Staatstheater: Back on stage!
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Das Staatstheater kehrt, wenn es die Inzidenzen zulassen, nicht nur ein bisschen zum Präsenzbetrieb zurück. Bayerns größtes Mehrspartenhaus feuert aus allen drei Sparten. Der Juni-Spielplan kommt flugs aus der Schublade. Er startet am 09.06. Theaterfreund*innen bringen die Maske mit und außerdem den negativen Test, den Genesungs- oder Impfbescheid.
Das Programm ist sofort wieder so umfangreich, dass uns hier der Platz fehlt, um es in Gänze aufzubereiten. Allein im Juni bekommt Nürnberg vom Staatstheater sieben Premieren in Oper und Schauspiel, ein Philharmonisches Konzert in der Meistersingerhalle und eine öffentliche Probe im Ballett. Und das ist nur der Teil, der drinnen stattfindet. Ja, ja: Das Staatstheater baut sich zudem eine Sommerbühne vor seinen Eingang. Damit kann man ein bisschen ausgleichen, dass die Sicherheitsmaßnahmen stark zulasten der Kapazität gehen: Ins Schauspielhaus dürfen 170, in die Kammerspiele 46 und vor die Sommerbühne 84 Personen.
Los geht‘s am 09.06. mit gleich zwei Premieren. Im Schauspiel läuft Isola an, das neue Stück von Hausautor Philipp Löhle in Regie von Direktor Jan Philipp Gloger. Löhle hat eine Art schauerromantisches Horrdrama geschrieben, in dem sich eine Festgesellschaft auf einer Burg vor dem mordenden Unbekannten verschanzt. Oder aber wir gehen in die Oper und sehen dort eine Art Doppelaufführung: Pimpinone/Herzog Blaubarts Burg von Georg Philipp Telemann bzw. Béla Bartók. Regisseurin Ilaria Lanzino stellt ein komisches Commedia-dell‘arte-Intermezzo einem düster-psychologischen Märchen aus Ungarn gegenüber.
Nach der Premiere der Operette Im Grand Hotel am 11.06. folgt das Schauspiel mit Phädra von Jean Racine am 13.06.. Die titelgebende Heldin liebt ihren Stiefsohn. Das ist verzwickt. Als dann Phädras Mann Theseus stirbt, eröffnen sich politische Zwänge und amouröse Möglichkeiten ... Regisseurin Anne Lenk untersucht am antiken Stoff die Mechanismen der Unterdrückung weiblichen Begehrens. Auch in der Oper begeben wir uns am selben Abend in die Antike, wenn im alten Rom die Sitten verfallen und nur die Generalsgattin Lucretia ihren unbefleckten Ruf bewahrt: The Rape Of Lucretia von Benjamin Britten.
Die Kammerspiele bekommen ihre Back-to-halbwegs-normal-Premiere am 22.06.: Kluge Gefühle von Maryam Zaree handelt von der Anwältin Tara, die versucht, sich der Vergangenheit ihrer Mutter zu stellen. Tara wurde in einem iranischen Gefängnis des Chomenei-Regimes zur Welt gebracht. Am Tag darauf, 23.06., wird es erstmal bunt und vielleicht sogar schrill auf der erwähnten Sommerbühne: Christian Brey inszeniert Jane Austens Stolz und Vorurteil als Pop-Komödie mit Musik und acht Frauen in 15 Rollen! Auch sehr schön: Es geht musikalisch weiter auf der Sommerbühne, wenn es am 24.06. Nah bei dir heißt: Das Ensemble singt, die Stimmen erwachen aus dem Winterschlaf. Es gibt Songs aus Stücken und Ausblicke auf kommende Produktionen, präsentiert und moderiert von Vera Mohrs und Kostia Rapoport.
Ballett und Philharmoniker begrüßen wir am 25.06. zurück auf der Bühne. Die Philharmoniker unter Leitung von Joana Mallwitz spielen Beethoven, das Ballett zeigt in einer Uraufführung Choreografien von Marco Goecke, Jacopo Godani, Goyo Montero. Der Vorverkauf läuft, der Andrang wird nicht zu unterschätzen sein.
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Staatstheater Nürnberg
Richard-Wagner-Platz 2-10
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