Kino3: Georgisches Kino und Wiener Schmäh
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Während sich das Filmhaus auf seine Wiedereröffnung vorbereitet – am 10.06. geht’s wieder los, alle Infos bald an dieser Stelle – bekommt das kino 3 seinen ersten kuratierten Schwerpunkt: Eine Werkschau des georgischen Regisseur Otar Iosseliani.
15 Jahre nach seinem Besuch im Filmhaus kehrt Iosseliani quasi digital nach Nürnberg zurück. Die sieben Filme in seiner Werkschau zeichnen sich durch feinen Humor, leise Wehmut, reduzierte Dialoge und eine fließende Bildsprache aus. DIE WEINERNTE ist eine Hymne an diejenigen, die sich beim Erwachsenwerden in einer Welt der Anpassung und des Pragmatismus behaupten und sich nicht korrumpieren lassen. ES WAR EIN MAL EINE SINGDROSSEL schildert 36 Stunden aus dem Leben des jungen Musikers und angepassten Träumers Gia.
In PASTORALE erzählt Iosseliani ohne den Anschein des Erzählens zu erwecken, multipliziert die Handlung und fügt unendlich viele Anfänge neuer Geschichten ein. Die Figuren in DIE GÜNSTLINGE DES MONDES sind namenlos – doch durch ihre wohl charakterisierten Handlungen verkörpern sie die gesamte Gesellschaft. MARABUS! – ADIEU, PLANCHER DES VACHES! beginnt wie ein Gleichnis über das Gefühl der Unzufriedenheit, das uns innewohnt. Ist man reich, denkt man, die Armen seien glücklich (…) Ist man arm, stellt man sich das Leben der Reichen wunderbar vor."
Der autobiografisch gefärbte Film CHANTRAPAS setzt sich anhand der fiktionalen Geschichte eines georgischen Regisseurs, der nirgendwo seinen Platz findet, mit den Themen Exil, künstlerischer Freiheit sowie dem Interessenskonflikt zwischen Autor und Filmindustrie auseinander. Leichtfüßig und melancholisch zugleich erzählt Iosseliani in WINTER SONG – CHANT D’HIVER von der Französischen Revolution und der Räumung von Flüchtlingslagern im gegenwärtigen Europa. Alle Filme sind bis 30. Juni verfügbar.
Ebenfalls bis 30.06.: BELLARIA – SO LANGE WIR LEBEN! Eine Hommage an einen nostalgischen Ort, das Bellaria-Kino in Wien.
Das Fotofestival präsentiert uns diese Woche die Gesprächsrunde „So könnte es gewesen sein: Die Fotografie und ihr Verhältnis zur Realität“, als auch den Online-Vortrag „Souviens-toi. Dokumentarische Strategien über etwas Vergangenes“, einer Annäherung an die französische Erinnerungskultur.
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Kino 3
im Filmhaus Nürnberg
Königstraße 93
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