NEWSTICKER

Kulturpreis: Tassilo für Leonhard F. Seidl?

MITTWOCH, 25. JANUAR 2023, FüRTH

#Leonhard F. Seidl, #Literatur, #Preis, #SZ, #Tassilo

Der Freund des Hauses und curt-Schreibkrise-Autor, Leonhard F. Seidl, erhielt im vergangenen Jahr den Kulturpreis seiner Heimatstadt Fürth. Jetzt soll es weiter gehen mit dem Reigen der wohlverdienten Auszeichnungen. Von der SZ wurde Seidl nun für den Tassilo nominiert, ein Kulturpreis für Menschen, die sich um die Regionen um München verdient gemacht haben. Da liegt zwar nicht Fürth, aber Seidls ursprüngliche Heimat Isen. Die Gegend im östlichen Landkreis Erding ist immer wieder Schauplatz der Krimis und Romane von Leonhard F. Seidl, der diese Heimat nicht in Kitschfarben verklärt, sondern lieber auf die, wie die SZ schreibt, „tatsächlichen Verbrechen und echten Schweinereien gegen Mensch, Tier und Landschaft“ hinweist. Sein zuletzt erschienener Roman Vom Untergang hat sogar beides, im Sinne von Franken und Bayern: Fürth als Schauplatz des Mordes an einem jungen Sozialdemokraten der Weimarer Republik und Isen, wo Oswald Spengler und Georg Escherisch rechtsextreme Umsturzpläne schmiedeten. Die drei Tassilo-Hauptpreise sind mit je 2.000 Euro dotiert, für sieben weitere Kulturschaffende gibt‘s 500 Euro. Bis Mitte Februar stellt die SZ alle Nominierten vor, dann entscheidet eine Jury.




Twitter Facebook Google

#Leonhard F. Seidl, #Literatur, #Preis, #SZ, #Tassilo

Vielleicht auch interessant...

Noch bis 31. Januar. könnt und solltet ihr, so ihr unter 30 seid, eure Texte für den 33. Fränkischen Preis für junge Literatur einreichen (ausgerichtet von den Nürnberger Literaturläden). 1.500 Euro gibt es insgesamt zu gewinnen, die auf die Preisträger*innen aufgeteilt werden. Gleich doppelt freuen durfte sich in diesem Jahr Lisa Neher, die Erstplatzierte der Jury und Gewinnerin des Publikumspreises. Sie wurde hier von unserem Andreas Thamm befragt, der sich übrigens auf Platz 2 schrieb.  >>
NüRNBERG. Luisa Stömer, Eva Wünsch: Schwellenangst
Das schreibende und gestaltende Duo aus Gostenhof did it again: Mit einem außergewöhnlichen Buch schaffen es Luisa Stömer und Eva Wünsch, einen neuen Zugang zu einem tabuisierten Thema zu finden. Schwellenangst versammelt Annäherungen an den Tod, bzw. nicht ganz richtig: Annäherungen an einen anderen Umgang mit Sterben, Tod und Trauer. Denn genau darum geht es den beiden, um die Frage, ob es möglich sein könnte, die Verdrängung hinter uns und eine neue Offenheit zuzulassen. Gestorben wird heute sehr allein und davor tanzen wir ein Leben lang um das Thema herum, als gäbe es ihn nicht, den Tod. „Sterben ist eine Schwelle. Und der Tod ist der Raum jenseits der Fußmatte“, heißt es so schön banalpoetisch im ersten Text des Buches. Luisa und Eva schaffen eine neue, entdämonisierte Form der Sensibilität, indem sie sich dem Tod von allen Seiten nähern: von biologischen Prozessen des Sterbens, der Auflösung eines Körpers, bürokratischen Hürden und Schlupflöchern, über Trauer, die sich allen Phasenmodellen entzieht, und Wachstumsschmerzen bis hin zu unkonventionellen Bestattungen und gesellschaftlichen Ungleichheiten, die über den Tod hinausreichen.
Ein Buch, in dem vier Jahre Auseinandersetzung mit dem Ende stecken und das Orientierung und vielleicht auch Trost spenden kann – und natürlich so aufwendig, wie schön gestaltet ist.
 
Kunstmann Verlag, 288 Seiten, 34 Euro  // www.kunstmann.de


Lisa Krusche, Jenny Schäfer: Die Anrufung der Riesin
Mit 13, 14, 15 hatte sie, schreibt Lisa Krusche, die patriarchalen Ansprüche an ihren Körper längst verinnerlicht. Aus der Distanz von heute diagnostiziert die Autorin: eigentlich wollte sie verschwinden, immer dünner und zarter werden. Die Anrufung der Riesin, erschienen im Fürther starfruit Verlag und herausgegeben vom Institut für moderne Kunst, ist ein Essay, der von der Suche nach einem „Woanders“ erzählt, einem verschollenen Ort, an dem weiblich gelesene Menschen so sein können, wie sie sind. Der Text mäandert dabei zwischen wiederentdecktem Teenager-Tagebuch, Bestandsaufnahme der Weiblichkeit im Spätkapitalismus, analytischer, fußnotenreicher Selbstbefragung und dem Verfolgen der Spur der titelgebenden mythologischen und literarischen Figur. Durchsetzt ist er von den Bildern von Jenny Schäfer, deren fotografischer Blick in Gesteinsoberflächen mystische Landschaften findet. Ein offenherziges und aufwühlendes Kleinod von einem Buch.

Starfruit Publications, 128 Seiten, 24 Euro // www.starfruit-publications.de


Susanne Reiche: K0mmissar Kastner und das perfekte Weihnachtsdinner
Fränkische Krimifans was habt ihr euch vom Christkind gewünscht? Natürlich einen Weihnachtskrimi, im Idealfall auch noch mit Susanne Reiches Ermittler Kommissar Kastner. In Susanne Reiches neustem Roman schickt sie ihren kulinarisch nicht ambitionierten Helden in die Endausscheidung des Wettbewerbs franken kocht – als Ersatz-Beikoch für einen Kollegen. Einer jedoch überlebt das Wettkochen nicht, ein allzu strenger Juror, über dessen Leiche Kastner im Kühlraum stolpert. Geschickt nutzt Kastner seine Rolle beim kulinarischen Wettbewerb für Nachforschungen aus – und wächst gleichzeitig auch als Koch über sich hinaus.

Ars Vivendi, 143 Seiten, 14 Euro // www.arsvivendiverlag.de  >>
MAGAZIN  28.08.2024
NüRNBERG. STEPHANIE MEHNERT: DAS FLIMMERN KLEINER LICHTER
In Nürnbergs Leseszene schon lange keine Unbekannte mehr, dürfen sich Stephanie Mehnerts feinfühlige Gedankenströme nun endlich auch in heimischen Bücherregalen einnisten. Mit ihrem Debütroman „Das Flimmern kleiner Lichter“ entführt die Wahlnürnbergerin in eine Welt, die das Dunkel des Lebens weder romantisiert noch ausklammert – und dabei kraftvoll stets das Licht hochhält: Ronja, Pflegehilfskraft in St. Pauli, wohnt in einer Datsche am Elbstrand. Traumatische Erfahrungen holen Ronja immer wieder ein und ihr Leben gerät letztlich aus den Fugen, als sie ihre zwangseingewiesene Lieblingspatientin aus der Klinik entführt, um deren Suizid zu verhindern. Alte Wunden brechen auf. Doch unerwarteten Rückhalt findet Ronja in einer Familie, von deren Existenz sie noch gar nichts ahnte. Ein Gesellschaftsroman über Identitätssuche, Hoffnung und Zwischenmenschlichkeit. Dabei so melancholisch schön, dass es auf jeden Fall entsteht: das zuversichtliche, gute Gefühl. 
---
Ulrike Helmer Verlag, 144 Seiten, 20 Euro  // www.ulrike-helmer-verlag.de

INGRID ARTUS & NADJA BENNEWITZ: WIR KOMMEN AUS DEM KAMPF HERAUS
Das politische Leben und Wirken der Nürnberger Antifaschistin Berta Backof erzählen und beleuchten die Erlanger Professorin für Soziologie Prof. Dr. Ingrid Artus und die Historikerin Nadja Bennewitz in ihrem neuen gemeinsamen Buch „Wir kommen aus dem Kampf heraus“. Mit 17 lässt sich Berta Backof gegen den Willen ihrer Mutter einen Bubikopf schneiden. Ihre Mitgliedschaft in der Sozialistischen Arbeiterjugend verstärkt den Gegenwind, doch es bestärkt auch ihre Politisierung in der Weimarer Republik. Sie protestiert gegen die Aufrüstung der deutschen Marine und tritt der Sozialistischen Arbeiterpartei (SAP) bei. Nach der Machtergreifung der Nazis geht sie in den Untergrund und wird als KPD-Mitglied schließlich Teil des Widerstands. Ein literarisches Porträt über eine fränkische Frau, deren Leben ein Schlaglicht auf die hiesige antifaschistische Arbeiter:innengeschichte von den 1920er-Jahren bis in die Nachkriegszeit wirft. 
---
PapyRossa Verlag, 180 Seiten, 18 Euro  // www.papyrossa.de

MAGDALENA KRATZER: AM PLUTO VORBEI, DANN LINKS
Um eine innerliche wie äußerliche Reise dreht sich Magdalena Kratzers erster Selfpublishing-Roman, der die Lesenden mit nach Südfrankreich nimmt und dabei die Zufallsbegegnung zwischen den beiden Hauptprotagonist:innen Saniel und Anka erzählt. Beide kämpfen mit kürzlich erlebten schwierigen Ereignissen, beide suchen Halt im jeweils anderen. Sie beschließen, gemeinsam in die Provence zu reisen, um dort ausgesetzte Hunde zu retten. Doch ihre verdrängten Sorgen und Herausforderungen schleichen sich natürlich direkt mit ins Gepäck. Eine Geschichte über gegenseitige Inspiration und Wachstum. 
---
BoD – Books on Demand, 244 Seiten, 11,99 Euro  // www.buchshop.bod.de

FITZGERALD KUSZ: DER BESTE KUSZ
Seine schönsten Gedichte der letzten 50 Jahre versammelt das Nürnberger Urgestein Fitzgerald Kusz nun eigens kuratiert in seinem neusten Werk Der beste Kusz. Bereits seit vielen Jahrzehnten zählt der Sprachkünstler zu den wohl bedeutendsten fränkischen Mundart-Lyrikern im gesamtdeutschen Raum und bereichert uns dank seines satirischen Blickes regelmäßig mit unterhaltsamsten Zeilen über Absurditäten des Lebens sowie politische Machenschaften im Weltgeschehen. 
---
ars vivendi verlag, 256 Seiten, 20 Euro // www.arsvivendi.com  >>
20250201_Staatstheater
20250201_pfuetze
20250201_Wochen_gegen_Rassismus
20240601_ebl
20250125_akustika
20250201_Umweltreferat
20250201_IHK_AKademie
20250121_Freizeit_Messe
20230703_lighttone
20250201_Retterspitz
20250201_Kaweco