Staatstheater: Tod und Rache und alles im Schauspiel
#Jan-Philipp Gloger, #Lucy Kirkwood, #Staatstheater Nürnberg, #Theater, #Vendetta
Der Tod. Der ist erstmal ein Downer. Aber einer, der uns alle irgendwann betrifft und der von allen meist erfolgreich verdrängt wird. Schluss damit!, findet der Autor und Regisseur Wenzel Winzer und holt den Tod ab Februar nach Nürnberg – auf die Staatstheaterbühne.
Winzer fertigt Recherchearbeiten für Theater an. 2021 widmete er sich fürs Nürnberger Staatstheater bereits der Sex Arbeit, also Prostitution. Diesmal geht's ans Ende. In Exit – Sterben für Anfänger*innen kommen Menschen zu Wort, die tagtäglich mit dem Tod zu tun haben: Sterbegleiter*innen, Mediziner*innen, Seelsorger*innen. Ihre Perspektiven finden Eingang in einen Theaterabend, in dessen Verlauf der Tod selbst von sich erzählen soll. Premiere am 03. Februar.
Am 05. Februar laden Mitglieder des Staatstheater-Ensembles in die Kirche. Die musikalische Leiterin am Schauspiel, Vera Mohrs, gestaltet die Vesperkirche in der Gustav-Adolf-Gedächtniskirche. Wir hören Lieder aus den Inszenierungen Alice im Wunderland und Where I end an you begin (das ab 15. Februar in den Spielplan zurückkehrt) sowie aus Veras Soloprogramm, das uns detailverliebt und versponnen in seinen Bann zieht.
Schauspielchef Jan-Philipp Gloger huldigt dann ab 10. Februar einem Gefühl mit schlechtem Leumund: der Rache. Vendetta Vendetta heißt der Text von Thomas Köck, der in Glogers Regie Premiere feiert. Köck weiß: In der Realität mag die Rache geächtet sein, in der Literatur jedoch ist sie unverzichtbar. Man denke an Medea, Michael Kohlhaas, Dr. Bartolo oder, endlich einer, den wir auch kennen, Batman. Um diese und viele weitere Ausdrucksformen von Rache zu verkörpern, bittet Gloger Künstler*innen aller drei Sparten von Bayerns größtem Dreispartenhaus auf die Bühne. Das ist mindestens selten, wenn nicht sogar überhaupt noch nie dagewesen.
Blick gen Ende März. In Moskitos von Lucy Kirkwood lernen wir zunächst zwei Schwestern kennen, Alice und Jenny. Alice ist hochbegabt und arbeitet am CERN in der Schweiz, Jenny ist weniger hochbegabt und arbeitet in einem Callcenter. Mit ihrer Mutter, einer brillanten Forscherin führen sie einen nie enden wollenden Streit. Am Vorabend eines wegweisenden Experiments am Teilchenbeschleuniger treffen die beiden ungleichen Frauen aufeinander und verzetteln sich in einer Debatte über die Beziehungen, die Politik, die Welt und überhaupt alles. Moskitos wird inszeniert von der österreichischen Regisseurin Bérénice Hebenstreit (Nestroy-Preis nominiert in 2021), Premiere am 25. März.
Blick zurück: Bereits im Januar feierte die gewitzte Uraufführung Gaia rettet die Welt in der Regie von Branko Janack Premiere. Der Text, der von der Schöpfung der Leute durch Gaia, Zeug und Prometheus erzählt und davon, wie die dann alles Schöne kaputt gemacht haben, stammt von der jungen, aufstrebenden Autorin Nele Stuhler. Theater über das Thema unserer Zeit, den Klimawandel, aber mit viel Witz und Frechheit.
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Staatstheater Nürnberg
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