Tommys neue Musik: Me+Reas, Moglii, Micro Circus und mehr
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Musikredakteur Tommy Wurm schaut auf die Neuerscheinungen aus Franken und der Welt, macht freshe Entdeckungen, liefert heiße Empfehlungen und weiß generell Bescheid. Die Traditionskolumne für alle, die es mögen, wenn Musik gut ist.
Me & Reas
– Disdancing EP //
Uncle M / 12.03.
Die Rampensäue haben einen neuen Stall. Uncle M steht am Scheunentor und in den Boxen nebenan u.a. Tim Vantol, Anti Flag und Chuck Ragan. Der erste Release ist eine EP voller, verträumter und schöner Songs, die aus der Isolation kriechen. Das Album kommt Ende des Jahres und wird wieder mehr in die geimpften Beine gehen. Für die jetzige Situation ist die Disdancing EP aber genau das Richtige.
Leise, Oink Oink, #soccermums
Moglii
– Fiire //
Humming Records / 12.03.
Moglii kommt aus Düsseldorf, der deutschen Musikmetropole der 70er und 80er und es drängt sich die Frage auf: Warum ist Moglii kein Star? Diese Mischung aus R&B, Soul und Elektronik, bei der sich der Vergleich zu James Blake aufdrängt, hat auf jeden Fall eine Menge Aufmerksamkeit verdient. Ungeklärt bleibt jedoch, ob sieben Stücke noch eine EP oder schon ein Album sind.
Soul, Beats, #TalentOhneEnde
Micro Circus
– Black Swan //
Arcade Parade Records / 26.03.
Micro Circus sind ein Duo aus Nürnberg und München. Das neue, zweite Album Black Swan ist ganz schön gut. Tolle Vocal-Hooks, gebettet in einem Soundteppich aus Elektronik, Indie Rock und durchaus zeitgemäßen Drumloops. Und beinahe jeder Song hinterlässt was, zumindest bei mir. Definitiv ein Lokaltipp, der gar nicht so lokal klingt.
Klein, groß, BY
Noga Erez
– Kids //
City Slang / 26.03.
Das ist die Platte, auf die ich gewartet habe. WOW! Ein Hybrid aus allem, was angesagt ist. Die Dame ist eine Sensation. Sehr subjektiv beschrieben: Billie Eilish, MIA und Mac Miller (für die Coolness-Attitüde) zusammengeworfen und man bekommt eine vage Idee von Noga Erez. Ich will tanzen, jetzt!
Rap, Trommeln, Israel
Lokale Helden
Das Weiße Roß in Immeldorf sollten alle fränkischen Livemusik-Dude*Innen mal gesehen haben. Ein Musicwonderland. Dort haben Mars Mushrooms ihr neuntes Album aufgenommen. Drei Songs, instrumental und durchaus hörenswert.
20 Jahre Boozoo Bajou. Die ersten 10 Jahre saß ich quasi nebenan, aber das ist eine andere Geschichte. Peter Heider und Flo Seyberth sind wohl das erfolgreichste Musik-Duo der Region. Die Jungs haben sogar auf dem Coachella Festival gespielt. Eine neu EP auf Apollo Rec. ist auch pünktlich zum Wiegenfeste erschienen und allen, die sich jetzt fragen Boozoo what?, sei ein gründliches Studium ihres Werkes empfohlen!
Drei Alben innerhalb von sechs Monaten – das schafft nicht einmal Taylor Swift. ph4nt. wuppt das anscheinend easy. Buntes Rauschen heißt das neueste Werk und diesmal schießt mir direkt DAF in den Kopf. Es klopft, scheppert und poltert an allen Ecken. Inhaltlich geht es viel um die beschissene Soße, die wir uns in den vergangenen Jahrzehnten eingebrockt haben: Wetter, Virus, Faschos und was da nicht noch alles ist und kommt. Wut hilft nicht immer, aber Kunst muss auch mal wütend sein.
Martti Mäkkelä, Fürths prominentester Finne und Mitglied des legendären Folks Worst Nightmare-Kollektivs hat ein neues Album mit dem Titel Trad & Anger am Start. Durch die Presse ging kürzlich sein angeblicher Coronahilfen-Subventionsbetrug, der das ganzen Staatsversagen im Hinblick auf Soloselbstständige und Künstler offenbart. Der Vorwurf ist zum Glück vom Tisch, doch sein Ärger über die derzeitigen Umstände in unserem Land und der Welt schreit aus jeder Zeile.
CD hier bestellen: www.maekkelae.com
Die Hoteltiere aus Nürnberg haben ein Platte gemacht, sie trägt den schönen Titel Laus de luxe. Musikalisch schwer einzuordnen zwischen Rock und auch mal Funk geht es erstmal schön mit einem beherzten Olé, Olé, Olé, Olé los. Mal Sprechgesang, mal Farin Urlaub und selbst Heidi-Zitate wirft das Trio in den Ring. Die spinnen und unterhalten gleichermaßen!
Auf dem fränkischen Jazz Label Rosenau Records erschien Mitte März Markus Schieferdecker – Asteroid 7881, Standards. Der Kontrabassist hat mit drei Mitstreitern den ersten Teil einer Trilogie aufgenommen. Die Titel sind allesamt „outer space“ und darum scheint dieser Jazz nicht von dieser Welt.
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