Lesungen in der Region - empfohlen von curt

16. APRIL 2023 - 25. MAI 2023, NüRNBERG

#Desi, #Galerie Bernsteinzimmer, #Kulturladen Schloss Almoshof, #Kuno, #Lesungen, #Literatur, #Literaturhaus

Von Waschbären im Internet, vom berühmtesten Vulkan der Welt, von einem widerspenstigen Gefühl, vom Alltag in der Pflege und noch so viel mehr erzählen und schreiben die Autor*innen, die unsere Region beehren werden. Der Lesungsüberblick.

Frederic Valin
Ein Haus voller Wände

16.04. / 18 Uhr / Bernsteinzimmer
Sieben Jahre lang hat der Autor Frederic Valin als Pfleger gearbeitet, unter anderem mit Menschen mit geistiger Behinderung. Diese Grundvoraussetzung macht ihn zu einem der Autoren der Stunde in Deutschland, wo Pflegenotstand herrscht und eigentlich jeden Tag die Frage verhandelt wird, wie wollen wir mit den alten und beeinträchtigten unserer Gesellschaft umgehen? Ein Haus voller Wände ist ein autobiografisch gefärbter Roman, der in einer Wohngruppe, genannt Insel spielt. Ein berührendes Buch, nicht nur über Arbeit, sondern auch über die Bewohner*innen und die schönen, traurigen, lustigen und glücklichen Momente ihres Lebens.

Raoul Schrott
Inventur des Sommers

19.04. / 19.00 Uhr / Literaturhaus
Der Tiroler Raoul Schrott ist einer der bedeutendsten Lyriker, Lyrikherausgeber und Lyrikübersetzer der Gegenwart und unter anderem mit dem Peter-Huchel-Preis behangen. In seiner Inventur des Sommers forscht er den Dingen nach, die verlorengegangen sind. Der Band ist ein Kaleidoskop der zersprungenen Momente, die unser Leben ausmachen.

Alexandra Stahl
Wenn, dann trifft es uns beide

20.04. / 19.30 Uhr / KUNO
Alexandra Stahls Geschichten spielen bei Google und im Tierarzt, im Altenheim, im Erlebnispark des Diktators, im slowenischen Biergarten, unterm irischen Heizpilz ... Sie handeln von Waschbären, die Internetstars sind, und Katzen, die Stimmungsaufheller bekommen, vor allem aber doch von Menschen, die Gefühle haben. Menschen von heute. Geschichten, die berührend sind und böse, schräg und schnell.

Jo Seuss und Heinrich Hartl
Hin und Weg: Ein Streifzug
zu besonderen Orten
21.04. / 19.30 Uhr / Schloss Almoshof
Der ehemalige NN-Redakteur Jo Seuß hat im vergangenen Jahr nicht nur einen eigenen Verlag aufgemacht, sondern gleich auch noch ein Buch über seine Leidenschaft herausgebracht: Reintreten! versammelt ganz persönliche Fahrradstorys von elf Autorinnen und Autoren. Begleitet wird Seuß bei seiner Lesung vom langjährigen Weggefährten am Klavier, Heinrich Hartl. Die Botschaft des Abends ist klar: "Radfahren macht glücklich und hilft dabei, die Welt zu retten."

Seyda Kurt
Hass – Von der Macht eines Widerspenstigen Gefühls

25.04. / 20.00 Uhr / E-Werk, Erlangen
Der Hass ist da. Auf der Straße, im Büro, im Parlament, im Kinderzimmer. Seyda Kurt, Autorin des Bestsellers Radikale Zärtlichkeit, begibt sich auf die Spuren seines widerspenstigen Potentials. Sie schreibt über die hassenden Menschen, über ihre Positionen in der Gesellschaft und die Funktion ihres Gefühls. Der Hass wird in diesem Buch nicht dämonisiert, sondern zu einer Kategorie der Ermächtigung.

Bernd Siegler
Heulen mit den Wölfen

– Der 1. FC Nürnberg und der Ausschluss seiner jüdischen Mitglieder
25.04. / 20.00 Uhr / Literaturhaus
Bernd Siegler ist Chefhistoriker des Ruhmreichen und Kurator des 1. FCN-Museums. Nun ist sein Buch über einen überhaupt nicht ruhmreichen Aspekt in der Geschichte des Vereins erschienen. In Heulen mit den Wölfen zeichnet Bernd Siegler die Geschichten der jüdischen Mitglieder nach, die vom 1. FCN ab April 1933 verstoßen wurden. Möglich gemacht wurde diese umfangreiche Recherche durch den Zufallsfund der Mitgliederkartei aus der Zeit in einem Karton im Keller des Vereinsgeländes. Das Buch handelt aber auch von jenen Tätern, die nach 1945 unbehelligt blieben und vom noch immer virulenten Antisemitismus im Fußball.

Matthias Politycki
Alles wird gut. Chronik eines vermeidbaren Todes

26.04. / 20.00 Uhr / Literaturhaus
Der Ausgrabungsleiter Josef Trattner begegnet im winzigen Dorf Natu in Äthiopien am Vorabend des Krieges einer Frau, die ihn mit ihrer Schönheit und Ausstrahlung in ihren Bann zieht. Ein Schock, als er mit ansieht, wie sie mit Stockhieben bestraft wird. Trattner träumt davon, mit ihr in ein neues Leben zu fliehen, doch ein Verhängnis kündigt sich bereits an. Matthias Politycki ist Weltreisender und auf allen literarischen Feldern bewandert. Alles wird gut ist der soeben erschienene, neue Roman des Afrika-Kenners.

Leslie Kern
Gentrifizierung – Was ist das eigentlich?

07.05. / 19 Uhr / Desi
Schon seit den 1950er-Jahren ist das Wort Gentrifizierung in aller Welt und seit ein paar Jahren auch in aller Munde. Obwohl es bisweilen Komplexität verschleiert: Irgendwas mit Verdrängung und machen kann man da eh nix. Leslie Kern, Professorin für Geografie an der Mount Allison University in Kanada, widmet sich in ihrem zweiten Buch diesem Phänomen, liefert einen Überblick über die Debatten und geht Mythen und Lügen der neuen Krise in Toronto, New York, London und Paris auf den Grund. Ihre europäische Lesereise führt sie in eine Stadt, der das Problem nicht gänzlich unbekannt ist.

Barbaros Altuğ
Ausländer

11.05. / 19.30 Uhr / Stadtbibliothek
Suna, Tuba und Dunya sitzen 2016 in Lissabon fest. Sie kommen aus Istanbul, doch in ihrer Heimat können sie nicht mehr leben. Für ihr Exil werden die drei Frauen drei verschiedene Orte wählen – Portugal, Indien und Berlin. Auch der Autor Barbaros Altug, der als Journalist in der Türkei über Minderheitenrechte schrieb und Morddrohungen erhielt, lebt in Berlin im Exil. Mit Ausländer hat er einen Roman veröffentlicht, in dem, natürlich, viel eigener Erfahrung steckt, vor allem geht es ihm aber um die komplexe Seelenlage seiner drei Protagonistinnen, die sich nach einem Land sehen, das sie nicht mehr haben will. Zweisprachige Lesung in der Literatur-ohne-Grenzen-Reihe.

Ulrike Draesner
Die Verwandelten

15.05. / 20.00 Uhr / Literaturhaus
Draesner folgt in ihrem neuen Roman Die Verwandelten unterschiedlichen Frauenfiguren durch das 20. Jahrhundert. Eine Anwältin erbt unverhofft eine Wohnung in Wrocław – und entdeckt einen polnischen Familienzweig. Eine junge Frau rekonstruiert ihre Herkunft aus einem Lebensborn-Heim. Eine andere irrt 1945 durch das zerstörte Deutschland und liebt insgeheim Frauen. Eine Nationalsozialistin gibt anderen Erziehungsratschläge und schweigt doch über ihren eigenen, großen Verlust. Anhand des Zweiten Weltkriegs beleuchtet Draesner, was Gewalt und Vertreibung mit Menschen machen.

Eugen Ruge
Pompeji oder Die fünf Reden des Jowna

23.05. / 19.00 Uhr / Literaturhaus
Berühmt wurde Eugen Rugen mit seinem autobiografisch gefärbten DDR-Epos In Zeiten des abnehmenden Lichts, das ihm völlig zurecht den Deutschen Buchpreis einbrachte. In seinem neuen Werk Pompeji also erzählt Ruge von der römischen Stadt am Fuße des Vulkans, von dessen bedrohlichem Grollen niemand etwas wissen will, bis ausgerechnet ein mittelloser Außenseiter als einziger die Gefahr erkennt. Ein antiker Spiegel unserer Gegenwart.

Luise Diekhoff
Gezeitenkinder

25.05. / 19.00 Uhr / Literaturhaus
Die junge Hanna fängt Anfang der 60er-Jahre voller Idealismus in einem Kindererholungsheim auf Norderney als Pflegerin an. Doch das Heim wird von der herzlosen Oberschwester mit harter Hand geführt. Auf der Suche nach den Gründen stößt Hanna auf die dunkle Geschichte des Heims. Die in der fränkischen Schweiz aufgewachsene Autorin Luise Diekhoff thematisiert in Gezeitenkinder den Ort, an dem ihre Mutter damals arbeitete.






 




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