Fahnenkorrektur: Neue Aktionskunst an der Zeppelintribüne kündigt sich an

FREITAG, 22. APRIL 2022, ZEPPELINFELD

#Aktionskunst, #Fahnenkorrektur, #Kunst, #Regenbogenpräludium, #Reichsparteitagsgelände, #Zeppelintribüne

Wir glauben, es war ungefähr so: Eine düstere, regenverschleierte Nacht in Gostenhof. curt-Kolumnist Theo Fuchs schleicht durch menschenleere Gassen, das Hirn vernebelt von billigem Fusel. Da vorne muss er noch um die Ecke, dann ist er daheim, als er ein plötzliches Psst in seinem Rücken vernimmt. Fuchs verharrt im gelben Licht der Gaslaterne, eine Gestalt im grauen Mantel nähert sich mit eiligen Schritten, will vorbei, Fuchs spürt eine Berührung und weg ist der Fremde als hätte er nie existiert. Der Kolumnist taumelt, er fühlt sich wie aus einem Traum erwacht, in seiner Tasche etwas Schweres, eine Kassette.

Daheim kann der gelernte Wissenschaftler die Codes auf dem Datenträger entziffern. Es handelt sich um eine Einladung, einen Aufruf. Die derart aufgespürten Teilnehmerinnen und Teilnehmer sollen ihren Beitrag zu einem Ritual leisten. Es geht um eine Waschung. Ausgerechnet am historisch belasteten Ort der Zeppelintribüne, der eine gewisse Künstler*innengruppe schon einmal zu einer aufsehenerregenden Aktion motiviert hat, wolle man die “Flecken der Vergangenheit” entfernen, nachhaltig, damit diese in der Zukunft nicht wieder auftauchen.

Wer mitmachen will, bringe am 22. April 2022, 16 Uhr ein Kleidungsstück in schwarz, rot oder gelb zum Rednerpult der Zeppelintribüne, wo es gewaschen und zum Trocknen aufgehängt werden kann. Die Aktion trägt den Titel Kleine Fahnenkorrektur zum Jahrestag der Hakenkreuzsprenung.

Soweit, der Aufruf, der unseren Kolumnisten erreichen und nicht viel mehr verrät als das. Wir sind gespannt.




Twitter Facebook Google

#Aktionskunst, #Fahnenkorrektur, #Kunst, #Regenbogenpräludium, #Reichsparteitagsgelände, #Zeppelintribüne

Vielleicht auch interessant...

ROTE GALERIE. Alle vier bis fünf Wochen gibt es in der ROTEN GALERIE eine neue Ausstellung, oft auch mit politischen Anliegen. Dazwischen jede Menge weitere Veranstaltungen von Konzerten bis zu Diskussionen. Aber im Mittelpunkt: die Menschen und ihre Kunst. Gegen den Krieg gegen die Ukraine, gegen Russland. Gegen Trump. Und dabei immer: für die Kunst und die Kultur. Die Förderung von regionalen Künstler:innen sind besonders im Fokus für die Galerie, so wie Bogi Nagy, Gymmick, Momoshi, D.A.M.N. und so viele andere. Aber auch internationale Gäste sind willkommen – wie 2021 die russische Künstlerin, Regisseurin und LGBTQIA+-Aktivistin Victoria Naraxsa, die ihre Skizzen und Zeichnung ausstellte, die sie malte, als sie in Moskau im Gefängnis saß. Wir haben mit Michael Ziegler geplaudert, dem Vorsitzenden der Karl-Bröger-Gesellschaft. Zu seinem Verein gehört die ROTE GALERIE.  >>
IDYLLEREI. Die Idyllerei-Zentrale, Kunstraum für Menschen mit geistiger Behinderung, zeigt ab 24. Oktober die Arbeiten eines Nürnberger Kultfigur, die manche:r vielleicht über die tolle Doku der Medienwerkstatt kennengelernt hat. Stanley Schulten aka. Mr Wolf. in: Wild and Free – von Wölfen und Autos. Mr Wolf gehört sowohl dem queeren als auch dem autistischen Spektrum an. Mit weiblichen Geschlechtsmerkmalen geboren, identifiziert er sich heute als Mann, häufig aber nicht als Mensch, sondern als Wolfscharakter. Diesen Wolf erweckt er auf Leinwand, in Animationen und vor allem in Comics zum Leben. Momentan arbeitet Schulten an einer zusammenhängenden Geschichte über ein Stiefkind mit Asperger Syndrom: Der Wolf und die Stiefmutter. Lutz Krutein, Leiter der Idyllerei sagt: “Ich habe nie gesehen, dass er an irgendeiner Stelle korrigiert hätte, sondern er hat die Bilder „druckfertig“ im Kopf und zeichnet sofort ins Reine.”

Gelegenheit diesen besonderen Künstler kennenzulernen, bietet ab 24.10. die Ausstellung in der Idyllerei, die auch versucht, der spannenden Frage nachzugehen: Wie kann man etwas werden, was man offensichtlich nicht ist? Vernissage ab 18.30 Uhr. Die Ausstellung läuft bis zum 09.11. und ist den Öffnungszeiten der Idyllerei zu sehen: Do. bis Sa., 14-18 Uhr.

www.idyllerei.de
   >>
REICHSPARTEITAGSGELäNDE. Im letzten Review ging es um die Frage, inwieweit eine innere Erinnerungsarbeit mit physisch erfahrbaren Elementen aufklärerisch und ästhetisch funktionieren kann, am Beispiel der Holzschuharbeit von Harald Kienle für Hersbruck. Über diese Beobachtung und den größeren Kontext einer kreativen Erinnerungsarbeit spreche ich im folgenden Interview mit Hajo Wagner. Alle gestellten Fragen wurden unverändert schriftlich beantwortet, die Antworten wurden inhaltlich nicht verändert.  >>
20241001_Staatstheater
20241001_Einblick
20241001_Salz_Pfeffer
20241001_pfuetze
20241104_curt_XMAS
20241001_VAG_Nightliner
20241118_Ruetter
20241001_Kaweco
20241001_GNM_hallo_nature
20230703_lighttone
20241001_Retterspitz
20240801_mfk_PotzBlitz
20241001_Staatstheater_Erlangen
20240601_ebl