Filmhaus im Mai: Leise Hoffnung auf Präsenz
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Natürlich hatte das Team des Filmhauses still und heimlich gehofft, zu diesem Zeitpunkt im Jahr ankündigen zu können: Ihr Kinokinderlein kommet, kommet zurück in unsere Säle, denn jetzt seid ihr ja längst alle geimpft, das Virus und Markus Söder sind zurückgeschlagen. Die Realität ist mal wieder eine andere und das ist bitter, aber das heißt nicht, dass es nichts Erfreuliches aus dem Filmhaus zu berichten gäbe.
Fangen wir mit der Vorbildhaftigkeit unseres kommunalen Kinos an: Die Idee eines eigenen Streamings ausgewählter Filme, die ohne Pandemie in den Sälen laufen würden, stammt aus Nürnberg. Das Filmhaus konnte auf die Weise schnell auf die Situation reagieren, weil es sich das kino3 schon vor der Pandemie ausgedacht hatte. Mittlerweile hat das Prinzip Schule gemacht und mit den Cinemalovers ist ein bundesweites Netzwerk solcher und ähnlicher Online-Kinosäle entstanden. Die Innovation aus Nürnberg hat sich in ganz Deutschland durchgesetzt. Und mal wieder gilt: Gemeinsam ist man stärker.
Eine Nürnberg-Connection besteht für das Filmhaus mit dem Fotofestival des Fotoszene e.V. Im Mai startet ein Film-Programm mit direktem Bezug zum Festival. Und jetzt kommt‘s: Es besteht leise Hoffnung, dass die Filme aus diesem Programm auch im Kino bzw. in der Katharinenruine zu sehen sein werden. Heißt, einmalige Filmvorstellung als Präsenzveranstaltung, danach abrufbar im kino3.
Los geht‘s am 06.05. mit dem Oscar-nomminierten Dokumentarfilm Augenblicke: Gesichter einer Reise. Darin macht sich die Filmemacherin Agnes Varda gemeinsam mit dem Streetart-Künstler JR auf eine Reise durch das ländliche Frankreich, wobei ein Film entsteht, der von Fotografie, von besonderen Orten und Menschen und der entstehenden Freundschaft der Protagonisten erzählt. Am 20.05. kommt, wenn das klar geht, Reiner Holzemer persönlich in die Katharinenruine. Der Regisseur bringt seine 1997er-Doku über die berühmteste Fotoagentur der Welt mit: Magnum Photos. Am 03.06. folgen dann noch die Porträts, die Holzemer über die Fotografen August Sander und Anton Corbijn gedreht hat, am 17.06. die Filme über Herbert List und Jürgen Teller. Das heißt: An diesen Tagen im Kino, ständig ab 20.05. im kino3. Am 10.06. zeigt der Nürnberger Dokumentarfilmer Thomas Schadt seine Doku über den Fotografen Robert Frank, entstanden bereits 1988. Schadt wird zu diesem Anlass in der Katharinenruine präsent sein.
Das gesamte Programm findet ihr demnächst online. Es wird erweitert durch Beiträge von Wim Wenders und John Maloof. Für Qualität ist also weiterhin gesorgt im Filmhaus, ob digital oder vor Ort. Insbesondere der Gedanke an Frühsommer-Filmabende in der Ruine bringt uns durch diesen Lockdown-Frühling! Wir hoffen und bangen und setzen euch rechtzeitig in Kenntnis.
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Kino 3
im Filmhaus Nürnberg
Königstraße 93
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