Quartiervorstellung #4: Der Handwerkerhof
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Dass curt sich in Nürnberg ein wenig auskennt, wisst ihr ja. Wie schön für uns, dass wir hier in dieser Koop mit der Congress- & Tourismuszentrale Nürnberg, in der wir euch in den nächsten Ausgaben die Schönheit einiger Altstadtquartiere präsentieren, noch einiges lernen können. Bisher waren es der Weinmarkt, der Augustinerhof, der Jakobsmarkt – und nun ist der Handwerkerhof dran.
Es folgen: Burgviertel und Lorenzer Platz. Zu allen Quartieren gibt es viel zu berichten. Und wir fordern euch auf: Entdeckt Neues im Alten! Besucht die Quartiere und lasst euch überraschen, welche Perlen es dort gibt und wie wunderschön wir es hier haben, in unserer grandiosen Stadt!
Für uns curt-Reck*innen gehört es dazu, aufmerksam durch die Stadt zu ziehen, neue Spots zu sichten, genau hinzusehen, den Wandel zu beobachten. Mit der Kampagne der CTZ, die im Rahmen der Nürnberger City Werkstatt erarbeitet wurde, können wir alle die Nürnberger Altstadt noch besser erleben und entdecken.
Die Content Creator Kristof und Lena, Geschwister aus Nürnberg, porträtieren die ausgesuchten Quartiere und bündeln ihre Fotos, Texte, Porträts, Stories in einem digitalen Quartiersguide. Dazu muss man lediglich vor Ort den QR-Code im Quartier scannen, sich Sound ins Ohr stöpseln oder Kopfhörer aufsetzen und den Geschichten lauschen, die uns durchs Quartier begleiten.
Einfacher gehen Stadterkundung und Flanieren wirklich nicht. Probiert es aus!
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Lena und Kristof waren auch im Handwerkerhof, einem allein wegen seines abgegrenzten Charakters recht besonderem Viertel. Eingerahmt von der historischen Stadtmauer haben sich hier traditionelle und moderne Handwerksbetriebe angesiedelt. Trotz seiner Nähe zum Bahnhof und der Fußgängerzone vermittelt der Handwerkerhof die Atmosphäre eines kleinen Dorfes inmitten der Stadt.
Gegründet 1971 hat sich der ehemalige Waffenhof zu einem Quartier entwickelt, das die Tradition wahrt, ohne eingestaubt daherzukommen oder nur Touri-Kitsch feilzubieten. Man kann diese kleine Oase nur empfehlen: Hier kann man schlemmen, trinken, entdecken – und sogar Kaffeepause machen mit Blick über den Klarissenplatz aufs Neue Museum. Dieser Hof lässt nicht nur die Augen der Touristen leuchten, sondern beeindruckt auch immer wieder eingefleischte Nürnberger*innen. Daher einfach mal besuchen, durchflanieren und einkehren. Möglichkeiten dazu gibt es einige. Hier sind unsere beiden top Spots:
Der Balkon
Vielen Gastronomiefreund*innen in unserer Leserschaft wird man den Balkon nicht mehr vorstellen müssen. Aber dem Rest: Mit seiner Positionierung oberhalb des Cityausgangs der Bahnhofspassage und damit freiem Blick von oben auf Menschenströme, trägt der Balkon seinen Namen mehr als zu Recht. Hier lässt es sich gut sitzen und kucken und trinken, fränkische Biere z.B., oder erlesene Obstler und Brände. Das hat eine gewisse Tradition, denn vormals befand sich hier das Nürnberger Milchhäusle, wo Milch und Sahne flossen. Hauptsache flüssig, sozusagen.
Die Betreiber Mirko Könicke und Karel Trncak haben mit strenger Konzentration aus das Wesentliche und die Qualität der ausgeschenkten Waren längst eine berüchtigt familiäre Kneipenstimmung etabliert. Das Publikum ist wild gemischt, von der Omi über den Clubfan bis zum Hipster, alle trinken auf dem Balkon ihr Helles. Wir haben exakt hier übrigens vom Biertisch weg unseren ehrenwerten Matthias Egersdörfer als curt-Kolumnisten rekrutiert – er konnte sich nicht mehr wehren, das Bier war zu süffig.
Die eher beengten Verhältnisse auf der Fläche vor dem Ausschank tragen ihr Übriges zur Stimmung bei: Mitunter muss man halt auch zusammenrücken (- sofern es die Infektionslage erlaubt). Trotz der Tatsache, dass man quasi unter freiem Himmel sitzt (wegen Denkmalschutz ist nur Beschirmung erlaubt, feste Überdachung nicht), hat der Balkon ganzjährig außer Januar geöffnet.
Karel ist gefühlt schon immer Gastronom und dadurch curt-Freund der ersten Stunde (und auch langjähriger curt-ex-Mitarbeiter), Mirko startete seine Gastrokarriere hier mit diesem Objekt. Mittlerweile sind sie beide alte Hasen im Kneipengeschäft und haben ihren Balkon zu einer festen, nicht wegzudenken Größe der hiesigen Szene gemacht.
Eine Freischankfläche im Herzen der Stadt, ein Ort mit absolut eigenständigem Charakter, der viel Liebe gibt und viel Liebe erfährt. Mit den Worten von Mikro: „Ein tägliches Improvisationstheater und wir sind mitten drin!“
BALKON. Königstor 2, Nbg. FACEBOOK.
Anemoi Papierwerkstatt
In Lotte Grunows kleinem Laden, der sich ebenfalls im Handwerkerhof befindet, dreht sich alles ums Papier – und was so dazugehört: Stempel, Notizbücher, Karten, Bastelkrams ... Eine herrliche Welt der seltenen Dinge, denn hier gibt es alles, außer Massenware. Seit 2019 hat die Papierwerkstatt Anemoi hier ihre Heimat gefunden. Lotte ist gelernte Grafikerin: Einen Großteil der angebotenen Produkte in ihrem Laden hat sie selbst entworfen, der Rest kommt von anderen Kreativschmieden.
Die eigentliche Werkstatt befindet sich im ersten Stock, wunderschön direkt innerhalb der Stadtmauer. Hier werden Entwürfe gezeichnet und Stempel zusammengesetzt. Größere Arbeiten erledigt Lotte in ihrer zweiten Werkstatt in Gostenhof. Was sie produziert ist funktionell und individuell: „Ich mag simple Sachen, die den Alltag erleichtern – so wie Stempel!“ Gerade für die hegt sie eine besondere Leidenschaft, entsprechend umfangreich ist die Stempelauswahl im Anemoi. Wer trotzdem nicht fündig wird, hat die Möglichkeit, sich einen ganz persönlichen Stempel anfertigen zu lassen: „Kinder können mir ihren Namen aufschreiben, dann bekommen sie einen Namensstempel in ihrer eigenen Handschrift. Das ist auf jeden Fall um einiges cooler, als ein paar unpersönliche Buchstaben in Arial.“
Und auch über alten Stempel freut sich Lotte übrigens, denn wer ihr ein solches Teil mitbringt, kann ihn eintauschen oder sich einen Rabatt geben lassen. Upcycling gegen die Wegwerfgesellschaft: Aus zerlesenen Büchern stellt Lotte neue Notizbücher oder Kalender her. Nachhaltigkeit ist ihr nämlich mindestens genauso wichtig wie die Qualität und Einzigartigkeit ihres Sortiments. Im Handwerkerhof sind die Wege kurz. Lotte: „Der Blechspielzeugladen lässt mich den Laser für Gravuren nutzen, von der Holzbrandmalerei hole ich manchmal Holz für meine Arbeit. Ich kaufe fast alle meine Geschenke bei den Nachbarn ein – und mache für einige von ihnen auch Stempel. Klar, essen tue ich hier natürlich auch andauernd!“
Ab 10 Euro Einkaufswert gibt´s bei Lotte eine Handwerkerhof-Briefmarke gratis, die speziell für die Quartiersvorstellung entworfen wurde.
ANEMOI PAPIERWERKSTATT. Königsstr 82, Nbg.
WEBSITE
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„Der Handwerkerhof lädt Groß und Klein, Fremde und Einheimische, geschichtsinteressierte Freunde und Freundinnen von Kulinarischem und von Handwerkstradition ... zum Flanieren, erstaunten Entdecken und zum Verweilen ein. Ein Idyll, ein Kleinod, einer Oase gleich!“
– So oder so ähnlich kann man das immer überall lesen. Klingt echt dämlich, stimmt aber.
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Aufruf an die Quartierserkunder*innen!
Sendet uns Tipps, Ideen, Geschichten, Bilder zum Quartier – per Mail an Diese E-Mail Adresse ist gegen Spam Bots geschützt, du musst Javascript aktivieren, damit du sie sehen kannst , Stichwort „HANDWERKERHOF“. Unter den Einsender*innen vergeben wir Gutscheine von delikatESSEN aus dem Quartier Weinmarkt.
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Quartiervorstellung #1: Der Weinmarkt
KLICK.
Quartiervorstellung #2: Der Augustinerhof
KLICK
Quartiervorstellung #3: Der Jakobsmarkt
KLICK
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Die CTZ-Quartiere, supported by curt:
www.nuernberg.travel/stadtquartiere
Web-App: quartiere-nuernberg.de/desktop
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