Kabarett, Comedy & Co.
#Comedy, #Kabarett, #lachen, #witzig
Je politisch aufgeheizter die Lage, desto entspannter das politische Kabarett – so scheint es zumindest momentan. Was hätte Volker Pispers zu sagen? Und ist Dieter Nuhrs Zeug von der Kunstfreiheit gedeckt? Am Ende ist einfach mal lachen vielleicht die beste Medizin!?
Bernd Regenauer: Das fränkische Seelen-Land
6. Oktober, Burgtheater Nürnberg
Das Gerücht, dass die Fränkin und der Franke humorlos seien, hält sich nördlich von Aschaffenburg eisern. Warum eigentlich? Es ist ja nicht so, dass hier keine dicken Fische im Humorteich schwimmen. Unser lieber Egers, der Urban Priol oder auch Bernd Regenauer. Dessen aktuelles Programm ist ein Best-of seines Schaffens und somit auch ein tiefer Blick in die fränkische Seele. Es gibt Auszüge aus seinen Kabarettprogrammen, den Radio- und Fernsehsendungen und seinem Langenscheidt-Sprachführer “Fränkisch für Anfänger“. Sind wir wirklich so verstockt und spaßbefreit? Nein, ich glaube uns versteht nur keiner.
Ohne Rolf: Jenseitig
29. Oktober, Tafelhalle Nürnberg
Christof und Jonas sind Ohne Rolf. Sie kommen aus der Schweiz und machen Kabarett mit Schildern. Bedeutet, dass die Kollegen ein Zwiegespräch führen mit Texten, die sie nach und nach enthüllen. Klingt absurd? Schaut euch das mal an – absurd ist hier eher noch zurückhaltend. Eine Form von Comedy, wie sie einzigartiger nicht sein könnte. Urkomisch und immer überraschend, obwohl nichts spontan passiert. Wer sich jetzt so gar nichts darunter vorstellen kann, sollte mal auf den gängigen Videoportalen schauen. Ein Abend, wie ihr ihn noch nicht erlebt habt. Wie auch!
Lissy Aumeier: Jetzt erst recht!
6. November, im Gemeinschaftshaus Langwasser Nürnberg
Die rote Bühne geht eine Kulturpartnerschaft mit dem Gemeinschaftshaus Langwasser im November und Dezember ein. Da gibt es ein hochkarätiges Programm und 10% der Ticketeinnahmen gehen an verschiedene Vereine aus Langwasser, die sich einigen Stadtteilproblemen stellen. Lizzy Aumeier war bestimmt sofort sehr angetan und kommt mit ihrem Programm "Jetzt erst recht!".
Die Oberpfälzerin ist in allen Sparten der Kunst zuhause und das neue Programm dreht sich um den Status der Kultur nach der Pandemie. Ein sehr aktuelles Thema und ein hoffentlich nicht allzu optimistischer Ansatz, sich diesem Themenmonster zu nähern.
Lisa Eckhart: Die Vorteile des Lasters
28./29. November, Tafelhalle Nürnberg
Dass der Gegenwind in Sachen Meinungs- und Kunstfreiheit auch im Kabarett seit geraumer Zeit stärker bläst, musste auch die aus Österreich stammende Kabarettistin Lisa Eckard erfahren.
Hier ist sicherlich nicht der richtige Platz, um in diese Diskussion einzusteigen, aber trotz ihrer Bekundungen, sich nicht den Mund verbieten zu lassen, merkt man ihr in jüngster Vergangenheit doch eine gewisse Zurückhaltung in bestimmten Themenbereichen an. Nichts desto trotz ist ihre Zunge noch scharf genug und ihr top topic, der deutschsprachige Raum und die großen kulturellen Unterschiede im selbigen, ist wohl ein schier unerschöpfliches Becken voller Themen. Immer noch eine durchaus streitbare Ausnahmekünstlerin.
Til Reiners: Flamingos am Kotti
11. Oktober, E-Werk Erlangen
Ich hab’s vor neun Jahren hier an dieser Stelle prophezeit – der Till Reiners wird so richtig Karriere machen. Jetzt hat er seine eigene Show bei 3Sat, ist fester Bestandteil bei der heute Show und mittlerweile sogar gerngesehener Celebrity bei den schlimmsten Quizshows der Öffis. Seine große Stärke ist aber die Bühne. Er kann wie kein Zweiter dröge und meist unverständliche Dinge wie den Cum-Ex-Skandal inhaltlich einwandfrei erklären und dabei macht sich die Zuhörerin auch noch vor Lachen in die Hose. Sehr zu empfehlen sind auch seine heute Show Urlaubsvertretungsspecials “Till To Go“, bei denen er sich u.a. mit der WM in Katar, der Kirche oder der Klimakrise auf seine im eigen Art kritisch auseinandersetzt. Geht da mal hin!
El Mago Masin: 100 Jahre Liegestuhl
20. Oktober, Theater Fifty Fifty Erlangen
Ich glaube, die Premiere dieses Programms müsste eine der letzten noch stattgefundenen Shows vor dem ersten Lockdown im März ´20 gewesen sein. Inhaltlich geht es um einen Fünfjahresplan, eine Gitarre, eine Pflanze, die gegossen werden muss und um einen Liegestuhl. Klingt absurd? Ja, und wer den Mago kennt, weiß um seine einzigartige Fähigkeit, Absurdes mit seinen kleinen Liedchen einen Zusammenhang zu geben, den es aber gar nicht gibt.
Er ist ein Künstler, der sich schlauerweise gleich seine eigene Schublade mitgebracht hat, in der nur er Platz findet. Ganz schön clever.
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