Staatstheater: Zukunftstheater mit Laser und VR

DONNERSTAG, 25. MAI 2023, STAATSTHEATER

#Digitales Theater, #Nils Corte, #Premiere, #Roman Senkl, #Staatstheater Nürnberg, #Theater, #XRT

Wie es so üblich ist, neigt sich das Theaterjahr im Sommer seinem Ende entgegen. Eine Premiere im Staatstheater steht aber noch an und das ist eine, die es in vielerlei Hinsicht in sich hat.

Denn das Staatstheater Nürnberg baut um und installiert sich in die dritte Etage eine neue Spielstätte, neu nicht nur für Nürnberg, sondern für ganz Deutschland und vielleicht sogar ... die Welt? Das XRT (Extended Reality Theater) ist eine Spielstätte für digitales Theater und alle Darstellungsformen, die man sich darunter vorstellen kann. Dazu baut das Staatstheater sich die entsprechende Hardware ein, Tracking-Systeme, VR Brillen, Lasersachen ..., und gibt zwei Experten der digitalen Theaterszene, die in Nürnberg im vergangenen Jahr bereits erfolgreich inszeniert haben, feste Stellen als Leiter der Spielstätte: Roman Senkl und Nils Corte.
"Der Wesenskern des XRT ist, dass wir dort auch Onlinetheater machen, dass wir dort zum Beispiel mit Virtual Reality oder Livestreaming arbeiten, aber auch andere Formen von hybridem Theater erforschen können. Das Theater wird ins Netz gestreamt, und das Netz wird auf die Bühne geholt", sagt Roman Senkl im Interview mit Nachtkritik, das eine erste Ahnung davon vermittelt, was da auf uns zukommen könnte. Es gehe nämlich nicht primär darum, wie zu Zeiten der Pandemie, Aufführungen nach Hause zu streamen, sondern vielmehr die Technik auf die Bühne zu holen und anschaubar zu machen. Alle vier Premieren, die im XRT in der ersten Spielzeit stattfinden werden, sind Vorstellungen zum Hingehen. Schauspielchef Jan Philipp Gloger hält die Einrichtung einer digitalen Spielstätte für ein Gebot unserer Gegenwart: "Gerade als öffentlich finanzierte Institution sehe ich es als unsere Verpflichtung, die Gegenwart auch mit den Mitteln der Gegenwart zu untersuchen, das wird in dieser Spielstätte logisch fortgesetzt."
Einen ersten Eindruck von diesem großen Nürnberger Step in Richtung Zukunft kann man sich ab 23. Juni verschaffen, wenn Senkl und Corte selbst die Möglichkeiten "ihrer" neuen Spielwiese ausloten. Mythos P.A.N. ist so etwas wie eine Fortsetzung von PAN's Lab, der irrsinnigen Twitch-Serie, mit der Senkl und Corte im Februar 2022 in Nürnberg Premiere feierten. Wieder wird es um P. A. Neurath gehen, den Nürnberger Theatermacher und Digitalpionier, der vor Jahrzehnten schon, angeblich, an einer virtuellen Realität arbeitete, bevor er spurlos verschwand! Auf der analogen Bühne werden zwei Menschen wach. Sie wissen nicht, wer und wo sie sind, aber der Raum spielt ihnen Fetzen der Vergangenheit zu. Sie sind integriert in eine digital angereicherte Welt. Das wird unter Garantie sehr spannend und das Nürnberger Publikum kann sich auf viel maximal innovatives Theater in den kommenden Jahren freuen.
Daneben werden aber gerade in der Spielzeit 23/24 massiv die Klassiker hochgehalten: Wallenstein! Parzival! Romeo und Julia! Ausführliche Infos hier.
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Staatstheater Nürnberg

 




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STAATSTHEATER. Wenigstens die Premiere kommt noch vor dem zweiten Lockdown. So hatte sich das Nürnberger Staatstheater seinen Besetzungs-Coup sicherlich nicht vorgestellt, trotzdem ist die Regiearbeit von René Pollesch in Nürnberg natürlich das Highlight der Saison. Am Freitag feiert Take the Villa and Run! Premiere, am Samstag, 31.10., ist das Stück ein zweites Mal zu sehen. Theaterkritiker Dieter Stoll schreibt im Vorfeld:   >>
GOSTNER HOFTHEATER. Das Gostner in seiner Spielzeit der Wagnisse lässt auf die Thamm-Uraufführung eine Stückentwicklung folgen. Was heißt, aus Bochum wurde das Theater- & Performancekollektiv von Patricia Bechtold und Johannes Karl, äöü, eingeladen, das sich mit Produktionen an der Schnittstelle zwischen Theater, Performance und Installation einen Namen gemacht und bereits einige Preise eingeheimst hat. In Nürnberg setzten sich Bechtold und Karl und ihr Team (auf der Bühne neben den beiden: Matthias Eberle und Robin Braun) mit einer Flaneurin auseinander, die auf alles kackt, was uns lieb ist, einer Großstadtbewohnerin mit fragend geneigtem Köpfchen, der bislang selten zugehört wurde: Wenn die Tauben singen ist ein verspielter, musikalischer, schillernd bunter Abend, der wie ein Kessel 60s-Showkonfetti daher kommt und am Ende aber noch ein paar ernste Botschaften mit im Gepäck hat. Läuft bis 12.04. Und wird in diesem Gostner Hoftheater direkt von der nächsten Stückentwicklung abgelöst: Das neue Ensemble des Gostner, Johanna Steinhauser, und die vom Tanz her kommende Regisseurin Johanna Heusser untersuchen anhand der sieben biblischen Todsünden Faulheit, Neid, Hochmut, Völlerei, Gier, Lust und Zorn, wie das Bild der Frau von der Geschichte genährt wurde und was passieren würde, wenn die Frau aufhören würde, gefallen zu wollen, sich zu benehmen, sich anzustrengend. Die Zornigen – ein Stück mit viel Bewegung und ohne Worte, ab 15.05.  

Gostner Hoftheater   
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STAATSTHEATER. Das Staatstheater schüttelt sich immer noch ein bissl, um zurechtzukommen mit dem im nächsten Jahr anstehenden Abschied. Schauspiel-Chef Jan-Philipp Gloger verlässt Nürnberg nach sechs erfolgreichen Jahren und folgt dem Ruf ans Wiener Volkstheater, wer könnte es ihm verübeln. Und auch wenn das schade ist für das Staatstheater, tun Wechsel solchen Häusern ja grundsätzlich mal gut und es wird spannend sein, zu sehen, wer Gloger nachfolgt.  >>
MAGAZIN  
 
Thomas Köck hat, das hört man eher selten, ein Stück geschrieben, das nicht zum Nachdenken anregen soll. Es zeige einfach nur die Fakten auf. Fast resigniert klingt dementsprechend der Titel: Und alle Tiere rufen: dieser Titel rettet die Welt auch nicht mehr zeigt die Konsequenzen der Existenz und Dominanz des Menschen auf diesem Planeten auf. Regie führt Christoph Dechamps, auf der Bühne steht Thomas Witte. Premiere am 19. April. Das nächste Gostner-Endzeit-szenario folgt dann im Mai: Monte Rosa erzählt von drei Bergsteigern auf den Weg zu den Gipfeln. Für diese drei zählt nichts als der Aufstieg, alle zwischenmenschlichen Beziehungen sind zweckmäßig gedacht. Theresa Dopler hat eine Dystopie geschrieben, in der das Konkurrenzdenken unserer Zeit auf die Spitze getrieben wurde. Premiere: 4. Mai.

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Gostner Hoftheater   
Austraße 70, Nbg.



Salz+Pfeffer
 
Mord im Theater Salz+Pfeffer! Beziehungsweise, schon im Theater Salz+Pfeffer, aber eigentlich in der kleinen Pension Monkswell-Manor in England. Zwei alte Damen hören von dem Fall im Radio und fühlen sich dazu berufen, der Sache nachzugehen und ihn aufzuklären, klar. 
Zum Glück bringen die beiden neben einer Menge englischen Humor auch ausreichend kriminalistisches Gespür mit. Mausefalle ist ein typischer Krimiabend nach Agatha Christie. Paul und Wally Schmidt schlüpfen selbst in die Rollen der ermittelnden Damen. Die verdächtigen Figuren stammen von Ralf Wagner und Uschi Faltenbacher. Termine: 16., 21. und 22. April. 
Und apropos alte Dame: Der Besuch der alten Dame nach Friedrich Dürrenmatt läuft im Salz+Pfeffer in April und Mai ebenfalls weiterhin. Ein Welterfolg des Nachkriegstheaters, in Puppen übersetzt in der Maskenwerkstatt Marianne Meinl.

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Theater Salz+Pfeffer
Frauentorgraben 73, Nbg.

 
 
Ungewöhnliche Produktionen, gerade im Tanzbereich, finden einen Ort in der Tafelhalle. Z.B., wenn man nicht nur mit Menschen performt, sondern auch drei autonom fahrende Soundroboter mit auf die Bühne holt. Mit zwei Tanzenden zusammen bilden die Robos in Alexandra Rauhs Tanz-Performance mit Soundinstallation Glitching Bodies einen Gesamtorganismus, der die Frage aufwirft, wer hier eigentlich von wem beeinflusst wird. Am 21. und 22. April nochmal anschauen. Und dann gleich am 23. April wiederkommen, wenn der liebe Herr Egi Egersdörfer in der Tafelhalle seine Geschichten aus dem Hinterhaus darbietet. Das Ensemble Kontraste ist außerdem gleich zwei Mal zu Gast: Am 29.04. mit Debussy, Bartok und Ravel für vier Hände, an Klavier und Schlagwerk. Am 07.05. dann lädt Schauspielerin Adeline Schebesch ins Dichtercafé, die uns mitnimmt auf Goethes italienische Reise. Dazu hören wir gerne Mozart. 

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Tafelhalle 
Äußere Sulzbacher Str. 62, Nbg.

 
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