NUEJAZZ X CURT Lounge
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ACHTUNG: curt vergibt Tickets! Siehe unten im Beitrag.
Was eigentlich ist zeitgenössischer Jazz, wie hört sich das an? Gefühlt leben wir in einer Zeit, in der alle Jazz irgendwie mögen und nur wenige ihn wirklich bewusst hören – oder wissen, wo man mit dem, was das Genre heute so treibt, in Berührung kommen kann. Gerade darum ist es mega spannend, was das hiesige NUEJAZZ-Festival jedes Jahr auf die Bühnen stellt: ein Line-up, das als Definition eines gegenwärtigen Sounds taugt. In diesem Jahr vom 22. bis 30. Oktober plus Afterburner am 9. November, präsentiert von curt. Wir haben den unvollständigen Überblick.
Der sogenannte Afterburner findet, wie auch das Warm-up, im Erlanger E-Werk statt. Los geht es hier am 22.10. mit dem Delvon Lamarr Trio und der Allgäuer Jazzband ToyToy feat. Sinto-Gitarrist Giovanni Weiss. Lamarr, Autodidakt an der Hammond Orgel, spielt mit seinen beiden Kompagnons einen Feelgood-Souljazz, der uns in die 60er-Jahre zurückkatapultiert.
Am 25.10. zieht NUEJAZZ in die Kulturwerkstatt auf AEG, wo zunächst traditionell der mit 6.000 Euro dotierte Bruno-Rother-Preis an eine Nürnberger Hochschul-Band verliehen wird. Das Preisträger-Konzert des Jahres steht unter dem Motto The Music of Bob Dylan.
Am 26.10. kombiniert das Festival dann neue östliche mit klassisch westlichen Jazz-Sounds. Maurice Louca aus Ägypten spielt Jazz-Gitarre, aber auch das traditionelle arabische Instrument Oud. Sein Elephantine Ensemble mit zwei Drummern verwebt das Zeitgenössische und das Traditionelle. Das Christian Sands Trio on the other hand ist ein Jazzpiano-Trio der fast schon alten Schule, das sich frei swingend bewegt ohne Dynamik und Harmonie aus den Augen zu verlieren.
Weiter geht es am 27.10. mit einem international anerkannten Trompeter. Das Mathias Eick Quartett hat zudem ebenfalls zwei Schlagzeuge und eine Geige. In Kombination mit dem charakteristischen Spiel des Bandleaders entsteht eine enorme Wucht. Mit Julian Lage kommt zudem ein Gitarrist, der frisch auf dem legendären Blue-Note-Label veröffentlicht hat: zeitlose Songs mit direktem Bezug auf die Großmeister an der Jazzgitarre.
Im Labor der Kulturwerkstatt hören wir an diesem Abend Musik von und mit Nürnberger Musiker*innen: The Big Leppinski und Béatrice Kahl & Gaby Schenke. Sehr cool: Die Labor-Konzerte – siehe auch Paul Scheuenpflug Quartett, We Don‘t Suck, We Blow! und Fo Sho (29.10.) – sind kostenfrei!
Zum Wochenende werden die Abende noch einmal etwas fetter. Am Freitag, 28.10., sind insgesamt sechs Künstler*innen und Ensembles am Start. Unter anderem das Ron Minis Trio mit seinem irrsinnigen blaubärtigen Frontmann, der mittels Effekt und Pipapo dem Klavier völlig ungeahnte Töne entlocken kann. Und spielt wie der Teufel höchstpersönlich. Das Balimaya Project spielt neuartigen Jazz auf Basis uralter Stammeslieder aus Mali und Senegal. Und mit Fo Sho ist eine afro-ukrainisches Rap-Trio zu Gast. Seit dem Krieg und ihrer Flucht rappen die drei Schwestern auch auf Ukrainisch.
Mit Rosie Frater-Taylor spielt am 29.10. eine junge Künstlerin, die unter Beweis stellt, wie auch das Singer/Songwriter-Genre Dank einer gründlichen Ausbildung in Jazz frisch und neu und anders daherkommen kann. Dieser Festivalsamstag findet im Z-Bau statt.
Bei Seed. (mit zwei E) kommen schwarze und weiße Musiker*innen zusammen – und fifty-fifty Frauen und Männer. Zehn sind es insgesamt, die die Grenzen zwischen Souljazz, Afrobeat und Dubstep verschwimmen lassen. Einer der legendärsten Drummer des Jazz, Billy Cobham, kommt selber nicht – aber einer seiner Schülern: Yussef Dayes. Dieser drummt wie ein Wahnsinniger, im Quartett mit Sax, Keys und Bass. Und Melanie Charles zeigt uns, was eine ausgebildete Jazzstimme so drauf hat – flexibel mäandernd zwischen R‘n‘B, Vocal Jazz und karibischem Volkslied. Zum Abschluss bittet DJ Tereza auf den Dancefloor, es gibt House, Disco, Soul und natürlich immer alles irgendwie mit Jazz.
Wir lassen das Ganze ein bisschen mehr als eine Woche sacken, bevor wir uns im E-Werk wiedersehen, zum bereits erwähnten Afterburner. The Comet Is Coming und das heißt auch, Shabaka Hutchings is coming: Saxophonist und eine der zentralen Figuren der jungen Szene Londons und längst mit etlichen Preisen dekoriert. The Comet Is Coming ist Hutchings lauteste Band, ein Trio, das einen unerhörten Mix aus Jazz, Funk, Electronica und Psychedelic Rock spielt, aufgeladen mit Sci-Fi- und B-Movie-Motiven. Das Publikum wird mit maximaler Energie aus diesem Festival hinausgeraved. Ganz nach unserem Geschmack.
NUEJAZZ macht noch einmal Feuer unterm Hintern. Mindblowing!
CURT LOUNGE
Wie, eine curt-Lounge? Die gab es doch schon mal beim NueJazz Festival!? Korrekt, ist schon etwas her. Damals bespielten wir den Raum, indem wir junge Künstler live vor Ort malen ließen. Wir selbst hingen ab, erfreuten uns an der dort installierten Bar, an der Kunst und an unseren Gästen, die aus Festivalpublikum bestanden, das in den Spielpausen flanierte, oder aus Freund*innen, die uns in der Lounge besuchten.
So stellen wir uns das diesmal auch wieder vor.
Wir hängen in der curt Lounge ab, genießen Konzerte vorne im Saal oder gegenüber im Labor, oder freuen uns über Gäste, die uns berichten werden, dass Maurice Locas Oud gerade besonders gut klang. Und dass drei Schlagzeuge mit Geige noch wilder wären als zwei Schlagzeuge mit Geige. Und wir sagen dann ganz fachmännisch: „Haben wir schon immer so gemacht, ist echt wilder. Noch ein Bier?“ Also: Kommt uns besuchen.
Mittwoch 26. bis Freitag 28. Oktober, täglich ab 18:00
Kulturwerkstatt Auf AEG (Eintritt frei)
Curt vergibt Tickets!
2x2 Tagestickets für Freitag, 28.10. auf AEG
2x2 Tagestickets für Samstag, 29.10. im Z-Bau
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mit dem Stichwort “NueJazz Freitag” oder “NueJazz Samstag” schicken und Glück haben!
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NUEJAZZ Festival
22. Oktober bis 9. November, im E-Werk, Erlangen und in der Kulturwerkstatt auf AEG, Nbg.
www.nuejazz.de
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