Every Body: Erstes Festival für inklusiven Tanz
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Es ist ein Tanzfestival, das sich an everybody und every body richtet. Die Choreografin Susanna Curtis verwirklicht mit Everybody Nürnberg erstes Festival für Mixed Abled Tanz. Denn, Bewegung ist nicht nur etwas für a) professionell ausgebildete Menschen mit b) perfekt funktionierenden Körpern. Im Gegenteil, Menschen mit Behinderung und Amateure verschaffen der Kunstform ganz andere, neue Möglichkeiten und ästhetische Dimensionen.
Das Programm, das vom 10. bis 12. September in der Tafelhalle, im Künstlerhaus und im Dokumentationszentrum stattfindet, setzt sich aus Tanzproduktionen, Panels, Workshops und Filmvorführungen zusammen. Curtis und ihrem Team ist es gelungen, ein internationales, spannendes Lineup für die erste Ausgabe von Everybody zusammenzustellen.
Aus dem eigenen Hause, Curtis & co dance affairs, kommt eine site-specific Version der neusten Produktion Exploring Borders (10.09., Tafelhalle & 11.09. Dokumenationszentrum). Sie eröffnet das Festival. Das Ensemble setzt sich darin mit den persönlichen Grenzen der Performenden auseinander. Zum Beispiel die des äthiopischen Akrobaten, der als Kind nicht laufen konnte. Oder die der britischen Darstellerin, die mit 57 Jahren noch immer auf der Bühne steht. Im Umfeld des Reichsparteitagsgeländes wird das Thema der Site-specific-Performance, die Grenzen, besonders eindringlich.
Mit der DIN A 13 tanzcompany holt das Festivalteam eines der weltweit führenden Ensembles in Sachen mixed-able Tanz nach Nürnberg. Die künstlerische Leiterin Gerda König sucht in dieser Arbeit nach Kontrasten und Spannungen, auch Provokationen, die den Menschen auf ästhetische Weise herausfordern. Am 11.09. zeigt DIN A 13 Filmausschnitte in der Tafelhalle, ein Vortrag erläutert die Besonderheit der Ästhetisierung des “Anderen”. In diesem Rahmen performt Eva Brenner ihre jüngste Arbeit Jetzt. Die Rollstuhlfahrerin erlebt das Thema Lähmung auf vielen Ebenen. Dieses Gefangensein symbolisiert sie mit einem Netz aus Röntgenbildern, in das sich die Künstlerin hüllt wie in einen Kokon.
Am Sonntag, 12.09., zeigt DIN A 13 dann die Prouktion cellar & secrets in der Tafelhalle. Darin rücken die Performenden den verborgenen Teil des Hauses in den Fokus, den Keller. In Zeiten digitaler transparenz und bodentiefer Fenster wird der Keller zum letzten Rückzugsort der Freaks und psychisch Versehrten, deren geheime Leidenschaften, bizarre Marotten und beängstigende Rituale hier nicht nur stattfinden, sondern gelebt werden.
Hinzu kommt am Sonntag das Format Brunch ‘n’ Talk im Künstlerhaus, das von einer Performance von Kassandra Wedel eröffnet wird. Im Anschluss sprechen vier Künstlerinnen mit Behinderung, Eva Brenner, Bea Carolina Remark, Kassandra Wedel und Tameru Zegeye, mit Katharina Erlenwein über ihre Arbeit. Im Filmhaus läuft an allen drei Tagen ein begleitendes Programm aus Filmen, die inklusive Tanzkompanien aus Schottland, England, Indonesien und den USA zeigen.
Zum vollständigen Programm:
kunstkulturquartier.de
Zum Everybody e.V.
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