Fürther Zuhörfest: Lesen!
#Bücher, #Festival, #Lesen!, #Lesung, #Poetry Slam
Womit sich die Nürnberger zu großen Teilen immer noch schwertun, das beherrschen die Fürther schon lange ohne arge Schwierigkeiten: Lesen. Sie haben dort sogar ein ganzes Fest nach dieser Kulturtechnik benannt. Zu diesem Anlass kommen Profis aus den Bereichen Lesen und Schreiben in die Kleeblattstadt. Was uns wiederum in die angenehme Situation bringt, nix können zu müssen, außer: zuhören.
Das Kulturamt der Stadt Fürth hat eine ganze Reihe namhafter Autor*innen der deutschsprachigen Literatur eingeladen, die vom 23. Juni bis 3. Juli auftreten werden, vor allem, aber nicht nur, im Kulturforum.
Los geht‘s mit Julia Franck (23.06.), einer Autorin, die schon seit etlichen dicken Büchern die deutsche Vergangenheit literarisch vermisst. In Welten auseinander spürt sie dem eigenen Aufwachsen nach, einer Jugend zwischen Ost und West, meist in prekären Verhältnissen. Geboren in Ostberlin, wird Julia mit acht von der Mutter in den Westen mitgenommen, nach Schleswig-Holstein, wo sie es irgendwann nicht mehr aushält, weshalb sie sich in Westberlin durschlägt ...
Tobias Friedrich (24.06.), bisher Songtexter und Autor von Sachbüchern, kommt mit seinem Romandebüt Der Flussregenpfeifer nach Fürth, über das er sagt, es ist eigentlich ein Rätsel, warum es vorher noch kein Buch über diesen Oskar Speck gab. Speck war ein arbeitsloser Nichtschwimmer, der mit seinem Faltboot nach Zypern paddeln wollte, es letztlich bis nach Australien schaffte und sich dabei immer auch den Nazis entzog, die ihn zu einem Volkshelden machen wollten.
Christoph Poschenrieder (26.06.), 2014 Deutscher-Buchpreis-nominiert, fragt in seinem jüngsten Werk Ein Leben lang, wie weit die Loyalität unter Freunden gehen kann. Was passiert mit einer Clique, wenn einer von ihnen des Mordes angeklagt wird? Dabei steht weniger die Schuld im Mittelpunkt dieser Aufarbeitungsgeschichte als der Umgang der Menschen im Umfeld.
Noch eine Romandebütantin ist Yade Yasemin Önder (28.06.), bekannt als Theaterautorin, die in “Wir wissen, wir könnten und fallen” synchron von einer jungen Frau erzählt, die früh ihren Vater verliert. Alleingelassen ergeben Mutter und Tochter eine toxische Mischung. Die Erzählerin sucht ihren Platz in der Welt, wobei ihr Vater sie nicht los lässt.
Jan Costin Wagner (29.06.) ist Musiker und mehrfach prämierter Krimiautor. Das besondere an seiner Lesung in Fürth: Für seinen neuen Roman, Am roten Strand, der sich schonungslos mit dem komplexen Thema Pädophilie auseinandersetzt, hat Wagner eigens Musik komponiert. Er wird sich selbst am Klavier begleiten.
Außerdem: Der Schriftsteller und Historiker Doron Rabinovici mit einem politischen Roman über die Macht der Bilder (30.06.). Der Schauspieler Edgar Selge mit der autobiografisch gefärbten Erzählung einer Kindheit zwischen Gefängnis und klassischer Musik (01.07.).
Die Literaturpreisträgerin der Europäischen Union Marica Bodrožic mit ihrem Roman über Walter Benjamins letzten Weg (02.07.). Und die Niederländerin Jessica Durlacher mit einem Roman über eine jüdische Familie und ihren Einsatz für eine junge Muslima (03.07.)
In der Adenauer-Anlage finden am 03.07. außerdem zwei Poetry-Slam-Spaziergänge mit Michael Jakob und seinen Gästen statt. Im Bogenhof steigt unter anderem die Silent-Reading-Party und das StadtLesen mit Bücherregalen und Sitzsäcken kommt ebenfalls in die Adenauer-Anlage. Und weil es noch nicht reicht: Am 25.06. laden Pauline Füg und Michael Malcherek zum U-20-Poetry Slam.
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LESEN! – Das Lese- und Wortfestival in Fürth
23. Juni bis 3. Juli, im Kulturforum und weitere Orte in Fürth.
Alle Infos: www.fuerth.de/LESEN
#Bücher, #Festival, #Lesen!, #Lesung, #Poetry Slam