Viva con agua: Wasser für alle, alle für Wasser
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Die gemeinnützige Organisation Viva con Agua fördert Wasserprojekte weltweit. Gegründet hat sie der Ex-Fußballprofi Benjamin Adrion, der unter anderem für den FC St. Pauli gespielt hat. Für ihre Vision geht Viva con Agua mitunter ungewöhnliche Wege. Das Mineralwasser kennen wir alle, seit diesem Jahr ist man dafür sogar ins Hotelbusiness eingestiegen.
Weltreise oder Profivertrag beim FC St. Pauli? Vor der Frage stand Benjamin Adrion im Jahr 2005. Eigentlich hatte er sich längst entschieden. Er wollte reisen und unterwegs soziale Projekte unterstützen. Die Weltkarte lag schon bereit, da legte der FC St. Pauli ihm eine Vertragsverlängerung daneben. Benjamin Adrion entschied sich einfach für – beides. Er blieb dem Fußballklub treu und nutzte fortan das Netzwerk, um eine soziale Organisation aufzubauen.
Im Trainingslager auf Kuba im gleichen Jahr stolperte er über das passende Thema: Wasser. Kuba leidet unter Wassermangel, das marode Leitungssystem erschwert die Lage. Der Zugang zu sauberem Wasser ist für viele Kubaner*innen nicht selbstverständlich. Benjamin Adrion und seine Teamkollegen starteten eine Spendenaktion. 50.000 Euro wollten sie für Trinkwasserspender in kubanischen Kindergärten sammeln. Und zu ihrem eigenen Erstaunen schafften sie das sogar. „Der FC St. Pauli war damals dritte Liga. Nicht nur wir waren pleite, auch der Verein war pleite. Mehr als dieses erste Projekt konnten wir uns da gar nicht vorstellen. Das große Glück war, dass uns ganz viele Leute, vor allem die Fans, unterstützt haben“, erinnert sich Benjamin in einem Interview mit der UmweltBank an die Anfänge.
Heute ist daraus längst Viva con Agua entstanden. Die gemeinnützige Organisation, bestehend aus Stiftung und Verein, setzt sich dafür ein, dass alle Menschen Zugang zu sauberem Trinkwasser, Hygieneeinrichtungen und sanitärer Grundversorgung bekommen. 771 Millionen Menschen weltweit haben keinen gesicherten Zugang zu sauberem Trinkwasser. Davon fehlt rund 489 Millionen Menschen Zugang zu jeglicher Trinkwasserinfrastruktur.
Bei ihrer Mission setzt Viva con Agua auf einen positiven Aktivismus: Über Musik, Kunst und Sport will die Organisation Menschen für ihre Ziele und Projekte gewinnen. Viva con Agua finanziert sich jedoch nicht nur über Spenden, sondern zusätzlich über Social Businesses, also gewinnorientierte Unternehmungen, deren Profit in die gemeinnützige Arbeit fließt. Seit über zehn Jahren gibt es schon das Viva con Agua-Mineralwasser. Es gibt auch ein nachhaltiges wie soziales Toilettenpapier mit dem klangvollen Namen Goldeimer. Von Goldeimer gibt es außerdem „Normale Seife“, die ist bio, vegan und sozial.
VILLA VIVA IN HAMBURG:
SCHLAFEN FÜR DEN GUTEN ZWECK
Und nun steigt Viva con Agua auch noch ins Hotelbusiness ein. Direkt in Hamburg zwischen Hauptbahnhof und Deichtorhallen baut die Organisation die Villa Viva, ein ambitioniertes Vorhaben auf 7.000 Quadratmetern Bruttogrundfläche. Auf zwölf Etagen entsteht ein Gasthaus mit rund 300 Übernachtungsbetten: Es wird eine Vielzahl künstlerisch gestalteter ArtRooms geben, eine Camping-Etage, in der ein Bett und Stauraum schlappe 19,10 kosten (Gründungsjahr des FC St. Pauli: 1910), einen Zauberkiosk, und „Dicke Hose“-Suiten, die eigens von Jan Delay und Barbara Schöneberger gestaltet werden. Konferenz- und Galerieräume, ein Restaurant, die Viva Cantina, und die Rooftop-Bar runden das Nutzungskonzept ab.
Für den Bau der Villa Viva wurde kein einziger Euro aus den Spenden verwendet. Stattdessen hat Viva con Agua eine 16-köpfige „Shareholder-Gang“ zusammengetrommelt, die sich sehen lassen kann: Jan Delay und Bela B sind dabei, die Gebrüder Braun vom Miniaturwunderland in Hamburg, Kevin Kuranyi und Saskia Bauer. Insgesamt tragen die Investor*innen 5,5 Millionen Euro Eigenkapital. Den Rest finanziert die UmweltBank. Die Finanzierung kam zustande, weil die Villa Viva nicht nur ein Social Business sein wird, sondern auch als nachhaltiger Bau geplant ist: Dank Solarthermie, Wärmerückgewinnung sowie Fassadenbegrünung und vielen anderen Maßnahmen wird das Gebäude den KfW 55 Standard erreichen.
60 Prozent der Gewinne fließen dauerhaft in die Projektarbeit. Außerdem ist geplant, dass die „Shareholder-Gang“ erst nach 15 Jahren am Gewinn beteiligt wird und ihren Anteil auch dann erst veräußern könnte.
„Mit Villa Viva wollen wir zeigen, dass soziales Wirtschaften gleichzeitig nachhaltig und erfolgreich sein kann. Kurzum: Wir wollen Maßstäbe setzen, neue Wege gehen und damit Menschen inspirieren für sozialen Wandel“, erklärt Benjamin Adrion.
Das Modell der Villa Viva soll längst nicht auf Hamburg beschränkt bleiben. Die erste Villa Viva entstand Anfang 2021 bereits in Kapstadt. Weltweit sollen Orte der Verbindung und kreativen Zusammenarbeit geschaffen werden.
Die Hamburger müssen auf ihre Villa noch ein wenig warten. Die Eröffnung ist im Spätherbst 2023 geplant. Wir werden uns gleich mal eine von Jan Delays Suiten reservieren – der Winter an der Elbe gehört uns!
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VILLA VIVA IN HAMBURG – EIN HAUS, DAS BRUNNEN BAUT
ab Spätherbst 2023
www.villaviva-capetown.com
Die Umweltbank hilft bei der Finanzierung und unterstützt damit Viva con Agua bei der Mission, vielen Menschen weltweit den Zugang zu sauberem Trinkwasser zu ermöglichen.
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