.staatstheater-nuernberg.de
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Vom Spitzenschuh in den nassen Strumpf
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