Jazz und Blues in Wendelstein: Kleine Gemeinde, große Namen
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Nicht wenige Konzertgänger*innen dieser Region können daheim die Wände tapezieren mit den Tickets für die vielen Konzerte, die immerzu verschoben oder abgesagt worden sind. Auch jene, die zum Beispiel in 2020 oder in 2021 gern zum 27. Jazz & Blues Open gegangen wären. In 2022 zupfen sie ihre Festivaltickets von den Wänden. Denn sie sind noch gültig. Gibt aber auch neue.
Die kleine Marktgemeinde Wendelstein vor den südlichen Toren der Stadt wird also einmal mehr, und zwar vom 29. April bis 6. Mai, zum pulsierenden Zentrum von Jazz und Blues und den verwandten Genres, siehe Soul und Funk. Das Jazz & Blues Open hat die Pandemie überlebt und bleibt eines der größten Events seiner Art, was uns auch garantiert, an dieser Stelle große Namen ankündigen zu dürfen, die eine entsprechende Vorfreude entfachen.
Los geht das Jazz & Blues Spektakel am 29. April nämlich direkt mit einem Golden-Globe-etc.-Preisträger mit ordentlich Gold und Platin im Backkatalog: Jamie Cullum kommt in die Eventhalle Wendelstein, einer der sicherlich erfolgreichsten aber auch interessantesten Jazz-Pianisten, weil er keinen Genre-Purismus kennt, sondern das Ding mit Rock und Pop und was nicht alles crossovert. Und eine entsprechend enthusiastische Show abliefert. Cullum, so viel sei ehrlicherweise dazugesagt, ist ausverkauft.
Der zweite große Name, der im Programmheft ins Auge springt wie ein Jamie Cullum vom Pianohocker, steht direkt am 30. April auf der selben Bühne und ist ein besonderer Liebling dieser Redaktion. Chilly Gonzales kommt. Und wenn Jamie Cullum das babyfacige Wunderkind am Piano ist, ist er der bademantelige Crazy Man des Jazz, Entertainer im Schweiße seines Angesichts, Rapper im Körper eines hochkulturell ausgebildeten Musikers, Multitalent. Gonzo teilt sich die Wendelsteiner Bühne an diesem Abend mit der mit Sicherheit nicht weniger talentierten Cyrille Aimée, französische Jazz-Sängerin, die eine Karriere von europäischen Straßen bis ins New Yorker Apollo-Theatre hingelegt hat. Ihre Stimme wird mit der von Barbara Streisand vergleichen, einen Vergleich, den Aimée nicht zu scheuen braucht, wie man so schön sagt.
So. Und als wenn das noch nicht genug wäre, folgen jetzt noch mindestens neun Konzerte an verschiedenen Wendelsteiner Orten. Unter anderem die bulgarische Sängerin Alexandra Simeon (30.04., Jegelscheune), die in ihren Songs das uralte musikalische Erbe ihrer Heimat lebendig hält und mit jüngeren Einflüssen des westueropäischen Jazz in Verbindung bringt. Oder man reise am Sonntag, 01.05., nach Wendelstein zum traditionell kostenfreien Open Air im Altort mit den Gewinnern des German Blues Awards 2020, The Bluesanovas, dem lässigen Jazz und Soul Jazz-Sänger Jeff Cascaro und Matthis Pascaud und Hugh Coltman, die sich in einer Hommage dem New-Orleans-Voodoo-Blues von Dr. John widmen.
Am selben Abend ist übrigens der Ausnahme-Saxophonist Lutz Häfner zusammen mit dem vielfach ausgezeichneten Pianisten Rainer Böhm in der Jegelscheune. Am 02.05. sind Tom Appel und Häns Czernik einmal mehr gern gesehene Gäste in Wendelstein. Sie interpretieren in der Nikolauskirche amerikanische Songwriting-Klassiker und haben das Sandra Rieger Streichquartett mit dabei. Jan Luley zeigt uns am 05.05. im Casa de la Trova wie sich der Sound der Geburtsstadt des Jazz, New Orleans, heute anhört, während im Jugendtreff Downstairs das Leo Betzl Trio (LBT) demonstriert, was eigentlich handgemachter Techno ist. Und zum Abschluss fegt uns eine der ältesten aktiven Big Bands ihren von der Queen hochgeschätzten Sound um die Ohren, das 2020 50 Jahre alt gewordene The Pasadena Roof Orchestra.
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Jazz & Blues Open Wendelstein
29. April bis 06. Mai, verschiedene Orte in Wendelstein.
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