LESEN! Fürth: Abgespeckt und trotzdem sexy
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Dem Fürther Literaturfestival LESEN! ist es 2020 gelungen, eine abgespeckte, Corona-safe und trotzdem umfangreiche Version ihres Festivals auf die Beine zu stellen. Ein Erfolg, der in diesem Jahr wiederholt wird. Und was die Fürther so abgespeckt und „Lesen light“ nennen, wäre an anderen Orten das Programm eines ganzen Jahres.
Vom 17. bis 27. Juni kommen zehn Autorinnen und Autoren nach Fürth, die Lesungen finden größtenteils im Innenhof des Kulturforums statt. Sofern es eben die Inzidenzen zulassen. Auch hier gilt: Print ist cool und alles, aber aktueller und sicherer geht‘s online.
Ein Blick ins bis dato noch ausstehende Programm: Der österreichische Schriftsteller Felix Kucher wendet sich nicht nur fürs Festival, sondern auch inhaltlich Fürth zu: Sein Buch Sie haben mich nicht gekriegt handelt unter anderem von der Fürther Buchhändlerin Marie S. Rosenberg, die vor den Nazis in die USA floh. Tina, die zweite Heldin eds Romans, kommt aus Norditalien nach Hollywood, wo sie zur Fotografin und kommunistischen Revolutionären heranreift. Felix Kucher ist am 22.06. in Fürth zu Gast.
Einen Thriller der Stunde, einen Klimathriller nämlich, bringt Wolf Harlander am 23.06. mit nach Fürth: In 42 Grad erlebt Deutschland einen Jahrhundertsommer, inklusive austrocknender Flüsse und brennender Wälder. Nur noch zwei Tapfere Spezialisten, der Hydrologe Julius Denner und die IT-Spezialistin Elsa Forsberg wehren sich und versuchen die katastrophen irgendwie aufzuhalten, wähernd um sie herum bereits die Zivilisation zusammenbricht.
Aber nicht nur die schöne Kunst wird in Fürth abgefeiert, die Programmmacher*innen haben auch ein Auge für den Sachbuchmarkt. Anselm Oelze hat mit Die Grenzen des Glücks ein Buch geschrieben, das uns eigentlich alle angehen sollte: Er ist nach dem Brand im Flüchtlingslager Moria nach Lesbos geflogen und erzählt in einer eindringlichen Reportage von den Zuständen im Camp Kara Tepe, von der Arbeit der Hilfsorganisationen, den Sehnsüchten der geflüchteten Menschen und der Macht der Grenzen. Oelze liest am 24.06. im Kulturforum.
Auch die Lyrik hat ihren Platz beim LESEN! Clara Louise ist vielleicht eher noch als Singer/Songwriterin bekannt, hat mit Golden bereits ihren vierten Gedichtband veröffentlicht. Sie kommt am 26.06. – mit Band. Am 27.06. beschließt dann Lisa Krusche die Veranstaltungen im Kulturforum. Ihr Debütroman Unsere anarchistischen Herzen erzählt von der Freundschaft zweier junger Frauen – die eine muss mit ihren Hippie Eltern aufs Land ziehen, die andere ist schon dort und führt ein wildes, schmutziges Leben.
Außerdem sucht das Festival am 25.06. im Rahmen des U20-Slams im Zett9 die besten Nachwuchs-Bühnen-Poet*innen. Es geht um den offiziellen Titel fränkische:r U20 Poetry Slam Meister:in. Bereits am Donnerstag, 24.06. wird der Interkulturelle Garten an der Uferpromenade zum lesenden garten: Eine Französin, eine Japanerin und ein Engländer stellen hier ihre Lieblingstexte, deutschsprachige Gärtner:innen kümmern sich um die Übersetzung.
Die während des Festivals im Stadtgebiet aufpoppenden Buchtauschregale schließlich laden dazu ein, sich Lektüre für zuhause mitzunehmen – oder Bücher dazulassen, über die sich der oder die Nächste dann freut. Acht ganzjährige Regale gibt es im Stadtgebiet bereits, ein neuntes kommt für die Festivaldauer in der Schwabacher Straße, Höhe Rudolf-Breitscheid-Straße hinzu. Wir hollen uns neuen Lesestoff, wir lassen uns was vorlesen, wir freuen uns, dass es das gibt!
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LESEN! Literaturfestival
vom 17. bis 27. Juni im Kulturforum Fürth
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